Paolo069 schrieb:Die Corona-Krise ist mMn wirklich ein Musterbeispiel dafür, wie eine im Kern freiheitliche und liberale Gesellschaft dazu bereit ist, lange erkämpfte Grund- und Bürgerrechte nach und nach aufzugeben bzw. sich in diesen einschränken zu lassen. Man könnte da wirklich sehr aufschlussreiche Gesellschaftsstudien drüber anlegen, insbesondere wie leicht Menschen in Krisensituationen wieder in totalitäre Verhaltens- und Denkmuster verfallen, die man ja eigentlich als „überwunden“ geglaubt hatte. Erschreckend und faszinierend zu gleich, das muss man schon sagen.
Tja, was soll man zu deinem Beitrag sagen, außer das, was ich gestern schon geschrieben hatte, dass
persönliches Rechts
empfinden einzelner manchmal eben zu absurden Vergleichen mit unserer dunklen Geschichte führt.
Davon mal ab, dass wir keine Grundrechte aufgeben, sondern diverse Grundrechte halt nur für einen bestimmten Zeitraum einschränken müssen immer der jeweiligen Lage entsprechend.
Dass nicht jede Maßnahme verfassungskonform sein wird, allein schon deshalb, weil sie vielleicht dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit widerspricht, kann ich mir wiederum vorstellen und rechtfertigt trotzdem keine absurden Vergleiche mit einem autoritären Regime, bei dem Grundrechte für Bürger nach und nach abgeschafft werden.
Davon mal ab dass unser Rechtsstaatswesen grundsätzlich keine vollkommene Freiheit bzw. Narrenfreiheit der freien Bürger vorsieht, sondern Grundrechte schon immer aufgrund bestehender Rechtsgrundlagen eingeschränkt werden konnten und können, wenn die immer jeweiligen Voraussetzungen erfüllt sind.
Ebenso müssen manchmal alle leiden, eingeschränkt werden, um ein positives Ziel zu erreichen.