Coronavirus (Sars-CoV-2)

@Optimist
aha, meinst Du, man kann es in seiner eigenen Nachbarschaft nicht beurteilen, ob Menschen Besuch bekommen und dass sich Personen "zusammenrotten", die nicht in einem Haushalt leben, obwohl "Versammlungen" ja verboten sind?

Tussinelda schrieb:aha, meinst Du, man kann es in seiner eigenen Nachbarschaft nicht beurteilen, ob Menschen Besuch bekommen und dass sich Personen "zusammenrotten", die nicht in einem Haushalt leben, obwohl "Versammlungen" ja verboten sind?

natürlich kann man es oftmals beurteilen.
Es gibt aber eben auch Fälle, wo man es offensichtlich nicht konnte, sonst wäre ja die Polizei nicht schon sehr häufig umsonst/unberechtigt gerufen worden (wurde ja hier im Thread bezüglich Sachsen verlinkt vor einiger Zeit)

rhapsody3004 schrieb:Auch unabhängig dieser Krise muss etwas von beiden Seiten geschehen, sodass der Nachwuchs in einigen Branchen auch noch in Zukunft gesichert ist und wenn möglich jetzt schon vorhandenes Personal durch mehr qualifiziertes Personal entlastet wird.

Da habe ich einen ungewöhnlichen Vorschlag - kein H4 unter 25J, und Ausbildungsgehalt zählt nicht zum Einkommen der Bedarfsgemeinschaft.

rhapsody3004 schrieb:as nicht nur hinsichtlich Bezahlung sondern auch von den Arbeitsbedingungen her.

Das kann ich wiederum nicht hören, das kann nur jemand erzählen der nicht weiß wie heute handwerklich gearbeitet wird.
Bester Arbeitsschutz der Welt, beste Maschinen, beste Materialien - Bezahlung und Zulagen für jeden Handgriff, Vergünstigungen wo es nur steuerlich geht (Essensmarken, Tickets), Diensthandy mit Internet auch zur privaten Nutzung...und und und.
Aber wenn daheim die Kohle auch so fließt, wieso arbeiten?

Und diese Diskussionen, nur weil Corona ist - einerseits verbreitet man hier die Propaganda uns geht es ja wegen unserem System so gut, top aufgestellt...aber man will genau dieses System ändern.

Abahatschi schrieb:Da habe ich einen ungewöhnlichen Vorschlag - kein H4 unter 25J, und Ausbildungsgehalt zählt nicht zum Einkommen der Bedarfsgemeinschaft

Wäre eine Möglichkeit.
Doch wer garantiert, dass sich diese junge Menschen dann ausgerechnet einen Ausbildungsberuf und Betrieb aussuchen würden der dringend um Nachwuchs ringt und nicht einfach etwas attraktiveres, weniger anstrengendes lernen würden, wenn sie gezwungen wären überhaupt etwas zu lernen, weil das Geld vom Staat ausbleibt?

Der eigene Wunsch, die eigenen Bedürfnisse/Prioritäten von Menschen sollte man auch nicht außer Acht lassen, da können Arbeitgeber und Politik durch was auch immer noch so viele Branchen attraktiver gestalten. Viele wollen es heute so bequem und so attraktiv, auch vom gesellschaftlichen Ansehen her, wie möglich haben. Natürlich nicht alle.

Und Menschen zu zwingen, etwas bestimmtes zu erlernen, dürfte verfassungswidrig sein. Nein mit Sicherheit wäre das verfassungswidrig, siehe freie Berufswahl.

Abahatschi schrieb:Das kann ich wiederum nicht hören, das kann nur jemand erzählen der nicht weiß wie heute handwerklich gearbeitet wird.
Bester Arbeitsschutz der Welt, beste Maschinen, beste Materialien - Bezahlung und Zulagen für jeden Handgriff, Vergünstigungen wo es nur steuerlich geht (Essensmarken, Tickets), Diensthandy mit Internet auch zur privaten Nutzung...und und und.
Aber wenn daheim die Kohle auch so fließt, wieso arbeiten?

Das mit den schlechten Arbeitsbedingungen war auch eher auf die Kranken- und Altenpflege und auf den Erziehungsbereich bezogen. Da nützt auch der beste Verdienst nichts, wenn die Arbeitsbedingungen schlecht, eine wahre Belastung für Körper und Geist sind.

