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Vom Hobby zum Beruf

38 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beruf, Hobby, Umschulung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vom Hobby zum Beruf

31.10.2020 um 17:35
@Wölfin_89

Ich kann dir aus 15 jähriger Erfahrung in der kreativen Holz-Gestaltung ( bei mir war es Restauration - später Drechselarbeiten und Reparaturen ) folgendes mit auf deinem Weg geben:

Wenn du es offiziell machen willst - ist ein guter Steuerberater das A & O

Grundkenntnisse in Buchführung schaden auch nicht.

Egal was du herstellst - einen angemessenen Stundenlohn wird dir keiner bezahlen " Geiz ist Geil" und "Schnäppchenjäger-Mentalität" sind vorherrschend, gerade bei nicht lebensnotwendigen "Deko-Dingen" und "Luxus-Gegenständen".

Wenn du davon leben willst - brauchst du eine gute Verkaufsstelle. Ich habe zu Anfangs "in Komission" verkauft - über ein Fachgeschäft - da brummte der Laden von Anfang an - bis das dann weg gebrochen ist - danach war ich froh wenn ich pro Monat zwei Aufträge hatte.....wobei ich das Glück hatte NICHT davon leben zu müssen, es war ein guter Nebenverdienst.

Die Konkurrenz ist groß....entweder musst du unschlagbar gut sein - oder eben billiger als alle anderen.....ob es sich dann noch rechnet ( Immer an die Steuern denken ) ist ausschlaggebend wenn man davon leben will...oder muß.

Ich an deiner Stelle würde es zunächst - die ersten ein bis zwei Jahre - nebenbei machen - offiziell ein Nebengewerbe anmelden - eventuell mit Unterstützung von JC - aber hauptberuflich zunächst etwas anderes machen.

Ein bis zwei Jahre braucht man im kreativen Bereich in etwa, um den Markt kennen zu lernen, seine "Produkte" weiter zu entwickeln - eventuell eine Nische zu finden. Festfahren darf man sich dabei aber nicht - es muß ein permanenter Wille da sein, weiter zu kommen, Ideen entwickeln die noch kein anderer hatte....und DAS kann sehr nervenaufreibend sein, material-fordernd und teilweise auch kosten-intensiv.

Wenn du kannst suche dir einen Mentor im gestalterischen Bereich...das ist einfach gesagt, ich weiß - aber wenn man einen gefunden hat, hat man die beste Unterstützung die man sich wünschen kann. Solche Menschen haben wieder
"ihre" Kontakte, die wiederum weiter helfen können.

Verkauf "in Komission" ist ( zumindest anfangs ) ein "hartes Brot" - weil der Händler ja auch sein Stück Kuchen ab haben will, und dies auch noch versteuern muß.

Andere Möglichkeit wäre vielleicht ein eigener Online-Shop.....gibt ja entsprechende Plattformen die einen das angeblich leicht machen. Leider habe ich damit keine Erfahrung.

Fakt ist aber eines - und DAS ist der Einsatz aller Energie wert:

Hat man erstmal den ersten Fuß in der Tür....und die Verkaufserfolge bleiben langfristig stabil...kann man sich als glücklich und zufrieden ansehen.

Ich wünsche dir viel Erfolg - und drücke dir beide Daumen :)


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Vom Hobby zum Beruf

31.10.2020 um 17:42
Zitat von drago3110drago3110 schrieb:Mir fiele noch Kunsthandwerkermärkte ein. Oder diese kleinen Märkte generell von denen man immer durch die aufgehängten Plakate erfährt.
Mal abgesehen davon das je nach BL und Stadt dort teilweise sehr hohe Standgebühren verlangt werden, muß man auch noch bedenken das einen mittlerweile viele Veranstalter ohne entsprechende Versicherung erst gar nicht am Markt Teil haben lassen. Zumindest dann nicht,wenn man direkt AM STAND auch zeigen möchte was man kann, sprich wenn man vor Ort auch demonstrativ arbeiten möchte.

