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Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

2.549 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psychologie, Beziehung, Krankheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

23.12.2016 um 12:31
@RayWonders

Das ist ja recht paranoid. Ich kenne das nur so, dass ich mich beobachtet fühle und das löst dann Panik aus.

Hast du auch Panik bekommen? Auch körperliche Reaktionen darauf gehabt?

Wenn dir Gewalt angetan wurde ich es sicher schwierig ohne Angst raus zu gehen, ein Auslöser? Und inwiefern Gewalt?

Also eigentlich ist dir bewusst, dass dir niemand etwas will, aber sobald du unter Menschen bist wirst du den Gedanken nicht los, sie wollen dir etwas antun?


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Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

23.12.2016 um 12:37
@RayWonders
Das hört sich wirklich sehr paranoid an. Es schränkt dich vor allem in deinem Leben und Handeln enorm ein.
Hast du ne Anlaufstelle an die du dich wenden kannst in akuten Situationen?


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23.12.2016 um 12:42
@warmerfebruar

so richtig Panik ist das glaube ich nicht, lediglich eine 'Emotionsspitze'
bezogen auf die Person von der ich Glaube dass sie mich 'attackiert'..

Auslöser`? das ist das große Problem - die Trigger..
zum Glück weiß ich darüber Bescheid und hatte schon vor Jahren eher
einen Hang zum meditativen Zustand und dem Wunsch nach Friede..

eigentlich ist es andersrum - es hat sich der Glaube festgesetzt dass
da ganz sicher Personen sind die mir was antun wollen..
jetzt versuche ich diesen Glaube wieder loszuwerden vor allem erst
mal die Pauschalisierung dass es ALLE um mich herum sind..

@troublerin77

mein Doc für die Psyche ist in der nächstgrößeren Stadt 20km von hier
immer noch weil ich ihn nicht so gern wechseln möchte..
aber grundsätzlich sagt der mir immer ich solle meine Medis nehmen
und dass bei mir keine Psychotherapie gemacht wird mit meiner Art
von Störung..


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23.12.2016 um 12:48
@RayWonders
Hm, aber in so einer akuten Situation sehe ich einfach eine starke Einschränkung in deinem Leben, bzw in deiner Lebensqualität. Vielleicht solltest du mit deinem Arzt Mal über eine neue Einstellung deiner Medis reden.
Hast du denn Leutz um dich, denen du vertraust? Dann musst du nicht alleine sein.


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23.12.2016 um 12:50
@RayWonders

Also du fühlst dich dann unwohl und bist froh wenn du die Situation verlassen kannst?

Aber du weisst welche Trigger das bei dir sind?

Also über die Jahre hat sich das manifestiert und du wirst den Gedanken nicht mehr los?

Verstehe nicht wie dein Therapeut da sagen kann eine Therapie würde man da nicht machen.. Also pumpt der dich mit Medikamenten voll und hofft dass das so klappt? Finde ich sehr merkwürdig, vielleicht solltest du dir eine zweit Meinung von einem anderen Psychologen einholen


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23.12.2016 um 13:02
Es existiert keine auch noch so "schwere" psychische Störung, bei der eine - gute! - Psychotherapie nicht helfen könnte. So etwas gibt es einfach nicht.



Man muss festhalten::

a) Die Anzahl von Betroffenen ist unvergleichlich höher als die Anzahl der vorhandenen, guten Therapeuten und Therapeutinnen,

b) Wenn man solchen Behauptungen, bei einer Störung sei Psychotherapie unwirksam, glaubt, dann beraubt man sich einer wichtigen, effektiven, potentiellen Hilfe

c) Medikamente sollten möglichst nur als Begleitung zu einer Psychotherapie und zwar möglichst gering dosiert und möglichst nur für eine bestimmte Zeit verabreicht werden,

d) Aufgrund des Mangels an guten Therapieangeboten (in Relation zum Bedarf) wird oft zu schnell und auch zu hoch dosiert.
Viele Medikamente haben aber erhebliche Nebenwirkungen. Dies gilt - auch - insbesondere für Neuroleptika.
Je höher die Initialdosis und je länger die Einnahme, umso höher die Gefahr von Nebenwirkungen.


