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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.04.2023 um 20:44
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:ist so easy heute.. Stellenanzeigen, Bewerbungrn im Internet.
Nicht wenn man Arbeitsverweigerer durch und durch ist.
Das ist ja das, was ich an dem Thread so bewundere.

Es gibt 1000 Gründe nicht zu arbeiten, aber keinen einzigen zu arbeiten 😉


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.04.2023 um 20:45
Zitat von simsonsimson schrieb:Wer auf den Hund gekommen ist, hat oft Depressionen, der schwarze Hund ist ja so ein Begriff, und das Schweinchen ist das Tier was weiß was einem gut tut im Leben, ein wahres Genuss Tierchen und dann hast du halt diesen inneren Kampf Schweinehund Kampf, das Schwein will was gutes, kann nicht und kommt dann auf den Hund.

Besonders Kranke Menschen stehen dann darauf, wenn andere vom inneren Schweinehund sprechen.
Ich finde es fast ein bisschen anmaßend was hier alles durcheinander geworfen wird von Dir, aber der schwarze Hund triggert eine ganze Menge.

Bei mur meine Depression mit Panikstörungen vor 15 Jahren diagnostiziert - das erste mal verbrachte ich fast 10 Monate in Kliniken. 7 Jahre später habe ich dann festgestellt, das ich zum Alkoholiker geworden bin und habe darauf nochmals 5 Monate in einer Therapieeinrichtung verbracht. Bei beiden Problemen musste ich mir selbst helfen, in dem ich mir a.) Hilfe besorge und b.) Hilfe annehme.

In beiden Fällen ist nicht Jobcenter zuständig. Im ersten Fall - der Depression - ist es der Hausarzt der es erkennen könnte, oder wenn man es selbst merkt mit dem man es bespricht. Eine Depression kommt nicht von Knall auf Fall. Wenn es diagnostiziert wird, gängelt dich auch kein Jobcenter, sondern man gibt Dir alle Zeit der Welt wieder gesund zu werden - oder zumindest so eingestellt wird, mental und pharmazeutisch - das Du zumindest wieder so weit auf dem Damm bist das Du Deinen Alltag angehst. Im zweiten Fall gibt es Suchtberatungen, Suchteinrichtungen usw die dich vom ersten Tag der Entgiftung bis zum letzten Tag der Therapie und danach mit Selbsthilfegruppen und Ähnlichem begleiten. Auch hier wirst Du in der Zeit vom Jobcenter komplett in Ruhe gelassen.

Aber - das ein depressiver Mensch oder ein Suchtkranker - wie gesagt ich war beides - 30 Tage im Monat so kaputt ist, das er es weder zum Arzt oder zur Suchtberatung gehen kann, habe ich in all meinen Gruppentherapien nicht erlebt.
Ich habe im Übrigen voll durchgearbeitet (ich war natürlich während den Therapieaufenthalten krank geschrieben) was mir unheimlich schwer viel, aber weil ich mir eben nicht leisten wollte komplett nach hinten komplett abzukippen, weil mir immer bewusst war das es eine Spirale in die Tiefe ist, wenn mir neben meinem sozialen Standbein auch noch mein wirtschaftliches Standbein wegbricht. Das Ganze hat es natürlich ungleich schwieriger gemacht - es gibt auch Situationen in der es immer mal wieder in die Eine oder Andere Richtung gehen kann.

Ich finde es komplett daneben Depressive oder Suchtkranke als Menschen darzustellen als wären diese dement oder behindert und sind zu gar nichts mehr fähig, es ist nur unheimlich schwer an manchen Tagen, an manchen Tagen ist es etwas leichter, aber man ist weder zu dämlich noch bewegungsunfähig mit einer dieser Krankheiten.

Und kein Mensch verlangt das diese Menschen - kranke Menschen - sanktioniert werden. Es gibt aber eben auch eine Menge Menschen die nicht arbeiten, bei der es eben keine kranken Menschen sind und über die wird hier diskutiert.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.04.2023 um 20:46
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:Ich betone nun von vornherein, ja die Krankheit gibt es, und die ist wirklich nicht lustig.

