Bone02943 schrieb:Hoffentlich wird das ganze Zeug dann auch wirklich gegessen und landet nicht, wegen Ablauf des MHD, ungenutzt im Abfall.
Ich möchte, darauf bezogen, kurz etwas Grundsätzliches oder Allgemeines ansprechen und dazu auch ein paar Zeilen mehr verlieren. Auch appelliere ich insgeheim damit direkt an jeden der hier mitliest, der diese Zeilen hier liest, und hoffe, das brennt sich ein wenig ins Gedächtnis wenn vorher eine gewisse Sensibilisierung dafür nicht vorhanden war.
Wer längere Posts nicht abkann: Kurzum schreibe ich, dass Krisenvorsorge wichtig ist und man sich Corona vielleicht zum Anlass nehmen sollte künftig eine gewisse Vorsorge zu betreiben um nicht auf einmal sinngemäß nackt da zustehen wenn Hamsterkäufe losgehen.
Ich finde ja, nein, hoffe, dass diese Krise das Bewusstsein in unserer Gesellschaft für Notfälle bzw. Vorbereitung auf jene im Schnitt geschärft hat oder noch tun wird. Es zeigt sich, wie relativ zügig ein Problemfall auftreten kann, der Notvorräte (bis zu ca ~2 Wochen) notwendig oder praktisch macht. Ob es nun Desinfektionsmittel sein mögen oder sonstige Dinge wie Grundnahrungsmittel.
Jeder sollte ein wenig "preppen". Grundsätzlich.
Man weiß nie, was die Zeiten mit sich bringen. Ob es Naturkatastrophen, Viren/Krankheiten, Stromausfälle, etc. pp. sind.
Man MUSS das betonen, in einer Gesellschaft die gewisse Dinge gar nicht mehr "gewohnt" ist. Das ist halt Luxus. Dabei ist die Infrastruktur bzw. globale Logistik nicht "unkaputtbar" wie man derzeit ja in Teilen sieht. Gerade Zentralisierung ohne eigene ausreichende Produktionskapazitäten zeigt, wie gewisse Ware auf einmal Mangelware wird weil man viel davon aus bestimmten Regionen der Erde bezieht, die die Schotten dicht machen.
Eigentlich kommen wir noch den Umständen entsprechend "harmlos" davon. Nun ist es eben eine Krankheit, die sich aber angebahnt hat. Was ist denn, wenn in weiten Teilen der Strom von jetzt auf gleich weg ist? Ich will hier thematisch nicht zu sehr gen Prepperthread abrutschen, aber ich finde der Verweis auf das Thema ist hier relevant weil sich viele Schwächen zeigen. Daher möge man mir das kurz erlauben:
Ich will nicht wissen, was Leute machen wenn sie sofort eine Krise trifft, die sich auch auf die Umgebung auswirkt. Hier ist die letzten Jahre im Sommer in der Stadt der Strom im Viertel 2-3 mal ausgefallen. Nie lange, zw. 15 und 45 Minuten vielleicht. Und direkt kam das Leben ziemlich zum Erliegen, im gewerblich-kommerziellen Sinne wie auch in der Versorgung. Essen im Kühlschrank/Gefrierfach wird warm. Kühlung/Ventilatoren weg. Die Läden können nichts verkaufen und machen dicht. Das waren NUR 15/45 Minuten. Und wenn ein Tag der Strom weg ist in einem Ballungsraum? 2 Tage? 3? Strom weg ist hier nur ein Beispiel für ein Problemfall der sofort eintritt und das Umfeld negativ beeinflusst. Gen Topic kann es eben auch plötzliche Krankheit und Isolation daheim sein.
Ich glaube, ein Grund warum viele Regalbereiche nun im Schnitt leer sind ist auch fehlendes Krisenbewusstsein - auf einmal springen die Leute auf und kaufen. Hätten alle schon vorher ihre Notvorräte für zumindest einige Tage gehabt, würden wir solche Regallöcher gar nicht in dem Ausmaß erleben. Also im Schnitt, meine ich. Eine Arbeitskollegin beschrieb das schon ganz passend, wenn auch scherzhaft. Hat neulich so ein handelsübliches Desinfektionsflächchen aus Plastik rausgeholt, die es vorher in jedem Discounter oder Markt gab.
