Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

Threadkiller2 schrieb:Finde ich nicht so, Desinfiktionmittel könnte man auf Anordnung auch nur eine Flasche pro Kopf verkaufen.

So wird es aktuell bei dm gehabdhabt und auch in dem Supermarkt, in dem ich arbeite, werden grundsätzlich Waren nur in haushaltsüblichen Mengen verkauft. Sehr zum Unmut der Dame, die 15 Pakete Toilettenpapier kaufen wollte. Es ist faszinierend, wieviele Leute plötzlich unseren Marktleiter “sehr gut kennen“, und völlig empört sind, dass sie trotzdem nur normale Mengen kaufen dürfen. Und so wie es aussieht beschließen gerade alle sich im Fall einer Quarantäne von Erbsen und Möhrchen aus der Dose zu ernähren.

KaMailLeon schrieb:Das ist schön für dich. Erläutere doch bitte einmal näher woher du deine Sicherheit nimmst?

Man hat nie 100%-Sicherheit, dass alles gut geht. Im Endeffekt kann dich auch eine Erkältung ins Grab bringen. Das ist wahrscheinlich so eine Lebenseinstellungssache nicht vor allem gleich Angst zu haben. Ich denke mit einem kühlen Kopf kommt man hier weiter.

IngwerteeImke schrieb:Für Viren gibt es wesentlich mehr Parameter, als die Letalität.
Ebola und das Marburgvirus sind wesentlich tödlicher aber sie verbreiten sich nicht so schnell.

Ja, das ist mir bewusst. Das Eppstein-Barr Virus findet sich bei ca 98% der Ü40ern...haben die meisten Neu-Virologen hier wahrscheinlich noch nichts von gehört.

SARS-CoV2 ist nicht das erste Virus, welches sich schnell verbreitet und zu Komplikationen führen kann. Siehe die erste SARS-Pandemie, die Schweinegrippe usw.

Mir stellt sich eher die Frage, was dieses Mal soviel bedrohlicher ist als bei den ehemaligen Pandemien, die auch ohne große Hysterie abliefen?

rhapsody3004 schrieb:Liebe Entscheidungsträger;

Manchmal sind Bevormundungen, Absagen, Verbote etc. einfach unerlässlich, möchte man ein bestimmtes Risiko minimieren und nicht noch weiter provozieren...
Wer als Entscheidungsträger allerdings auf freiwilliges Handeln bzw. auf Eigenverantwortlichkeit von Fans/Bürger setzt, muss sich später nicht wundern, wenn die Lage erneut kippt bzw. schlimmer wird und das leider nicht nur auf NRW oder andere Hochrisikozonen begrenzt.

Ich habe zwar etwas gegen Arroganz, aber hier pflichte ich mal vorbehaltlos bei.

Atrox schrieb:Ja, das ist mir bewusst. Das Eppstein-Barr Virus findet sich bei ca 98% der Ü40ern...haben die meisten Neu-Virologen hier wahrscheinlich noch nichts von gehört.

SARS-CoV2 ist nicht das erste Virus, welches sich schnell verbreitet und zu Komplikationen führen kann. Siehe die erste SARS-Pandemie, die Schweinegrippe usw.

Mir stellt sich eher die Frage, was dieses Mal soviel bedrohlicher ist als bei den ehemaligen Pandemien, die auch ohne große Hysterie abliefen?

Soweit ich weiß, hat die erste Sars Epidemie relativ zügig aufgehört, sich zu verbreiten, wobei damals die chinesische Regierung es komplett vertuschen wollte. Beim jetzigen kann es durchaus eine große Rolle spielen, dass wir das Jahr 2020 haben und das Internet im Gegensatz zu 2003 in fast jeden Haushalt angeschlossen ist. Ein weitere großer Faktor ist bestimmt die Tatsache, dass die Chinesen 50 Millionen menschen von der Außenwelt abgeschnitten haben und wir über Wochen, tag für tag darüber was gelesen haben. Das ist schon eine Qualität, die so nie dagewesen ist, insofern würde ich schon meinen, das alleine dieser Umstand für sehr viel Aufmerksamkeit gesorgt hat.
Mir sind desweiteren keine wirklichen Pandemien aus letzer Zeit bekannt, sofern du die Influenza nicht dazu zählst, wo man sich dagegen impfen kann und bis zu einem gewissen Prozentsatz( der manchmal sehr wenig ist) schützen kann. Ebola, Schweinegrippe, Vogelgrippe, waren alle entweder schnell vorbei oder sie waren relativ regional und das wir in unseren Körper Viren tragen, ist jetzt auch nichts neues und selbst wenn 1% der Leute von den Viren sterben würden, die ein Großteil der Leute in sich trägt, passiert das ja nicht gleichzeitig und ist somit nicht vergleichbar.
Also, ich finde schon, das meine Argumente die besseren sind :D

