Opfer oder Täter - ein Kriminalfall mit diversen Wendungen
02.09.2018 um 15:16Würde es schon so sagen!Ilvareth schrieb:Die Frage ist, ob das nach ethischen Gesichtspunkten so passt.
Würde es schon so sagen!Ilvareth schrieb:Die Frage ist, ob das nach ethischen Gesichtspunkten so passt.
Ich frage mich, wie das sein kann...otternase schrieb:der männliche Beifahrer, der als erstes ausstieg, erhält eine zehntägige Haftstrafe (Haftstrafen in dieser Größenordnung können in China von der Staatsanwaltschaft direkt gefordert werden, wenn der Angeklagte diese dann akzeptiert, kommt es zu keiner Gerichtsverhandlung, offenbar hat der Beifahrer hier die Strafe akzeptiert und angetreten)
Das muss man erst mal verstehen...otternase schrieb:Plötzlich aber steigt der Fahrer aus dem BMW aus, sein Beifahrer versucht noch vergeblich ihn zurückzuhalten,
das Überwachungsvideo ist ja ohne Ton, insoweit weiss man nicht sicher, was gesprochen wurde.Alphabetnkunst schrieb:Das muss man erst mal verstehen...
"Administrative detention" wird von den Cops nach Gutdünken selbst vergeben. Üblicherweise stehen auf Teilnahme an einer Schlägerei 3-5 Tage, die Strafe ist also schon am oberen Rand des Spektrums angesiedelt und identifiziert den BMW-Beifahrer als Aggressor.otternase schrieb:Und meines Wissens nach gelten 10 Tage Haft in China noch als Ordnungsstrafe, dh. damit ist man nicht vorbestraft.
Eine etwaige Buße für den BMW-Fahrer war nie das Thema, da der Radfahrer bei dem Unfall nicht oder kaum verletzt wurde. Das Problem war vielmehr, dass der Radfahrer damit rechnen musste, seines Lebens künftig nicht mehr sicher zu sein, selbst falls er sich aus dieser Auseinandersetzung erfolgreich retten können würde. Wenn ein chinesischer Gangster einen Kampf verliert, ist die Sache damit nicht vorbei, sondern fängt gerade erst an.silberhauch schrieb:Wenn dem Radfahrer bewußt war, dass er nur aus dem Grunde attackiert worden ist, weil der Autofahrer, im Todesfalle des Radfahrers, besser da gestanden hätte, als wenn er "nur" verletzt gewesen wäre, dann hätte das "Zurücklaufen" zum Auto tatsächlich als weitere Attacke gewertet werden können, da er ja dann sein Auto als Waffe hätte einsetzen können, oder in dem Fall sogar hätte müssen.
das klingt nach Willkür, aber natürlich gibt es dafür auch Regeln und Verwaltungsvorschriften, natürlich wird das nicht von irgendwelchen Strassenpolizisten festgesetzt, zwar ist kein Gericht beteiligt, aber schon Juristen in der Polizei und es gibt dagegen auch Rechtsmittel (die zu nutzen jedoch selten sinnvoll ist, da die Gerichte typisch höhere Strafen verhängen).VanDusen schrieb:von den Cops nach Gutdünken selbst vergeben
Solche "bao ma" BMWs werden in der V. R. China eigentlich nur von Mitgliedern dreier Personengruppen gefahren: erfolgreiche Geschäftsleute, "Söhnchen" und Gangster. Spätestens als Bruder Long das Messer aus dem Auto holte, dürfte dem Radfahrer klargeworden sein, mit welcher dieser Personengruppen er es hier zu tun hatte. Die beiden Nutten aus dem KTV werden ihr Übriges zur Schärfung des Bildes getan haben.Ilvareth schrieb:Fraglich wäre aber, ob Yu Bruder Long als Gangmitglied erkannt hat.
Ich darf das ja nicht so laut sagen, aber das hat mal ein Polizist zu mir gesagt!Kc schrieb am 01.09.2018:Das ist ja abgedreht :DAlso gilt quasi: ,,wenn schon plattfahren, dann richtig“?