Aber gerade weil diese Krankheit auch schwer nachzuweisen ist, möchte ich nicht wissen wie viele Menschen diese Krankheit nun ausnutzen, um erstmal aus dem Schneider zu sein.
genauso isses...volle Zustimmung.
Zitat von simsonsimson schrieb:Die Preise werden seid Jahren drastisch erhöht, das ist doch offensichtlich, nur die Löhne werden seid Jahren nicht mehr angepasst, die müssen endlich angepasst werden, sonst hast du immer mehr Armut, Menschen die sich nicht mal mehr die Auto Reparatur leisten können und so ihren Job verlieren könnten, noch sich das Benzin leisten Können.


Du weißt doch auch, im Grunde gibt es bereits immer mehr Junge Menschen mit massive psychische Störungen, was es früher nicht so gab.

Ich denke da halt eher, sie sind mehr belastet, Druck Abi zu machen, dann die Handyzeiten was überflutet.
das ist schlicht falsch!
Von 2010 bis zur Corona-Krise stiegen die Löhne höher als die Inflation.Erst durch Corona und Krieg hat es den anderen Weg genommen...dafür kann ich aber nicht die Arbeitgeber verantwortlich machen.
Und zu den Depressionen bei Jugendlichen hast du eine vermutliche Ursache schon selbst genannt.Vielleicht mal das Handy für längere Zeit weglegen...das Leben ist zu interessant als das man es mit Dauerstarren aufs Düddelphone verschwenden sollte.


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12.04.2023 um 20:46
@Kokolores82
Diagnosen werden nicht so schnell diagnostiziert und oft sind dann noch Begleiterkrankungen im Spiel, Psychisch und Physisch sind oft untrennbar.

Und dann gibt es noch andere Psychische Erkrankungen, Broderline und Narzissmus ist ja auch öfters mal an zu treffen.

alle haben sie was gemeinsames, sie belasten und nehmen Menschen ein.


Ich glaube einfach, dass ein Jeder sein Beitrag Bedingungslos leisten sollte, wenn das mal in den Köpfe angekommen ist und auch was es wertvolles bedeutet, dann würden alle gleich sein und nicht aufgeteilt zwischen die guten und die schlechten Menschen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.04.2023 um 20:47
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Depressionen sind nicht messbar.Man ist immer auf die Aussage des Patienten abhängig.Und auch wenn das eine schwere Krankheit ist wüsste ich nicht warum sich Depressionen in den letzten Jahrzehnten verzigfacht haben sollten.
Es dürfte eher so sein,dass mehr Menschen diagnostiziert werden die früher nicht diagnostiziert wurden.

Daher sollten wir uns mal selbst fragen warum hier so viel gejammert wird.Nochmals:Nicht jeder der jammert ist wirklich depressiv.
Einem Depressiven die Krankheit abzusprechen ist komplett übergriffig. Es wurde früher weniger diagnostiziert, weil die Menschen sich geschämt haben die Depression zuzugeben - wegen Menschen wie Dir.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.04.2023 um 20:48
Zitat von simsonsimson schrieb:Die Handwerker sind auch rar geworden, auf Termine muss man länger nun warten und die Preise sind enorm gestiegen und trotzdem zahlen manche gerne weiterhin miese Löhne
Also woher du diese Erkenntnis hast, ist nicht nachvollziehbar. Handwerker verdienen gut und das nicht erst seit neuestem


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.04.2023 um 20:49
@goldenerReiter

Warum wird in Dokus was anderes erzählt, dass die Immobilien Preisen gestiegen sind, dass die Lebensmittelpreise seid vielen Jahren ansteigen?

