Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Andante schrieb:Es ist mir ein Rätsel, wie du auf so was kommst. Die meisten Künstler sind doch nicht Superstars wie David Garrett oder Lars Eidinger. Da sind viele dabei, die keine feste Anstellung haben, sondern auf Honorarbasis arbeiten, also als Selbstständige, wie etwa Musikschullehrer. Und das, was Tänzer oder Schauspieler als Festangestellte beim Theater bekommen, ist weniger als ein ausgelernter Maurer bekommt.

Eben. Und wieviel gab es an Entschädigung? Das muss man schon im Verhältnis sehen, denke ich. Wenn jemand keine 1000 Euro im Monat verdient, kann er nicht mit 5000 entschädigt werden, das war doch mein Punkt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wir hatten 2 Möglichkeiten Schaden abzuwenden, die eine hat finanzielle Folgen und ja das muss ich vernachlässigen, wenn keine andere Möglichkeit da ist menschen vor dauerhaften gesundheittlichen Folegen zu schützen.

Das betrifft auch die vielen ausgebrannten Menschen, die auf den Intensivstationen arbeiten.

Und du glaubst, von den Menschen und ihren Angehörigen, die jetzt keine Möglichkeit haben, zu arbeiten, und denen wir grausamerweise erklärt haben, dass sie irgendwie „nicht systemrelevant“ seien, hätte während dieser Pandemie nicht ein einziger gesundheitliche Schäden, auch psychischer Art, davongetragen? Herrgott nochmal, das sind doch Leute mit riesigen Existenzsorgen, die sich fragen, ob sie überhaupt noch ein nächstes Jahr durchhalten wollen oder können.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wo mache ich mich lustig?

Hier?

Frau.N.Zimmer schrieb:ass sich die meisten für die Künstlersozialkasse unter 12.000 p.A. einschätzten, da muss man sich doch auch nicht wundern, dass es nicht für 100.000 Entschädigung gibt?

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich frage noch einmal. Was wäre die Alternative gewesen?

Die habe ich Dir ausführlich beantwortet.

kleinundgrün schrieb:Diese Menschen besser zu unterstützen. Klar, das ist ein enormer Verwaltungsaufwand, weil es irgendwelche Sonderfälle sind, weil es Menschen gibt, die es brauchen, andere arrangieren sich anders etc.
Vielleicht ist es auch unlösbar und manche haben besonders Pech gehabt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wir hatten 2 Möglichkeiten Schaden abzuwenden, die eine hat finanzielle Folgen und ja das muss ich vernachlässigen, wenn keine andere Möglichkeit da ist menschen vor dauerhaften gesundheitlichen Folgen zu schützen.

Keiner hier zweifelt gerade an der Richtigkeit der Maßnahme, die Sachen zu zu machen. Die Leute gibt es auch - aber nicht wir hier gerade.

Frau.N.Zimmer schrieb:Tut doch nicht so,als bekäme hier niemand Entschädigungen oder Hilfe zum Lebensunterhalt.

Das macht auch keiner.

Aber es ist eben auch nicht so, dass alle, die finanziell besonders darunter leiden, entschädigt werden. Das ist wahrscheinlich auch gar nicht möglich, manchmal hat man besonders Pech. Aber es macht einen Unterschied, wie man damit umgeht. Nonchalant den Leuten noch ein "ist doch gar nicht schlimm" in den Nacken zu hauen, ist nicht nett.

So und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen. Deine Art, wie Du Empathie empfindest und ausdrückst, ist eigentlich kein Thema hier. Verstehe es als Anmerkung oder auch nicht.

Andante schrieb:Und du glaubst, von den Menschen und ihren Angehörigen, die jetzt keine Möglichkeit haben, zu arbeiten, und denen wir grausamerweise erklärt haben, dass sie irgendwie „nicht systemrelevant“ seien, hätte während dieser Pandemie nicht ein einziger gesundheitliche Schäden, auch psychischer Art, davongetragen? Herrgott nochmal, das sind doch Leute mit riesigen Existenzsorgen, die sich fragen, ob sie überhaupt noch ein nächstes Jahr durchhalten wollen oder können.

Deine Alternnativen? Was ICH glaube, musst du mir nicht sagen, darum bitte ich doch höflichst. :)

kleinundgrün schrieb:Nonchalant den Leuten noch ein "ist doch gar nicht schlimm" in den Nacken zu hauen, ist nicht nett.

Und ihnen zu erklären, dass das womit sie ihren Lebensunterhalt auf Weihnachtsmärkten verdienen, doch eh bloß Halligalli ist, zeugt ebenfalls nicht von besonderem Feingefühl.

kleinundgrün schrieb:Nonchalant den Leuten noch ein "ist doch gar nicht schlimm" in den Nacken zu hauen, ist nicht nett.