Zum Thema Möbel-Restauration: Ohne Werkstatt macht das so gut wie keinen Sinn. Man braucht Platz - Maschinen, Kleingerätschaften und allerlei Arbeitsmittel usw. - und ein gleichbleibendes Klima für die alten Möbel schadet auch nicht - sonst arbeitet man im Grunde umsonst. Eine eigene kleine Werkstatt kostet Miete - und die muß erstmal verdient sein.


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31.10.2020 um 18:05
Zitat von Wölfin_89Wölfin_89 schrieb: Ja ich habe halt auch gerade in dem Punkt bedenken ob ich davon. Leben könnte.
Das ist wirklich das Problem ... in vielen Bereichen. Also gerade wäre Mr. Mary ohne mein Einkommen völlig aufgeschmissen (okay, wir haben auch viele Fixkosten: Auto, Haus, drei Kinder, Buskarten, etc.). Du musst eben konstant über 12 Monate im Schnitt einen Überschuss erzielen, der so hoch ist, dass es klappt, davon zu leben, auch in Monaten oder Zeiten, wo Leute wenig Deko kaufen.

Ist vielleicht ein etwas doofer Vergleich, aber zum Zeigen, wie sich der Markt verändert: Mein Opa war Bäcker und hatte wirklich gute Produkte, von Grund auf selbst gebacken. Jahrelang lief das Geschäft auch sehr gut (die Leute schätzten seine lokalen Produkte) ... dann aber - entstand ein Neubaugebiet bei uns im Dorf und die Leute wollten einfach nicht mehr das Brot vorab bestellen. Mein Großvater hatte irre viele Stammkunden und wusste schon "Mittwoch, da wollen die Schmidts ein Bauernbrot". Das Neubaugebiet kam mal und mal nicht, wollte aber noch fünf Minuten vor Ladenschluss eine Auswahl von mindestens sechs oder sieben Brotsorten.

Dann kam die "Geiz ist geil" Welle und es wurde nicht berücksichtigt, dass da keine Rohlinge aufgebacken wurde, das Mehl von einer lokalen Mühle stammte, etc. da wurde Preis Endprodukt mit Preis Endprodukt verglichen. Dann kam die "Kohlenhydrate sind böse" Welle und man musste das Sortiment wieder erweitern. Dann kamen die Dinkel- und Emmerfans und und und ... Plötzlich arbeitete man zwar, war aber froh, dass man Rücklagen hatte. Der Freund meines Opas war Metzger, da klingelte man dann schon mal Samstagabends, wenn man noch ein Steak zum Grillen brauchte. Oder rief sonntags an, um zu fragen, bei wie viel Grad der Braten in den Ofen musste, weil man es vergessen hatte. Es war so ein "rundum Servicegedanke".

Dann kamen die Vorgaben ... die waren schon immer da, aber z.B. machte mein Opa morgens zwischen 5 und 5.30 guten Umsatz, wenn die Schichtler und die Krankenschwestern in die Schicht fuhren und für die Abteilung frische Brötchen/ Brezeln etc. mitbrachten. Durch die Hintertür. Störte jahrelang niemanden und wurde toleriert. Dann aber nicht mehr.

Zeitgleich schrumpfte die Stammkundschaft und die Witwe Y kaufte vielleicht eine Brezel, aber quatschte dafür 20 Minuten mit meiner Oma (die den Verkauf machte), weil sie so alleine war. Witwe Z fragte an, ob sie das Brot nun geliefert bekam, weil sie so schlecht zu Fuß war ... Da die meisten Leute frische Backwaren wollen, waren das so viele Einzelgeschäfte, die da getätigt werden wollten, um in den profitablen Bereich zu kommen - der Durchreisende wollte innerhalb 15 Sekunden ein fertiges hippes Brötchen, das frisch war, gut schmeckte, gesund war ... der Stammkunde wollte 20 Minuten Unterhaltung und ein Produkt, das sich seit 30 Jahren nicht geändert hatte. Immer mehr Leute wollten mehr Service (Brötchen am Sonntag, mit kostenloser Auslieferung). Man machte Mittwochmittag auf und Samstag ganztags und überlegte eine Sonntagsöffnung ...

