Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

nairobi schrieb:Bei meinem Partner auf dem Amt gibt es auch immer mehr "Corona-Verdachtsfälle".
Also Mitarbeitende, die dann positiv sind.

nun ja das Virus ist halt grade dabei sich endgültig in der Breite zu verteilen. Eben das was man eine Endemie nennt. Das wird jetzt immer mehr bzw. lässt sich wohl nicht mehr aufhalten.
Hier häufen sich auch die Fälle im Bekanntenkreis.

Andante schrieb:Von so ein bisschen bisschen Halligalli leben allerdings Menschen samt ihren Familien, und es nun schon das zweite Jahr, wo sie arbeiten wollen, aber nicht können.

jo und viele haben schon einiges eingekauft, was nun rum liegt...Glühwein usw...
unter anderem auch weil es hieß die Weihnachtsmärkte finden statt.

Andante schrieb:Ein relativ entspannter Sommer und wieder faktische Lockdowns im Winter. Alle Jahre wieder……

jo...Sommer: "Corona ist auf dem Rückzug, vorbei", Winter... "die Lage ist ernster als je zuvor, noch nie hatten wir so eine Welle. ein erneuter Lockdown ist unausweichlich"
Das passt beides nun überhaupt nicht zusammen wird sich aber leider wiederholen.....

Andante schrieb:Von so ein bisschen bisschen Halligalli leben allerdings Menschen samt ihren Familien, und es nun schon das zweite Jahr, wo sie arbeiten wollen, aber nicht können.

Ja und die bekommen jetzt auch wieder Entschädigungen, also was denn noch?

Ich frage mich eh, wie man sein ganzes Jahreseinkommen in den 4 Wochen verdienen will, so wird das ja kommuniziert. Was die Leute bei geöffneten Märkten eingenommen hätten, weiß man doch gar nicht? Vermutlich sind sie jetzt besser dran.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ja und die bekommen jetzt auch wieder Entschädigungen, also was denn noch?

Und von was bekommen sie Entschädigungen? Genau, vom Steuerzahler. Obwohl sie lieber ihren Lebensunterhalt selber verdienen würden.

Man darf ja wohl mal darauf hinweisen, dass diese Pandemie an sehr vielen Stellen sehr viel unnötiges Geld kostet, mal davon abgesehen, dass zigtausende Leute ungewollt unbeschäftigt sind. Das von dir sogenannte Halligalli-Gewerbe kann man eben nicht nur aus der Konsumenten-Sicht betrachten. Es ist auch ein Wirtschaftsfaktor und eben für viele die ARBEIT, die sie machen wollen. Aber sie dürfen nicht.

@Frau.N.Zimmer
Ich halte natürlich Schließungen aktuell für eine sinnvolle Maßnahme.

Aber die Leute, die damit sonst ihren Lebensunterhalt verdienen, trifft es sehr hart. Es sind ja oft nicht Leute, die mit solchen Events ihr sonst gutes Einkommen etwas aufstocken. Sondern bei denen ein paar tausend Euro im Jahr mehr oder weniger eine echte Rolle spielen.
Und ja, es gibt recht großzügig bemessene Hilfen - nur nicht überall.

Dennoch ist es ein politisches Problem, Hilfen besser zu verteilen. Nicht die Sachen aufzumachen.

kleinundgrün schrieb:Aber die Leute, die damit sonst ihren Lebensunterhalt verdienen, trifft es sehr hart.

Das sehe ich schon auch. Nur, was wäre denn die Alternative? Wie will man denn den zusätzlichen und vielen Toten etwas ersetzen? Den Leuten, die durch Longcovid die nächsten Jahre nichts verdienen? Wer will denen etwas ersetzen?

Eine junge Kollegin ist jetzt seit paar Monaten in Frührente und das mit Mitte 20, vorher war das eine vollkommen gesunde, sportliche Frau. Wenn sie NIE mehr arbeiten kann? Wer ersetzt ihr da irgendwas? Davon abgesehen, dass man Gesundheit niemals ersetzen kann?

Frau.N.Zimmer schrieb:Nur, was wäre denn die Alternative?