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23.12.2016 um 13:07
Zitat von rukuruku schrieb:Aufgrund des Mangels an guten Therapieangeboten (in Relation zum Bedarf) wird oft zu schnell und auch zu hoch dosiert.
Viele Medikamente haben aber erhebliche Nebenwirkungen. Dies gilt - auch - insbesondere für Neuroleptika.
Je höher die Initialdosis und je länger die Einnahme, umso höher die Gefahr von Nebenwirkungen.
Eine Bekannte von mir bekommt so starke Psychopharmaka, dass sie in eine Entzugsklinik muss wenn sie diese wieder absetzten will.


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23.12.2016 um 13:12
Ja, das Absetzen ist generell nicht zu unterschätzen.
Selbst bei Leuten, die in sehr guten Händen sind und bei denen die medikamentöse Behandlung sehr behutsam erfolgte, muss ein Absetzen immer in enger Absprache geschehen, sehr vorsichtig und in Stufen.


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23.12.2016 um 13:34
@ruku
Ja, absetzen auf eigene Gefahr, hab ich auch mal gemacht, war gar nicht gut. Würde ich auch nicht mehr so machen. Vor allem wenn man keine Ahnung von den Absetzsymptomen hat. Ich hatte so was wie Stromschläge im Hirn und wahnsinnige Angst auch Epilepsie zu bekommen, wie meine Mutter. Jahre später habe ich dann erfahren, dass es ein Absetzsymptom ist.


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23.12.2016 um 21:29
@troublerin77

mit anderen Medis hab ich irgendwie Angst - ich bin mal eines morgens
aufgewacht als ich andere genommen hatte und die ganze linke Seite
meines Körpers war taub.. aber danke für den Rat nochmal mit dem Doc
drüber zu reden..

Vertrauen habe ich so ziemlich verloren - sogar in meine Familie - einen
anderen sozialen Kontakt hab ich schon seit Jahren nicht mehr. für eine
Weile war ich mal regelmäßig eingeladen zu Treffen von Gläubigen was
mich auch sehr gut gestärkt hatte mental. aber dann bin ich wieder in ein
Loch gefallen und jetzt glaube ich dass auch 'die' es nicht so gut mit mir
meinen wie sie mir vorgespielt (?) haben..

@warmerfebruar

ja klar fühlt sich das gut an wieder allein zu sein und wenn ich Frieden um
mich herum spüre..
Trigger für Gedankensprünge kann im Prinzip alles mögliche sein.
mein Hauptproblem zur Zeit ist die Farbe rot - immer wenn ich Menschen
sehe mit dieser Farbe in der Kleidung fühle ich mich getriggert und wie als
würde man mich attackieren (weil ich oft denke dass der Mensch jetzt da
gerade mit Absicht steht/läuft damit ich eben die Farbe sehe)

es gibt da noch einige andere 'Trampelpfade' bei mir im Kopf die durch so
ganz simple alltägliche Dinge im Leben getriggert werden - aber das ist oft
persönlich da schreibe ich im Thread nich drüber..


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23.12.2016 um 21:43
@RayWonders
Das hört sich aber gar nicht gut an.
Ich kann es leider nur schwer nachvollziehen. Das kann wahrscheinlich nur jemand, der die gleiche oder eine ähnliche Störung hat.

Aber es schränkt dich ja wirklich stark in deinem Leben ein. Ich würde da echt handeln. Hattest du schon mal einen Klinikaufenthalt? Das würde ich dir jetzt so aus dem Bauch heraus empfehlen.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, wo ich jetzt wäre, ohne meine sozialen Kontakte. Sie waren mir immer wichtig und eine große Stütze, auch jetzt noch.

Klar ist eine Umstellung bei Medis nicht einfach und es kann zu Nebenwirkungen kommen, aber wenn du neu eingestellt wirst, kann man das in einer Klinik machen und dann ist sofort wer zur Stelle, der dann handeln kann.

Wenn du auf deinen 'Trampelpfaden' weiter läufst, machst du es doch sehr wahrscheinlich noch schlimmer. Es werden immer mehr Trigger hinzu kommen, die dich einschränken.
Ich hoffe, dass du es schaffst, wieder aus deinem Loch raus zu kommen.