Irgendwann war es tatsächlich so, dass die Bäckerei, die jahrzehntelang profitabel war, rote Zahlen schrieb - obwohl das Sortiment, die Öffnungszeiten und der Service erheblich erweitert war - keine der Dorfbäcker überlebten .. genauso ging es dem Metzger.
Zitat von Wölfin_89Wölfin_89 schrieb:Aucn auch was erstmal für Kosten entstehen würden... Selbst wenn ich nur nein Kleingewerbe anmelde habe ich wieder zusätzlich Probleme mit dem Jobcenter.... Ich habe auch schon überlegt ob es nicht auch ne Überlegung wert wäre noch 1 oder 2 Leute mit ins Boot zu Holen...
Die wollen halt auch was verdienen ... und ob das dann so viel abwirft? Aber die Idee mit dem Kleingewerbe ist gut. Frag doch mal das Jobcenter - vielleicht unterstützen sie das auch?
Zitat von Wölfin_89Wölfin_89 schrieb:Ja zb. Kann ich mir beim brandmalen das zu Festtagen wie halt Ostern oder Weihnachten leichter wird einen Markt zu finden aber das wäre ja Auch ähnlich wie bei deinem Mann nicht konstant.
Das ist sicher das Problem. Mitunter kannst du das wirklich nicht erklären. Mein Mann hat manchmal Wochenenden, wo man 20 Buchungen annehmen könnte - das Wochenende davor wurde aber nicht einmal angefragt.

Was auch so ein Problem ist: Eine Bekannte häkelt im Kleingewerbe. Während so einer "sauren Gurken Zeit" hat sie so einen doofen Auftrag angenommen (eine strippende Flaschenbedeckung, sie fand es lächerlich obszön) und fand es total lächerlich - genau das war aber DER Verkaufsschlager. So machte sie das nächste halbe Jahr nichts anderes, verdiente okay (aber auch da ist es so, dass du nie einen vernünftigen Stundenlohn bekommst), hasste das aber.

Genauso im Eventbereich. Du musst halt die Kundenwünsche erfüllen - was du willst, ist egal. Wie der DJ, der zum 1000sten Mal "Atemlos" bei einer Fastnachtsveranstaltung auflegen muss, obwohl er es hasst. Der Entertainer, der immer Schlager auf Dorfhochzeiten spielen muss, obwohl sie ihm zu den Ohren rauskommen ...
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Egal was du herstellst - einen angemessenen Stundenlohn wird dir keiner bezahlen " Geiz ist Geil" und "Schnäppchenjäger-Mentalität" sind vorherrschend, gerade bei nicht lebensnotwendigen "Deko-Dingen" und "Luxus-Gegenständen".
Da gibt es halt schon viele Leute, die sich völlig unter Wert verkaufen. Bei uns gibt es eine "Dorfomi", die die Rente aufstockt und für ihr Leben gerne Socken strickt. Da kommen sich Leute schon super vor, wenn sie die Wolle besorgen und ihr dann 5€ für das Paar geben "sie hatte doch freies Material und macht das gerne" - obwohl sie bestimmt 10 Stunden an einem Paar strickt und damit 50 Cent pro Stunde bekommt. Da empört man sich auch gerne "sie bekommt immerhin auch Hartz4, von meinen Steuergeldern gezahlt" ... die Moral der Leute ist seltsam.

