Berryl schrieb:Karrieren entstehen eben doch überwiegend durch Leistung.
Genauso wie Wohlstand.
Zumindest in der freien Wirtschaft.
Wohlstand sollte für alle arbeitenden Menschen möglich sein. Auch für die in niederen Jobs, da sie ja auch systemrelevant sind und gemacht werden
müssen und in den meisten Fällen sogar anstrengender sind und sei es nur physischer Natur.
Ein gewissen Wohlstand zu erreichen wurde für diese AN mit den Jahren aber immer schwieriger. Die Gründe wurden hier schon zur Genüge genannt.
Dafür hat die Wirtschaft in den letzten 22 Jahren massiv profitiert - bei gleichzeitigem Anstieg von Armut innerhalb der Gesellschaft. Und unter die Armutsgrenze fallen nicht nur Bezieher von Grundsicherung. Viel arbeitende Menschen fallen mittlerweile darunter.
Obwohl wir streng genommen alle arbeitsfähigen Menschen auf dem Arbeitsmarkt brauchen und das nicht nur in höheren Berufen, bin ich ein entschiedener Gegner davon Menschen quasi um jeden Preis und ohne Rücksichtnahme auf die Umstände des Einzelfalls zur Arbeit zu zwingen - nur damit sie möglichst schnell wieder aus dem Grundsicherungssystem fliegen.
Mit Fordern erreicht man das Gegenteil. Mit Fördern und weniger Druck und weniger harten-schnellen Sanktionen bei Pflichtverstößen erreicht man langfristig mehr.
Das Fördern sollte aber auch mit Bedacht geschehen. Hier vertrete ich auch ausnahmsweise mal konservative Ansichten und gehe sogar mit Arbeitgeberverbänden konform, dass es sich die Wirtschaft und die Gesellschaft nicht erlauben kann, dass sich quasi jeder potentiell arbeitsfähige Mensch nur nach oben beruflich gesehen fördern oder weiterbilden lässt. Ja, es stimmt wirklich: Auch die niederen Jobs (eigentlich eine furchtbare Bezeichnung) müssen erledigt werden. Irgendwer muss sie machen. Würde sie keiner mehr machen, dann hätten wir alle darunter zu leiden. Selbst unser Privatleben würde dann darunter leiden.
Gehalt und Arbeitsbedingungen müssen sich insbesondere in den niederen Jobs als Oberbegriff verbessern. Sowas schafft Anreize. Genauso wie es Anreize schafft, wenn es mehr unbefristete anstatt befristete Arbeitsverträge und mehr Vollzeitstellen anstatt Mini- und Midjobs gibt.
capspauldin schrieb:Alles ok dann aber auch bitte kein Gejammer über steigende Kosten in Bereichen Lebensmittel etc.
Wieso kostet der Brot nun 5 Euro? Dann kauf kein Brot. Eier und Mehl müssen auch nicht gekauft werden. Da fordert man aber einen Bedarf ein, dies müsse erschwinglich bleiben weil "Menschenwürde". Menschenwürde beginnt an der Käsetheke.
Das ist meist ein unschöne Folge von höheren Löhnen. Wobei ich mir sicher bin, dass viele Menschen mehr dazu bereit wären höhere Preise für Produkte und Dienstleistungen zu zahlen, wenn sie wüssten, dass es wegen gestiegener Lohnkosten und den jeweiligen Mitarbeitern zugutekommt und nicht nur ausschließlich Firmeninteressen dient. Also höhere Preise bspw. wegen des Profits.