Wo habe ich das denn? Ich halte nur eine von zwei Alternativen für besser und zwar die, wo man das Ende noch selbst bestimmen kann.

Andante schrieb:Und ihnen zu erklären, dass das womit sie ihren Lebensunterhalt auf Weihnachtsmärkten verdienen, doch eh bloß Halligalli ist, zeugt ebenfalls nicht von besonderem Feingefühl.

Meine Güte, damit habe ich das "Volk" gemeint, welches heult, weil die lieben Kleinen das Nürnberger Christkind nicht live erleben :D Die denken wohl auch kaum an den Tandler :)

Andante schrieb:doch eh bloß Halligalli ist, zeugt ebenfalls nicht von besonderem Feingefühl.

Letztlich bauen halt doch viele Berufe auf "Halligalli" auf, weswegen es durchaus auch existenzielle Probleme nach sich ziehen kann, wenn diese Vergnügungen rigoros unterbunden werden. Womöglich wäre es sinnvoller, stattdessen mögliche Kompromisslösungen zu suchen, die es ermöglichen, Veranstaltungen abzuhalten und dennoch die Infektionsgefahr zu minimieren.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wenn jemand keine 1000 Euro im Monat verdient, kann er nicht mit 5000 entschädigt werden, das war doch mein Punkt.

Du denkst da wie jemand, der ein festes Gehalt bekommt, Selbstständige denken da anders.

Erst einmal müssen die 5000 Euro im folgenden Jahr als Einkommen versteuert werden, da geht schon mal ne Menge von ab. Dann haben Selbstständige Fixkosten, von denen du noch nie etwas gehört hast. Das muss alles davon bezahlt werden.

Ich habe damals für 3 Monate die vollen 9.000 Euro Überbrückungshilfe bekommen. Klar klingt das zunächst mal nach ner Menge Schotter, quasi fürs "Nichtstun". Nach Abzug aller Kosten blieb davon aber nicht einmal ein dreistelliger Betrag pro Monat zum Leben übrig. Zum Glück bin ich eh spartanisch veranlagt, und komme auch mit 30 Euro in der Woche hin, aber das ist eben nicht jedermans Sache.

Peter0167 schrieb:Du denkst da wie jemand, der ein festes Gehalt bekommt, Selbstständige denken da anders.

Auch jemand mit festem Gehalt kann durchaus auch die Lebensbedingungen anderer Menschen berücksichtigen. Ich selbst habe eine krisenfeste Festanstellung und musste bisher nicht um meine Einkünfte bangen. Trotzdem kann ich mich sehr gut in die Situation von Künstlern, Schaustellern, Saisonarbeitern etc. hineinversetzen, und es lässt mich nicht unberührt. Deswegen würde ich eher für Kompromisslösungen plädieren, bei denen nicht viele Menschen quasi vergessen werden.

Andante schrieb:Und ihnen zu erklären, dass das womit sie ihren Lebensunterhalt auf Weihnachtsmärkten verdienen, doch eh bloß Halligalli ist, zeugt ebenfalls nicht von besonderem Feingefühl.

Man muss sicher unterscheiden, welche Seite man betrachtet. Es gibt ja genügend Menschen, die sauer sind, weil sie eine Weile nicht ins überfüllte Stadion dürfen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wo habe ich das denn?

Was soll ich dazu noch sagen, die Sätze sind ja zitiert.

Aber lassen wir es wirklich. Ich kann mir vorstellen, dass Du Dich völlig verrannt hast. Dass Du die Seite der "Feierwilligen" gesehen hast und Dich darüber geärgert hat. Kann ich verstehen, geht mir auch so.
Aber dann hast Du die Kurve nicht gekriegt und schräge Argumente zu einem anderen Problem gebracht, das nun mal auch existiert.

Wie auch immer, mehr werde ich zu dem Punkt nicht hier beitragen. Man kann Menschen nicht zu Empathie zwingen. Nur aufmerksam machen, wenn man als Elefant den Porzellanladen betritt. Vielleicht bist Du ein netter Mensch und es lief aus dem Ruder, vielleicht nicht. Was auch immer der Punkt ist - hier spielt es keine Rolle.

Peter0167 schrieb:Du denkst da wie jemand, der ein festes Gehalt bekommt, Selbstständige denken da anders.

Als Rentner ist man da außen vor, das Geld kommt ja noch regelmäßig.