Ich stricke und häkle sehr gerne und bekomme auch immer Anfragen "wenn ich dir das Material besorge....". Die Leute können den Gegenwert bzw. den Zeitaufwand nicht wirklich einschätzen.
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Wenn du davon leben willst - brauchst du eine gute Verkaufsstelle. Ich habe zu Anfangs "in Komission" verkauft - über ein Fachgeschäft - da brummte der Laden von Anfang an - bis das dann weg gebrochen ist - danach war ich froh wenn ich pro Monat zwei Aufträge hatte.....wobei ich das Glück hatte NICHT davon leben zu müssen, es war ein guter Nebenverdienst.
Da sind die Margen eben auch happig - du weißt auch nicht, wie es nach Corona aussieht. Dieser Dekobereich ist halt das, wo die Leute am meisten sparen. Ich habe sogar Verkäufe bei Ebay eingestellt, weil die Provision so exorbitant war.
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Ich an deiner Stelle würde es zunächst - die ersten ein bis zwei Jahre - nebenbei machen - offiziell ein Nebengewerbe anmelden - eventuell mit Unterstützung von JC - aber hauptberuflich zunächst etwas anderes machen.
Das würde ich genauso sehen. Sprich doch mal mit dem Arbeitsamt, was sie für Möglichkeiten sehen.
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Ein bis zwei Jahre braucht man im kreativen Bereich in etwa, um den Markt kennen zu lernen, seine "Produkte" weiter zu entwickeln - eventuell eine Nische zu finden. Festfahren darf man sich dabei aber nicht - es muß ein permanenter Wille da sein, weiter zu kommen, Ideen entwickeln die noch kein anderer hatte....und DAS kann sehr nervenaufreibend sein, material-fordernd und teilweise auch kosten-intensiv.
Und dann musst du damit rechnen, dass du gnadenlos kopiert wirst. Leute sind da gnadenlos.
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Andere Möglichkeit wäre vielleicht ein eigener Online-Shop.....gibt ja entsprechende Plattformen die einen das angeblich leicht machen. Leider habe ich damit keine Erfahrung.
Da gibt es etsy und so ... allerdings habe ich keine Ahnung, wie da die Kommission so ist.


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31.10.2020 um 19:51
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich stricke und häkle sehr gerne und bekomme auch immer Anfragen "wenn ich dir das Material besorge....". Die Leute können den Gegenwert bzw. den Zeitaufwand nicht wirklich einschätzen.
Meine Kollegin ist im Stricken/häkeln/nähen echt gut und ich habe sie gefragt, was sie für einen Quilt inkl. Arbeitszeit bekäme... Sie ist aus allen Wolken gefallen.


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01.11.2020 um 13:26
@MissMary
Ja aber dein Vergleich mit deinem Opa ist trotzdem sehr gut. Und zeigt wie es leider ist... 😟

Speziell beim. Bramdmalen... Klar ein lasergravur Gerät ist schneller und präziser und schwupp schon wieder eine Sache die alles durchkreuzen kann...
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Die wollen halt auch was verdienen ... und ob das dann so viel abwirft? Aber die Idee mit dem Kleingewerbe ist gut. Frag doch mal das Jobcenter - vielleicht unterstützen sie das auch?
Hier liegt das nächste Problem. Ein Kleingewerbe anmelden ist nicht das Problem aber ich müsste dann im voraus meinen geschätzten Umsatz angeben welcher vorerst von meinem Hartz 4 abgezogen wird. Erreiche ich nicht die Einnahmen wird es nach gezahlt. Das 2te Problem die jobcenter würde mich nicht unterstützen wenn ich mich selbstständig machen möchte. Sondern nur wenn ich arbeitslosengeld bekäme. Wasich ehrlich gesagt ungerecht finde aber ok.... 😟
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:dann musst du damit rechnen, dass du gnadenlos kopiert wirst. Leute sind da gnadenlos.
Ja habe ich auf dem Bild oben mit diesen Karte. Erlebt die Idee hatte ich letztes Jahr und hab es mit Leuten in eine Facebook Gruppe geteilt daraufhin keine 2tage später hat jeder 2te das gepostet lso von seinen Bildern als Karten und verkauft.


