RayWonders schrieb:Wenn man sich die Kurven anschaut und beobachtet dann sieht man dass jetzt nach den Impfungen bei gleichen Neuinfektionszahlen die Sterberate niedriger ist.
Die Infektionszahlen sind jetzt sogar höher, weil 2G gilt und ohne einen Lockdown befürchte ich, werden sie auch nicht abklingen vor März. Was vor einem Jahr primär geholfen hatte, als das Virus weitaus weniger infektiös war, sind die Lockdowns. Ohne Kontakte kann ein Virus eben nicht verbreitet werden und leider hat das die Politik in diesem Jahr vergessen, was besonders fatal ist, weil Delta und Omicron sehr gefährlich sind.
Dass die Sterberate trotzdem um ca. 60 % niedriger ist, hat verschiedene Gründe. Zum einen, weil es Impfstoffe gibt, welche die Risikogruppen zumindest zeitweise gut schützen können. Auch deshalb ist es so wichtig, dass man primär diesen Menschen die Impfungen anbietet und nicht dem 20-Jährigen ohne Indikation, der damit Zutritt zum 2G-System will.
Auch kann Corona heute besser behandelt werden mit Antikörpern und die Ausbrüche in Altersheimen sind deutlich seltener und auch das muss gesagt werden, viele Risikopatienten sind eben leider gestorben und das geht eben nur 1x im Leben.
Die Gründe sind also vielseitig, aber solange wir die Infektionen laufen lassen, werden sich Varianten wie Omikron bilden und mit der Escape-Mutation wird es in Zukunft vielleicht schwieriger, die Therapien erfolgreich anzuwenden.
Genau deshalb macht es so wütend, was die Politik mit 2G beschlossen hat. Man denkt mal wieder nicht an die Pfleger und Ärzte, denn auch wenn es dadurch primär jüngere ITS Patienten sind, so liegen diese einfach viel länger auf den Stationen und so laufen diese dann genauso voll, als wenn es nur die alten Menschen sind, die kürzer liegen, aber in höheren Zahlen.
Folglich ist das, was z. B. in Köln beim Fußball und Karneval war, ein Schlag ins Gesicht einer jeden medizinischen Fachkraft.
RayWonders schrieb:Was ich aber nicht verstehe wie wenn man informiert ist über eine Sache, sich dann die Fakten total misachten lässt nur weil der oder die PolitikerIn da an einer Stelle das oder jenes sagt.
RayWonders schrieb:Ich dachte die meisten behaupten von sich dass sie so gut informiert sind und deswegen gegen den Impfstoff sind.. Wozu dann eine Kampagne?
Du gehst gerade davon aus, dass die 18 Mio ohne Impfung alle zu der Strömung gehören, welche so oft als Querdenker bezeichnet wird. Dass dies nicht der Fall ist, sollte dir hoffentlich klar sein.
Wer sich nicht hat impfen lassen, wird Gründe dafür haben und wie ich bereits sagte, sind diese vielschichtig. Querdenker sind ein winzig kleiner Teil von den 18 Mio, vielleicht ein paar Tausend.
Und diese paar Tausend werden quasi immer angesprochen, und wenn sich das nicht ändert, wird man die 17 Mio + nicht erreichen können. Genau deshalb sind Kampagnen wichtig, damit eben endlich die Leute angesprochen werden, welche sich eine Meinung gebildet haben aufgrund von Aussagen, die sie hörten oder Artikeln, die sie gelesen haben.
Die Talkshows oder PKs, wie sie aktuell laufen, sind dort kontraproduktiv, weil dort Politiker involviert sind. Viel wichtiger wäre es, Virologen und Ärzten eine Stimme zu geben, ohne Wahlkampf und Parteigedudel.
Es gibt einen Podcast beim ÖRR, der ist sehr gut, aber dort fehlt die Reichweite wie bei so vielem. Ich wurde letztens angezählt, weil ich so einen Link zu einer Doku im Forum verlinkt hatte, deshalb unterlasse ich es jetzt. Aber dort sind regelmäßig Virologen zu Gast, findest du bestimmt über Google beim NDR.
Fichtenmoped schrieb:Ich kann mich natürlich auf die Politik verlassen. Oder auf irgendwelche Quertreiber. Oder ich bilde mir ein eigenes Urteil.
Und meine Erfahrung im Bekanntenkreis gibt mir Recht: hatte ich noch vor 5 Wochen genau 0 (Null) Leute direkt gekannt, die Corona hatten, bin ich jetzt bei 8 Leuten, davon a) alle ungeimpft mit der Begründung „ich werde es schon nicht bekommen“ und b) 2 Leute in meinem Alter (Mitte 40) mit heftigen Symptomen, einer nach einem Monat immer noch nicht fit und klagt über massive Atemprobleme (Sportler).
Eigene Erfahrungen sind oft Bestandteil von Entscheidungen, aber es ist wichtig, sich auch anderweitig ein Bild zu machen. Es gibt nicht wenig Menschen, die sich wegen 2G haben impfen lassen. Auch in meinem Umfeld gab es solche und davon hat sich ca. die Hälfte mit Corona infiziert, darunter ein schwerer Fall.