SallyBelly schrieb:So wird es aktuell bei dm gehabdhabt und auch in dem Supermarkt, in dem ich arbeite, werden grundsätzlich Waren nur in haushaltsüblichen Mengen verkauft

Ich glaube da gibt es bislang auch noch keine gesetzliche Regelung, sondern hatte ich das immer so verstanden dass es eine Ermessensentscheidung des Einzelhandels ist, sie dahingehend Freiheiten und individuell selbst entscheiden können bei zb. hoher Nachfrage aber knappem Bestand/Angebot von Produkten.
haushaltsübliche Mengen sind leider nicht definiert und es gibt auch (leider) noch kein Gesetz, das dem Einzelhandel Vorgaben aufzwingen würde. Auch nicht in solchen Ausnahmesituationen. Liegt also beim Einzelhandel selbst. Glaube ich.

rhapsody3004 schrieb:Ich bezweifle einfach mal, dass panische Hamsterkäufe nur von der (Jungen)Zielgruppe getätigt werden, die sich Endzeitzeit-Filme- und Serien Made in Hollywood angucken, sondern dürfte das bis auf die Diebstähle bunt gemischt sein. Sprich, auch die Zielgruppe Traumschiff wie meine Eltern dürfte darunter sein, obwohl meine Eltern selbstverständlich niemals weder Diebstahl begehen noch panische Hamsterkäufe tätigen würden, die sind nämlich im Gegensatz zu ihrem Sohn unbesorgt und gleichgültig und hören nicht mal auf ihren Sohn, obwohl es gerade für meine Mutter besser wäre Menschengruppen und Massen bzw. die Öffentlichkeit zu meiden. Eben auch, weil das Virus nun quasi vor der eigenen Haustür angekommen ist.

ja, was du beschreibst, ist das andere Extrem

auch nicht gut ;)

Atrox schrieb:Mir stellt sich eher die Frage, was dieses Mal soviel bedrohlicher ist als bei den ehemaligen Pandemien, die auch ohne große Hysterie abliefen?

Das genau verstehst du denn unter "Hysterie"? Also, die SARS-Epidemie war ein großes Thema, es kam schließlich auch zu einigen Todesfällen, aber, wir hatten insgesamt noch einmal Glück.
Bedrohlicher an dem neuen Virus ist, dass wir noch viel zu wenig darüber wissen (z. B., ob es Varianten gibt, die schwerwiegendere Verläufe mit sich bringen, was ja anscheinend tatsächlich der Fall sein soll, @inquest hatte dazu den Artikel verlinkt - danke übrigens.) Das ist auch deshalb schwierig, weil man dann ja, je nach Typ unterschiedliche Maßnahmen treffen müsste - dazu muss man aber erst wissen, welcher Typ jetzt vorliegt.
Der zweite Aspekt ist, dass das Virus nach wie vor sehr aktiv ist und das auch bleiben wird (es wird aller Voraussicht nicht einfach so verschwinden, auch, wenn die Hoffnung besteht, dass das eventuell im Sommer der Fall sein könnte. Aber auf Hoffnung allein sollte man nicht bauen.) Aúßerdem gibt es noch keine Heilmethode und auch keine Impfung.
Der dritte Aspekt ist der Faktor Mensch - also, wie unsere Regierungen darauf reagieren, was sie tun, um ihre Bevölkerung zu schützen. Während in China und generell in Asien umfassend gehandelt wurde (wsl, weil sie durch SARS etc. bereits wussten, bzw. jedem klar war, dass die Lage ernst ist), lässt man es hier halt erstmal so laufen, bis man dann merkt, dass die Infektionen nicht mehr aufzuhalten sind.
Schließlich geben noch die seit kurzem erst bekannt gewordenen Hinweise Anlass zur Sorge, dass eine Impfung, bzw. Antikörper, auch nach einer bereits durchgemachten Infektion, eventuell bei einer Re-Infektion mit einem leicht abgewandelten Typ eventuell schwere Verläufe begünstigen könnten.

IngwerteeImke schrieb:Also, ich finde schon, das meine Argumente die besseren sind :D

Argumente dafür, dass Corona schlimmer ist als Ebola oder oder ne infektiöse Mononukleose ist?

