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Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

2.549 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psychologie, Beziehung, Krankheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

10.01.2017 um 11:15
Ich glaube, dass ich auch noch nie sarkastisch oder ironisch war, wenn es das Leid anderer betrifft, bei mir selbst schon, mir hilft das, lach


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Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

10.01.2017 um 11:22
Naja, Galgenhumor verzögert vorerst den Zusammenbruch.
Eine wirkliche Hilfe ist das aber nicht.
Ich hoffe mal, dass das nicht dein einziges Ass im Ärmel ist.


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Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

10.01.2017 um 11:26
Lach, nein. Hab Therapie hinter mir und viele Jahre hart gearbeitet und bin mittlerweile echt in einem Alter, in dem ich vieles viel gelassener sehen kann und auch nicht mehr so hoch emotional.
Es hat mir doch ganz gut geholfen, dass ich die Erkrankung irgendwann nicht mehr so ernst genommen habe, also ihr auch nicht mehr so viel Raum gegeben habe.
Klar habe ich immer noch kleinere Rückfälle, aber die dauern mehr so lange an, sind auch nicht mehr so intensiv.


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Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

10.01.2017 um 11:30
Ich muss den Weg noch gehen.
Hat mir nur im Weg gestanden und das muss aufhören. Will ja schließlich mein Leben genießen.
Naja, ich bin mal gespannt.


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Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

10.01.2017 um 11:33
@sunshinelight
Ja, das mit dem selbst im Weg stehen kenn ich nur zu gut. Das hat mich auch sehr gebremst. Irgendwann hat es klick gemacht und da wusste ich, dass es mir nicht hilft so in der Vergangenheit gefangen zu sein.
Ich glaube mein größter Erfolg war, dass ich mich nicht mehr selbst verletze und das ich wieder Kontakt mit meinen Eltern habe, der auch ganz gut läuft.


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Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

10.01.2017 um 11:38
Meine Eltern kann man vergessen.
Da hast du wohl Glück.
Für mich ist es besser, eigene Wege zu gehen.
Sonst wird es nur schlimmer und es ist bereits schon schlimm genug.
Kontraproduktives möchte ich nicht betreiben.^^


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10.01.2017 um 11:43
@sunshinelight
Der Weg ist furchtbar anstrengend und hart, aber für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Bin ruhiger, nicht mehr so hoch emotional und auch viel ausgeglichener und glücklicher.


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10.01.2017 um 11:45
@sunshinelight
Meine Eltern sind auch nicht sooo toll und schließlich auch der Grund für meine Erkrankung. Ich hatte fast dreizehn Jahre keinen Kontakt. Jetzt ist es okay. Sie behandeln mich mittlerweile auch wie einen erwachsenen Menschen. Das hilft mir sehr


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10.01.2017 um 11:46
@troublerin77
Naja, zumal Eltern ja ständige Trigger sind.
Sie aktivieren automatisch viele schlechte Erinnerungen und schlechte Gefühle...
Bin echt erstaunt, dass das bei dir gut funktioniert. :)


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10.01.2017 um 11:55
@sunshinelight
Ich auch!
Ich habe auch für mich beschlossen, dass ich mit ihnen nicht die Vergangenheit aufarbeiten werde. Das habe ich für mich selbst gemacht und es hätte null Sinn, das mit ihnen zu tun.
Selbst wenn meine Mutter Mal wieder Andeutungen macht, wie anstrengend ich früher war, dann übergehe ich das und lass es nicht mehr an mich ran.

Auch hat mir geholfen, dass ich meine Eltern Mal aus den Augen eines Erwachsenen sehe und nicht mehr mit den Augen eines verletzten Kindes.
Wenn ich überlege, dass meine Mutter auf zwei Schichten in der Fabrik gearbeitet hat, die Buchhaltung für den Reinigungsbetrieb von meinem Vater gemacht hat, ein schwerstbehindertes Kind hat, noch putzen gegangen ist, wenn mal wieder eine Reinigungskraft ausgefallen ist, mein Vater cholerisch ist, meine Mutter auch Epilepsie hat und dann noch ich dazu kam, mit Sicherheit auch nicht sehr pflegeleicht. Dann sehe ich da einfach nur einen Menschen, der völlig überfordert und überarbeitet war.
Natürlich ist das keine Rechtfertigung für ihre Gewalt mir gegenüber, aber ich kann es schon irgendwie verstehen, zumindest ihre Überforderung.


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10.01.2017 um 13:07
@troublerin77
Wenn man überarbeitet ist, sollte man weniger arbeiten. Mehr Abstriche machen. Und du bist es jedenfalls nicht schuld, dass sie zwei Kinder hat.
Das war alles ihre Entscheidung und Kinder sind nun mal nicht leicht.
Sie hat weiter gemacht wie bisher und das liegt in ihrer Verantwortung.
Sie hat noch Glück, dass du so viel Verständnis hast, die habe ich für deine Mutter nämlich nicht.
Und wenn sie heute noch darüber stöhnt und sagt, wie anstrengend du warst, zeigt mir nur, dass sie dich für alles verantwortlich machen will. Das ist aber totaler Quatsch.


