Duchovny schrieb: Aber dann nur rund 15 Schüler. Wie soll das im Wechsel dann stattfinden? 3 Schulstunden und dann kommt die nächste Gruppe von 15 Schülern dran?
Ich glaube, so ähnlich ist das gedacht - allerdings schafft man es bei uns an der Schule zumindest nicht, mit 15 Schülern pro Raum die 2m Regel vernünftig einzuhalten. Das Problem wird auch der Transport und die Korridore und so sein.
Duchovny schrieb:Und danach die Abschlussklassen der Realschulen? Die meisten haben sowieso nur noch wenige Wochen Schule vor sich, da sie ja früher aufhören vor den Sommerferien.
Das ist zumindest in B-W schon geregelt - die Prüfung wurde hier insgesamt um einen Monat nach hinten verschoben, die 10. Klässler haben nun auch bis zu den Sommerferien Unterricht.
LuckyLook schrieb:Ich hätte da mal eine Idee für unsere Schüler:
Früher gab es sowas wie "Kartoffelferien" Da sind alle die Ferien hatten aufs Feld zum Erntehelfen.
Im Moment ist der Spargel soweit und zu lernen was Arbeit bedeutet,wäre auch nicht das schlechteste.
Du vergisst, dass bei den Kartoffelferien ein Großteil der Schüler von einem landwirtschaftlichen Hintergrund kam und Vorwissen hatte. So kannst du auch eine Rotte Wildschweine auf das Spargelfeld loslassen.
Was aber wirklich eine Überlegung wäre, generell Hauswirtschaft und Kochen und vielleicht auch Ackerbau verstärkt in den Unterricht einzubringen (die politische Entwicklung geht da aber völlig woanders hin). Dann würden die Schüler, bei denen es nur Fertiggerichte daheim gibt wenigstens ein Rüstzeug für ihre Zukunft bekommen. (Nicht wenige unserer Schüler gehen nicht in die Mensa "zu teuer", sondern kaufen täglich für die Mittagspause eine Packung Eistee oder 1,5l Billigcola und Chips. Tut schon beim Zusehen weh.
sooma schrieb:Das zieht sich quer durch die Gesellschaft, wird teils sogar regelrecht als erstrebenswert dargestellt ("Ich brauch das nicht, ich werde Influencer"). Viele - nicht alle - Eltern geben in einer Art Erwartungshaltung die Verantwortung für Erziehung in Schule und Betreuung ab. Altmodisch auch oftmals, wer da auf Werte pocht... oder gar auf mehr Hygiene als Zeichen von allgemeiner Wertschätzung und Rücksichtnahme.
Du kannst das sogar noch viel weiter gehen - ich wurde ja ziemlich konservativ erzogen - ich habe noch immer ein Kommuniongeld, weil wir eingebläut bekamen, dass man einen Notgroschen hat. Meine Oma (weit unter der Mindestrente) hatte es irgendwie geschafft, das Geld für ihre Beerdigung zusammenzusparen. Wenn Leute nach 14 Tagen Engpass es nicht schaffen, die Aprilmiete zu bezahlen, finde ich es auch bedenklich. Etwas mehr Selbstverantwortung wäre vermutlich generell nicht schlecht ...
sooma schrieb:Und wie ist das Kindern denn zu vermitteln bzw. ist es denn Wertschätzung, wenn Kinder in maroden Gebäuden mit veralteter Ausstattung unterrichtet werden und sie nötigt, auf völlig verrottete Toiletten, oft ohne Klopapier und meist ohne Seife zu gehen?
Das ist ein Teilproblem, aber nicht die Ursache. Ich finde es einerseits gut, dass es viele staatliche Auffangsysteme gibt, andererseits ergibt sich da schon eine soziale Hängematte. Diese Mentalität entwickelt sich dann weiter und wird auch weitergeben.