Ich würde mich ja wirklich nicht davor verstecken mich überzeugen zu lassen, aber die erste Hälfte deines „Arguments“ ist politischer Natur. Den Vergleich zu den „neuartigen Influenzaviren“ müsste man weiter aufdröseln.

Una schrieb:ch muss erst von Frankfurt nach München per Zug dafür, hab also genug "Unterwegskontakt" noch zu anderen.

Ohne Dir zu nahe zu treten: Schon mal überlegt das Du auch andere anstecken kannst ? Du kommst aus Deutschland... schau mal auf die Karten in welchen Ländern am meisten los ist. Eine Infektion merkt man oft erst einmal nicht. Teneriffa wird sich über Deinen Besuch freuen.


Schließe mich @KaMailLeon an, die Probleme hätte ich gerne. Zeigt jedoch gut wie die Deutschen oft denken und das meine ich nicht einmal böse.

Atrox schrieb:Argumente dafür, dass Corona schlimmer ist als Ebola oder oder ne infektiöse Mononukleose ist?

Sie sind vielleicht nicht so weit wie verbreitet, wie der SARS-CoV2 in seinen beiden Varietäten? Und haben auch keinen so großen wirtschaflichen Einfluss auf das Finanzsystem etc?

Atrox schrieb:Argumente dafür, dass Corona schlimmer ist als Ebola oder oder ne infektiöse Mononukleose ist?

Ich würde mich ja wirklich nicht davor verstecken mich überzeugen zu lassen, aber die erste Hälfte deines „Arguments“ ist politischer Natur. Den Vergleich zu den „neuartigen Influenzaviren“ müsste man weiter aufdröseln.

Argumente dafür, warum bei diesem Virus die Aufmerksamkeit höher ist.
Von schlimmer, höher, weiter war keine rede.
Politisches Argument ist es auch nicht. Wenn eine Regierung etwas gut versteckt, gibt es auch keine Aufmerksamkeit.
Es gibt insofern keine vergleichbare Situation, was nicht bedeutet, dass dieser Virus mehr tötet, als andere Viren.
Das werden wir erst sehen müssen.

AliceT schrieb:Das genau verstehst du denn unter "Hysterie"?

Hamsterkäufe, es gibt kaum andere Themen mehr, es wird gefordert das öffentliche Leben stillzulegen

AliceT schrieb:Bedrohlicher an dem neuen Virus ist, dass wir noch viel zu wenig darüber wissen (z. B., ob es Varianten gibt, die schwerwiegendere Verläufe mit sich bringen, was ja anscheinend tatsächlich der Fall sein soll, @inquest hatte dazu den Artikel verlinkt - danke übrigens.) Das ist auch deshalb schwierig, weil man dann ja, je nach Typ unterschiedliche Maßnahmen treffen müsste - dazu muss man aber erst wissen, welcher Typ jetzt vorliegt.

Nun, mit diesem Leben im Konjunktiv muss man eh leben. Wir wissen über soviele Dinge nichts. Wir haben aber schon ein paar Zahlen, die so langsam auch außerhalb von China statistisch aussagekräftig werden. Die sind ein hinreichend guter Ausgangspunkt.

AliceT schrieb:Der zweite Aspekt ist, dass das Virus nach wie vor sehr aktiv ist und das auch bleiben wird (es wird aller Voraussicht nicht einfach so verschwinden, auch, wenn die Hoffnung besteht, dass das eventuell im Sommer der Fall sein könnte. Aber auf Hoffnung allein sollte man nicht bauen.) Aúßerdem gibt es noch keine Heilmethode und auch keine Impfung.

Von selber verschwindet nie was...nichtmal eine Erkältung. Warum sollte man nicht auf den Sommer bauen? Weißt du mehr darüber, wir CoV2 auf höhere Temperaturen und mehr UV reagiert?

AliceT schrieb:Der dritte Aspekt ist der Faktor Mensch - also, wie unsere Regierungen darauf reagieren, was sie tun, um ihre Bevölkerung zu schützen. Während in China und generell in Asien umfassend gehandelt wurde (wsl, weil sie durch SARS etc. bereits wussten, bzw. jedem klar war, dass die Lage ernst ist), lässt man es hier halt erstmal so laufen, bis man dann merkt, dass die Infektionen nicht mehr aufzuhalten sind.

Im Kreis Heinsberg ist ja schon alles dicht und abgesagt. Es verbreitet sich trotzdem weiter und bisher sind auch alle noch am Leben.

Katori schrieb:Sie sind vielleicht nicht so weit wie verbreitet, wie der SARS-CoV2 in seinen beiden Varietäten? Und haben auch keinen so großen wirtschaflichen Einfluss auf das Finanzsystem etc?

