Coralie schrieb am 12.06.2024:Warum sollte dieses eine Lōsung sein? Wenn eine Transfrau Sport nur mit anderen Frauen betreiben mōchte, dann ist ein LGBTQ+ Sportstudio wohl nicht das Richtige. Da werden dann wahrscheinlich auch Männer trainieten, Männer. ändert ja nichts am Geschlecht.
Ich selbst sehe da auch kein Problem, jedoch kann ich da nicht für jene Frauen sprechen, die ein solches Studio betreiben, oder in dieses gehen. Sprich, ich würde das vom jeweiligen Studio, deren Personal und deren Kundinnen abhängig machen. Es gibt da auch Studios die da offen für Transfrauen sind. Nur gab es eben auch Fälle, da waren Transfrauen, die sich durchaus "aufgedrängt" haben und es gab auch Fälle, wo unklar war, ob sie überhaupt trans waren. Da gibt es eben auch, wie ich hier schon erwähnt hatte, "Fakes", die nur so tun, um eben gezielt in solche Orte zu gehen, um Frauen zu belästigen. Leider gab es das und leider werden diese negativen Beispiele dann herangezogen und führen bei manchen zu Pauschalisierungen.
Coralie schrieb am 12.06.2024:Hier wird immer wieder der vorhandene Penis als Argument angefūhrt. Ab wann akzeptiert die Gesellschaft einen Transfrau als Frau? Erst nach der geschlechtsangleichenden OP?
Wie gesagt, ich habe damit absolut kein Problem und betrachte auch eine GaOP nicht als nötig, das sollte im jeweiligen, individuellen Ermessen liegen. Es kann jedoch an Orten die "exklusiv" für Cis-Frauen gedacht sind, zum Problem werden, wenn eben dort eine Frau mit Penis sich offen vor ihnen nackt zeigt. Kommt sicherlich kaum vor, aber manche scheinen das zu befürchten. Wie gesagt, die meisten Transfrauen machen das auch nicht und hätten eher sogar Probleme damit sich vor anderen nackt zu zeigen.
Wenn ich jetzt allein für mich spreche, dann habe ich wie gesagt absolut kein Problem damit wenn eine Transfrau auf eine GaOP verzichtet. Ich würde sie als Frau betrachten und ansprechen und da niemals Bedingungen stellen, ab wann sie eine Frau ist. Jedoch denke ich schon, das ein gewisses äußerliches Passing da förderlich ist. Mag oberflächlich klingen, aber so empfinde ich das für mich jedenfalls. Ob sie dann einen Penis hat, oder nicht, ist mir völlig egal. Ich finde auch so manche Transfrau sehr hübsch und attraktiv, da würde mich das eben auch absolut nicht stören, wenn sie einen Penis hat.
Coralie schrieb am 12.06.2024:Dieser extreme Blick auf die Geschlechtsteile irritiert mich. Einen Menschen macht doch viel mehr aus als das Geschlechtsteil. Warum wird ein Transmensch so häufig darauf reduziert?
Denke ich auch so, bzw. lege ich da auch keinen so großen Wert drauf, was sich zwischen den Beinen befindet, oder nicht. Mich interessiert mehr das, was sich zwischen den Ohren befindet und am Ende ist eben das Gehirn, das eigentliche "Geschlechtsorgan", da sind alle Gedanken, Empfindungen und eben die eigentliche Persönlichkeit, das Wesen was wir wirklich sind
;)Coralie schrieb am 12.06.2024:Auch in Bezug auf Partnerschaft ist mir das Geschlecht vom Partner*in egal. Wenn mir der Mensch gefällt und die Chemie stimmt, dann ist es mir nicht wichtig, ob Frau, Mann oder Trans.
Genau so betrachte ich das auch, auch wenn ich da eine Tendenz zum femininen Erscheinungsbild habe, aber was für ein biologisches Geschlecht die Frau dann hat, ist mir tatsächlich egal. Wenn die Person für mich attraktiv ist und charakterlich passt, dann stünde dem nichts im Wege.
Aniara schrieb am 12.06.2024:Das ist ja schön. Aber trotzdem gibt es nun mal Frauen, die in einem Frauenstudio keinen Penis rumbaumeln sehen wollen. Das sollte man respektieren. Auch gerade im Bezug auf junge Mädchen, die sich ebenfalls in dem Frauenumkleiden sicher bewegen dürfen.
