Fraukie schrieb:Es mag Fälle geben in denen es Behandlungsmöglichkeiten gibt, die natürlich auch erfolgreich sein können.
Wirklich "heilbar" im Sinne von "auskuriert und vom Tisch" sind "psychische" Erkrankungen sogar weitaus seltener als "körperliche".
naja es hat sich in den letzten Jahren auf diesem Gebiet schon sehr viel getan. Wie die Erfolgsraten bei Depressionen usw.. sind weiß ich jetzticht genau. Ich tipe aber auf Tendenz steigend, im Vergleich bspw. wie es noch in den 60ern war.
Fraukie schrieb:Leider, denn ein Krebspatient darf wenigstens auf ein Mindestmaß an Verständnis hoffen, während der "psychisch leidende" nur versuchen kann mit dieser Ignoranz in die er täglich reinrasselt so umzugehen, dass sie sein Dasein nicht noch übler macht, als es ohnehin ist.
Diese Respektlosigkeit leidenden Menschen gegenüber die sich nur aus der eigenen Inkompetenz und Ignoranz nährt... die ist absurd.
naja das mag vielleicht daran liegen das man als Außenstehender sieht wie der Mensch sichtlich leided, und so seine Entscheidung, nicht mehr weiter leben zu wollen verstehen kann. Das ist bei einer psychischen Erkrankung natürlich anders, da sieht man es nicht direkt und daher auch das Unverständnis.
Ich verstehe ja auch dass dieser Mensch mitunter genauso leiden kann.
Fraukie schrieb:Ist es wirklich so schwierig den Kopf um die Tatsache zu wickeln, dass man Behandlungsmethoden die eine Heilung zum Ziel haben auch voranbringen kann ohne es zu verpassen auch die Möglichkeiten Patienten zu helfen deren Leid allenfalls noch gelindert werden kann zu verbessern?
Nee das kann schon beides parallel ablaufen. Die Heilung bzw. der Focus drauf sollte aber stets die höchste Priorität haben auch wenn dies natürlich mit immensen Kosten verbunden ist.
Ich will ja nur nicht dass diese Verhältnis irgendwann kippt und man sich möglicherweise aus ökonomischen Gründen öfter dazu entscheidet einen Menschen Sterbehilfe zu geben bzw. nix mehr groß zu unternehmen... spart ja halt auch ne Menge Geld.
Fraukie schrieb:Du sprichst hier über einen Menschen der so sehr gelitten hat, dass einer der fundamentalsten Urinstinkte, nämlich der Selbsterhaltungstrieb verloren ging und zwar nicht nur mal "für ne Woche".
Über einen Menschen, der soweit weg war vom Wohlbefinden, dass der Wunsch zu sterben über Hunger- und Durstgefühl dominiert haben obwohl es sich um eine junge Frau handelte, die sicher verstehen konnte, dass das ein sehr langer und sehr steiniger Weg in den Tod ist.
ja ich gebe zu dieser Fall ist schon speziell und wenn es so war dann war es sicherlich so. Als Außenstehender lässt sich das sowieso schwer feststellen und ich will mir da kein großes Urteil erlauben.
Vampirella schrieb:Es ist schlimm wenn jemand so leidet dass er keinen anderen Ausweg findet, aber es bleibt nunmal nicht immer so..
eben das meine ich mit dem Unterschied zu Krebs. Denn dieser bedeutet nun mal immer noch "geht nicht weg und kommt immer wieder".
Etwas was zwar bei einer psychischen Störung auch der Fall sein kann, aber nur in wenigen Fällen. Mag sein dass es hier so ein Fall war ja.
Was mich auch ein wenig wundert...damals Robert Enke der vor den Zug gelaufen ist. Große Anteilnahme der Menschen, riesen Trauerfeier, Talkrunden im TV, und "hätte er doch….", "es gibt doch Hilfe heutzutage" usw...
Es hat kaum einer gesagt "naja es war der einzige Ausweg für ihn...verstehe ich vol und ganz".
Und bei dieser Geschichte scheint es genau umgekehrt zu sein. Seltsame Doppelmoral.
Vampirella schrieb:Wenn mein kind nix mehr essen oder trinken würde, würde ich dafür sorgen dass es zwangsernährt wird wie bei essgestörten im Krankenhaus, anstatt zu zu sehen we sie sich langsam umbringt..
Ja das klingt zwar hart und unmenschlich, aber möglicherweise wäre irgendwann mal der Punkt gekommen wo sie als junge glückliche Frau ihren Eltern dafür gedankt hätte. Wie gesagt möglicherweise!...kann ja keiner wissen. Ist evt. auch sone Idealvorstellung meinerseits.