Ebola limitiert sich durch die hohe Letalität quasi selbst. Bei der Mononukleose (auch besser bekannt als Pfeiffersches Drüsenfieber) ist es so, dass du einen leichten Verlauf haben kannst, es kann aber auch zu schweren Verläufen kommen. Diskutiert wird auch die Rolle in Hinblick auf das Entstehen von Lymphomen.

Es wird vermutet, dass das Epstein-Barr-Virus bei der Entstehung des Chronischen Erschöpfungssyndroms, seltenen Tumoren des Rachenraumes, seltenen Lymphomen (Burkitt-Lymphom) sowie Multipler Sklerose eine Rolle spielt.

siehe hier
Wikipedia: Pfeiffer-Drüsenfieber#Komplikationen

Es ist aber so, dass ein Großteil der Menschen mit diesem Virus in Kontakt gekommen ist (kann man durch Antikörper auch entsprechend nachweisen). Früher war die Annahme, dass man, wenn man es einmal hatte, lebenslang immun ist, das hat sich aber nicht bestätigt. Man kann es öfter bekommen, aber, die Verläufe sind meist milder.

IngwerteeImke schrieb:Argumente dafür, warum bei diesem Virus die Aufmerksamkeit höher ist.

Ich denke eine erhöhte Aufmerksamkeit ist ja auch nicht das Problem. Im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, dass die Leute sich jetzt mal vernünftig die Hände waschen und sich vielleicht sogar demnächst gegen Grippe impfen lassen...wenn sie es denn noch erleben, gell?

Ich würde mich nie von purem Zucker ernähren. Haferflocken sind ein Energielieferanten, aber purer Zucker Pfundweise ?!

Katori schrieb:Sie sind vielleicht nicht so weit wie verbreitet, wie der SARS-CoV2 in seinen beiden Varietäten? Und haben auch keinen so großen wirtschaflichen Einfluss auf das Finanzsystem etc?

Der vorletze Ebolavirus von 2014-2016 hat 11.316 Leute getötet aber halt regional und diese Epidemie bzw die Zahlen, strecken sich auf 2 Jahre. Er hat vielleicht im Hinlick auf die Todeszahlen recht ( hoffentlich bleibt er im recht) aber man muss da Kontexte einbauen. Gerade der Faktor, dass die Chinesen 50 Millionen Leute von der Außenwelt abgeschottet haben, hat für viele Fragezeichen gesorgt und es ist logisch, dass da die ganze Aufmerksamkeit dorthin wandert, zumal mit China wirtschaftlich verbandelt ist. Das ist einfach ein einmaliger Vorgang, in der Menschheitsgeschichte.

Atrox schrieb:Ich denke eine erhöhte Aufmerksamkeit ist ja auch nicht das Problem. Im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, dass die Leute sich jetzt mal vernünftig die Hände waschen und sich vielleicht sogar demnächst gegen Grippe impfen lassen...wenn sie es denn noch erleben, gell?

Eine erhöhte Aufmerksamkeit bringt auch automatisch Probleme mit sich. Da es in der Bevölkerung immer gewisse Leute gibt, die in Panik geraten und Verschwörungen aufstellen, ist es logisch, was es bedeutet, wenn ein Thema wie dieses die Schlagzeilen beherrscht.

Atrox schrieb:es wird gefordert das öffentliche Leben stillzulegen

Und denkst, dass die Leute das einfach so - quasi aus Langeweile - fordern?
Viele werden sich durchaus im Klaren sein, was solche Maßnahmen bedeuten, denn in China gab es das regional bereits. Und dennoch sind die Leute besorgt und wünschen sich lieber solche Maßnahmen.

Und eventuell auch ein Zeichen, dass es am Ende doch einige gibt, die den Aussagen „alles nicht so schlimm“ nicht unbedingt volle Beachtung schenken.

@koef3

Ich sehe nach wie vor noch was zwischen „alles nicht so schlimm“ und „wir werden alle sterben“.

koef3 schrieb:Atrox schrieb:
es wird gefordert das öffentliche Leben stillzulegen

Es ist eine durchaus sinnvolle Forderung Teile des öffentlichen Lebens still zu legen. Kurze Ferien z.B. tun niemandem weh. Die Gesellschaft hat eine Verpflichtung den Alten und Schwachen gegenüber. In Italien zeigt sich ja gerade wie viel Platz in der Mitte von "alles nicht so schlimm" und "wir werden alle sterben" ist.