Kreuzbergerin schrieb: Warum sollte nicht darüber berichtet werden, wenn das in einer Region der Welt so verfügt wird?
Es gibt Leute, die sowas falsch Lesen und dann davon ausgehen, dass das bei uns auch so sein wird - das bringt so viel mehr Unruhe, als nötige wäre.
Kreuzbergerin schrieb:Ich will die Maßnahme auch nicht verteidigen.
Aber wenn man Kontakte zwischen Menschen auf ein absolutes Minimum reduzieren will, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, muss natürlich auch geschaut werden, ob es Menschen gibt, die versuchen Schlupflöcher zu nutzen um Anordnungen zu umgehen.
Es ist halt immer fraglich, aus welchen Gründen die Schlupflöcher genutzt werden - und ob die gleichen Regeln für alle gelten und gelten sollten.
Wir waren in letzter Zeit 2x wegen Kleinigkeiten im Markt - einmal für Blumen im Baumarkt - unsere "adoptierte" Rentnerin wollte unbedingt ihrem verstorbenen Kind vor Ostern die Grabbepflanzung schön machen - objektiv betrachtet - völlig unnötig. Aber für sie ein Herzenswunsch.
Auf dem gleichen Friedhof - das Grab meines Opas, der mir sehr nahestand. Ich bin dran, mit der Grabbepflanzung. Mein Opa würde auf gar keinen Fall wollen, dass man in einer solchen Situation in den Baumarkt geht - daher habe ich "posthum" seinem Wunsch entsprochen und ihm ein Blümchen von unserem Garten aufs Grab gelegt. Falls nun meinem betagten Vater jedoch einfällt, dass er da Blumen auf das Grab möchte (von mir aus habe ich es nicht angesprochen) - werde ich mich darum kümmern - für den Seelenfrieden meines Vaters.
Zweiter Fall: Unseren Rentnern gingen die Batterien für die Fernsehfernbedienung aus - er ist so krank, dass er die Wohnung nicht mehr verlassen kann, der Fernseher (hat nur einen) - ist für ihn das Fenster zur Welt. Der Fernseher ging ohne die Fernbedienung auch nicht mehr an - da finde ich es vertretbar, mal kurz für 30 Sekunden in den Supermarkt zu springen, auch wenn es "nur" Batterien sind, als zwei Leutchen über 80 der Informationsquelle zu berauben.
Der Ansatzpunkt sollte daher die Vernunft der Menschen sein - nicht eine willkürlich festgelegte Geldmenge.
Kreuzbergerin schrieb:Es ging dabei wohl eher um Menschen, die einmal losgehen um Kartoffeln zu kaufen, eine Stunde später Petersilie, eine Stunde später Knoblauch und dann vielleicht nich mal um Eier zu kaufen.
Die Frage stellt sich, ob diese wirklich so eine große Gruppe unter den Kunden darstellt, dass z.B. 95% vernünftige Kunden unter einer neuen Beschränkung leiden.
Wenn du z.B. Milch auf 5 Kartons rationierst, kannst du auch keine effektiven Großeinkäufe mehr machen.
Es ist mehr so, dass die Nerven einfach bei vielen Leuten im Einzelhandel blank liegen. Wir wurden am Dienstagmorgen blöd angeblökt, weil wir zu zweit mit zwei Wagen unterwegs im Supermarkt waren - wir waren pünktlich zur Öffnung da, hatten jeder eine strukturierte Einkaufsliste, die wir schnell und zielgerichtet abgearbeitet haben und haben dann gemeinsam gezahlt - da hat sich die Kassiererin schon tierisch aufgeregt (habe insgesamt für 15 Leute eingekauft).
EDGARallanPOE schrieb:In dem Artikel aus unserer Tageszeitung wurde auch berichtet, dass die Arbeitsbedingungen für die Ehrenamtlichen Helfer nicht Coronakonform sind.
Das ist nun oft das Problem ... Das Problem ist, dass diese Krise die Armen ärmer macht, die sozial schwächeren Schüler z.B. weit zurückfallen, die Egoisten noch egoistischer ...
hyetometer schrieb:Ich habe versucht, dazu Informationen zu finden. Es ist wohl keine landesweite Regelung, sondern wird (bisher) nur in einer kleinen Gemeinde in Badajoz so gehandhabt.
Ich finde nicht gut, dass jede regionale Beschränkung so gemeldet wird - das verursacht eine Menge Verunsicherung.
Mein persönlicher Horror wäre, wenn man nicht mehr rausdürfte. Ich wohne in einem Dorf, nahe am Wald und ich kenne den Wald seit Kindheitstagen - ich kann den Wald auf Trampfelpfaden nutzen, wo ich wirklich niemandem oder fast niemandem begegne - mir hilft der Wald beim Gleichgewicht unheimlich.