Ps.
Ich komme ursprünglich selber aus dem Handwerk. Allerdings im öffentlichen Dienst und nicht mit Privat zu vergleichen.

rhapsody3004 schrieb:Doch wer garantiert, dass sich diese junge Menschen dann ausgerechnet einen Ausbildungsberuf und Betrieb aussuchen würden der dringend um Nachwuchs ringt und nicht einfach etwas attraktiveres, weniger anstrengendes lernen würden, wenn sie gezwungen wären überhaupt etwas zu lernen, weil das Geld vom Staat ausbleibt?

Was die dann lernen, ist ja eigentlich vollkommen nebensächlich.
Keine "Karriere" als Hartz-4er anzustreben, darum geht es doch.

Zz-Jones schrieb:Was die dann lernen, ist ja eigentlich vollkommen nebensächlich.
Keine "Karriere" als Hartz-4er anzustreben, darum geht es doch.

Es geht mir eigentlich um Nachwuchs für gewisse Branchen zu sorgen und das Problem ist mit kein Hartz IV für unter 25 Jährige nicht gelöst und alles andere als nebensächlich, da sich Menschen ihre Branchen, Ausbildungen/Berufe immer noch selbst aussuchen können, wenn ausreichend qualifiziert dafür.

rhapsody3004 schrieb:Es geht mir eigentlich um Nachwuchs für gewisse Branchen zu sorgen und das Problem ist mit kein Hartz IV für unter 25 Jährige nicht gelöst, da sich Menschen ihre Branchen, Ausbildungen/Berufe immer noch selbst aussuchen können, wenn ausreichend qualifiziert dafür.

Klar, das sollte/muss in irgendeiner Form gefördert werden um den Anreiz zu schaffen, in diese Berufe/Studienwege zu gehen.
Das ist dann allerdings ein anderes Thema. Der Vorschlag von @Abahatschi ging ja eher in die Richtung "Sozialschmarotzerei" zu verringern.

Shanara schrieb:Ein wenig abzusehen war das schon. Oder...man hätte es ahnen können.

Ja, vielleicht, aber ahnen oder sich ausmalen und dann selbst in diesem Film zu sein, der Realität heisst, ist ja bekannterweise nochmal was anderes. In sämtlichen Ländern rätselt man rum, warum bei uns Alles anders scheint, ist. Manchmal frage ich mich das auch. Ich glaube nicht, dass es nur daran liegt, dass wir alle so fleissig unsere Hände waschen, bis das kaum noch was zu waschen ist oder man früh mit dem testen etc. begonnen hat, aber wer kann das jetzt noch genau sagen. Dazu müsste man Vergleiche, gute Vergleiche aufstellen können von Land zu Land um wirklich dahinter schauen zu können, was hoffentlich nach der Pandemie aufgearbeitet wird.

Es ist sicher pure Leichtsinnigkeit so ein Virus zu ignorieren und nicht zu testen oder viel zu spät bzw. und Alles laufen zu lassen, keine Infektionsketten zu unterbrechen etc. aber reicht das aus um Chaos zu stiften. Ein Freund von mir aus Mailand schreibt, dass es auch dort immer noch Leute gibt, die sich an nichts halten und unvorsichtig sind etc. und was dieses dauernde Händewaschen anbelangt ist das auf italienische Art auch nicht leicht umzusetzen, weil zwar gewaschen wird aber nicht zwingend 20 Sek., so sagt er. Wobei wir wieder beim Thema sind. Mich treibt seit Wo die Frage um, was da passiert sein muss um so eine hohe Sterberate zu haben. War es das volle Stadion, mangelnde Handhygiene, das Thema zu leicht nehmen, den engen Verband in der Familie(Grossfamilien)? Fragen über Fragen.

Schaut man auf England, Amerika scheint sich alles zu wiederholen. Wobei die amerikanischen Krankenhäuser sicher nochmal anders aufgestellt sind, als Italien und trotzdem auch da, soviele Menschen, die daran sterben mussten. Na klar, weiß man, dass das Thema lange Zeit runtergespielt wurde und das sicher zum Verhängnis wurde, wie eine Welle, die nicht mehr aufhört zu rollen. Hoffen wir, dass die letzte Woche wirklich die Schlimmste war und jetzt ein bisschen mehr Hoffnung gibt.

sundra schrieb:Mich treibt seit Wo die Frage um, was da passiert sein muss um so eine hohe Sterberate zu haben.

