Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?
12.02.2023 um 18:24ToTheSun schrieb:Abgesehen davon dass solche persönlichen Anekdoten hier irrelevant sind, sei gesagt dass in dem beschilderten Fall Du ja auch tatsächlich eine ungelernte Kraft bist. Das musst Du nicht in Anführungszeichen setzten, denn es entspricht der Realität.Dieses sollten exemplarisch darstellen, dass das Jobcenter Menschen immer wieder in die Bereiche steckt, in welchen
sie nicht mehr arbeiten können/wollen, da diese Jobs eine Belastung darstellen. Immer wieder mit der Begründung,
dass diese ja bereits schon dort "Erfahrung" gesammelt haben.
Wenn jemand also sagt, dass er in einem Bereich gearbeitet hat, aber dieses weiterhin nicht mehr will,
dann schlägt das Jobcenter oft nichts anderes vor, sondern immer wieder das Gleiche, weil es hier ja
wohl "Erfahrungen" gibt.
ToTheSun schrieb:Das musst Du nicht in Anführungszeichen setzten, denn es entspricht der Realität.Der Punkt ist, dass man im Gespräch seine bisherigen Qualifikationen nennt und sagt, dass man sich einen
sozialversicherungspflichtigen Nebenjob suchen möchte, der thematisch zum Studium passt und der eine
entsprechende Perspektive bietet, weil man so schnell wie möglich wieder studieren und dieses dann
auch eigenständig finanzieren möchte.
Man schildert, dass man ein Burn Out vom Call-Center-Job bekommen hat.
Und dann bekommt man als Antwort, dass man ja "ungelernt" sei und nichts "Besseres" als
Call-Center-Jobs erwarten könne und es werden einem Maßnahmen für "Ungelernte" angeboten,
wo sich dann auch teilweise Menschen ohne Schulabschluss befinden.
Und es werden Umschulungen/Ausbildungen als Einzelhandelskauffrau angeboten.
Das ist nicht ganz verhältnismäßig.
ToTheSun schrieb:Ganz unbezahlt bist Du da ja nicht, denn die steuerzahlende Bevölkerung finanziert ja deinen Lebensunterhalt und der potentielle Arbeitgeber gibt Dir die Chance, trotz deiner schwerwiegenden Krankhheit, dich in dem Job zu beweisenZu dem Zeitpunkt hatte ich in der Nachhilfe gearbeitet und Zuschüsse vom Jobcenter bekommen.
Es war ja so, dass ich ein kleines Burn Out hatte und einfach etwas Perspektive brauchte und meine Kompetenzen
ausbauen wollte und dass einem diese Maßnahme auch so verkauft worden ist.
Das ist ja nun auch schon alles eine Zeit lang her, aber rückblickend sind diese Praktika dort absolut nichts,
was ich in meinem Lebenslauf erwähnen würde oder was mich beruflich nennenswert weitergebracht hätte.
Es ist im Grunde wirklich nur das: Beschäftigungsmaßnahme, in welcher man sich dezent unterfordert fühlt und
welche nicht wirklich aufbaut oder Perspektive bietet.
Nichts davon ist ein "Karriere-Booster", wie es dargestellt worden ist.
ToTheSun schrieb:Ach Gottchen, es ist nicht so deins körperlich zu arbeiten als Person ohne jedwede abgeschlossene Qualifikation...Da du mich und eventuelle Einschränkungen nicht kennst und hier niemand gezwungen sein sollte alle möglichen, privaten
Details mit dem Internet zu teilen, würde ich dich bitten, dich hier einmal etwas bedeckt zu halten.
Aber auch davon ab: Ich suchte ja Praktika, die zu meinem geplanten Karriereweg und meinem Traumberuf im Lebenslauf zielführend sein würden und zu meinem Studium thematisch passen würden und mir wurde das auch so verkauft.
Da ich nun einmal keine Ausbildung im Handwerk gemacht habe, waren viele dieser Angebote nicht passend.
Natürlich kann ein Lehrer auch einmal ein Praktikum als Paketpacker, ein Redakteur ein unbezahltes Praktikum als Küchenhilfe und der Jurist ein zweiwöchiges Praktikum in der Werkstatt machen, aber wenn diese Leute eben ihren Karriereweg konkret mit thematisch passenden Praktika und passender Praxiserfahrung konkretisieren wollen, dann passt das nun einmal nicht und wenn das einmal zwei Wochen sind, dann ist das auch nichts, was man im Lebenslauf erwähnen kann.
Und das war eben sowohl meine Bitte, als auch das, wie es mir verkauft worden ist. "Ja, da lernen die Praxiserfahrung. Ja, das ist bestimmt dann hilfreich für ihren Job und Lebenslauf".
ToTheSun schrieb:Nein, ihr werdet nicht ausgebeutet, sondern solltet erst einmal die Krankheit auskurieren und während dieser Zeit gilt ihr als nicht vermittelbar, sofern eine entsprechendee Krankschreibung vorliegt.Bei mir war es ja relativ klar, dass ich wieder arbeiten und studieren würde, sofern ich etwas finden, würde, das mir
etwas mehr Perspektive und Erfüllung als ein Job im Call-Center bietet. Das war im Grunde alles.
Um es kurz zu machen: Ich habe mir dann SELBER geholfen. Weder das Jobcenter, noch irgendwelche Maßnahmen hatten dort
geholfen.