Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

wichtelprinz schrieb:Das hört sich voll wirtschaftlich an. Weisst Du wie viel so ein Tag Knast für den Steuerzahler kostet?
Und Folter sollte doch dann auch verboten bleiben.

Wenn du willst, dass Folter auch künftig verboten bleibt, dannn verbiege nicht leichtfertig die Definition für dieses Wort.

@Tripane
Wikipedia: Nahrungsentzug

Nahrungsentzug als Folter bzw. Strafe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Schon im Mittelalter wurden Verbrecher zur Strafe in den so genannten Hungerturm gesperrt, wo sie langsam und qualvoll umkamen. Auch die Inquisition benutzte den Hunger als Druckmittel für erzwungene Geständnisse. In früheren Zeiten wurden Verbrecher zum Tod durch Verhungern verurteilt. In den Gefängnissen vieler Diktaturen wurden (und werden) Gefangene durch den Entzug von Nahrung und damit durch Hunger gefügig gemacht, um sie danach besser indoktrinieren zu können. Aussagen wurden teilweise durch permanenten Hunger erpresst.[1][2] Besonders in den Konzentrationslagern in der Zeit des Nationalsozialismus sowie im sowjetischen Gulag unter Stalin wurden den Strafgefangenen vorsätzlich und systematisch unzureichende Essensrationen erteilt. Der ständige Hunger, zusammen mit der harten körperlichen Zwangsarbeit, schwächte die Gefangenen und machte sie anfällig für verschiedene Krankheiten. Millionen Strafgefangene starben daran.

Noch Fragen ob Nahrungsentzug zu Folter gehört oder nicht?

wichtelprinz schrieb:Das hört sich voll wirtschaftlich an

Irgendwie hört sich alles voll unwirtschaftlich an. Wie das z.B.:  Wieso ermöglicht man dem 40-jährigen Rollstuhlfahrer mit dem Stand eines Dreiährigen eine Existenz? Er trägt ja schließlich nichts bei, was einem Mehrwert für die Gesellschaft entspräche. Wirtschaftlich ist er untragbar.
Doch gilt in der BRD die Sozialwirtschaft. Ganz grob ist das so, dass diejenigen, die es können, für diejenigen, die es nicht können sorgen.
Das ist für mich gar nicht wirtschaftlich. Ich mag es nicht, monatlich gute 2.000 Euro abzugeben, ohne einen direkten Mehrwert zu erhalten. Schließlich kann ich für mich selbst sorgen.
Aber es ist sozialwirtschaftlich. Daher leiste ich meinen Beitrag und ich erwarte, dass derjenige, der von meinem Beitrag profitiert, seinen eigenen Beitrag zu unserem Sozialsystem leistet.
Das ist die Annahme einer zumutbaren Beschäftigung. 

SergeyFärlich schrieb:monatlich gute 2.000 Euro abzugeben

2000 pro Monat an Steuern? Wow...manch einer braucht 2 Monate um 2000 Netto zu verdienen.

wichtelprinz schrieb:Noch Fragen ob Nahrungsentzug zu Folter gehört oder nicht?

Die Frage stellt sich hier überhaupt nicht.
Wenn jemand sich willentlich einer zumutbaren Arbeit verweigert, die ihm den notwendigen Nahrungsmittelerwerb ermöglichen würde, "entzieht" er sich die Nahrung quasi selber, niemand anders.

@SergeyFärlich
Hast du gerade die Kosten von Sozialer Hilfe mit den Kosten von Inhaftierungen verglichen?

SergeyFärlich schrieb:Das ist für mich gar nicht wirtschaftlich. Ich mag es nicht, monatlich gute 2.000 Euro abzugeben, ohne einen direkten Mehrwert zu erhalten. Schließlich kann ich für mich selbst sorgen.
Aber es ist sozialwirtschaftlich. Daher leiste ich meinen Beitrag und ich erwarte, dass derjenige, der von meinem Beitrag profitiert, seinen eigenen Beitrag zu unserem Sozialsystem leistet.

Mir fehlen die Worte.

nochsoeiner schrieb:2000 pro Monat an Steuern

Abgaben. Nicht nur Steuern.

@Tripane
Du musst schon den Strang beachten auf was die Aussage von mir geäussert wurde.

Venom schrieb:Wegsperren und dann im Knast so weitermachen bzw selbst im Knast sanktionieren mit Essensverbot usw. bis die Person vernünftig wird 

@RosaBlock
Nein, Rosa, ich habe gesagt, dass es nicht direkt wirtschaftlich für mich ist, die Existenz jemandes zu ermöglichen, der nicht für seine Existenz selbst sorgen kann.
Das enthält keine Wertung.

Man solle den Mindestlohn auf 12 euro erhöhen. Dann gäbe es keinen Grund mehr Arbeit einfach so ablehnen zu können. Würde auch den Staat nützen wegen höherer Steuereinnahmen, Rentenversicherungsbeiträgen usw.

nochsoeiner schrieb:Man solle den Mindestlohn auf 12 euro erhöhen

Eine fixe Zahl bringt nichts. Man sollte Aufstockungsleistungen durch den Staat beenden. Dann würden Vollzeittätigkeiten automatisch mindestens dem Existenzminimum entsprechen

nochsoeiner schrieb:Man solle den Mindestlohn auf 12 euro erhöhen. Dann gäbe es keinen Grund mehr Arbeit einfach so ablehnen zu können...

