Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

Lilith101 schrieb:Was auch immer man als Hungerlohn bezeichnen mag ist ja mal wieder eine Definitionssache. Dass ein frisch ausgelernter nicht dasselbe verdienen kann wie jemand mit 10 Jahren Berufserfahrung und selbständiges Hocharbeiten dürfte ja jedem irgendwie klar sein.

ja das ist mir schon klar. Ich spreche eher auf den Unterschied, gelernt - ungelernt an. Was bringt mir eine Ausbildung wenn ich als ungelernter genauso viel bekomme wie mit Ausbildung.

Hawkster schrieb:die selbst mit abgeschlossener Ausbildung, mies bezahlt werden. Vor allem Berufe aus der Gastronomie oder das Friseurhandwerk... Schuld ist natürlich der geizige Kunde/Gast...

ja das ist mir bewusst, gut das es hier mit dem Mindestlohn erstmal ein Riegel vorgeschoben wurde.

Natürlich ist es immer Branchenabhängig, aber ein frisch ausgelernter sollte schon knapp über dem Mindestlohn einsteigen...ansonsten ist ja auch der Anreiz einer Ausbildung nicht mehr gegeben.

@Hawkster
Richtig, die Leute die sich berufen fühlen sind wahrscheinlich auch weniger die, die sich darüber beschweren ;) die ziehen ihre Motivation daraus, dass sie ihre Berufung zum Beruf machen konnten ;)

knopper schrieb:Ich spreche eher auf den Unterschied, gelernt - ungelernt an. Was bringt mir eine Ausbildung wenn ich als ungelernter genauso viel bekomme wie mit Ausbildung.

Das ist nicht richtig, für diese Aussage hätte ich gerne einen Beleg.

knopper schrieb:Natürlich ist es immer Branchenabhängig, aber ein frisch ausgelernter sollte schon knapp über dem Mindestlohn einsteigen...ansonsten ist ja auch der Anreiz einer Ausbildung nicht mehr gegeben.

Ein vernünftiger Lohn sollte immer auch ein Anreiz sein. Aber solch ein Lohn sollte auch für das Alter vorsorgen können. Das man sich anstatt 10€/Std. wurden es dann 8,50€/Std. Kann man von....sagen wir existieren, aber ob hier wirklich Menschen am Werk sind die sich "motiviert" fühlen? Ich denke ehr nicht.

knopper schrieb:ja das ist mir schon klar. Ich spreche eher auf den Unterschied, gelernt - ungelernt an. Was bringt mir eine Ausbildung wenn ich als ungelernter genauso viel bekomme wie mit Ausbildung.

Quelle?

Zumal es ja nicht primär darum geht, im ersten Berufsjahr Reichtümer anzuschaffen. Eine Ausbildung vermittelt die Grundkenntnisse, schafft Verständnis für die Zusammenhänge.

Ganz grob gesagt: Selbstverständlich kann ich ohne Ausbildung den Plus- mit dem Minuspol verbinden. Ich weiß aber nicht, warum ich das tue.

SergeyFärlich schrieb:Ich weiß aber nicht, warum ich das tue.

Klar weiß man das: Weil es einem gesagt wurde :D

Aber stimmt schon, eine Ausbildung ist für die Grundlagen zuständig und die Erfahrung kommt mit den Jahren.

knopper schrieb:Was bringt mir eine Ausbildung wenn ich als ungelernter genauso viel bekomme wie mit Ausbildung.

Wenn jemand Ungelehrtes den gleichen Wissensstand hat, auch ohne Zettel auf dem steht, dass die Person ausgebildet wurde?  Ziel einer Ausbildung sollte sein, dass man sich Wissen aneignet und nicht, dass man nachher eine Bescheinigung für ein höheres Gehalt hat.

Hawkster schrieb:Klar weiß man das: Weil es einem gesagt wurde

Es war ja auch nur ein Beispiel. Wahrscheinlich ein schlechtes :)

SergeyFärlich schrieb:Es war ja auch nur ein Beispiel. Wahrscheinlich ein schlechtes :)

Nein, das war absolut in Ordnung, aber ich leide unter unter "Blöde-Texte-Tourette" ... muss mal lernen mich zu  beherrschen :D

RosaBlock schrieb:Ziel einer Ausbildung sollte sein, dass man sich Wissen aneignet und nicht, dass man nachher eine Bescheinigung für ein höheres Gehalt hat.

So ist es ja auch .. Also in meiner 3-jährigen Ausbildung hat man ganz schön was gelernt - holla die Waldfee .. :D

Kältezeit schrieb: Also in meiner 3-jährigen Ausbildung hat man ganz schön was gelernt

Nur leider wenig Praxisbezogenes, bei mir jedenfalls. Somit ist die Ausbildung im Endeffekt nur

RosaBlock schrieb:eine Bescheinigung für ein höheres Gehalt.

Aber das setzt ja auch voraus, dass Jobs nach Qualifikationen und Referenzen vergeben werden und naja... werden sie halt zu 75% nicht.