Wenn die Löhne angehoben wurden, dann in keinem Verhältnis zu den Preissteigerungen


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12.04.2023 um 20:51
Zitat von cejarcejar schrieb:Einem Depressiven die Krankheit abzusprechen ist komplett übergriffig. Es wurde früher weniger diagnostiziert, weil die Menschen sich geschämt haben die Depression zuzugeben - wegen Menschen wie Dir.
Wo habe ich wem was abgesprochen?
Ich habe lediglich davon gesprochen dass es Missbrauch gibt und Menschen einen auf Depression machen die eben keine haben...also wo habe ich einem wirklich kranken etwas abgesprochen oder unterstellt??
Also bitte erstmal lesen,verstehen und notfalls nachfragen bevor an einem anderen solche Dinge unterstellt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.04.2023 um 20:53
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Wo habe ich wem was abgesprochen?
Ich habe lediglich davon gesprochen dass es Missbrauch gibt und Menschen einen auf Depression machen die eben keine haben...also wo habe ich einem wirklich kranken etwas abgesprochen oder unterstellt??
Also bitte erstmal lesen,verstehen und notfalls nachfragen bevor an einem anderen solche Dinge unterstellt.
Jeder Psychiater und Psychologe erkennt schon ob man depressiv ist oder sich dahinter versteckt, mach Dir da mal keine Sorge. Ein Depressiver ist depressiv.


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12.04.2023 um 20:54
Zitat von cejarcejar schrieb:Einem Depressiven die Krankheit abzusprechen ist komplett übergriffig. Es wurde früher weniger diagnostiziert, weil die Menschen sich geschämt haben die Depression zuzugeben - wegen Menschen wie Dir.
Geb ich Dir Recht.
Ich hab es aber selber schon erlebt, dass der Mitarbeiter diese Krankheit vorgeschoben hat, ohne diese wirklich zu haben, es gibt Menschen ohne Gewissen, die sich auf der Diagnose erstmal ausruhen, dass soll Deinen Fall in keinster Weise schmälern!

Es gibt diese Fälle, wenn auch wirklich selten, die diese Situation ausnutzen.


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12.04.2023 um 20:56
Zitat von cejarcejar schrieb:Jeder Psychiater und Psychologe erkennt schon ob man depressiv ist oder sich dahinter versteckt, mach Dir da mal keine Sorge. Ein Depressiver ist depressiv.
das ist schlicht falsch.Es gibt auch unter Psychiatern genügend schwarze Schafe.
Sehr oft wird sich in entsprechenden Foren auch darüber ausgetauscht welcher Psychiater empfehlenswert und von welchem abzuraten ist.


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12.04.2023 um 20:56
Zitat von simsonsimson schrieb:Und dann gibt es noch andere Psychische Erkrankungen, Broderline und Narzissmus ist ja auch öfters mal an zu treffen.
Also es tut mir leid, aber ich kann Deine Postings leider nicht ernst nehmen.
Da steht soviel Kokolores drin.


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12.04.2023 um 20:57
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:das ist schlicht falsch.Es gibt auch unter Psychiatern genügend schwarze Schafe.
Sehr oft wird sich in entsprechenden Foren auch darüber ausgetauscht welcher Psychiater empfehlenswert und von welchem abzuraten ist.
Bei mir hat man es auch angezweifelt - weil ich ja eben funktioniert habe irgendwie - und dann wirst Du zum Amtsarzt geschickt, da kannste Dich vorher im Internet austauschen so viel Du wolltest.

Der Amtsarzt hat die Diagnose das Psychiaters vollumfänglich bestätigt.


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12.04.2023 um 21:04
Zitat von cejarcejar schrieb:Bei mir hat man es auch angezweifelt - weil ich ja eben funktioniert habe irgendwie - und dann wirst Du zum Amtsarzt geschickt, da kannste Dich vorher im Internet austauschen so viel Du wolltest.

Der Amtsarzt hat die Diagnose das Psychiaters vollumfänglich bestätigt.
und meine Erfahrung ist dass es eben auch ausgenutzt wird und es auch bei Amtsärzten Unterschiede gibt .
Es gab hier vor Jahren mal eine regelrechte Schwemme an Frühpensionären die mit Mitte 40 plötzlich angeblich psychisch krank und ihren Job angeblich nicht mehr machen konnten.
Da kann mir keiner erklären dass das plötzlich zum Massenphänomen wurde.Im nachhinein haben einige auch zugegeben ihren Arbeitskollegen Tipps gegeben zu haben wie sie am besten ihre Pension durchbekommen.


