@Kältezeit Wir sind nicht oft einer Meinung, aber hier geb ich dir absolut recht
;) die familiäre Situation ist in Deutschland halt Privatsache, also soll doch bitteschön jeder zusehen, wie er das bewältigt kriegt. Hilfen gibts, beispielsweise von der Diakonie, der Lebenshilfe, AWO usw. Von staatlicher Seite siehts da schon wieder schwieriger aus. Auch die Krankenkassen stellen gerne mal auf Durchzug.
Schönes Beispiel: Kind, 6 Jahre alt, braucht Füllungen in zwei Backenzähnen. Problem: Zement wird nicht funktionieren, Composit muss ich selbst zahlen, Kronen würde die Krankenkasse zahlen (inklusive Narkose usw). Zahnarzt und ich sind uns einig, dass Kronen bei Milchzähnen, die einfach geflickt werden könnten, viel zu viel Aufwand sind, denn in ein bis zwei Jahren müssen die Zähne eh raus. Von der Narkose mal ganz zu schweigen, die sollte man vermeiden, wo man sie vermeiden kann. Zuschüsse gibts weder von der Krankenkasse noch vom Jobcenter.
Zum Glück ist unser Zahnarzt sehr verständnisvoll und ich kanns nach Ostern in Raten abzahlen. Und das ist ne kleine Summe, 70 Euro ca, die einem schon schwer zu schaffen machen, weil man sie eben nicht "übrig" hat. Also brauchst du,
@RosaBlock , mir nichts von Problemen erzählen, die man so hat bzw haben kann. Und das sind nur die finanziellen Sorgen, von den ganzen anderen Geschichten fang ich lieber nicht an. An nem Freitagmittag will man niemanden runterziehen
;)Auch dir,
@Lilith101 , kann ich nur zustimmen.
Lilith101 schrieb:Ich kann @Kältezeit nur zustimmen: Da gehört definitiv etwas gemacht. Gerade hier sollte weder Kindergeld noch Pflegegeld angerechnet werden.
Das würde einem finanziell auch schon enorm weiterhelfen, in unserem konkreten Fall wären das im Monat ca 400 Euro mehr, wäre der Kindesunterhalt auch anrechnungsfrei wären wir schon bei 600 Euro. Das ist zwar weit von einem "normalen" Gehalt entfernt, würde aber zusammen mit Hartz IV vieles sehr viel einfacher machen. Sprich: es würde für mehr als das bloße "Überleben" reichen und vielleicht auch mal ein bisschen Vergnügen wie Essen gehen oder mit dem Kind in den Zirkus usw ermöglichen.
Fracturner schrieb:Und ich hab gerade den Anschein bekommen, dass doch unser System so schön ist.
Wie gesagt, kein System wird jemals perfekt sein und es wird immer jemand benachteiligt sein (entweder gefühlt oder tatsächlich). Das liegt in der Natur der Sache, hindert aber nicht dran, nachzubessern. Und genau das ist es, worans dann oft hapert. Prinzipiell und für "Otto Normalarbeitslos" passt es allerdings meist.