Doch, denn wenn es real weniger Arbeitsplätze gibt, dann wäre das der beste Grund, Arbeit abzulehnen.

@SergeyFärlich
Es ging aber nicht um die Frage ob es wirtschaftlich ist einem Rollstuhlfahrer gemäss Gleichheitsgesetz den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen zu ermöglichen, sondern es ging um die Frage ob es wirtschaftlich ist erhöhte Kriminalität in kauf zu nehmen oder Leute in den Knast zu stecken weil man ihnen durch Sanktionen die lebensgrundlegenden Dinge wie Nahrung oder ein Dach über dem Kopf entzieht.
Es ging auch darum ob es wirtschaftlich ist Arbeitunwillige in den Arbeitsmarkt zu drängen durch Sanktionen nur damit Hugo Muster es gerecht findet das diese arbeiten, daneben aber arbeitswillige Arbeitslose stehen welche dann warten dürfen bis die Arbeitsunwilligen von der Wirtschaft wieder abgestossen werden weil sie nicht brauchbar sind. Dazu hast Du mir leider bei der Irrfahrt mit den Rollstuhlfahrern keine Antwort gegeben.
Es ging nämlich nicht um Dich und ob es für Dich wirtschaftlich ist sondern für die Wirtschaft die sich mit Arbeitsunwilligen herumschlagen sollen, quasi als Arbeitstherapieanstalt. Die Frage ist auch ob sich der Staat dies gegenüber der Privatwirtschaft rausnehmen kann oder bitte wenn in seinem eigenen Staatsbetrieb so praktizieren soll.

wichtelprinz schrieb:ob es wirtschaftlich ist Arbeitunwillige in den Arbeitsmarkt zu drängen

Es ist sozialwirtschaftlich.wirtschaftlich wäre es, die nicht Arbeitenden verhungern zu lassen. Ob das volkswirtschaftlich sinnvoll wäre, kann ich nicht sagen

wichtelprinz schrieb:Es ging auch darum ob es wirtschaftlich ist Arbeitunwillige in den Arbeitsmarkt zu drängen

Das ist ein alter Hut, denn dass die Antwort auf solche Fragen selten mit schwarz oder weiß zu beantworten ist, sollte doch jedem klar sein.

@SergeyFärlich
Das wort Sozialwirtschaft bedeutet das es sozial und wirtschaftlich sein soll. Leute verhungern lassen ist nicht wirtschaftlich sondern asozial.

Ich stell nun die Frage halt nochmals, warum fängt dann der sozialwirtschaftliche Staat nicht damit an Arbeitsunwilligen eine Arbeit zu bieten? 

SergeyFärlich schrieb:Man sollte Aufstockungsleistungen durch den Staat beenden. Dann würden Vollzeittätigkeiten automatisch mindestens dem Existenzminimum entsprechen

Bist du dir da sicher? Könnte auch dazu führen das es zwar keine staatliche Aufstockung mehr gibt, aber man deswegen keinen Cent mehr verdienen würde. Vielleivht habe ich dich nur falsch verstanden.

Tripane schrieb:Doch, denn wenn es real weniger Arbeitsplätze gibt, dann wäre das der beste Grund, Arbeit abzulehnen.

Die meisten lehnen nur schlechtbezahlte Arbeit ab. Deswegen sollte man Anreize in Form von höhereb Löhnen schaffen, damit die Leute motivierter sind. Klar wenn es nicht genug vakante Stellen gibt, kann man auch nix ablehnen.

wichtelprinz schrieb:Das wort Sozialwirtschaft bedeutet das es sozial und wirtschaftlich sein soll. Leute verhungern lassen ist nicht wirtschaftlich sondern asozial.

Ich habe nichts anderes behauptet. Freut mich, dass du mich verstanden hast!

wichtelprinz schrieb:warum fängt dann der sozialwirtschaftliche Staat nicht damit an Arbeitsunwilligen eine Arbeit zu bieten? 

Er bietet Arbeitswilligen eine Arbeit an. Mehr kann er nicht tun. Arbeitsunwillige können sich aus dem System verabschieden oder sie bleiben in dem System und leben mit den Konsequenzen.

wichtelprinz schrieb:Das wort Sozialwirtschaft bedeutet das es sozial und wirtschaftlich sein soll. Leute verhungern lassen ist nicht wirtschaftlich sondern asozial.

Es wäre aber noch viel asozialer, die Erfüllung sozialer Errungenschaften bei anderen anzumahnen, sie aber selbst skrupellos für Erpressungsversuche zu eigenen Gunsten gegenüber der Gesellschaft zu mißbrauchen.
Irgendwann wird das Schema "gib mir, was ich haben will, sonst nenne ich dich asozial"  übertrapaziert.

SergeyFärlich schrieb:wirtschaftlich wäre es, die nicht Arbeitenden verhungern zu lassen.

Das warst wohl Du mit der Steilen These das es wirtschaftlich wäre nicht Arbeitende verhungern zu lassen. Und da hoff ich mal Du verwechselst nur wirtschaftlich mit asozial.

SergeyFärlich schrieb: Arbeitsunwillige können sich aus dem System verabschieden oder sie bleiben in dem System und leben mit den Konsequenzen.

und die Konsequenzen wären bei Dir wo angesiedelt?