Der primäre Grund ist wahrscheinlich eine sehr hohe Dunkelziffer an Erkrankten. Ggf. spielen auch demografische Gegebenheiten mit eine Rolle. Aber in Italien wurde vor allem nicht so viel getestet und Infektionsketten nicht so konsequent verfolgt, wie in Deutschland.
Je mehr ich teste - vor allem positive Fälle, desto weiter verschiebt sich das Verhältnis von bestätigten Fällen und Todesfällen nach unten.

kleinundgrün schrieb:Der primäre Grund ist wahrscheinlich eine sehr hohe Dunkelziffer an Erkrankten. Ggf. spielen auch demografische Gegebenheiten mit eine Rolle. Aber in Italien wurde vor allem nicht so viel getestet und Infektionsketten nicht so konsequent verfolgt, wie in Deutschland

In Italien zirkulierte das SARS-CoV-2 Virus vermutl eine ganze Weile unerkannt und konnte vorallem in Krankenhäuser gelangen.Da Alte und junge Menschen mehr familiären Umgang mit einander pflegen, wurden sehr schnell viele alte Menschen infiziert.

so sehr außergewöhnl. ist die Situation dann aber doch nicht: Frankreich/Elsass-Lothringen, Paris, Madrid, GB, New York und New Jersey haben ebenfalls sehr viele Totesfälle zu verzeichnen.

Kontaktminimierung , Ansteckungswege unterbinden, ggf Infektionsketten aufdecken, Cluster isolieren und alle seuchenhygienischen Maßnahmen einhalten -- damit kann man die Todesraten effektiv niedrig halten

Seidenraupe schrieb:In Italien zirkulierte das SARS-CoV-2 Virus vermutl eine ganze Weile unerkannt und konnte vorallem in Krankenhäuser gelangen.

Seidenraupe schrieb:Da Alte und junge Menschen mehr familiären Umgang mit einander pflegen, wurden sehr schnell viele alte Menschen infiziert.

Es wäre sicherlich interessant, ob solche Faktoren (besonders viele Fälle in Krankenhäusern, andere Arten des familären Umgangs etc.) eine bedeutsame Rolle spielten. Das kann man vermutlich erst im Nachgang statistisch erfassen.

Seidenraupe schrieb:so sehr außergewöhnl. ist die Situation dann aber doch nicht: Frankreich/Elsass-Lothringen, Paris, Madrid, GB, New York und New Jersey haben ebenfalls sehr viele Totesfälle zu verzeichnen.

Genau. Und das weist daher eher darauf hin, dass die Dunkelziffer an Erkrankten hier eine bedeutsamere Rolle spielt. Oder?

Wissenschaftler verstehen immer besser, was bei einer Corona-Infektion im Körper passiert. Und sie sind vorsichtig optimistisch, dass viele der zwei Prozent Infizierten, die tatsächlich eine Lungenentzündung entwickeln, keine Spätschäden an der Lunge davontragen.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/coronavirus-was-covid-19-in-der-lunge-anrichtet-a-76111575-db12-4b2c-9a9e-cd00f568dd5f

Hallo,
Kindermädchen und Hauslehrer war ein bisschen ironisch gemeint. Allerdings würden 6 Lehrer im Außendienst mit täglich 6 Einzelstunden durchaus bis über 30 Kids Wissen vermitteln, die Schulstunden und Arbeitsstunden wären erfüllt.
Aber wahrscheinlich utopisch und ja, das soziale Lernen käme zu kurz.

Die Schulen sollen nach Empfehlungen des Leopoldina wohl zuerst wieder öffnen, die Kitas und Kindergärten erstmal nicht. Und wenn, dann nur in Kleingruppen - wie lange das dann so gehen wird, weiß keiner und man kann nicht alle jetzt angemeldeten in Kleingruppen unterteilen, das gibt das Raumangebot nicht her. Und natürlich kann man die Betreuungszeiten nicht bis in die Nacht ausweiten, um möglichst viele zu betreuen. Es wird also darauf hinauslaufen, wahrscheinlich pro Kind maximal 3 Stunden zu flexiblen Zeiten einzuplanen oder auch nur zu bestimmten Tagen, die Anzahl der zu Betreuenden deutlich zu reduzieren usw. Natürlich wird dann das Personal ebenfalls ausgedünnt, sollte dies wirklich über einen längeren Zeitraum gehen.
Zumindest Erzieher werden in Kurzarbeit bleiben müssen, ebenso einige oder auch viele Eltern. Da müsste eine Lösung her. Welche das sein soll, ist mir schleierhaft.