Kältezeit schrieb:Also in meiner 3-jährigen Ausbildung hat man ganz schön was gelernt

Na, da muss ich nun mal nachfragen... und hoffe eine ehrliche Antwort zu bekommen :D

Hättest Du an Tag 1 nach Deiner Prüfung alle, aber wirklich alle Tätigkeiten die in Dein Berufsbild fallen, ohne jedwede Hilfe/Hilfestellung oä. ausführen können.... und zwar fehlerfrei?

Ich denke ehr nicht. Dazu sind die meisten Beruf viel zu umfänglich in ihrer Natur.

Hawkster schrieb:Blöde-Texte-Tourette

Alles gut, hab das nicht missverstanden ;)

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Letztendlich bleibt es ja jedem selbst überlassen, ob man für sich einen Mehrwert erkennt, eine Ausbildung abzuschließen.

Dem potentiellen Arbeitgeber dann aber vorzuwerfen, dass dieser sich bei Einstellung für jemanden mit Ausbildung entscheidet, halte ich jedoch für fragwürdig.

Hawkster schrieb:Hättest Du an Tag 1 nach Deiner Prüfung alle, aber wirklich alle Tätigkeiten die in Dein Berufsbild fallen, ohne jedwede Hilfe/Hilfestellung oä. ausführen können.... und zwar fehlerfrei?

Ähm, bei einer dualen Ausbildung (Schule - Betrieb) lernt man doch auch Praxisbezogen?

Natürlich kamen während meiner beruflichen Laufbahn auch Thematiken auf, die dann noch einmal in einer separaten Schulung erklärt werden mussten. Deswegen meine ich ja, die Lehre ist nicht das Ende .. aber nutzlos ist sie eben auch nicht, denn Grundlagen werden hier schon gut abgedeckt.

Kältezeit schrieb:Ähm, bei einer dualen Ausbildung (Schule - Betrieb) lernt man doch auch Praxisbezogen?

Ähm, ja und? Dennoch ist es eben "nur"

Kältezeit schrieb:Grundlagen werden hier schon gut abgedeckt.

den Beruf vollständig erlernt man durch Erfahrung und Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten. Dennoch bleibt die Ffrage ob du alle Tätigkeiten die Dein Beruf umfasst fehlerfrei und ohne Hilfe/Hilfestellung am Tag nach Deinem Abschluss ausführen konntest.... Was ist meine ist: Wenn ich dir am Tag 1 nach Deinem Abschluss eine umfangreiche Aufgabe gestellt hätte, wäre die ohne Hilfe und fehlerfrei über die Bühne gelaufen?
Ich denke nach wie vor: Ehr nicht.... denn meist ist man dann das erste Mal alleine mit der Aufgabe und sicherlich unsicher... von daher: Eine zeitlang, nach der Ausbildung noch begleitet arbeiten ist wichtig und mMn erforderlich. Egal ob Du Kindergärtnerin, Buchhalterin oder Maurerin bist....

Hawkster schrieb:Ich denke nach wie vor: Ehr nicht.... denn meist ist man dann das erste Mal alleine mit der Aufgabe und sicherlich unsicher... von daher: Eine zeitlang, nach der Ausbildung noch begleitet arbeiten ist wichtig und mMn erforderlich. Egal ob Du Kindergärtnerin, Buchhalterin oder Maurerin bist....

Das wird aber immer der Fall sein, wenn man den Themenbereich, die Institution oder sogar den Chef wechselt. Denn überall wird anders gearbeitet. Was hier natürlich von Vorteil ist, sind die Grundlagen die man sich in der Ausbildung aneignet. Somit kann man manche Aufgaben vielleicht schneller erfassen, schneller Zusammenhänge erkennen oder ähnliches. 

Lilith101 schrieb:Das wird aber immer der Fall sein, wenn man den Themenbereich, die Institution oder sogar den Chef wechselt

Na, das "immer" zweifel ich an :D
Das mag für kaufmännische Beruf zutreffen, oder für Akademiker oder so... aber ein Maurer wird immer wieder mauern, der Maler wird malen und der Strassenbauer wird Strassen bauen.... hier unterscheidet sich vielleicht der Ablauf der Projekte, aber die Arbeit bleibt die gleiche. Nein? :D

Hawkster schrieb:aber ein Maurer wird immer wieder mauern, der Maler wird malen und der Strassenbauer wird Strassen bauen

Da stimme ich nur bedingt zu. Denn auch hier werden die Abläufe anders sein, es werden vielleicht andere Techniken oder Geräte benutzt. Eine Einarbeitung ist selten nicht notwendig.

Lilith101 schrieb: Denn auch hier werden die Abläufe anders sein

Ja, organisatorische.... handwerkliche ehr nicht, denn es gitb allgemeine technische Vorschriften, VOB und weitere Vorschriften. :D

@Hawkster
Was nichts daran ändert, dass auch die Maschinen, Werkzeuge, Materialien an sich weiterentwickelt werden und es von Betrieb zu Betrieb zur unterschiedlichen Nutzung kommen kann. 

@Lilith101

Ja, natürlich, wenn du es über einen Zeitraum von Jahrzehnten sehen willst, da sicher... ich kann dir aber aus Erfahrung sagen, das ich noch keinen bei mir hatte, den ich erst noch "anlernen" oder großartig einweisen musste. Mit sowas kannst du als Handwerksbetrieb (abhängig von der Branche vielleicht) auch nichts anfangen, oder nur wenig