@AzuraAstraea Es fühlt sich scheiße an.
Denn man weiß zwar, woher man kommt, aber wer man eigentlich ist, weiß man nicht.
Und nicht, wo man hingehört.
Du wurdest von deinen Eltern verraten, verkauft, seelisch missbraucht, kommst in Heimen unter, hast nur Mitarbeiter und Pädagogen, wirst immer weitergereicht, man gibt dir das Gefühl, untragbar zu sein, hast kein Zuhause, keinen Bezug, fängst an, zu schauspielern, zu tricksen, zu verbergen, kommst damit weit und weiter, entwickelst Strategien, Verhaltensmuster, hast Gefühle, die mit dir machen, was sie wollen, willst unbedingt irgendwo ankommen, doch du kannst dich nicht öffnen, denn zu oft wurde man abgegeben und weitergereicht, denkst, du bist komplett scheiße, vergisst, wer du mal warst, hast dich nicht entwickelt und egal, wie oft man sich jetzt sagt, ich mach das so und so= es klappt nicht. Es bleiben die Muster, die Mechanismen, denn das Leben hat gezeigt, du kommst damit weiter.
Zwar kannst du keine Nähe aufbauen und auch nicht zulassen, denn man weiß, man spielt den anderen was vor, man macht was Schlechtes, kannst aber nicht anders, doch man erlaubt sich nicht, glücklich zu sein, weil man denkt, man verdient es nicht.
Dann ist man im besten Alter, was hast du?
Du hast keine festen Wurzeln, warst mal hier und da, aber was Richtiges hat man nicht.
Du fühlst dich abgeschottet, anders, komisch, nicht normal und nach all der Zeit fragt man sich: wer bin ich?
Ich weiß es nicht. Ich durfte mich nicht entwickeln, ich musste mich schützen, gucken, wie ich überlebe.
Nach all den Jahren ist es das, was du bist, doch im Grunde ist man das gar nicht.
Man hat immer noch keinen Bezug, immer noch nichts, worüber du dich definieren kannst.
Denn meine Welt ist nicht Familie, Vertraute und Zuhause, meine Welt ist durch die Gegend ziehen und überall neue Zelte aufzuschlagen, neu anzufangen, doch es bleibt das alte Lied.
Ich habe zwar Talente und vielleicht ein paar gute Eigenschaften, aber das Gerüst dahinter ist keine Persönlichkeit, sondern eine Krankheit mit einer Vielzahl an Symptomen. Entwicklung? Fehlanzeige.
Bumm.
Dann kommen Depressionen. Die ganze Scheiße macht dich fertig, glücklich war man nie.
Eine Suche, die niemals endet.
Ein Fluch, der dich fesselt, dich besetzt, dich ausmacht.
Willkommen in meiner Welt, ich bin
Borderliner.