Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

=Lilith101 id=19036153]Das mag deiner Wahrnehmung entsprechen. Weil die Kommunikationen heute über soziale Medien oder ähnliches eine ganz andere ist wie sie früher mal war. So und nur weil man mehr darüber hört, mehr kommuniziert wird, muss das nicht heißen, dass es alle unzufrieden sind.

Nunja,  so ganz korrekt ist deine einschätzung allerdings auch nicht.


http://www.marktmeinungmensch.de/studien/zufriedenheit-der-deutschen-mit-ihrem-arbeitsplatz/

Nur jeder zweite Angestellte in Deutschland ist mit seinem Job zufrieden

https://www.google.de/amp/m.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/unzufriedenheit-arbeitsplatz-deutschland-13581058.amp.html

Nur 16 Prozent der deutschen Beschäftigten weisen laut der jüngsten Studie des Beratungsunternehmens Gallup eine hohe emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber auf und sind bereit, sich für dessen Ziele voll einzusetzen. Der Rest der Belegschaft leistet offenbar entweder Dienst nach Vorschrift oder hat schon innerlich gekündigt.

SergeyFärlich schrieb:O.k.: Arbeitslose - ob nun freiwillig oder nicht - suchen grundsätzlich keine Arbeit, Arbeitsuchende schon.

Hier muss ich aber mal einschreiten. Definition Arbeitslose:

Arbeitslose sind Personen, die vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, eine versicherungspflichtige Beschäftigung suchen und dabei den Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit zu Verfügung stehen und sich bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet haben.

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/arbeitslose.html

Gut, man könnte jetzt auch diejenigen in die Arbeitslosen einbeziehen, die keine Arbeit suchen. Wie zum Beispiel jemand, der sein Erbe verlebt und nicht arbeiten möchte. Aber auch dann kann man nicht sagen, alle Arbeitslosen suchen keine Arbeit, weil eben die Arbeitssuchenden in den Arbeitslosen inkludiert sind. Klar soweit?

Das würde dem Staat zu viel Macht geben, da könnte man jemanden den letzten "Drecksjob" zum Mindestlohn werfen und sagen, los Arbeite! Was sollte dieser Mensch dann machen, da ja Arbeitszwang gilt? Er müsste wohl klagen weil er ja bei nichtstun auch keinen Lohn erhält. Ich bin dagegen.

SergeyFärlich schrieb:Arbeitslose haben sich selbst dazu entschlossen eben arbeitslos zu sein.

Da steht schlicht "Arbeitslose", nicht "manche", "ein paar" oder "einige". Für mein Sprachempfinden bezieht sich das also auf die ganze Personengruppe, die keiner Arbeit nachgeht und nicht nur auf ausgewählte Personen.

knopper schrieb:Aber die Idealvorstellung einiger ist ja das eines Tages mal jeder irgendwie ganz fleißig und emsig seinem Job nachgeht...und es das Problem Faulheit + Arbeitslosigkeit schlicht nicht mehr gibt. Das ist wohl sehr unrealistisch.

ja, das sehe ich genau so. Eine 100% Beschäftigung wird es nie geben.

knopper schrieb:Also sollte man es evt. mal akzeptieren, bzw. die Gesellschaft (besonders wenn sie so reich ist wie unsere, ungleiche Verteilung von Vermögen usw...) das auch ein Stück weit aushält.

Warum sollte die Gesellschaft aushalten das es Menschen gibt, die sagen: Ich will nicht, los fütter mich, wasch mich, und sorg für ein Dach über meinem Kopf? Und dann auch noch rummaulen, das es zu wenig Geld gibt, vom Staat, für's Nichtstun... das sehe ich nicht-

knopper schrieb:(besonders wenn sie so reich ist wie unsere, ungleiche Verteilung von Vermögen usw...)

Wer ist denn so reich? Die Länder? Die Städte/Gemeinden/Komunen? Soweit mir bekannt (kann mich auch irren) tragen die Kommuen die Kosten für Hartz4 (zB) und die Länder/Kommunen stehen finanzielle sicher nciht so toll dar wie man gemeinhin glaubt.... denn reich ist "nur" der Staat.

michael_my schrieb:Was sollte dieser Mensch dann machen, da ja Arbeitszwang gilt? Er müsste wohl klagen weil er ja bei nichtstun auch keinen Lohn erhält. Ich bin dagegen.

