Brainstorming: Wie schreibt man Männer anders als Frauen?

Hallo Allmyaner!
Ich schreibe. Hab vor einigen Jahren einen Roman angefangen und bin schön mittendrin.

Was mich gerade interessiert ist, wie man Männer und Frauen unterschiedlich schreibt.

Ich schaue mir gelegentlich Videos auf Youtube an, wo mehr oder weniger erfolgreiche Autoren Tipps zum Schreiben geben. dabei fand ich ein Video ganz interessant, dass die "starke Frau/ Heldin" kritisch betrachtete und aufzeigte, dass da oftmals am Ende gar keine Frauen mehr dargestellt werden, sondern "Männer mit Brüsten". :D
Praktischerweise bin ich selbst eine Frau, so dass es für mich kein so großes Problem darstellt, weibliche Charaktere zu schreiben.
Aber ich frage mich, inwieweit ich darauf achten muss, Männer anders zu schreiben, damit es nicht am Ende "Frauen ohne Brüste" sind. :D

Was fällt Euch dazu ein?
Zum Beispiel, sprechen Männer anders? (Hab vor Jahren mal irgendwo eine Doku gesehen, wo erwähnt wurde, dass bei anonymen Bekenner- oder Erpresserschreiben aus der Verwendung bestimmter Wortarten geschlossen werden kann, ob ein Mann oder eine Frau das geschrieben hat. Ich glaube, es ging um Personalpronomen.)
Reden sie weniger und handeln mehr?
Meint Ihr, dass sie beim Analysieren von Situationen andere Kriterien haben?
Was ist mit dem Klassiker: Gefühle? Ist da generell weniger los bei Männern, oder reden sie nur weniger drüber?

Haut alles in die Tasten, was Euch dazu einfällt, und gerne auch Quellen, die zum Thema inspirieren oder Aufklärung liefern.

Wenn es so offensichtlich kaum Unterschiede gibt, wieso dann welche mit Gewalt einbringen? Das führt am Ende nur zu Stereotypen.

LuciaFackel schrieb:Was ist mit dem Klassiker: Gefühle? Ist da generell weniger los bei Männern, oder reden sie nur weniger drüber?

Die sind da, nur reden viele einfach weniger darüber, weil es für manche nicht in ihr Weltbild passt

LuciaFackel schrieb:Zum Beispiel, sprechen Männer anders?

Ich denke schon , allerdings je nachdem ob sie mit Männern reden oder mit Frauen bzw in einer Gruppe.

Im ganzen wird viel immer noch über Klischees und Rollendenken projiziert, aber durch diesen ganzen Genderquatsch und Woke
verändert sich die Sprache und vieles wird falsch gedeutet oder in eine falsche Ecke gestellt.
Warum soll eine Frau nicht auch mal Frau sein, muß sie immer dem "neuen" Bild entsprechen?
Das gilt genauso für Männer.

Es gibt nun mal "innergeschlechtlich" die gesamte Bandbreite ganz gleich ob man Empathie, soziale Interaktion, intellektuelle Bandbreite oder was auch immer.
Um zwischen Frauen und Männern rein sprachlich zu trennen muss man sich auf Klischees zurückziehen. Das mag ein bewährtes Stilmittel sein, beinhaltet aber auch die Gefahr zu platt und zu vorhersehbar zu werden.

LuciaFackel schrieb:Zum Beispiel, sprechen Männer anders? (Hab vor Jahren mal irgendwo eine Doku gesehen, wo erwähnt wurde, dass bei anonymen Bekenner- oder Erpresserschreiben aus der Verwendung bestimmter Wortarten geschlossen werden kann, ob ein Mann oder eine Frau das geschrieben hat. Ich glaube, es ging um Personalpronomen.)
Reden sie weniger und handeln mehr?
Meint Ihr, dass sie beim Analysieren von Situationen andere Kriterien haben?
Was ist mit dem Klassiker: Gefühle? Ist da generell weniger los bei Männern, oder reden sie nur weniger drüber?

Ich denke, dass Sprache weniger vom biologischen Geschlecht definiert wird, als von der Sozialisation, von den Umständen des Lebens.
Feministische Sprachforscherinnen haben schon in den 1970ern versucht, eine Männer- und eine Frauensprache zu definieren. Mit mässigem Erfolg.

Dass Männer weniger reden, wage ich dann doch zu bezweifeln. Wer jemals das Stammtischgedröhn oder Fussball-Kommentare von Männern angehört hat, wird mir zustimmen.

Natürlich gibt es auch die Schweigsamen - aber in allen Geschlechtern.

Handeln, im Sinne von "Aktivitäten entfalten und nicht nur reden" ist auch allen Menschen mehr oder weniger gegeben.

Dies gilt auch für analytische Fähigkeiten. E ist keinesfalls so, dass nur Männer nachdenken könnten und Frauen nicht mal das. Klischees!

Der Umgang mit Gefühlen ist bei allen Menschen durch Erziehung, Erfahrung, Reaktionen geprägt. Wer Gefühle zulässt, zugibt und äussert, macht sich unter Umständen angreifbar und verletzlich. Daher hat das Aussprechen oder Ausleben von Gefühlen auch immer etwas mit Vertrauen zu tun. Natürlich auch mit Selbstkontrolle. Auch da nehmen sich nach meinen Erfahrungen der letzten über sechzig Jahre die Geschlechter nichts.