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03.11.2020 um 21:27
Das ist eine ziemlich vielschichtige Angelegenheit: Kann funktionieren, muss nicht. Kann zum Leben reichen oder im Ruin enden. Kann von Anfang an brummen oder nie so richtig anlaufen. Und in den meisten Fällen liegt es irgendwo dazwischen. ;-)

Ich habe das selbst mal gemacht, auf zwei verschiedenen Ebenen und war letztendlich froh, nicht dauerhaft davon leben zu müssen oder keine andere Einnahmequelle zu haben. Mein normaler Beruf hat übrigens auch schon einiges mit dem zu tun, was ich immer machen oder "sein" wollte; aber auch das kann im Lauf der Jahre deutliche Abnutzung zeigen. Angestellt ist er mir mittlerweile jedenfalls deutlich lieber, als selbständig.
Und ich habe im Bekanntenkreis wirklich viele Fälle beobachtet, wo jemand ein Hobby zum Beruf oder eine schräge Idee zur Einkommensquelle gemacht hat, mit riesiger Bandbreite bei den Ergebnissen und der Entwicklung über mehrere Jahre. Dabei war ich einige Male überrascht, welche Ideen besonders gut oder besonders schlecht funktionieren und wie wenig das oft mit der Person, der Vorgehensweise und der Qualität einer Idee an sich zu tun hat. Sprich: Da haben Sachen funktioniert, auf die ich keinen Pfifferling gegeben hätte, während andere, die auf einem hohen Maß an Wissen, Können und Organisation basierten, überhaupt nicht liefen.

Durchschnittlich ergibt sich daraus in etwa folgendes Bild:

  • Nicht jede Idee taugt als dauerhafte Einnahmequelle.
    Viele sind von Modeströmungen und aktuellen Ereignissen abhängig; wobei ich mit "Mode" auch politische Strömungen und bestimmte Sicht- und Denkweisen meine.

  • In der Gründungsphase eines Klein- oder Kunstgewerbes sollte man Schulden = Kredite unbedingt vermeiden. Später am besten auch.
    Ausnahmen sind natürlich denkbar, wenn eine besondere, aktuelle Situation den Erfolg garantiert; z.B. in einer internationalen Krise Häuser auf Kredit erwerben und zu wahnsinnigen Preisen als Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung stellen (damit ist ein Bekannter von mir innerhalb kurzer Zeit komplett sorglos und reich geworden).

  • Etwas, das möglichst viele Leute im täglichen Leben wirklich brauchen, läuft von Anfang an besser und vorhersagbarer als etwas, das einfach nur eine schöne Sache ist und nicht jedem gefällt.

  • Viele Produkte zu kleinen Preisen bringen meistens mehr in die Kassen, als wenige hochpreisige Artikel.

  • Ebenso ist es mit Produkten, die wenig Aufwand machen gegenüber solchen mit hohem Planungs- und Fertigungsaufwand (Einzelstücke, Kunst). Selbst ein branchenweit anerkannter "Star", dem seine Fans praktisch jeden geforderten Betrag für seine Einzelstücke zahlen, kann damit pleite gehen.

  • Wenn man eine Sache selbst ganz besonders gern tut oder mag, heißt das noch nicht, dass es anderen Leuten damit genauso geht.

  • Ob (oder wie gut) eine Idee wirklich funktioniert, zeigt sich oft erst nach mehreren Jahren (durchschnittlich sind es wohl etwa fünf).
    Bis dahin ist eine andere, feste und regelmäßige Einnahmequelle äußerst sinnvoll. Diese sollte allein schon ausreichen, um das Überleben und die Grundausgaben für die Geschäftsidee zu sichern.

  • Falls man für seine Geschäftsidee eigene Räume braucht, sollte man die am Anfang nicht extra anmieten müssen.

  • Falls eine Idee nicht funktioniert, ist es sinnvoll, möglichst wenig andere Verpflichtungen und Verbindlichkeiten zu haben (billig oder kostenlos wohnen, keine Schulden, keine Luxusgüter, wenig "Konsum" in jeder Hinsicht, ggf. Lebenspartner mit gut bezahltem "Industriejob")

  • Falls eine Idee vom Zahlungswillen vieler Klein- oder sehr weniger Großkunden abhängig ist, empfiehlt sich eine enge Verbindung zu einem hervorragenden Anwalt:
    In bestimmten Berufsfeldern (wie meinem) gehen über 70 % der Betriebe allein deshalb pleite, weil der Kunde nicht zahlt.