Irgendwie blick ich nicht mehr durch. Bei mir wäre morgen ein Booster Termin möglich. Meine Zweitimpfung ist 4 Monate und ein paar Tage her.
Gibt es da jetzt irgendwelche vorrausetzungen oder soll sich einfach jeder jetzt boostern lassen egal wann die Impfungen waren?

martenot schrieb:Trotzdem kann ich mich sehr gut in die Situation von Künstlern, Schaustellern, Saisonarbeitern etc. hineinversetzen

Das glaube ich dir gern, dennoch sind die Beträge die da genannt werden für sehr viele nicht mehr nachvollziehbar, da kaum jemand ne Vorstellung davon hat, was für enorme Kosten damit beglichen werden müssen. Ich habe mit meiner "Ein-Mann-Firma" derzeit z.B. monatliche Fixkosten in Höhe von ca. 2.250 Euro, und das ist noch vergleichsweise wenig. Gerade letzte Woche hat mir meine KV mitgeteilt, dass sie jetzt knapp 500 Euro pro Jahr mehr haben möchten, einfach so, und das obwohl die für mich in über 20 Jahren noch nie einen einzigen Euro bezahlen mussten :(.

In "normalen" Zeiten kann ich das auch erwirtschaften, wenn man mir aber vorschreibt, ich müsse die Firma nun für 4,5 Monate dicht machen, bin ich weg vom Fenster. Als Alternative zur staatlichen Hilfe bleibt dann nur die Insolvenz, falls du (@Frau.N.Zimmer) das wissen wolltest.

So, Boosterimpfung mit Biontech ist drin.

malufanboy1 schrieb:Gibt es da jetzt irgendwelche vorrausetzungen oder soll sich einfach jeder jetzt boostern lassen egal wann die Impfungen waren?

Ich habe heute ziemlich genau 5 Monate nach der Zweitimpfung meinen Booster bekommen.
Mir wurde gesagt, alles zwischen 4 und 6 Monaten nach der Zweitimpfung ist möglich.

malufanboy1 schrieb:Gibt es da jetzt irgendwelche vorrausetzungen

Die Zweitimpfung sollte 6 Monate zurück liegen.

breakup schrieb:Ich habe heute ziemlich genau 5 Monate nach der Zweitimpfung meinen Booster bekommen.
Mir wurde gesagt, alles zwischen 4 und 6 Monaten nach der Zweitimpfung ist möglich.

https://www.zusammengegencorona.de/impfen/aufklaerung-zum-impftermin/auffrischungsimpfung/

Also hier steht weiternin frühestens nach 6 Monaten und in einigen Bundesländern in Ausnahmefällen nach 5 Monaten.

malufanboy1 schrieb:Also hier steht weiternin frühestens nach 6 Monaten und in einigen Bundesländern in Ausnahmefällen nach 5 Monaten.

Also in Teilen von NRW und Hessen ist es problemlos nach frühestens 4 Monaten möglich,
so zumindest die Aussage der zuständigen Impfzentren.

Ich habe auch nach 5 Monaten meinen Booster erhalten.

Peter0167 schrieb:Die Zweitimpfung sollte 6 Monate zurück liegen.

Bei mir waren es etwas mehr als sechs Monate seit der zweiten Impfung. Ich bin also jetzt seit zwei Tagen geboostert.

Peter0167 schrieb:Das glaube ich dir gern, dennoch sind die Beträge die da genannt werden für sehr viele nicht mehr nachvollziehbar, da kaum jemand ne Vorstellung davon hat, was für enorme Kosten damit beglichen werden müssen.

Mangels eigener Erfahrung sind mir die konkreten Kosten nicht bekannt, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man das nicht einfach aus dem Ärmel schütteln kann, wenn man quasi ein zeitweises Berufsverbot erhält.

Im Haus meiner Mutter befindet sich ein Reisebüro, das natürlich auch zeitweise gar nichts verdient hat. Um der Betreiberin zu helfen, hat meine Mutter ihr zeitweise die Mietkosten erlassen, damit sie den Laden nicht aufgeben muss.

martenot schrieb:Ich bin also jetzt seit zwei Tagen geboostert.

Ich bin erst Mitte Februar fällig, weil ich die ersten beiden Impfungen wegen der Priorisierung erst recht spät bekam. Ich wundere mich eh schon ne Weile, wie andere das hinbekommen haben, so früh geimpft zu werden. Hier spazieren viele 20-50jährige rein, die alle schon geboostert sind, als hätte es nie eine Priorisierung gegeben.

martenot schrieb:Um der Betreiberin zu helfen, hat meine Mutter ihr zeitweise die Mietkosten erlassen, damit sie den Laden nicht aufgeben muss.

Bei meinem Vermieter war da nix zu machen. Aktuell bezahle ich die Miete immer noch über Kreditkarte, also quasi auf "Pump". Wenn alles wie erwartet läuft, müsste ich aber bis zum Februar wieder schuldenfrei sein. :)