Diese Menschen besser zu unterstützen. Klar, das ist ein enormer Verwaltungsaufwand, weil es irgendwelche Sonderfälle sind, weil es Menschen gibt, die es brauchen, andere arrangieren sich anders etc.
Vielleicht ist es auch unlösbar und manche haben besonders Pech gehabt.
Ich wollte nur nicht, dass sich eine "die kommen schon klar"-Mentalität etabliert. Es ist wichtig, solche Probleme nicht einfach wegzuwischen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wie will man denn den zusätzlichen und vielen Toten etwas ersetzen? Den Leuten, die durch Longcovid die nächsten Jahre nichts verdienen? Wer will denen etwas ersetzen?

Ich habe doch explizit geschrieben, dass die Lösung nicht darin besteht, dann halt alles aufzumachen.

Mich hat dieser Satz gestört:

Frau.N.Zimmer schrieb:Ja und die bekommen jetzt auch wieder Entschädigungen, also was denn noch?

kleinundgrün schrieb:Frau.N.Zimmer schrieb:
Ja und die bekommen jetzt auch wieder Entschädigungen, also was denn noch?

Ich weiß nicht wie es woanders ist, aber ich kenne hier in Bayern, tatsächlich viele , die Entschädigung in Anspruch nehmen mussten, da haben sich bisher nur wenige, mit kreativer Buchführung beklagt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich frage mich eh, wie man sein ganzes Jahreseinkommen in den 4 Wochen verdienen will, so wird das ja kommuniziert. Was die Leute bei geöffneten Märkten eingenommen hätten, weiß man doch gar nicht? Vermutlich sind sie jetzt besser dran.

Ich erwirtschafte z.B. 60 bis 70 Prozent meines Jahresumsatzes in nur 4 Monaten (November bis Februar), das weiß ich einfach, weil ich den Job schon einige Jahrzehnte mache. Daher hat mich der Lockdown im Frühjahr auch empfindlich getroffen, und ich könnte dir auch ziemlich genau sagen, was mich das gekostet hat.

Die einmalige Unterstützung die ich erhalten habe, konnte das nicht mal annähernd deckeln, aber es war dennoch ausreichend, um die Zeit halbwegs zu überbrücken und eben nicht in die Insolvenz zu gehen. Und so wird es anderen Selbstständigen auch ergangen sein. Diese Menschen sind keinesfalls dämlich, nur weil sie Bratwürste auf einem Weihnachtsmarkt verkaufen. Das ist keine Lotterie, sondern ein kalkulierbares Geschäft.

Und mit diesen kurzfristigen Entscheidungen wird ihnen die Kalkulationsgrundlage genommen. Ich habe von Fällen gehört, wo sich die Händler nur wenige Tage vor Eröffnung mit (verderblicher) Ware eingedeckt haben, um dann einen Tag vorher zu erfahren, dass sie nicht öffnen dürfen. So etwas ist scheiße, da hat man die Leute quasi ins offene Messer laufen lassen.

Und es wird auch niemand sein Jahreseinkommen in diesen 4 Wochen verdienen. Den Rest des Jahres wird man eben anderen Tätigkeiten nachgehen, wie nahezu alle saisonal Beschäftigten. Auch wenn das für jemanden, der selbst einer geregelten Beschäftigung nachgeht, nur schwer zu verstehen ist, sollte man dennoch bei der Wahl der Maßstäbe sehr sorgfältig sein, die man an die Arbeits- und Lebensumstände anderer anlegt. Ein wenig Empathie und Verständnis können dabei sehr hilfreich sein.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich weiß nicht wie es woanders ist, aber ich kenne hier in Bayern, tatsächlich viele , die Entschädigung in Anspruch nehmen mussten, da haben sich bisher nur wenige, mit kreativer Buchführung beklagt.

Klar. Die meisten bekommen was und diejenigen, die wenig bekommen, weil sie große Teile ihrer Einkünfte am Finanzamt vorbei erwirtschaftet haben, verdienen kein Mitleid.
Aber Leute mit unregelmäßigem Einkommen (wenn sich Hilfen am Umsatz einzelner Monate orientieren) und freischaffende Künstler etc. hatten schon Probleme. Bei meinen Nachbarn ist die 35jährige Tochter für einige Monate wieder eingezogen, weil sie nicht mal den Inhalt ihres Kühlschranks bezahlen konnte.

Peter0167 schrieb:Ein wenig Empathie und Verständnis können dabei sehr hilfreich sein.

Und, was haben sie davon? Was wäre denn deine Alternative gewesen? Das ist eben kein Wunschkonzert, in dem mir der oder jener mehr leid tun kann als ein anderer. Wirklich für immer auf der Strecke bleiben die Toten, deren Familien und Langzeit-Erkrankte, der Rest wird sich erholen.

