AliceT schrieb:Jedenfalls, diese stark abweichenden unterschiedlich schweren Verläufe müssen irgendeinen Grund haben - und, einer könnte sein, dass evtl die Durchseuchungsrate schon viel höher ist, als bisher angenommen.
Das halte ich durchaus für möglich. Auch das sich das Virus langsam abschwächt und sich später als in Italien ausgebreitet hat. Deutschland ist nicht unbedingt ein Hauptreiseziel im Winter.
Mir schießt seit Tagen aber noch ein anderer Gedanke durch den Kopf: Deutsche konsumieren regelmäßig Nahrungsergänzungsmitteln.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/722021/umfrage/umfrage-zu-den-bevorzugten-nahrungsergaenzungsmitteln-in-deutschland/Hier heißt es:
Der Umsatz im Segment Vitamine & Mineralstoffe beträgt 2020 etwa 344 Mio. €.
Laut Prognose wird im Jahr 2023 ein Marktvolumen von 375 Mio. € erreicht; dies entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 2,9% (CAGR 2020-2023).
Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl werden in diesem Markt im Jahr 2020 etwa 4,11€ pro Kopf umgesetzt.
https://de.statista.com/outlook/18050000/137/vitamine-mineralstoffe/deutschland
Vitamin C soll im hochdosierten Einsatz bei CoVID-19-Patienten den Krankheitsverlauf erheblich verbessert und die Sterberate verringert haben. Der Einsatz erfolgte intravenös und oral.
http://orthomolecular.org/resources/omns/v16n12.shtml. Ob das wirklich so ist, wird sich in den laufenden Studien beweisen müssen. Dort wird angenommen, dass Vitamin C als Antioxidant dazu beitragen kann, durch Zytokine verursachte Schädigungen der Lunge zu verhindern. Zytokine sind kleine Proteine, die von Zellen freigesetzt werden, die Entzündungen auslösen und auf Infektionen reagieren.
Die Beschreibung der klinischen Studie besagt, dass Vitamin C die Entzündungsreaktion reduziert und die Dauer einer Erkältung sowohl verhindert als auch verkürzt. Die Beschreibung besagt ferner, dass unzureichendes Vitamin C mit einem erhöhten Risiko und einer erhöhten Schwere von Influenza-Infektionen zusammenhängt. Das Team möchte herausfinden, ob Vitamin C ähnliche Wirkungen gegen die mit COVID-19 verbundene Viruspneumonie hat.
https://www.medicinenet.com/script/main/art.asp?articlekey=228745Eine andere Studie weist auf den möglichen Nutzen bestimmter Nahrungsergänzungsmittel im Zusammenhang mit CoViD-19:
Jüngste Entdeckungen weisen den Weg zu wirksamen nutrazeutischen Maßnahmen zur Potenzierung der Typ-1-Interferonantwort auf RNA-Viren. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0033062020300372
In Anbetracht des Bevorstehenden ist die Verabreichung von Spirulina (oder eines mit PCB angereicherten Spirulina-Extrakts), eines Phase-2-Induktors (wie Ferulasäure, Liponsäure oder Sulforaphan), N-Acetylcystein, Selen und hochdosiertem Glucosamin in ausreichender Menge möglich, um RNA-Virusinfektionen zu verhindern und zu kontrollieren, indem sie die Signalfunktionen von TLR7 und MAVS bei der Hervorrufung der Typ-1-Interferonproduktion zu verstärken.
Allerdings gibt es auch Studien, die vor zu vielen Nahrungsergänzungsmitteln in zu hohen Dosen warnen und auf Negativwirkungen hinweisen:
https://theconversation.com/new-vitamin-supplement-study-finds-they-may-do-more-harm-than-good-97246Ein Epidemiologe aus Harvard kam zu folgendem Schluss:
"Derzeit gibt es potenzielle Vorteile und keine bekannten Risiken", sagt Dr. Howard Sesso, Associate Professor für Epidemiologie an der Harvard School of Public Health. "Es lohnt sich, ein Multivitamin als Teil eines gesunden Lebensstils in Betracht zu ziehen." https://www.health.harvard.edu/press_releases/the-science-of-supplements-is-flawed-but-taking-a-daily-multivitamin-is-still-worth-a-try
Meine persönliche Meinung ist, dass eine individuelle Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit dem Arzt abgestimmt und geschaut werden sollte, ob und wenn ja, was notwendig ist. Davon ab finde ich es berechtigt zu hinterfragen, ob die hohen Einnahmen von solchen Mitteln zu einem besseren Schutz gegen CoViD-19 beitragen oder speziell in Deutschland beigetragen haben. Es gibt keinerlei Ansatzpunkte dafür oder dagegen, weil es noch keine expliziten Studien im praktischen Verlauf dazu gibt.
Nun noch einmal zur obigen aktuellen Studie mit Bezug zu CoViD-19: Es gibt in Deutschland viele Anbieter von Spirulina. Aus eigenen Beobachtungen weiß ich, dass Menschen mit Asthma und anderen Lungenerkrankungen subjektiv einen positiven Nutzen geschildert haben. Menschen mit Autoimmunerkrankungen und Arthrosen fanden häufig Glucosamin hilfreich, um ihre Beschwerden zu erleichtern. Selen ist ein essentielles Spurenelement, das auch gern eingenommen wird. Zu Phase-2-Induktoren und N-Acetylcystein kann ich nicht ganz so viel sagen. Gibt man das mal bei Amazon ein, poppen einige Anbieter hoch.
https://www.amazon.de/s?k=N-Acetylcystein&__mk_de_DE Dazu gibt es diverse Bewertungen. Ich nehme einfach mal an, es gibt Leute, die das Schlucken. Obige Studie behauptet, dass es möglich sei, eine RNA-Virusinfektionen zu verhindern und zu kontrollieren, indem die Signalfunktionen von TLR7 und MAVS bei der Hervorrufung der Typ-1-Interferonproduktion verstärkt wird, wenn die Substanzen in ausreichender Menge eingenommen werden. Ob das so ist, kann ich nicht beurteilen. Ich frage mich aber, ob es dazu beigetragen haben könnte, dass Verläufe in Deutschland bisher mit weniger Todesfolgen einher gingen als im internationalen Vergleich. Es ist kaum vorstellbar, aber ich würde es auch ohne weitere Prüfungen und Beobachtungen nicht von vornherein gänzlich ausschließen. So etwas bedarf grundsätzlich einer genauen "Untersuchung".
Was meint ihr dazu? Haltet ihr es auch für möglich, dass ein tendenziöses Umdenken in Richtung gesunder Ernährung bei uns dazu beigetragen haben könnte, dass schwere Verläufe seltener sind?