Tussinelda
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Illyrium schrieb:Ich will nur erklären das man einfach nicht aufgeben darf und das man trotz Borderline viel erreichen kann. Und das man darauf auch stolz sein kann.Damit hast du absolut recht! Und das höchste Ziel sollte meiner Meinung nach sein: ein authentisches Leben. Als ich authentisch leben konnte, stellte sich auch eine Zufriedenheit ein und manchmal sogar Glücksgefühle :)
Illyrium schrieb:Ja ich schaffe es nicht ohne medis deswegen bin ich aber nicht wertlos ich stehe dazu. Steht her die irre mit den medis die ohne nix hin bekommt. Aber weißt du was ich LEBE fuck ja ich lebe.Ein Diabetiker nimmt auch Medikamente. Ein Herzkranker auch. Mir selbst haben Antidepressiva in einigen Lebensphasen geholfen... irgendwann nicht mehr.... solange sie dir guttun, ist das doch super! Manche nehmen sie ihr Leben lang und erfahren sie als unterstützend.
sunshinelight schrieb:Nein, wir haben es schwer und in der Gesellschaft ist diese Krankheit noch nicht so ganz angekommen.Ich möchte das keineswegs bagatellisieren, aber in der Gesellschaft sind leider sämtliche psychische Erkrankungen noch nicht so ganz "angekommen". Selbst bei der mittlerweile sehr bekannten Depression liest man unter Artikeln noch haufenweise Kommentare à la: "Die sollen sich einfach ein bisschen zusammenreißen" oder "Ja, die Jugend heutzutage ist echt verweichlicht". Selbst im Bekanntenkreis darf man sich Dinge anhören, wie "Ja, der Schwager des Onkels meiner Schwester hatte auch Depressionen und der konnte auch arbeiten" oder "Ach, Depressionen hat doch heutzutage jeder".
sunshinelight schrieb am 05.07.2017:Man muss vorwegnehmen:Aber dass man mich dann angreifen muss, finde ich krass.
Nichtbetroffene können es nicht nachvollziehen.
Sie fühlen unseren Fluch nicht.
Sie haben keine extremen Gefühle, Schwankungen, Anspannungen, Abwertungstamtam, emotionale Trigger, ein zerstörtes Selbstbild und was sonst noch alles.
sunshinelight schrieb am 05.07.2017:Situation:Ich habe mal dein Beispiel eben sehr genau gelesen, weil ich es sehr spannend finde. Du beschreibst, was in dir abgeht. Wie du dich abgewertet fühlst und wütend wirst. Und wie du daraufhin reagieren würdest. Da klafft aber eine Lücke in der Gefühlsbeschreibung. Zwischen gefühltem Angriff (Du Idiot) und der Wut.... da passiert in dir noch was anderes (glaube ich.... und das ist die spannende Stelle)...
Man sitzt am Kaffeetisch in ner Gruppe und unterhält sich.
Jemanden fliegt eine Zigarette runter, er hebt sie auf, stößt den Tisch, der Kaffee schwappt jemanden auf den Schoß. Ein Ruf von jemanden: »Pass doch auf, Idiot!«
Normalo:
Er würde hochgucken, sehen, was passiert ist und sich entschuldigen und sagen, dass das keine Absicht war.
Der Kollege sagt, ist ok, kann mal passieren, nichts für ungut.
Borderliner:
Er würde hochgucken (hm, wir nehmen jetzt mal mich), ich würde hochgucken und sehen, was passiert ist.
Ich würde sagen, was nennst du mich Idiot, das kann mal passieren, du Penner. Und würde absichtlich noch mal am Tisch stoßen.
Warum ist das so?
Wieso kommen zwei unterschiedliche Reaktionen?
In mir würde sich folgendes abspielen:
Es war keine Absicht. Kann doch mal passieren, wieso nennt man mich Idiot? Will der mich degradieren und als dumm hinstellen, gleichzeitig beleidigen?
Was geht der mich so als Person an?
Es wird getriggert.