Tripane schrieb:Der Arbeitgeber kann (im wirtschaftlichen Rahmen) nicht mehr zahlen
Dann sollte er sein Geschäftsmodell noch einmal überdenken.... ich bin aber der Meinung das es für diesen Fall nur einen sehr geringe Anzahl Betroffener gibt.
Tripane schrieb:2) Der Arbeitgeber will nicht mehr zahlen
Hier dürften die meisten zu finden sein, denn was juckt es den AG wenn sein dummer AN zwei oder drei Jobs braucht, solange es sich der AG gut gehen lassen kann. Aber was soll es, schliesslich hat ein AG ja keine soziale Verantwortung seinen AN gegenüber... Arbeiten soll der Knecht.
Tripane schrieb:da beides nicht klar voneinander trennbar ist, lehne ich das Konzept "Mindestlohn" grundsätzlich ab.
klingt für mich nach AG-Sprech. Denn wenn es hierzulande keinen Mindestlohn gäbe, dann wären noch immer Menschen in Stundenlöhnen um die 5€/Std. gefangen. Das Problem mit dem Mindestlohn ist einfach: Er ist zu niedrig. Denn was gerne (auch von den Politikern die sich selbst beweihräuchern, weil sie ihn eingeführt haben) vergessen wird: Die Menschen, die nicht eine gewisse Lohngrenze erreichen bekommen auch im Alter so gut wie nichts mehr.
Ist aber egal, oder? Sind ja schliesslich selber schuld, wenn sie doof sind und nicht studiert haben, oder so.... unproduktive Rentner.... ausserdem: man kann ja auch bis 80 arbeiten, oder länger.
Tripane schrieb:Mir persönlich würde ein Arbeitsmarkt besser gefallen, wo der Arbeitnehmer einfach bessere Löhne aushandeln kann (und auch die Macht dazu hat). Ist aber in einer von Regelungswut durchsetzten Gesellschaftsordnung kaum denkbar, ich weiß.
Aha, jetzt ist der Staat wieder schuld, das sich die Unternehmer nicht uneingeschränkt den Bauch voll hauen können? Du glaubst doch nicht im ernst das bei dem von Dir erträumten System irgendwer mehr, freiwillig mehr bekommt, nur weil es keine Gesetze mehr gibt, die die AN schützen.
Und nur mal unter uns: Jeder hat das Recht seinen Lohn auszuhandeln, jederzeit. Was in Stellenanzeigen zu finden ist kommt einem Angebot gleich und ist nicht in Stein gemeisselt. Also: Wo ist da kein Raum zum handeln? Den Job bekommt eh der billigere (als "Gesamtpaket" betrachtet)....
SergeyFärlich schrieb:Es ist klar, dass es bei 10 offenen Stellen und 10 Arbeitslosen dennoch nicht aufgehen wird. Es gibt Gründe, warum man diese Tätigkeit nicht annimt.
Genau, immer dieser faule, wählerische Arbeitslose.... Aber Hauptsache wir haben mit dem Finger auf jemanden gedeutet. Kommt hier niemandem in den Sinn das auch die AG Bewerber ablehnen? Aber da ist dann sicher der Bewerber allein schuld.
SergeyFärlich schrieb:Ich mag es nicht, monatlich gute 2.000 Euro abzugeben, ohne einen direkten Mehrwert zu erhalten.
Weil das in Bezug auf andere Themen gerne gefragt wird, möchte ich das hier auch machen
:DWenn es keine BA und Arbeitslosen mehr gäbe (ja, ich weiß.. hätte, hätte ... usw) und damit deren Kosten aus dem Bundeshaushalt fallen würden, wieviel Geld hast du dann mehr zur Verfügung, oder anders: Wie viel weniger hättest Du an Abgaben?
SergeyFärlich schrieb:Eine fixe Zahl bringt nichts. Man sollte Aufstockungsleistungen durch den Staat beenden. Dann würden Vollzeittätigkeiten automatisch mindestens dem Existenzminimum entsprechen
Das ist Wunschdenken, zumindest mMn. Den Teil mit dem Aufstocken unterstütze ich, da ich dies als (illegale??) versteckte Unternehmenssubvention betrachte. Nur ein fixer Betrag muss irgendwo stehen, eine Untergrenze. Ein die es zumindest auch möglich macht ein Altersrente zu erwirtschaften. Sonst schaffen wir eine Armut in der nahen Zukunft. Und zu den Vollzeitkapazizäten: Vor 10-12 Jaren waren es noch 13,irgendwas Prozent, nun sind es über 20 Prozent Teilzeitarbeit. Dazu kommen die Minijobs. Das "Jobwunder" der CDU/CSU/SPD könnte vielleicht gar kein so grosses Wunder sein, wenn man sich mal alle Zahlen anschaut und mal genauer hinschaut . Wobei sich mir die Frage stellt ob Minijobber rausfallen, da ja nur versicherungspflichtige Beschäftigungen rausfalllen sollen....
Aber egal, ich scheife ab: Nichts würde sich automatisch dem Existenzminimum entsprechen.