LG

Traumfeee schrieb:In meinem Bekanntenkreis leben die meisten so unbeschwert weiter wie bisher, bis auf die Einschränkungen.

Den Satz versteh ich nicht.
Wenn Dein Bekanntenkreis die Einschränkungen einhält, inwiefern leben sie so unbeschwert wie vorher :ask: ?

Nun ist es ein Monat her seit der Lockdown eingeführt worden ist.
Ich schaue mir die Zahlen der Neuinfektionen an und sehe das z.B in Italien sich immer noch Täglich über 3000 neu Infizieren.
Wie ist das nur möglich und Wo stecken die sich bloss immer noch alle an?

sundra schrieb:In sämtlichen Ländern rätselt man rum, warum bei uns Alles anders scheint, ist.

So toll steht Deutschland doch gar nicht da.
Es gibt viele Länder, wo es deutlich besser ist, scheinbar. Auch Länder die näher an China dran sind. Taiwan, Japan, Korea, Thailand, Mongolei.
Auch in Europa gibt es diverse Länder, wo es weniger Fälle und Tote gibt.

Hier nochmal ein Beitrag aus dem Spiegel. Zwar vom 22.03, dennoch aktueller denn je, wenn ich mich in der öffentlichen Meinung so umhöre.

Es geht um die drei bekannten Sätze:
"Das ist doch nur wie eine Grippe";
"Ich bin jung, mich betrifft das alles nicht" und
"Diese Masken bringen sowieso nichts.".

Jeder Satz wird dort mit Fakten beleuchtet und detailliert dargelegt - insbesondere wird hier auch noch mal auf die verantwortungslosen Aussagen des Herrn Wolfgang Wodarg eingegangen, den ja auf ZON und SPON immer noch viele heranziehen und zitieren. Vielleicht auch gerade interessant für Leute, die einen dieser drei Sätze unterschreiben würden.

Quelle: Covid-19: Die drei dümmsten Sätze zur Coronakrise

MacLucky schrieb:Ich schaue mir die Zahlen der Neuinfektionen an und sehe das z.B in Italien sich immer noch Täglich über 3000 neu Infizieren.
Wie ist das nur möglich und Wo stecken die sich bloss immer noch alle an?

Bei ca. 60 Millionen Einwohnern (Italien) muss sich nur ein winziger Bruchteil nicht an die
Lockdown- Maßnahmen halten (was mit Sicherheit auch so ist), und schon hast
Du eine einfache Erklärung auf Deine Frage.

Kürbiskern schrieb:So toll steht Deutschland doch gar nicht da.
Es gibt viele Länder, wo es deutlich besser ist, scheinbar. Auch Länder die näher an China dran sind. Taiwan, Japan, Korea, Thailand, Mongolei.
Auch in Europa gibt es diverse Länder, wo es weniger Fälle und Tote gibt.

Das ist aber aber ein ziemlich unpassender Vergleich. Du vergleichst hier ein Land mit 82 Millionen Einwohner auf relativ engem Raum, mit Ländern die einen Bruchteil davon haben. Die Mongolei hat 3 mio Einwohner und ist vielfach größer als Deutschland. Japan ist eine Insel und damit ziemlich einfach abschottbar. Andere Länder in Asien sind sowie autokratisch geführt. Da kannst du halt mal alle Häuser verbarikadieren, und die Menschen stört es kaum, weil sie sowas mehr oder weniger gewohnt sind. Mal ganz davon ab das Deutschland um ein vielfaches mehr Testet, und damit die Zahl der Infizierten automatisch höher ist.

So wirklich fällt mir kein Land ein, was halbwegs vergleichbar ist, um das es besser steht als hier in Deutschland.

Interessant auch das Schweden seine lockere Gangart weiter durchzieht und damit nicht mehr oder weniger Probleme als andere Länder hat. Mich würde mal interessieren was unsere Politiker dazu sagen.

hanswurst11 schrieb:So wirklich fällt mir kein Land ein, was halbwegs vergleichbar ist, um das es besser steht als hier in Deutschland.

Slowakei. landlocked mitten in Europa. weniger als 800 Fälle und 2 Tote.