Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

fumo schrieb:auch eine AB-Maßnahme ist KEINE Bestrafung, sie ist das LETZTE Hilfsmittel

Und auch ein adäquates Mittel um die Illusion zu schaffen Arbeitslose hätten Arbeit und um eine schöne Statistik vorlegen zu können.
Ich nenne solch Maßnahmen Arbeitlosenparken.

Vor etwa 10 Jahren war Ich auch mal in so einer Maßnahme.Der Träger war aus England,die "Firma" nannte sich A4E.
Grausam,was da abging.
Jetzt beziehe Ich Frührente und brauch mich mit sowas nicht mehr rumschlagen,dafür Helfe Ich jetzt Bedürftigen bei Amtsproblemen.
Als Beistand zB.

capspauldin schrieb:Man muss dann für sich Prioritäten setzen, wenn man Rauchen will und dafür keine Süßigkeiten, ja mei jeder wie er will.

Es ändert aber alles nichts daran dass ein Leben so entspannt machbar ist. Jegliche Diskussion über Erhöhungen dienen nur dem Luxus.

Das kommt immer drauf an. Nehmen wir mal laktosefreie Milch oder Sojamilch. Beides ist sehr viel teurer als Kuhmilch. Und im Prinzip ist es Luxus, man überlebt auch ohne Milch. Wenn man also laktoseintolerant ist oder Neurodermitiker, der nicht gut auf Milchprodukte reagiert, ist man gezwungen, die teurere Milch zu kaufen. Selbiges gilt für Glutenunverträglichkeit.

Natürlich sind die Lebensmittelpreise nicht die Schuld der Arge, aber trotzdem werden dadurch bestimmte Lebensmittel zum Luxusgut. 

Ich hab da die A****karte gezogen, ich bin Neurodermitikerin, deren Schübe durch Milchprodukte, Weißmehl und vor allem Sonne ausgelöst werden. Die einzige Sonnencreme, die ich vertrage, kostet 18 Euro. 

Dazu kommt ne Endometriose, sprich: ich bin oft auf Schmerzmittel angewiesen, um überhaupt morgens aufstehen zu können. Auch wieder so nen "Luxus".

Ich will nicht rumheulen, schließlich konnte ich bisher noch immer meine Stromrechnungen und co bezahlen, aber es wurde schon oft sehr eng und abgesehen von diesem "Luxus" lebe ich sehr sparsam, ich backe mein Brot selbst, ich trinke nicht, ich mache keine Party, ich geh nicht ins Kino, meine Bücher kaufe ich gebraucht usw.  

LtdBoomer schrieb:Und auch ein adäquates Mittel um die Illusion zu schaffen Arbeitslose hätten Arbeit und um eine schöne Statistik vorlegen zu können.
Ich nenne solch Maßnahmen Arbeitlosenparken.

Natürlich werden damit die Statistiken geschönt, wenn wir gerade dabei sind, sollten wir uns mal von der Arbeitslosenzahl generell in Deutschland lösen und die Gesamtzahl der ALGII Bezieher anschauen, da liegen wir nämlich zwischen 6-7 Millionen.

Dennoch darf er Wert eines strukturierten Tages nicht unterschätzt werden, da er der betreffenden Person ein Stück Lebensqualität zurückgibt.

Wer ist nicht gerne in einer massnahne und bemalt und klebt Klopapier rollen zusammen? 

NeonMouse schrieb:und versichern kann dass ich solche fehlzeiten nicht im Job habe da ich inzwischen in guter Behandlung bin:

Absage.

Ich schäme mich für nichts, ich denk mir nur inzwischen: Wär lügen nicht besser? ;)

Du weißt nicht, was im Endeffekt der ausschlaggebende Grund für die Absage war, du vermutest zwar, dass es die Fehlzeiten sind, aber das ist nicht gesichert.

Ich würde auf jeden Fall ehrlich bleiben.

fumo schrieb:Dennoch darf er Wert eines strukturierten Tages nicht unterschätzt werden, da er der betreffenden Person ein Stück Lebensqualität zurückgibt.

Kommt halt auf die Maßnahme an. Nicht jeder der Arbeitslos ist lebt auch ohne Strukturen. Da sind gewisse Maßnahmen halt einfach nicht fördernd, kosten dem Staat nur um so mehr Geld und am Ende beklagen sich alle Beteiligten. Außer vielleicht die die damit ihr Geld verdienen.