Daher würde ich die Entscheidung vom Studio und den Kundinnen abhängig machen. Es gibt sicherlich welche die da kein Problem mit haben, aber bei jenen, die damit ein Problem haben, muss man dann abwägen. Da sollte nichts erzwungen werden und keiner sollte sich da unnötig aufdrängen. Btw. die meisten Transfrauen, die einen Penis haben, zeigen diesen eigentlich auch eher selten anderen und verhalten sich da überwiegend zurückhaltend und respektvoll. Zudem manche ja vielleicht auch unter einer Dysphorie leiden. Jedoch muss man eben auch bedenken, das auch Transfrauen Opfer von Belästigung und Missbrauch sind und ebenfalls einen Safe-Space brauchen und diesen eben an Orten finden, wo es auch anderen so ergangen ist, oder die das präventiv vermeiden wollen, das es ihnen passiert.
fischersfritzi schrieb am 12.06.2024:So wie ich das verstanden habe, ging es im konkreten Fall vom Frauenfitnesszentrum Erlangen genau darum, dass die Transfrau gar nicht als Frau gelesen wurde.
Ja und genau diese Fälle werden zum Problem für andere Transfrauen. In diesem Fall würde ich sogar wirklich von einem "Fake" sprechen. Diese Person hat sich "ertappt" gefühlt und dann geklagt. Allein das ist schon ein Zeichen dafür, das da etwas nicht stimmt. Leider kann man das natürlich vorher nicht wissen und man kann da keinen in den Kopf schauen, was die wirklichen Absichten sind.
fischersfritzi schrieb am 12.06.2024:Die Frau im Bild oben entspricht aber so klar den stereotypen Vorstellungen von Weiblichkeit, dass sie bei der Anmeldung nicht "auffallen" würde. Niemand würde da irgendetwas nachfragen.
Gab sogar Fälle, da wurden Cis-Frauen falsch gegendert, weil diese etwas maskuliner gewirkt haben. Oder eine Transfrau mit einem sehr guten Passing trotzdem ausgeschlossen wurde, weil diese eine tiefere Stimme hatten. Ich würde das dann wirklich allein am Verhalten einer Person ermessen, nicht an ihrem Geschlecht oder ihrem Erscheinungsbild. Btw. gibt es ja auch durchaus "Kampflesben", die herb männlich aussehen, keinen Penis haben, aber auch andere belästigen könnten. Ich glaube sogar, dass feminine Transfrauen da überwiegend weit zurückhaltender sind, als besagte "Kampflesben", die sich weit maskuliner geben und auch verhalten. Um mal etwas in die Stereotype zu gehen, ich sehe aber gänzlich von Pauschalisierungen ab.
Bishamon schrieb am 12.06.2024:Und damit um die Frage, ob eine trans Frau nur dann als Frau akzeptiert wird, wenn sie keinen Penis hat. Oder, ob andere Faktoren eine Rolle spielen (die vielleicht sogar viel wichtiger sind).
Ich denke, solange das eine unbekannt ist, überwiegen da andere Faktoren, wie eben das Erscheinungsbild und eben auch das Verhalten selbst. Wenn eine Transfrau mit gutem Passing (wie auf deinem Bild) und ruhigem, unauffälligem Verhalten in Studio geht, würde das auch nicht weiter hinterfragt werden.
Aniara schrieb am 12.06.2024:Heutzutage ist es eben nicht mehr so einfach, wie es früher noch war. Mir ist der Schutz von jungen Frauen eben wichtiger, als die Bedürfnisse irgendwelcher Trans-Personen.
Das ist aber schon ziemlich abwertend und pauschalisierend. Ich würde da auch Transfrauen mit einbeziehen, gibt da so einige die Opfer von Belästigungen und Missbrauch wurden und ebenso wie Cis-Frauen einen sicheren Ort suchen. Willst du ihnen das verwehren?
CosmicQueen schrieb am 13.06.2024:Verständlich. Aber für die Frauen in einem Frauenfitness Studio ist so ein Anblick - oben Frau und unten Mann - dann doch etwas gewöhnungsbedürftig. Vielleicht sollte man für solche Fälle Einzelkabinen wie im Schwimmbad anbieten.
Ich kann offene Umkleiden und Gemeinschaftsduschen eh nie so richtig verstehen. Als "Kerl" unter anderen Kerlen finde ich das auch immer etwas befremdlich und ziehe da Kabinen wie in Schwimmbädern auch vor. FKK mag hier und da gern erwünscht sein, jedoch sollte es dafür eben entsprechende Orte geben. In Schwimmbädern und Fitnessstudios sollte man immer auch die nötige Privatsphäre haben dürfen. Mit Kabinen wäre das eh nur vorteilhafter für jeden.
Dusk schrieb am 13.06.2024:Absolute Zustimmung! Problem ist die Unterscheidung, vor allem, solange das gar nicht erkannt wird.
Darum sollte man das von Fall zu Fall entscheiden, da kann man eben nichts pauschalisieren. Sprich, es muss im Ermessen der jeweiligen Personen liegen, die damit dann konfrontiert sind und die es selbst betrifft.