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24.12.2016 um 21:24
@troublerin77

ja, ich denke das ist wirklich schwierig nachvollziehbar für Außenstehende.
ich habe auch schon davon gelesen dass es für Angehörige und Freunde sehr
schlimm sein kann wenn sie merken dass sich der/die Kranke sich verändert
aber sie nicht wissen wie man helfen kann oder könnte..

mein letzter Klinikaufenthalt war 2010 - für einen Monat zum einstellen der
Medis nach einem Nervenzusammenbruch..

vor kurzem hatte ich auch Paranoia bzlgl.einer weiteren Therapie in auf einer
Station wegen dem Essen dass da verteilt wird - in Kliniken wird vorbestellt
und jeder bekommt seins mit Namensschild - ich bilde mir ein das man dann
meine Mahlzeit vergiftet.. :/

ich hoffe deine Aussage dass es immer mehr Trigger werden trifft nicht zu..
aber vielleicht sollte ich dann auch wirklich etwas an dem verändern in dem
täglichen Leben das ich lebe - weil ich auch gemerkt habe dass das was man
für gewöhnlich und regelmäßig als Input hat viel ausmachen kann auf das
Befinden..
wenn man z.b. beinahe täglich Horror-Filme anschaut dann hat das bestimmt
eine ganz andere Wirkung als wenn man Kinderbücher liest..
da es den Begriff der Programmierung des Geistes gibt habe ich Hoffnung ich
kann da noch Einfluss drauf nehmen - da muss ich jetzt aber auch wirklich mal
damit anfangen und etwas ändern - weil sonst ändert sich nix..
was eine Erkenntnis an Heiligabend *yuhuu*

und danke für die Genesungswünsche.. :)


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24.12.2016 um 21:29
@RayWonders
Naja Erkennen des eigenen Verhalten ist doch schon mal viel wert. Es wäre echt schön, wenn du dich überwinden würdest.
Wegen dem Essen in der Klinik, könnte ich dich zwar beruhigen, es ist nicht vergiftet, aber nicht besonders lecker.
Aber es würde dir nicht helfen. Da musst du dann jeden Tag die Erfahrung machen, dass du noch immer lebst.


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24.12.2016 um 21:32
@troublerin77

ach was, Klinik-Essen ist doch mittlerweile auch hochwertiger als das noch
früher der Fall war!?

den letzten Satz hab ich in den falschen Hals bekommen - wieso sollte es
eine schlechte Erfahrung sein wenn man morgens aufwacht und merkt man
ist noch am Leben? *schulterzuck*


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24.12.2016 um 23:53
@RayWonders
Das hast du falsch verstanden. Deine Paranoia sagt dir ja, dass das Essen vergiftet sein könnte.
Du würdest in der Klinik aber jeden Tag die Erfahrung machen, dass dein Essen nicht vergiftet ist, sondern du jeden Morgen aufwachst und merkst, dass du noch lebst und das Essen nicht vergiftet ist. Quasi die Paranoia über die Erfahrung austricksen.

Sorry, wollte absolut nicht, dass du das so falsch verstehst. Das war echt nicht meine Absicht.


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10.01.2017 um 02:02
@troublerin77
Hat man Paranoia von Geburt an?
Ich glaube nicht.
Ich glaube auch, dass die Patientin/der Patient über ausreichend Erfahrung darüber verfügt, dass sein Essen nicht zwangsläufig vergiftet sein muss, sonst würde er wohl nicht mehr leben. Irgendwann haben diese Paranoia begonnen und irgendwo hat es seinen Ursprung. Wie alle anderen Krankheiten sie auch haben. Nun gilt es genau diesen Ursprung anzupeilen und gezielt darauf einzugehen.
Man muss dem Patienten klar machen, dass nicht die Umgebung schlecht ist, sondern dass es überhaupt nichts gibt, was gezielt schlecht für ihn sein will und wird.
Das ist die Kunst.
Denn es geht für die meisten nicht darum, dass einer ihn verfolgt und Böses will, sondern alle.
Doch es gibt immer Variable.
Ab da wird es tricky.
Also Professionalität ist gefragt. Und Fingerspitzengefühl.


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10.01.2017 um 10:20
@sunshinelight
Ja genau, Professionalität ist glaub ich das was wirklich gut hilft.


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10.01.2017 um 11:07
@troublerin77
Falls das Sarkasmus war, dann kann ich ihn nicht nachvollziehen.


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10.01.2017 um 11:10
Äh, nein. Ich bin der Meinung, dass man bei psyschichen Krankheiten genau so zum Arzt gehen sollte, wie mit einer Grippe oder so. Sich halt professionelle Hilfe holt.


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10.01.2017 um 11:13
@troublerin77
Gut, dann verstehen wir uns ja. :)
Jep, so sehe ich das auch.


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