Sbl2300 schrieb:Wer ist nicht gerne in einer massnahne und bemalt und klebt Klopapier rollen zusammen?

Was wäre denn die Alternative dazu, wenn eine Person aus verschiedenen Ursachen keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt 1 hat?

Abahatschi schrieb:Wenn Du auf die 400 und Miete verzichten würdest, hättest Du ein noch freieres Leben und würdest noch mehr in Ruhe gelassen werden (und keine Missgunst)- ist das nichts für Dich?

Ich bin 4 Jahre zu Fuß nach Süden gezogen. Ohne einen Euro :D ! War sehr aufschlussreich für mich.

Bone02943 schrieb: Nicht jeder der Arbeitslos ist lebt auch ohne Strukturen.

Oft stecken Schwarzarbeit und andere illegale Aktivitäten dahinter.

@fumo
Zumindest hat der Vermittler auf dem Amt dann weniger Arbeit und die Statistik sieht schön aus. 

@fumo

Oder familiäre Pflegebedürftige, der eigene Garten, Hausarbeit,...

@fumo
Hast du Quellen für diese Aussagen oder scherst du lieber alle über einen Kamm? 

fumo schrieb:Oft stecken Schwarzarbeit und andere illegale Aktivitäten dahinter.

Was kennst du denn für Leute? In meinem Umfeld wüsste ich keinen einzigen solchen Fall, mag aber auch daran liegen, dass die meisten Arbeitslosen, die ich kenne, alleinerziehende Frauen sind^^

Locke schrieb:Ich bin 4 Jahre zu Fuß nach Süden gezogen. Ohne einen Euro :D ! War sehr aufschlussreich für mich.

Finde ich gut und beeindruckend - aber für brauchst Du dann H4? Was man Dir gibt, nimmt man anderen, sie würden vielleicht gerne etwas anderes damit machen.

Bone02943 schrieb:Als ob Obdachlosen keine Missgunst entgegen kommt. ;)

Das und Dich habe ich nicht gefragt ;)

@Sbl2300

Jeder das, was er scheinbar braucht. Jemand der arbeutsmarktnah ist wird sich kaum in solchen Maßnahmen wiederfinden. Ausnahmen und dadurch Fehleinschätzung mag es geben, aber im Grunde dienen solche Maßnahmen : Tagesstruktur erlangen, Durchhaltevermögen testen, soziale Kontakte aufbauen.

Aber salopp gesagt, wer sich in der Maßnahme nicht zurechtfindet, kann man eine Arbeit aufnehmen.

Sbl2300 schrieb:Hast du Quellen für diese Aussagen oder scherst du lieber alle über einen Kamm?

Ich schere nicht alle über einen Kamm, im Gegenteil, ich bin mir durchaus bewusst, dass eine Vielzahl von Umständen dazu führen kann, dass eine Erwerbstätigkeit nicht mehr möglich ist.

Ich bitte nur zu bedenken, dass es auch die Gruppe der Arbeitsunwilligen gibt, die sich über andere Wege finanzieren.

capspauldin schrieb:Tagesstruktur erlangen, Durchhaltevermögen testen, soziale Kontakte aufbauen.

So schauts nämlich aus!

@fumo

Richtig, die Arbeitslosenzahl ist doch längst obsolet. Dass diese in den Tagesthemen weitergeben werden, ist eher Tradition als Notwendig.
Wichtig und Aussagekräftig sind die Zahlen der Bedarfsgemeinschaften, diese Zahl ist von Wert und muss besser und  breiter kommuniziert werden.

capspauldin schrieb:Wichtig und Aussagekräftig sind die Zahlen der Bedarfsgemeinschaften, diese Zahl ist von Wert und muss besser und breiter kommuniziert werden

Richtig, denn nur an diesen Zahlen lässt sich abschätzen, ob es Fortschritte in der Arbeitsmarktpolitik gibt oder nicht.

@capspauldi

Hört sich immer schön an aber aus Erfahrung kann ich sagen das sich niemand um die Teilnehmer kümmert. In der Regel wird man in sowas geparkt um die Statistik zu schönen.