  • Das Gleiche gilt für Geschäftsideen, die ganz grundlegend von einer bestimmten Rechtslage betroffen sind (z.B. Urheberrecht im künstlerischen Umfeld und Produkthaftung überall dort, wo Menschen durch Benutzung oder Versagen einer Ware zu nennenswerten körperlichen Schäden kommen können)



Am besten ist es eigentlich immer, wenn man eine Idee in Ruhe nebenbei ausprobieren kann und dafür erstmal keine grundlegende Entscheidung fällen muss. Kunsthandwerk eignet sich meiner Erfahrung nach eher nicht zum alleinigen Broterwerb; allerdings gibt es im Bekanntenkreis auch jemanden, der das trotz enormem Material- und Planungsaufwand doch geschafft hat und mittlerweile Angestellte beschäftigt.


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04.11.2020 um 09:37
@Dobie
Danke für deinen Beitrag 🙃 das war nochmal sehr aufschlussreich und gibt mir vorallem den Blick was die kosten etc. Betrifft...


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04.11.2020 um 20:40
@Wölfin_89

Da Du in Berlin lebst, geh doch mal auf den Kunsthandwerker Markt am 17. Juni der jedes Wochenende dort ist, und unterhalte dich mit den Händlern schau was so angeboten wird und ob Du es mit Deinem Produkt dort schaffen könntest.

Voraussetzung dort zu verkaufen wäre ein Reisegewerbe. Kleine Dinge die sich als Geschenk eignen gehen an solchen Orten eigentlich immer. Schau Dir den Markt mal an und überlege ob Du Dir vorstellen kannst dort zu verkaufen.

Ich weiß leider nicht wie es da heute aussieht, ich lebe schon seit sechs Jahren nicht mehr in Berlin, aber so wie ich das in Erinnerung habe könnte das eine Absatzmöglichkeit sein.

Die Frage ist nur kannst Du genug Produzieren um am ende auch davon leben zu können? So ein Bild wird wohl länger als 5 Minuten brauchen und du musst die Zeit die du investierst auch mit einem reellen Stundenlohn beziffern können. Sind die Leute bereit das zu zahlen? auf dem Markt sicher eher als über Ebay.

Übrigens ich würde an deiner Stelle das mit den Fotos versuchen auszubauen.


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Vom Hobby zum Beruf

05.11.2020 um 01:59
@Wölfin_89

Ich kenne mich mit der Holzbranche zwar nicht aus, aber wenn es um die Vermarktung geht würde ich das Internet empfehlen. Du kannst beispielsweise einen Onlineshop erstellen und dort deine Produkte verkaufen. Klingt erstmal nach mächtig Arbeit aber es gibt kostengünstige Anbieter bei denen man sogar als Laie eine kompletten Shop erstellen kann.

Werbung für diesen Shop könntest du per Facebook schalten. Da zu Facebook ja auch Instagram gehört, kannst du über Facebook im selben Atemzug auch Werbung auf Instagram machen. Das Budget dafür kannst du selbst festlegen, beginnt glaube ich bei 2€ pro Tag. Der Vorteil ist, dass du Dir Zielgruppen zurechtbasteln kannst und diesen dann deine Werbung zeigst. Beispielsweise kannst du alle Menschen in Deutschland targetieren die Interesse an Brandmalerei und Holzarbeiten haben - je nachdem was für Kunden du ansprechen willst.
Hier müsste man sich natürlich vorher ein System überlegen, so dass man nicht in die ungünstige Lage kommt, Bestellungen zu erhalten und diese nicht liefern zu können.
Über diesen Punkt Muss man halt besonders drüber nachdenken, da es sich ja bei dir (zumindest anfangs) um Einzelstücke handeln würde. Ein weiterer Punkt den man bedenken sollte sind die Kosten. Man sollte schon ein paar hundert Euro übrig haben die man in Werbung investieren kann, denn auch hier muss man lernen und probieren.

Man kann aber auch deutlich günstiger Menschen auf einen Onlineshop bringen, du könntest beispielsweise Influencer Marketing betreiben. Einfach mal welche anschreiben und fragen ob sie Interesse an einer Kooperation haben.

