Tussinelda schrieb:das Frauen nicht ohne Genehmigung des Vaters/Ehemannes arbeiten durften? Nicht studieren? Kein Bankkonto haben? Nicht wählen? Alles das eben, wofür Frauen kämpfen mussten.....
Deine Formulierung
Na das war aber nicht überall so. Um auf diesen Punkt nochmal kurz einzugehen. So haben die Frauen in der Türkei z.B. das aktive und passive Wahlrecht bereits 1934 erhalten.
Vor 70 Jahren erhielten Frauen in der Türkei das aktive und passive Wahlrecht
Mitte der 1930er-Jahre war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen keine Selbstverständlichkeit, nicht einmal für westliche Demokratien. In Frankreich wurde es erst 1944 eingeführt. Für ein islamisches Land war es eine avantgardistische Sache. Nur die sowjetische Republik Aserbaidschan hatte die staatsbürgerliche Gleichstellung bereits früher durchgesetzt.
Wir brauchen Menschen mit anderer Mentalität und Reife. Und die Menschen werden durch die nachfolgenden Mütter aufgezogen. Von jetzt an erziehen die Mütter solche Menschen, wie sie unsere neue Verfassung fordert.
So formulierte es Kemal Atatürk, der Gründer der modernen Türkei.
Das erforderte nicht weniger als den „neuen Menschen“. Der neue Mensch aber war nach Atatürk nicht möglich ohne „die neue Frau“. 1925 hatte der Staatsgründer – noch vor einem Männerparlament – seine Erlebnisse in der anatolischen Provinz wie folgt geschildert:
In einigen Orten in Anatolien habe ich gesehen, wie die Frauen ein Stück Stoff oder ein Handtuch über ihren Kopf zogen, um ihre Gesichter zu verbergen, wie sie sich umdrehen oder sich niederkauern, wenn ein Mann vorbeikommt. Was soll solches Verhalten? Meine Herren, können die Mütter und Töchter einer zivilisierten Nation so seltsame Manieren, ein so barbarisches Benehmen zeigen?
Eindrücke wie diese machten den Staatsgründer zum patriarchalischen Verfechter der Frauenrechte. Schon 1926 hatte er ein Gesetz veranlasst, das ein zeitgenössischer Kommentator als revolutionär bezeichnete:
Polygamie und das Verstoßen von Ehefrauen wurden verboten und durch Zivilehe, Ehescheidung und formale Gleichberechtigung von Mann und Frau abgelöst. Muslimische Frauen erhielten zum Entsetzen der übrigen islamischen Welt das Recht, nichtmuslimische Männer zu heiraten.
Auch diese Rechte wurden nicht von den Frauen erkämpft, sondern von oben eingeführt. Ein Geschenk aus der Hand Atatürks, des „Vaters der Türken“.
Gleiche Rechte für Frauen sind in der Regel die Errungenschaft eines demokratischen Entwicklungsprozesses.
Quelle:
https://www.deutschlandfunk.de/vor-70-jahren-erhielten-frauen-in-der-tuerkei-das-aktive-100.htmlAlso nicht alles wurde erkämpft, manches ganz normal im Rahmen eines Entwicklungsprozesses eingeführt. Und genau in diesem Entwicklungsprozess finden solche Veränderungen eben statt. In einigen Ländern früher, in anderen später und mache entwickeln sich teilweise zurück.
Tussinelda schrieb:ist sehr geschönt mMn
Nein, da ist nichts geschönt, sonders es ist eine bestehende Variante.
Tussinelda schrieb:das Frauen nicht ohne Genehmigung des Vaters/Ehemannes arbeiten durften? Nicht studieren? Kein Bankkonto haben? Nicht wählen? Alles das eben, wofür Frauen kämpfen mussten.....
Deine Formulierung
Und nehmen wir mal diese Punkte, so könnte man es ja auch anders, wohlwollender formulieren, dass den Männern da auch eine Form von Verantwortung übertragen wurde, die sie selbst vielleicht mitunter gar nicht tragen wollten, sondern gesellschaftlich aufgedrückt bekamen. Die Gesellschaft setzt sich aber aus Männern und Frauen zusammen.
Weiterhin finde ich es doch sehr beachtlich, dass in einem Thread, in dem es um die Diskriminierung von Männern in der Gesellschaft geht, ausgerechnet Frauen - in dem Fall sogar verstärkt du
@Tussinelda aufschlagen und ihnen diese
gefühlte, empfundene Diskriminierung in einer Tour absprechen möchtest, wo du doch in allen anderen threads immer dafür plädierst,
dass die Betroffenen und ihre Empfindungen aber zählen und nicht das, was andere meinen. Warum genau nochmal agierst du in diesem Männerdiskriminierungsthread so konträr, zuweilen toxisch und selber diskriminierend?
Zumindest lesen sich etliche deiner Beiträge so, indem du sofort abwatscht, was hier ein Mann unter seiner Form von Diskriminierung zu empfinden scheint.
@MissMary hat etliche Beispiele angeführt, die sie selbst so mit ihrem Mann erlebt hat. Von Männern und von Frauen. Diese haben Bestand und sind existent.