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10.01.2017 um 13:23
@sunshinelight
Naja, eigentlich hast du Recht.
Es gibt aber eben auch ein paar Dinge, die ich etwas differenzierter sehe. Klar wollte sie zwei Kinder, aber dass meine Schwester durch Sauerstoffmangel bei der Geburt behindert wird, war so mit Sicherheit nicht geplant.
Auch war das eine etwas andere Zeit gewesen. Man war halt auch noch nicht so sensibel, als dass es heute so ist.

Wenn sie darüber spricht, wie anstrengend ich doch war, dann sieht sie es eher als Anekdote, als als Vorwurf.
Seit dem ich das erkannt habe, kann ich ganz gut drüber weg sehen.
Auch bin ich überhaupt nicht mehr wütend, du anscheinend doch. Das ist kein Vorwurf, sondern einfach nur eine Feststellung. Ich habe noch vor wenigen Jahren genau so gesprochen.

Durch den Kontakt mit meinen Eltern habe ich auch die Möglichkeit meine Schwester neu kennen zu lernen und was soll ich sagen, ich finde sie echt klasse.
Sie hat kaum eine Möglichkeit sich zu artikulieren, aber sie scheint sehr viel zu verstehen. Sie hat so einen coolen Sinn für Humor, dass es mich immer wieder überrascht. Wenn ich was erzähle und es ist ironisch gemeint, dann kommt von ihr oft ein Lachen, mit dem ich so nicht gerechnet habe.

Ja, meine Eltern haben Fehler gemacht und ja sie waren oft richtig scheiße und ja ich hatte Angst vor meiner Mutter. Trotzdem klappt es ganz gut und es hätte ohne diese lange Pause mit Sicherheit nicht geklappt.

Ich bin auch einfach nicht mehr wütend auf sie. Das ändert eine ganze Menge. Sie werden nie die Eltern sein, die jedes Kind verdient hat, sie werden mit Sicherheit auch nie meine engsten Vertrauten aber wir kommen miteinander klar.

Vielleicht kannst du das weder verstehen, noch nachvollziehen, grad weil du den Weg noch vor dir hast, den ich gegangen bin.

Sie können mich nicht mehr verletzen und scheinbar wollen sie es auch nicht. Es ist komisch, ja ich weiß und manchmal kommt es mir auch sehr surreal rüber, aber es funktioniert.
Ich bin nicht mehr wütend und sie gehen vernünftig mit mir um.

Manche Verletzungen heilen nie und andere wiegen nicht mehr so schwer, wie noch vor zwanzig Jahren.

Ich mache halt das Beste draus.


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10.01.2017 um 14:48
@troublerin77
Klingt gut. :Y:
Freut mich wirklich für dich. :)


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10.01.2017 um 14:49
@sunshinelight
Danke.
Ich hoffe, dass du auch erfolgreich deinen Weg gehst!


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10.01.2017 um 14:51
@troublerin77
Ja, aber alleine.
Durch jahrzehntelangem Nichtkontakt haben wir keinen Bezug mehr zueinander.
Das sind völlig fremde Menschen für mich.
Aber ich schaff das auch ohne sie.


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10.01.2017 um 14:52
@sunshinelight
Klar schaffst du das auch alleine.
Hast du ein stabiles Umfeld?


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10.01.2017 um 14:55
@troublerin77
Nee, ich steh noch ganz am Anfang. :D


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10.01.2017 um 15:02
@sunshinelight
Ach, das wird wohl noch kommen.
Wenn du noch ganz am Anfang stehst, wird sich noch vieles verändern.
Ich bin zu meinem jetzigen Ehemann gezogen und habe alles hinter mir gelassen. Ich hatte da nur ihn, meine Kleene und seinen besten Freund.
Dann kam die Kleene in den Kindergarten und alles hat sich verändert.
Ich habe dort tatsächlich Frauen kennen gelernt, die ähnlich ticken wie ich und vor allem keine Übermütter waren und ihre Kinder mit ähnlichen Maßstäben in der Erziehung wie ich sie auch hatte, erzogen haben.
Diese Kontakte bestehen bis heute.
Natürlich sind später noch weitere dazu gekommen, aber komischerweise überhaupt keine mehr aus dem Umfeld von meiner Tochter.

Ich bin super gerne alleine und das brauche ich auch, bin aber mittlerweile auch gerne in Gesellschaft. Die Gruppe darf nur nicht zu groß werden, das überfordert mich dann.


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10.01.2017 um 15:09
@troublerin77
Mich überfordern auch Gruppen.
Man fühlt sich immer anders und es ist dann immer komisch.
Weiß dann auch nie, wie ich mich verhalten soll.


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10.01.2017 um 15:12
@sunshinelight
Mir ist so was mittlerweile egal. Mache es so, wie es mir am Besten damit geht. Silvester zum Beispiel waren wir eine Gruppe von elf Personen, hab mich aber nicht so gut gefühlt, bin dann einfach ins Bett bis kurz vor zwölf.
Klar kann man damit anecken aber die Leute, die mich kennen, kommen gut damit klar.


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