Würde ich also diese Fälle isoliert betrachten, müsste ich die Impfung ablehnen, weil sie bringt ja offenbar nichts. So einfach ist es aber nicht, was auch auf dein Beispiel zutreffen sollte. Haben deine Freunde FFP2 Masken getragen, Abstände eingehalten und die Hygieneregeln?
Jede Infektion und auch jeder schwere Verlauf hat Gründe und so wie die Impfung nur ein Teil ist, ist auch die Verweigerung dieser nur einer. Das trifft auch auf die Nebenwirkungen zu, weshalb unter den 18 Mio eben auch kontra indizierte Personen sind.
Bei den schweren Verläufen haben sich Alter sowie Lebensweise und Vorerkrankungen bereits ihre Bedeutung erkämpft, bei den Nebenwirkungen der Impfung gibt es aber auch Faktoren, die ein erhöhtes Risiko begünstigen, sodass z. B. einige Patienten keine Vektorimpfstoffe bekommen oder besonders junge Menschen kein Moderna.
Heide_witzka schrieb:Gefühlt jeden Tag wurde dazu in den Medien berichtet, wurden irgendwelche Viro- und/oder Epidemiologen in Talkshows eingeladen und ... und ... und ...
Wer sein Leben nicht unter dem Stein verbringt hatte genug Möglichkeiten sich zu informieren.
Nun ist Bildung ja eine Holschuld und da liegt bei den meisten wohl der Hase im Pfeffer.
Sei mir nicht böse, aber du bildest dich in Talkshows? Im Übrigen sind die PISA-Studien für Sachsen Platz 1 weitaus positiver als z. B. in Bremen Platz 15, also an fehlender Bildung wird es nicht liegen, das die einen mehr impfen als die anderen.
Mit den Talkshows ist es übrigens so eine Sache, Martin Stürmer sagte bei Anne Will am 2.5.2021 das trotz Impfung, eine Infektion auftreten kann, dies hätten Ausbrüche in Altenheimen gezeigt. Ich würde auch das verlinken, aber aus oben genannten Gründen mache ich es nicht, weil Mediathek beim ARD und ich leider noch keine Antwort von dem Mods bekommen habe ob nun erlaubt oder nicht.
In einer anderen Sendung war eine Hausärztin zu Gast, sie klagte darüber, das viele Geimpfte leichtsinnig würden und nun mit Corona Infektionen in die Praxis kämen.
Kann man nun dem Zuschauer übel nehmen, das er da anfängt nachzudenken und sich zu hinterfragen, was die Impfungen denn nun wirklich bringen?
Denn bei vielen ist wohl im Kopf, dass eine Impfung 1 oder 2x genommen wird und danach die Krankheit nicht kommen wird und man auch keine Gefahr für andere mehr ist. Das dies aber bei einem zoologischen Virus anders ist, muss vermittelt werden. Genauso das die Impfung nur ein Teil des Ganzen sein kann, es bedarf weiterhin Masken und Abstandsregeln.
Leider sind aber die Politiker resistent gegenüber der Vernunft, die Masken und Abstände sowie kostenlosen Tests fallen ja schneller, als man schauen kann und schon haben wir die 4. Welle und eine viel größere noch dazu.
Heide_witzka schrieb:Weisst du denn warum sie nicht anerkannt werden?
Wenn du das nicht weisst, wieso maßt du dir dann einfach an zu behaupten es sei ein Fehler?
Du wirfst Menschen ohne Impfung vor, dass sie Impfstoffe, die millionenfach genutzt werden, nicht wollen. Gleichzeitig lehnst du es ab, Impfstoffe, die millionenfach genutzt werden, auch in Europa einzusetzen. Es sollte wohl klar sein, das es besser ist Menschen zu impfen, als es nicht zu tun. Wenn es also Menschen gibt, welche Sputnik oder die chinesischen bevorzugen, dann sollte man sich dort nicht querstellen.
Es ist ihr eigenes Risiko, diese Impfungen zu nehmen, genauso wie du aktuell auch J&J im Impfzentrum verlangen kannst, auch wenn er für deine Altersgruppe ausgeschlossen ist und vielleicht schwächer wirkt als mRNA.
Der Mensch hat sich schon immer damit schwergetan, etwas, was er nicht bekommen kann, zu ignorieren und so wird er stets das wollen, was ihm vorenthalten wird. In der Politik arbeitet man mit Verboten und Verurteilungen sowie Druck. Das führt nie zum Erfolg und das zeigen auch die Vergleiche mit anderen Ländern.
Es ist ein großes Versäumnis, das auch hier im Forum einige Personen dieses Verhalten an den Tag legen, eine richtige Diskussion mit Argumenten kann kaum noch jemand wirklich führen, dabei sagt man ja oft, das die Deutschen Studienweltmeister wären, aber da geht es wohl eher um die Party am Abend, als das verfassen von Argumentationsketten in einer guten Debattenkultur.
Erkennbar wird dies in einer defensiven Haltung, wo immer gleich angemahnt wird "aber ich bin geimpft", so als würde man bereits wissen, dass man ohne diesen Hinweis in der Luft zerrissen werden würde, egal welche Argumente man denn bringen mag.
Ich habe deshalb bewusst auf dies verzichtet.