Da du ja sogar Fotos in sehr schöne Kunstwerke verwandeln kannst (das Bild mit dem Hund und der Brille hat mir sehr gut gefallen) könntest auch eine Art „Print on Demand“ Service anbieten:
Die Kunden laden das Bild in deinem Shop hoch, bezahlen, du fertigst es an und schickst dem Kunden eine individuelle Brandmalerei zu.

Ich denke im Idealfall ein eigener Shop, oder zumindest ein Blog mit Kontaktmöglichkeit bzw. Bestellmöglichkeit, wäre eine sinnvolle Investition. Online hast du es um Welten einfacher Menschen zu erreichen die an genau deinem Produkt Interesse haben könnten. Selbst wenn du anfangs nur ein paar Einzelstücke verkaufst oder mal was auf Anfertigung machst - falls der Markt nicht komplett „tot“ ist (ich kenne ihn wie gesagt absolut nicht), wirst du damit zumindest ein Taschengeld nebenbei generieren können.

Falls du es durchziehst wünsche ich dir viel Erfolg dabei!

Nachtrag und keine Lust den Text zu ändern :D :
Habe auf die Schnelle nichts gefunden wo man sich quasi individuelle Brandmalerein anfertigen lassen kann. Wenn du sagst es ist deine Leidenschaft würde ich es irgendwie so versuchen.


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Vom Hobby zum Beruf

05.11.2020 um 11:43
@Missesfee
Danke den Markt werde ich mir angucken. Muss aber erstmal schauen wie das ganze jetzt ist Wegen corona. Aber super Tipp.

Ja denke auch die foto sache kommt im die engere wahl nur tatsächlich brauch ich weitaus länger als 5 Min... 😅🙈
Zitat von DieGarneleDieGarnele schrieb:Man kann aber auch deutlich günstiger Menschen auf einen Onlineshop bringen, du könntest beispielsweise Influencer Marketing betreiben. Einfach mal welche anschreiben und fragen ob sie Interesse an einer Kooperation haben
Influncer Marketing? 😅 Noch nie gehört. Das heißt leute die eh jeden Tag ihr leben posten würden mich Dann erwähnen zb?

Super lieb das du sogar schon mal geguckt hast ob es sowas gibt. Danke 🤗 ich hab jetzt so oft gelesen hier das das Foto wirklich am besten ankommt und ich da denke auch die wenigsten Probleme mit Urheberrechte bekommen würde ist das denke wirklich die beste Idee.

Nur leider habe ich von Webseiten und Vermarktung so gatkeine ahnung aber ich werde mich mal rein lesen bzw. Nenn kumpel anhauen
.. Zwecks online Shop / etc.

Danke


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Vom Hobby zum Beruf

05.11.2020 um 12:40
@Wölfin_89

Also ein Hobby zum Nebenberuf zu machen, das kann vielleicht klappen. Aber das ganze Leben incl KV, RV etc davon zu bestreiten, wird sicher nicht leicht.

Der Tip mit dem Urheberrecht, den Dir jemand gegeben hat, ist sicher wichtig. Bei frei von Dir selbst gestelteten Motiven (Hund von Freunden) gilt das natürlich nicht.

Aber überleg mal, was hattest Du für den gebrannten Hund an Kosten (Holz, Strom etc). Wie lange hast Du gebraucht? Ich wage da keinen Tip abzugeben. Was kann man üblicherweise dafür bekommen? Und ich schätze maximal 30 Euro werden das sein.

Ich kaufe öfters auf ebay Aquarelle und andere Gemälde, meist von jungen Künstlern. Und wenn ich mir anschaue, welchen Preis die erzielen, dann frage ich mich, ob damit überhaupt schon die Materialkosten gedeckt sind. Und das sind durchaus gute Maler.

Und als Selbständiger hast Du vielleicht noch ne Reihe Fixkosten. irgendwann wäre das zB eine Werkstatt oder Ähnliches.