"Wie, du hast noch diese Desinfektionsdinger?", fragte ich eher scherzhaft.
"Ja, ich war vorher schon so paranoid und hab die gebunkert."Da zeigt sich eben an dem simplen Beispiel, das man auf andere Mittel oder Dinge anwenden kann, dass man mit ein wenig Vorsorge leichter durch solche Zeiten kommt als wenn man auf einmal wie viele andere losrennt und gewisse Mittel wegkauft. Andere die halt keine bestimmte Grundvorsorge betrieben haben stehen nun vor relativ leeren Regalen. Die Hysterie, der Gedanke, etwas nicht mehr in klassischer Form verfügbar zu haben, gipfelt ja auch in solche Dinge:
Shiiva schrieb:Amen.
Mit Massenhysterie lässt sich gutes Geld verdienen. War vorhin bei Rossmann um Weichspüler zu kaufen und bin fast vom Glauben abgefallen. Jeder Reiniger wo „desinfizierend“ drauf steht, restlos leergekauft.
Am schlimmsten finde ich allerdings, dass Materialien aus Krankenhäusern entwendet werden, damit hilft man den wirklich kranken Menschen dort herzlich wenig.
Alles was "vergleichbar" ist, ist auch weg oder kaum vorhanden bzw. Diebstahl.
Die lustige Essenz daraus ist: Ich muss nicht panisch-bekloppt agieren, noch Vergleichsprodukte nehmen die ggf. gar nicht geeignet erscheinen, noch klauen, wenn ich grundsätzlich gesunde Vorsorge betreibe. Das ist wie, keine Ahnung, Krankenversicherung oder finanzielle Investments. Das ist ein Aufwand um eben irgendwann für den Fall der Fälle gewappnet zu sein. Woanders machen das Leute, aber man kriegt es nicht geschissen Vorräte für zumindest 1-2 Wochen im Haus zu haben? (Natürlich an die, die es betrifft.)
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Gut, Zeit zu einem Ende zu kommen, was den Post angeht. Ich denke das ist vlt. eindringlich genug - wenn man sich die Worte oder den Appell denn zu Herzen nehmen will um bei der nächsten "Hiobsbotschaft", ob sie sich nun langsam oder sofort ankündigt, besser vorbereitet zu sein.
Es geht gar nicht um Hysterie oder "politisch-paranoides Preppen". Es geht grundsätzlich darum zu verstehen, dass moderne Gesellschaft, Logistik, Infrastruktur unter gewissen Voraussetzungen fragil werden kann und man den normalen Alltag nie ewig und vollumfänglich hat. Jeder sollte einen Grundvorrat an diversen Dingen haben, wie es ja auch schon seit langer Zeit so von staatlicher Seite empfohlen wird. Ich glaube, jeder der ferner in gewissen Berufsfeldern arbeitet hat da eine höhere Sensibilität für als jemand der nur einen relativ reibungslosen Alltag mit steter Verfügbarkeit fast aller Waren kennt. Die Sensibilisierung ist dann nicht so ausgeprägt.
Ich kann nur sagen, als jemand der aus jenen Berufsfeldern kommt: Es können gewisse Umstände (so wie eben das mit dem Coronavirus, obwohl das noch nicht mal Supergau-Niveau hat) eintreten wo du am Ende das Nachsehen hast, wenn du gewisse Dinge nicht auf Vorrat hast um "eine Zeit lang" (ob das nun 2-3 Tage bis 1-2 Wochen sind) ohne Einkaufen gehen zu müssen klarkommen kannst.
Es ist eigentlich ganz simpel: Wenn Fall XY eintritt dann hast du entweder genug rumliegen oder nicht. Und wenn nicht und die Regale (schon) leer sind, haste halt die Arschkarte. Ich könnte also auch rein egoistisch appellieren oder argumentieren, will samit sagen, dass Ausreden nicht mehr wirklich zählen.
Aber solange so etwas nicht gesetzliche Verpflichtung pro Haushalt wird, muss jeder halt selbst wissen, was er macht. Ich kann nur hoffen, dass sich manches Bewusstsein für Vorsorge (grundsätzlich) nun schärft. So sehr ich es auch versuche, ich finde auch kaum passende Gegenargumente oder Ausreden.
Findet einer welche?