Peter0167 schrieb:Ein wenig Empathie und Verständnis können dabei sehr hilfreich sein.

Das ist der Punkt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Und, was haben sie davon?

Eine Frage, die mich etwas ratlos zurück lässt.

knopper schrieb:jo...Sommer: "Corona ist auf dem Rückzug, vorbei", Winter... "die Lage ist ernster als je zuvor, noch nie hatten wir so eine Welle. ein erneuter Lockdown ist unausweichlich"
Das passt beides nun überhaupt nicht zusammen wird sich aber leider wiederholen.....

Zumindest die FDP wird vermutlich, sobald sich die Leute in der neuen Unnormalität eingerichtet und ihre Kontakte beschränkt haben, wodurch dann die Zahlen gesunken sind, den Sirenengesang von einer unnötigen Impfpflicht und Lockerungen bei 2G anstimmen. Irgendwo sind ja immer Landtagswahlen, und in 2022 finden sie im März im Saarland, im Mai in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen und im Oktober in Niedersachsen statt. Da gilt es dann für die FDP, der AfD ein paar Impfgegnerstimmen abzujagen.

Es ist eine unglückliche Kombination, wenn der Rückgang bei Infektionen und Hospitalisierungen mit der Vernunft derjenigen Menschen erkauft wird, die sich freiwillig einschränken in der Hoffnung, dass es irgendwann besser wird, und wenn das dann der Politik ausreicht, um von härteren Maßnahmen gegen Impfgegner abzusehen. Denn eben dann wird die Unnormalität, also die dauernde Einschränkung, wirklich zum neuen Normalzustand. Die Impfgegener haben sich auf Dauer durchgesetzt auf Kosten der großen Mehrheit der Bevölkerung, deren Hoffnungen auf Wiederkehr von Normalzuständen nicht erfüllt werden.

Es kann daher nur einen Weg geben: Wenn das ewige Jo-Jo zwischen entspanntem Sommer und schrecklichem Winter aufhören soll, darf man nicht nachlassen im Bemühen, die Impfquote zu erhöhen, auch wenn ein Rückgang von Zahlen da ist. Denn dieser Rückgang bedeutet für sich genommen eben gerade nicht die Möglichkeit zur Rückkehr zum Normalzustand, sondern die Perpetuierung eines Zustandes der Unnormalität, in welchem alle fortdauernden Einschränkungen hinnehmen (müssen).

Ich bin mir recht sicher, dass das Bundesverfassungsgericht dies auch so sehen wird, wenn es demnächst über die Rechtmäßigkeit einer Impfpflicht zu entscheiden hätte.

kleinundgrün schrieb:Aber Leute mit unregelmäßigem Einkommen (wenn sich Hilfen am Umsatz einzelner Monate orientieren) und freischaffende Künstler etc. hatten schon Probleme. Bei meinen Nachbarn ist die 35jährige Tochter für einige Monate wieder eingezogen, weil sie nicht mal den Inhalt ihres Kühlschranks bezahlen konnte.

Mit den Zeiträumen muss aber was berücksichtigt worden sein. Künstler ja, aber das ist ja auch wieder so ein Ding... Ich hab mal gelesen, nimm es als Anekdote bitte, denn ich weiß grad nicht mehr wo, dass sich die meisten für die Künstlersozialkasse unter 12.000 p.A. einschätzten, da muss man sich doch auch nicht wundern, dass es nicht für 100.000 Entschädigung gibt?

kleinundgrün schrieb:Eine Frage, die mich etwas ratlos zurück lässt.

Von meiner Empathie hat doch niemand höhere Einkünfte? Die Alternative wäre gewesen, den Leuten ihr Einkommen zu lassen indem alles geöffnet bleibt, obwohl man weiß, was die Maßnahmen bewirkt haben und wirken. Das lässt mich auch ratlos zurück.

kleinundgrün schrieb:Eine Frage, die mich etwas ratlos zurück lässt.

Geht mir auch so. Ich finde, dass Empathie und Verständnis grundsätzlich von Vorteil sind, auch wenn man selbst nicht betroffen ist. Ich würde mir jedenfalls eine Gesellschaft wünschen, in der man in vielerlei Hinsicht aufeinander achtet.