Ist auch meine Meinung. Man sollte mit Zwängen im Allgemeinen eher vorsichtig sein.

SergeyFärlich schrieb:O.k.: Arbeitslose - ob nun freiwillig oder nicht - suchen grundsätzlich keine Arbeit, Arbeitsuchende schon.

Das stimmt nicht.  Selbst wer Hartz IV empfängt und seinen kompletten Regelsatz gestrichen bekommt, weil Sanktionen wegen Verweigerung der Arbeitssuche verhängt werden, gilt in Deutschland nicht mehr als Arbeitslos und fällt aus allen Statistiken über Arbeitslose raus.

@Lemniskate
Danke für deine Verlinkung. Das ist interessant. Ich persönlich vertrete ja die Meinung, dass keiner zu 100 % zufrieden ist und es immer Dinge geben wird, die einen stören oder nerven oder mit denen man nicht zurecht kommt. Wichtig ist zu filtern, was davon wirklich so schwerwiegend ist, dass es einem zu schaffen macht, man nicht mehr gern dort ist, sich eine Kündigung überlegt oder ähnliches. Zudem ist sowas auch gern Tagesform abhängig. Da muss man differenzieren. Würden die ganzen unzufriedenen das in die Hand nehmen und den Job wechseln bzw. den Arbeitgeber, dann würde vielleicht jeder an seinen Platz rutschen ;) kleiner Witz

Übrigens gibt es Arbeitssuchende die per Definition nicht arbeitslos sind:

Leute, die Job wechseln möchten, oder grade noch studieren zum Beispiel. 

Bitte die Begriffe nicht nach eigenem gutdünken definieren...

@NeonMouse
Danke sehr, da hab ich wahrscheinlich etwas durcheinander gebracht.

@SergeyFärlich

Verstehe ich das richtig, in Deiner Welt ist:

Ein Arbeitsloser, ist arbeitslos, weil er arbeitslos sein will? Was bedeuten würde das jeder der gefeuert wurde, zB wegen wirtschaftlichen Problem im Unternehmen, garnicht gefeuert wurde, sondern selbst gekündigt werden wollte, weil er lieber arbeitslos sein wollte????.... Und ein Arbeitsloser kann ebenso wenig arbeistsuchend sein, wie ein Arbeitssuchender ein Arbeistloser?... ist das in etwa richtig? Wenn ja, dann sorry: Humbug

@Hawkster
Hat sich gerade erledigt.  Es wurden unterschiedliche Definitionen benutzt.

RosaBlock schrieb:Hat sich gerade erledigt.  Es wurden unterschiedliche Definitionen benutzt.

Ok, danke für den Hinweis....

Da ich nur knapp über mindestlohn bin und mich ausgebeutet fühle überleg ich auch schon seit längerem auf den Hartz Zug aufzuspringen

UnderBlackSun schrieb:Da ich nur knapp über mindestlohn bin und mich ausgebeutet fühle überleg ich auch schon seit längerem auf den Hartz Zug aufzuspringen

Anderen Job suchen keine Option?

Ich mein..wenn du schon seit "längerem" Überlegst..

ohne Auto findet man nichts, schichtarbeit hier, rollende woche da usw.

@Hawkster
Was ich ja sagen möchte ist das es eben nicht am Wollen liegen kann. Nehmen wir an 1,6mio wollen arbeiten aber es hat keine Arbeit für sie. Das Problem welches man dann bekommt will man lieber nicht haben.

Es ist also anzunehmen das die Identifikation und das Abfinden mit der Arbeitslosigkeit zum sozialen Frieden beiträgt.

@UnderBlackSun
Sorry aber das ist Mist was zu hier schreibst

UnderBlackSun schrieb:ohne Auto findet man nichts, schichtarbeit hier, rollende woche da usw.

Schonmal was von öffentlichen Verkehrsmitteln gehört?
Oder seit wann ist ein Auto für sämtliche Berufe eine Vorraussetzung?

Und das du keine Schichtarbeit und dergleichen magst ist dein persönliches Problem...falsches Berufsfeld ausgesucht?

finde ich nicht, ich habe einen Netto Verdienst von lächerlichen 1100€ wovon Miete, Nebenkosten ect. abgehen so das nicht viel zum Leben bleibt, wenn ich Hartz hätte würden mir viele Leistungen vom Amt abgenommen werden und man müsste sich halt nicht 40h die Woche abbuckeln..