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12.04.2023 um 21:16
Zitat von devil075devil075 schrieb:Zurecht ist, dass man Sozialhilfen Regeln unterwerfen muss, ansonsten könnte man auch einen Geldtopf hinstellen und „zur freien Entnahme“ darauf schreiben
Und deshalb sollen Leute verhungern, nur weil da irgendein Effekt von dir behauptet wird, dass Leute dann mehr Geld nehmen als ihnen zusteht? Kann man diese Gefahr irgendwie belegen? Das müsste dann ja beim sanktionsmoratorium geschehen sein oder nach abschaffung der 100% sanktion.
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Warum leiden? Es gibt Regeln wie überall wo Menschen zusammen leben. Wer sich dran hält, passt. Wer nicht muss mit den Konsequenzen leben
Weil das die Konsequenz ist. Es gibt Menschen, die sich an diese Regeln nicht halten können und die Konsequenz dafür gibt es nur, weil das so eingerichtet ist, obwohl das nicht so sein müsste.
Und wenn wir das faktisch korrekt und ernsthaft benennen, ist diese Konsequenz manchmal, dass ein hilfloser Mensch, der nicht mehr beim Jobcenter parieren kann, obdachlos wird und dann auch eben in Lebensgefahr gerät (denn das ist die KOnsequenz von Obdachlosigkeit).

Es ist so eingerichtet, dass manche Menschen, denen es besonders schlecht geht, aus dem system gedrängt und obdachlos werden, oder anderweitig sanktionen und gängelung erfahren, die sie weiter in die Armut treiben. Und du sagst mir, dass das schon richtig so ist (oder nicht?)

Das solltest du dann schon konkret begründen können, wie du das rechtfertigst. Dazu gehört durchaus, dass du das quantifizieren und wirklich stichhaltig belegen kannst, was du da so als Grundlage für deine Haltung siehst.

Wenn du das nicht kannst, ist schon irgendwie strange, dass du ok findest, wenn Menschen für solcherlei Schikanen in lebensgefahr geraten, ohne dass du deren positive Effekte hervorheben kannst.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Dann ist das Jobcenter auch in den meisten Fällen nicht zuständig, betreutes Wohnen ratsamer und die Sozialhilfe richtig.
Aha, und überprüft das Jobcenter, ob es zuständig ist, bevor es sanktionen raushaut oder menschen die grundsicherung wegkürzt wegen fehlender Formalia, Anträge oder unterlagen?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.04.2023 um 21:26
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:Depressionen sind nicht messbar.Man ist immer auf die Aussage des Patienten abhängig.Und auch wenn das eine schwere Krankheit ist wüsste ich nicht warum sich Depressionen in den letzten Jahrzehnten verzigfacht haben sollten.
Es dürfte eher so sein,dass mehr Menschen diagnostiziert werden die früher nicht diagnostiziert wurden.

Daher sollten wir uns mal selbst fragen warum hier so viel gejammert wird.Nochmals:Nicht jeder der jammert ist wirklich depressiv.
Vermutlich sind weit mehr Menschen als die, die es offen aussprechen, depressiv. https://www.klinikum-hersfeld-rotenburg.de/hohe_dunkelziffer_bei_depressionen.html
Die Depression gilt als Volkskrankheit, bleibt aber gleichzeitig oft unentdeckt und unbehandelt. Woran liegt das?

Das liegt daran, dass es trotzdem noch eine hohe Dunkelziffer gibt. Studien zufolge erleiden mindestens 20 Prozent der Europäer, also auch der Deutschen, einmal im Leben eine Depression. Die Dunkelziffer ist schätzungsweise doppelt so hoch.
Natürlich auch bei alg2 empfängern und neidriglöhnern, die gegängelt werden und denen man es nicht abkauft, dass sie psychische Leiden haben. Bei Burnout und anderen solchen Problemen wird es ähnlich sein. Auch da wird man leicht als faul abgetan.

