Doors schrieb am 28.06.2023:Mir fällt auf die Schnelle nicht so recht ein, wie der weisse heterosexuelle CIS-Mann mit genügend Bildung, Geld und ohne Handicaps hierzulande so arg diskriminiert sein sollte.
Ich denke, wir sind uns hier relativ einig, dass die allermeisten himmelschreienden Diskriminierungen mittlerweile nicht mehr existieren. Frauen und Männer können in Deutschland, zumindest von offizieller Seite aus, ziemlich frei leben.
Aber darum geht es ja nicht nur. Schon durch das Thema Gendersprache sind wir ja mittlerweile dabei, auch mit der Goldwaage zu wiegen und wenn wir das tun, dann gibt es da schon so Einiges:
Wir haben ein 'Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend'. Schon der Name enthält eine Unwucht. Für Männer ist dann wohl gemäß alter Rollenklischees das Verkehrsministerium zuständig. Zuletzt wurde dieses Ministerium, meist nur kurz Familienministerium genannt, immer von Frau zu Frau weitergeben. Der letzte männliche Familienminister war Heiner Geissler im ersten Kabinett Kohl. Danach kamen 16 Frauen ohne Unterbrechung. Da herrscht ähnliche Geschlechtervielfalt wie bei der Papstwahl.
Nach einer Trennung eines Elternpaares kommt in Deutschland entgegen der EU Resolution 2079 zu gleichberechtigter Elternschaft weiterhin überwiegend das Einzelresidenzmodell aus der Kaiserzeit zur Anwendung und 91% aller Einzelresidenzmodelle, in aller Regel nicht auf Wunsch des Vaters, bei der Mutter. Zufall? Eher nicht.
Jungs in Deutschland werden von der Kita bis mindestens Ende Grundschule überwiegend von weiblichem Lehrpersonal betreut und haben so nur wenig männliche Rollenmodelle in Schule und Betreuung. Das ist zwar keine absichtliche Diskriminierung, aber grundsätzlich einfach ungünstig.
Jede Art von Quotenregelungen wird Männer, oft in Gestalt von Bewerbern, diskriminieren. Ich frage mich ohnehin nach dem Sinn von Quoten, wo es doch jetzt so viele Geschlechter gibt, die man ab 2024 auch jährlich wechseln kann. Bei lukrativen Pöstchen wird es diese Diskriminierung wohl eher geben als bei den meisten Arbeitsplätzen, bei denen die Zahl der Bewerber ohnehin oft 0 oder 1 ist.
@Ray.Und nach einer St Martina, die das Abendkleid teilt.