@Frau.N.Zimmer
Ich empfinde Deine Beiträge gerade als ausgesprochen empathiearm. Klar, man kann sich über die Bedürfnisse der Menschen lustig machen und die wegbügeln.
Aber warum? Warum schließt das Mitgefühl für Erkrankte das Mitgefühl für wirtschaftliche Problematiken aus?

Wenn man in der Phantasie lebt, es ginge um 100.000 EUR, weil der Bugatti neue Felgen braucht - OK. Meinungen sind ja so eine Sache.
Aber versuche Dich mal ganz kurz in Menschen hineinzufühlen, die akzeptieren, dass sie auf Jahre hinaus im engeren Sinne des Wortes arm sein werden, um damit der Pandemie entgegen treten zu können und die dann von Dir noch einen Klapps auf den Hinterkopf bekommen, sie sollen sich nicht so anstellen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Und, was haben sie davon?

Ich denke, weitere Erklärungsversuche machen da keinen Sinn. Du machst auf mich den Eindruck wie jemand, der bei einer Flutkatastrophe aus seinem Haus auf dem Berg auf die anderen herabblickt, und sich dabei denkt: 'Jo, das wird schon wieder. Die werden sicher irgendwo unterkommen. Hätten halt etwas höher bauen sollen.'

Frau.N.Zimmer schrieb:Von meiner Empathie hat doch niemand höhere Einkünfte?

Macht es keinen Unterschied, zu leiden und Mitgefühl zu bekommen oder zu leiden und noch ein "stell Dich nicht so an" zu ernten?
Also ich finde ja. Ich könnte Leid besser ertragen, wenn ich weiß, dass es gesehen wird.
Aber gut, mag bei Dir anders sein. Aber den meisten Menschen geht es eher nicht so, daher wären solche Aussagen eher was, das Du Dir denkst und nicht unbedingt den Leuten unter die Nase reibst.
Kannst Du natürlich machen, wie Du willst. Ist eine freie Meinungsäußerung. Aber es kostet ja nicht viel, kein Arsch zu sein.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich hab mal gelesen, nimm es als Anekdote bitte, denn ich weiß grad nicht mehr wo, dass sich die meisten für die Künstlersozialkasse unter 12.000 p.A. einschätzten, da muss man sich doch auch nicht wundern, dass es nicht für 100.000 Entschädigung gibt?

Es ist mir ein Rätsel, wie du auf so was kommst. Die meisten Künstler sind doch nicht Superstars wie David Garrett oder Lars Eidinger. Da sind viele dabei, die keine feste Anstellung haben, sondern auf Honorarbasis arbeiten, also als Selbstständige, wie etwa Musikschullehrer. Und das, was Tänzer oder Schauspieler als Festangestellte beim Theater bekommen, ist weniger als ein ausgelernter Maurer bekommt.

kleinundgrün schrieb:Ich empfinde Deine Beiträge gerade als ausgesprochen empathiearm. Klar, man kann sich über die Bedürfnisse der Menschen lustig machen und die wegbügeln.

Finde ich auch. Es steht ja jedem frei, selber weder das Bedürfnis nach Weihnachtsmärkten noch nach Kunst zu haben. Aber dann muss man nicht gleichzeitig alle Sorgen und Nöte derjenigen, die auf diesen Gebieten arbeiten und damit ihren Lebensunterhalt verdienen - und natürlich auch die Enttäuschung derer, die gerne auf Weihnachtsmärkte oder ins Theater gehen - für unbedeutend und unbeachtlich erklären.

kleinundgrün schrieb:Ich empfinde Deine Beiträge gerade als ausgesprochen empathiearm. Klar, man kann sich über die Bedürfnisse der Menschen lustig machen und die wegbügeln.
Aber warum? Warum schließt das Mitgefühl für Erkrankte das Mitgefühl für wirtschaftliche Problematiken aus?

Wo mache ich mich lustig? Was soll der Quatsch?

Ich frage noch einmal. Was wäre die Alternative gewesen? @Peter0167 die Frage auch an dich.

Wir hatten 2 Möglichkeiten Schaden abzuwenden, die eine hat finanzielle Folgen und ja das muss ich vernachlässigen, wenn keine andere Möglichkeit da ist Menschen vor dauerhaften gesundheitlichen Folgen zu schützen. Wo bleibt denn da eure Empathie?

Das betrifft auch die vielen ausgebrannten Menschen, die auf den Intensivstationen arbeiten.

Tut doch nicht so,als bekäme hier niemand Entschädigungen oder Hilfe zum Lebensunterhalt.