Wir wissen auch, dass mehr als 33% der alg2 Empfänger unter einer psychischen Krankheit leiden. Und da kommen nochmal soziale Probleme und andere solche Hürden obendrauf. Und dann mal nach, ob mehr Druck pauschale Behauptungen vonwegen "die sind nur faul" sehr hilfreich sind.

Wer Menschen zu arbeiten treibt, die sie nicht können oder nicht machen wollen aus verschiedenen Gründen, dann treiben wir gerade solche Menschen auch in dauerhafte Arbeitsunfähigkeit, das muss ganz klar sein. Denn sie werden tiefer in ihre Krankheit rutschen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.04.2023 um 21:34
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wer Menschen zu arbeiten treibt, die sie nicht können oder nicht machen wollen aus verschiedenen Gründen, dann treiben wir gerade solche Menschen auch in dauerhafte Arbeitsunfähigkeit, das muss ganz klar sein. Denn sie werden tiefer in ihre Krankheit rutschen.
Ist doch quatsch, weil Menschen die krank sind auch zu nichts gedrängt werden.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.04.2023 um 21:38
Zitat von cejarcejar schrieb:Ich finde es komplett daneben Depressive oder Suchtkranke als Menschen darzustellen als wären diese dement oder behindert und sind zu gar nichts mehr fähig, es ist nur unheimlich schwer an manchen Tagen, an manchen Tagen ist es etwas leichter, aber man ist weder zu dämlich noch bewegungsunfähig mit einer dieser Krankheiten.
Ich finde es vollkommen daneben, so zu tun, als gebe es das nicht, nur weil das nicht alle Menschen mit Depressionen oder Suchtkrankheit betrifft. Wenn wir bei persönlichen Erfahrungen sind, hab ich lange genug in einer Psychiatrie gearbeitet (wenn es auch nur Zivildienst war), um durchaus zu wissen, dass da ein recht großer Anteil nicht mehr in der Lage dazu war, sowas wie Anträge auszufüllen. Aus vielen unterschiedlichen Gründen.

Der Suchtkranke der dabei noch arbeiten kann und der die Fassade noch aufrecht erhalten kann, ist das eine. Der Suchtkranke der so weit fortgeschritten ist, dass er sich selbst nicht mehr ohne Hilfe versorgen kann ist das andere. Und auch zweitere Gruppe ist mitunter im alg2 System, obwohl sie da nicht hingehören und theoretisch auch woanders sein müssten. Das ist nun mal die Realität.

Und dass es Menschen gibt, bei denen die Depression so schlimm ist, dass sie gar nicht mehr aufstehen geschweigedenn die post aufmachen oder zur Arbeit gehen können, das ist nunmal auch war und keine Erfindung woker Linker.

Und natürlich kommt man da erst langsam hin und das ist ein Prozess. Und jedes Mal, wenn da irgendjemand angetanzt kommt und ienem nicht glaubt, man keine Hilfe bekommt sondern ggf. sogar noch eine Hürde, geht man einen Schritt weiter in eine Krise hinein. Und bei manchen ist das eben der Schritt, dass sie ihre Wohnung verlieren.
Zitat von cejarcejar schrieb:Ist doch quatsch, weil Menschen die krank sind auch zu nichts gedrängt werden.
Natürlich werden solche Menschen in verschiedener Hinsicht gedrängt. Sie werden in Maßnahmen gedrängt, sie werden gedrängt Bewerbungen zu schreiben, sie müssen auf bescheide reagieren und nachweise bringen und so weiter.
Da sind im System auf ganz vielen verschiedenen Stufen (also auch deutlich über "wird bald obdachlos") Menschen, die vielleicht Hilfe, soziale Arbeit und Orientierung bräuchten, die aber nur irgendwelche Auflagen oder Hürden bekommen. Und das ist ein Problem und es führt auch nicht belegbar zu mehr Arbeitsaufnahmen. Im Gegenteil, wie sich in England gezeigt hat.

