@Optimist Deine Sorge verstehe ich.
Lungenentzündungen kommen vor, gerade zur Winter- und Grippezeit. Problematisch wird es, wenn hinter jedem Infekt und jeder Lungenentzündung CoViD-19 vermutet wird. Natürlich sollte man der Ursache auf den Grund gehen, welche auch immer das ist, um die Behandlungsmöglichkeiten zu optimieren.
Heute hatte ich jemanden hier mit engen Kontakten zu Heinsberg. Diese Person war schwer erkrankt und hatte eine beginnende Lungenentzündung, die auskuriert wurde. Sie wurde Mitte Februar auf SARS-CoV-2 getestet. Der Test fiel negativ aus. Die Person war sich relativ sicher, den Erreger in sich gehabt zu haben, weil einige Symptome denen von CoViD-19 ähnelten, zudem hatte sie von Dezember bis Februar Kontakt zu Asiaten, die in Asien reisten bzw. potentiell Besucher aus Asien hatten.
Der Test wurde nicht wiederholt. Wir wissen aber, dass ein negatives Testergebnis nicht zwangsläufig eine Infektion ausschließt. Die Qualität des Ergebnisses hängt wesentlich von der Qualität der Durchführung des Testes, dessen Transport zum Labor und dem Zeitpunkt der Abnahme bzw. den Abnahmeorten der Proben ab. Dazu konnte mir der Patient nicht viel sagen, bis auf den letzten Punkt, logisch. Die Person hat eine Praxis und viel Kundenverkehr möchte alles tun, um weitere Infektionen zu vermeiden. Die Person selbst zeigte keine Symptome mehr.
Das sind sicher keine Einzelfälle. Im Zweifel ist es schwer für das medizinische Personal zu entscheiden, wann und wo Proben wiederholt werden. In erster Linie nicht, weil kein Geld für Tests zur Verfügung steht oder es nicht genug Tests gibt, sondern weil schlicht die Laborkapazitäten fehlen.