Das Restaurieren von Möbeln: Puh, da gibt es schon echte Könner. Und leider steigen antike Möbel (bis auf ganz ausgewählte Dinge) kaum im Wert. Wenn Du einen Schrank für 100€ kaufst, 40€ Material benötigst und 40€ Transportkosten hast und anteilig 20€ für den Standort und die Verkaufsplattform berechnet werden, und das Ding dann in 40 Stunden Arbeit restaurierst und für stolze 500€ verkaufst, dann hast Du was?

Einen produktbezognen Stundenlohn von 7,50€. Das gilt, wenn keine Reklamation kommt und das gilt für einen schnellen verkauf, wobei ein Einkaufspreis von 100 und ein Erlös von 500 schon sehr sportlich gedacht ist.
Wenn das Ding gerade keiner haben will (und das kommt vor) hast Du 200€ Verlust eingefahren.


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05.11.2020 um 14:17
Zitat von Wölfin_89Wölfin_89 schrieb:Influncer Marketing? 😅 Noch nie gehört. Das heißt leute die eh jeden Tag ihr leben posten würden mich Dann erwähnen zb?
Genau, du suchst dir Leute auf Instagram mit viel Reichweite und die zu deiner Nische passen. Vielleicht fragst du ob du jemandem ein Wunschmotiv seiner Wahl als Brandmalerei anfertigen kannst und dieser dich bzw. deinen Shop/Blog oder Instagram Seite dafür verlinken kann. Ist eine kostengünstige Möglichkeit Werbung zu schalten.

Das mit der Werbung und Vermarktung Ist jetzt aber auch schon ein Stück weiter gedacht als du eigentlich bist. Wollte das nur mal einwerfen da ich mich beruflich damit beschäftige :)


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05.11.2020 um 14:58
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das Restaurieren von Möbeln: Puh, da gibt es schon echte Könner. Und leider steigen antike Möbel (bis auf ganz ausgewählte Dinge) kaum im Wert. Wenn Du einen Schrank für 100€ kaufst, 40€ Material benötigst und 40€ Transportkosten hast und anteilig 20€ für den Standort und die Verkaufsplattform berechnet werden, und das Ding dann in 40 Stunden Arbeit restaurierst und für stolze 500€ verkaufst, dann hast Du was?

Einen produktbezognen Stundenlohn von 7,50€. Das gilt, wenn keine Reklamation kommt und das gilt für einen schnellen verkauf, wobei ein Einkaufspreis von 100 und ein Erlös von 500 schon sehr sportlich gedacht ist.
Wenn das Ding gerade keiner haben will (und das kommt vor) hast Du 200€ Verlust eingefahren.
Perfekt beschrieben -


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05.11.2020 um 15:47
Gerade vor Weihnachten gibt es ja auch Stände von Behinderteneinrichtungen und sowas wo sie Sachen verkaufen und Spenden sammeln.
Vieleicht ein paar Sachen spenden und einfach schauen wie sie ankommen bei den Leuten -


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05.11.2020 um 16:31
@itfc
Die Tischlerei wo ich arbeite (bzw. Die Einrichtung) (nein keine Behindertenei Einrichtung) sondern ein andere Bereich, machen diese Jahr einen online Weihnachtsmarkt, sollte ja normal. Stattfinden aber naja corona was soll. Ich sagen. Die Karten auf dem anderen Bild sind für dieaen oline Shop hatte gestern noch eine andere Idee die Koch dazu kommt und dort verkauft wird als etwas Werbung😍😇 und ich sehe wie es ankommt.
Letztes Jahr hatte ich brotschneidebretter verziert. Glaube hab aber nirgends ein Bild


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05.11.2020 um 22:12
@sacredheart
@Funzl

Ja, 7,50€/h Gewinn VOR Steuer....

🥵


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13.11.2020 um 19:11
Ich sitze hobbymäßig vorm PC und beruflich auch ... passt also. :troll:


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19.03.2021 um 15:43
trifft es nicht ganz, aber ich wollte seit ich 13 war immer strassenbahnfahrer werden. habe dann halt abi gemacht und "musste" dann studieren. aber jetzt hab ich mir meine eigene alte strassenbahn gekauft... steht jetzt ein wenig verloren auf meinem hof. ist aber trotzdem irgendwie ok...


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