Es führt aber für viele Betroffene für unnötigen Stress, der für Menschen die z.b. unter BUrnout oder Angststörung oder anderen Problemen leiden teilweise ihre Lebensqualität und auch ihre Lebensperspektive stark negativ beeinträchtigt.


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12.04.2023 um 21:40
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass man keine Menschen verhungern, erfrieren, auf der Straße sitzen oder sinnlos weiter in die Armut treiben sollte, das lege ich fest.
Braucht Du nicht festlegen, es ist fest gelegt, und wer Anspruch drauf hat, dem wird der Antrag genehmigt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das sollte durchaus gesellschaftlicher Konsens sein.
Längst. Aber ebenso auch dass man sich einbringen muss.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ein Gesetz, was das nicht schützt, ist einen Scheiß Wert.
Doch genau das Gesetz schützt alle, Beitragszahler und Empfänger.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Zwar kommt es nicht häufiger zur Arbeitsaufnahme, aber weil menschen verzweifelt sind, werden sie in das erstbeste Arbeitsangebot gedrängt, was oft dann eine unterbezahlte arbeit ist.
Wenn es soweit ist, hat man es echt lange schleifen lassen.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und allen Bürgern ein bedingungsloses Grundeinkommen sichern.
Cool, wir benötigen von Dir in etwa 1600 Mrd. jährlich.
Ich bin echt beeindruckt.
Zitat von DavidS.DavidS. schrieb:Na, das ist ja mal eine Überraschung! Geldstrafen für arbeitslose Menschen führen nicht dazu, dass sie schneller Arbeit finden? Wer hätte das gedacht! Ich meine, wer steht nicht total motiviert auf, nachdem er Geld abgezogen bekommen hat? Klar, das ist total schlau. Man schafft einen finanziellen Druck auf Menschen, die ohnehin schon schwierige Zeiten durchmachen, und erwartet, dass sie dadurch bessere Jobs finden. Als ob das so einfach wäre!
Ja, das ist auch sinnvoll Leute mit Geld zu bestrafen die Steuerschulden haben. Total schlau.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Was man selber niemals arbeiten wollen würde oder je nach Arbeit auch nur nicht unter jeder Bedingung arbeiten wollen würde - sollte man bitte auch nicht von anderen Menschen wie Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen fordern.
Wenn wir alle alle Jobs könnten, könnten wir darüber diskutieren. Ich kann aber nur schwerer Maschinenbau, Konstruktion, Steuerungen und so Kleinkram.
Wie siehst Du das, sollten wir tauschen?
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Was ist überhaupt die Ursache wieder, dass sich Teile der Gesellschaft gefühlt wieder verstärkt nur auf die Arbeitslosen stürzen und auch wieder verstärkt das RTL-Klischee bedient wird?
Meine Meinung: es ist ein ernstes Thema was man diskutieren sollte.Das einzige was rüber kommt sind nur Gründe warum
man nicht arbeiten sollte und was man so noch abstauben könnte. Und natürlich: die Würde, ausser bei den Beitragszahler.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.04.2023 um 21:43
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Braucht Du nicht festlegen, es ist fest gelegt, und wer Anspruch drauf hat, dem wird der Antrag genehmigt.
Aber das ist eben nur so viel wert, wie auch Menschen zu ihrem Recht kommen. Und wenn verschiedene Mechanismen dafür sorgen, dass Menschen von diesem Recht abgedrängt werden, dann ist das ein Problem.
Und das passiert ganz klar z.b. in dem Fall, den ich verlinkt habe oder auch bei Sanktionen, die dafür sorgen, dass Menschen ihre Miete nicht mehr zahlen können.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn es soweit ist, hat man es echt lange schleifen lassen.
Es gibt keinerlei Beleg dafür, dass Sanktionen oder Druck zur Arbeitsaufnahme sinnvoll sind. Ansonsten mutige voran. Aber es gibt Belege dafür, dass diese Sanktionen und andere solche Gängelungen Menschen in Lebenskrisen oder bis hin zur Obdachlosigkeit treiben. Warum also sollte man diese Art Druck verteidigen?


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