sundra schrieb:Meine Schwester kommt aus dem Krs Heinsberg, bekam heute Symptome wie Halsschmerzen, Kopfschmerzen und einen leichten Druck auf der Brust.
Ohne Kontakt zu einer infizierten Person wird nicht getestet. Da nicht flächendeckend getestet wird, weiß man im Zweifel nicht, wer infiziert ist und folglich nicht, ob man Kontakt zu einem Infizierten hat. Der Arzt hat seine Vorgaben und darf nur im "berechtigten" Verdachtsfall testen. Der Begriff ist etwas dehnbar. Wenn man auf die Frage, ob man Kontakt zu einem Infizierten hatte, antwortet: "Das kann ich nicht ausschließen." könnte das in einem Hotspot als Verdachtsfall ausgelegt werden. Muss aber nicht so sein.
Durch die begrenzten Kapazitäten wird das eher sehr eng ausgelegt. Für evtl. Betroffene wie deine Schwester ist das blöd, mit dieser Ungewissheit zu leben. Wenn sie infiziert ist, lässt sich da jetzt nichts dran ändern. Aber sie könnte ihr Verhalten ändern und damit die Gefahr mindern, andere anzustecken. Um sich zu isolieren und nicht zur Arbeit zu gehen, braucht sie aber eine Diagnose. Oder ist sie schon isoliert?
Wünsche deiner Schwester gute Besserung und alles Gute!
sundra schrieb:Ich wundere mich schon seit Tagen, wie manche Leute abgewimmelt und behandelt werden.
Das System ist schon jetzt überlastet, mit den paar Fällen. Was dort in China geleistet wurde, ist unglaublich. Das wird immer mehr bewusst, je mehr wir sehen, was hier abgeht. Was deine Schwester erlebt hat, habe ich auch aus dem Bekanntenkreis gehört. Die Menschen sind nicht hysterisch, sondern wollen ihr Umfeld schützen. Andere aus meinem persönlichen Umfeld haben im letzten Jahr aus anderen Gründen Familienmitglieder verloren und einfach Angst, weil das alles noch nicht verarbeitet ist und nun die nächste "Bedrohung" ansteht. Ich kann das menschlich sehr gut nachvollziehen, auch wenn die Angst nichts bringt.
Interessanter Weise - und das ist nur meine subjektive Beobachtung - sind die Menschen dort "hysterisch" (wenn man es so nennen möchte), wo sie am weitesten vom Geschehen weg sind und überwiegend sind es diejenigen, die am wenigsten informiert sind. Je besser die Menschen informiert sind, desto weniger panisch reagieren sie. Ja besorgt sind sie. Das ist ja auch nicht ungewöhnlich, wenn man sieht, was weltweit los ist. Wenn ein chronisch Kranker, der z. B. dialysepflichtig ist jetzt Sorge hat, dass er zukünftig vielleicht nicht mehr optimal versorgt wird, dann ist das nachvollziehbar. Für jemanden, dessen Leben nicht von Maschinen abhängt und der das nicht miterlebt, wie es anderen dabei geht, ist das wohl kaum begreiflich.
DearMRHazzard schrieb:Warum ist die Frau so beunruhigt ?
Ich kann mir vorstellen, dass es sehr traurig als Gesundheitsbeauftragte ist, wenn Menschen erkranken und man selbst so wenig dagegen tun kann, vor allem wenn es Risikogruppen trifft.
Atrox schrieb:Da hier auch schon das ein oder andere Paper zitiert wurde: auf bioXriv wird seit geraumer Zeit angegeben, dass diese häufig nicht peer-reviewed, also quasi „ungeprüft“ sind.
Auf
https://www.biorxiv.org/ sind alle Paper noch nicht peer-reviewed, weil es ein Preprint Server für wissenschaftliche Paper ist. Der Sinn und Zweck des Ganzen ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse schnellstmöglich allen zugänglich zu machen. Es kann sehr viel Zeit vergehen, bis eine Studie wissenschaftlich anerkannt ist. Die Zeit fehlt jetzt. Allerdings wird dadurch auch viel Schrott veröffentlicht. Das Gute ist, dass sich andere Wissenschaftlicher auf den Schrott stürzen und ihn schnellstmöglich widerlegen.