Tussinelda schrieb:äh wie bitte? Diese Person lebt schon seit Jahren ihre Geschlechtsidentität. Wie kommst Du bitte auf fake?
Ich finde es jedoch ebenso bedenklich jemanden in Schutz zu nehmen, der andere verklagt und eben scheinbar kein Interesse daran hat, ein gewisses Passing zu haben. Leider ist das eben rein oberflächlich betrachtet ein schwieriger Fall und da kommen durchaus berechtigte Fragen und Zweifel auf. Ich behaupte nicht, dass es so ist, sondern es ist lediglich eine subjektive Vermutung meinerseits. Bitte nicht falsch verstehen. Jedoch gab es eben wie gesagt solche Fälle schon.
Zudem scheint sie sich da dem Passing auch vollkommen zu verweigern, egal wie viele Jahre auch immer sie in ihrer Geschlechtsidentität lebt, man weiß nicht, was ihre Absichten sind. Daher ist es nicht verwunderlich, das es in einem reinen Frauenfitnessstudio da zu Komplikationen kommt, wenn eine Person überwiegend als männlich gelesen und erkannt wird und diese Person das scheinbar auch nicht ändern will.
Eines ist jedoch bekannt, sie hat die Betreiberin auf Schmerzensgeld verklagt, wirbelt so einiges auf, dass eben anderen Transfrauen extrem auf die Füße fällt, wenn das medial die Runde macht. Mit anderen Worten, ihr Verhalten ist in jeder Hinsicht kontraproduktiv und hilft keinem. Sie hat sich nicht an die Hausregeln gehalten und will diese nun für sich ändern und einklagen, das ist durchaus fragwürdig.
Zudem wenn jemand konsequent über viele Jahre auf ein gewisses Passing verzichtet, da stellt sich dann durchaus die Frage, ob diese Person "fake*trans" sein könnte. Denn die meisten Transfrauen leiden unter einer Genderdysphorie, das scheint bei ihr aber nicht der Fall zu sein. Ohne sie zu kennen, aber das kann ich von den Berichten über sie durchaus so einschätzen.
Tussinelda schrieb:ahja, keine Pauschalisierungen....wieso lese ich Deine posts ganz anders? Nämlich durchaus pauschalisierend und vor allem vorurteilsbehaftet?
Dann schätzt du mich da falsch ein, darum schrieb ich ja um mal "Stereotype" bewusst zu bedienen. Daher schließe ich eben nicht von einzelnen auf alle. Aber es gibt eben besagte Beispiele und diese sind mir auch schon mehrfach begegnet. Also es gab schon extrem maskuline Frauen, die sich eben auch sehr maskulin und machohaft verhalten haben. Willst du mir da jene Erfahrungen absprechen und meinst das es diese Frauen nicht auch gibt? Dann scheint du die Realität zu leugnen.
Tussinelda schrieb:zahlreiche? Na dann hast Du sicher links, um das zu belegen, denn von "zahlreich" kann gar nicht die Rede sein.
Im Netz und in Videos gibt es zahlreiche solcher Beispiele, die will ich hier nicht für dich extra heraussuchen müssen. Und auch hier der Hinweis, zahlreich bedeutet NICHT das es repräsentativ ist, ich bezog mich da explizit auf negative Beispiele. Also jene, die sich kontraproduktiv verhalten und die Lage für andere Transperson nicht wirklich verbessern, sondern lediglich ihr Ego streicheln wollen. Da geht es auch nicht mehr wirklich um die Transthematik, sondern etwas, das allein jene Personen selbst betrifft. Aber diese gibt es eben und diese werden von transphoben Menschen dann eben als repräsentativ betrachtet und das ist mein Problem. Sprich, ich leugne und ignoriere das nicht einfach, benenne diese auch, nur im Gegensatz zu transphoben Menschen nehme ich diese negativen Beispiele nicht als repräsentativ an.
Bin ja sogar eher ein Ally für die LGBTIQ-Community und besonders Transgender unterstütze ich da, da sie eben in so stark polarisierten Zeiten zahlreichen Vorurteilen und Pauschalisierungen ausgesetzt sind, nur gibt es eben auch jene, die dieser Community von innen schaden und es entweder massiv übertreiben, oder sich absolut kontraproduktiv verhalten und scheinbar keine Ahnung davon haben, was sie mit ihrem Verhalten für einen Schaden für ihre eigene Community anrichten. Oder im schlimmsten Fall das Label missbrauchen und ihre Identität eben tatsächlich "faken". Mag sehr selten sein, gab es aber alles schon und diese Fälle sind dann leider im Netz ein gefundenes Fressen.
Du scheinst das aber vollkommen auszuklammern, das ist eben auch nicht sonderlich förderlich. Reflexhaftes in Schutz nehmen ist ebenso fragwürdig, wie von einzelnen negativen Beispielen auf alle schließen zu wollen. Beides hilft keinem.
Tussinelda schrieb:man könnte im Hinterkopf behalten, dass eben KEINE Trans*personen waren
Nur existieren sie eben und missbrauchen diesen Begriff für sich und das ist eben durchaus ein großes Problem. Von mir aus kann man sich dann das Label nonbinär geben, nur sollte man nicht anderen ans Bein pinkeln in ihrem "Namen", bzw. ihrem Terminus. Daher muss man das dann klar und deutlich machen, damit man eben keine Transpersonen damit belangt.
Tussinelda schrieb:ich möchte echt gerne wissen, woher Du Dein Wissen hast
Bin selbst Teil der LGBTQ-Community, daher kenn ich da gewisse Pappenheimer
;)Natürlich sind diese eine absolut keine Minderheit innerhalb einer Minderheit, daher eben nicht repräsentativ.
Btw. ich habe über viele Jahre Einblick und Erfahrung auch in die Transthematik erhalten, weil ich selbst einige Zeit von mir dachte, ich sei trans*. Daher bin ich dieser Thematik recht aufgeschlossen gegenüber und hab da durchaus auch schon gewisse Erfahrungswerte. Außerdem war ich mal mit einer intersexuellen Person zusammen.
Tussinelda schrieb:zwischen Butch und Kampflesbe wird differenziert
Ja, Butch ist mehr vergleichbar mit Tomboys, da gibt es ein Spektrum dazwischen. Bei stereotypen "Kampflesben" denke ich jedoch an eben rein weibliche Machos und ein entsprechendes, aggressives männliches Verhalten.
Mir ging es ja allein darum, was, wenn eine Transfrau mit gutem Passing, sich diskret verhält, sich keinem aufdrängt, aber allein wegen ihres Penis aus einem Studio geschmissen wird, während es (jetzt rein hypothetisch) eine "Kampflesbe" geben könnte, die sich aggressiv und übergriffig verhält, aber in dem Studio bleiben darf, weil sie keinen Penis hat, aber sonst durch und durch männlich in ihrem Verhalten ist. Nur um diese Frage ging es mir in diesem Beispiel. Also ich würde dann lieber die Person, die sich zu benehmen weiß im Studio lassen und die Person herauswerfen, die eben sich wie ein A-loch aufführt.
Nur im Fall von Erlangen hatte die Person eben (auch nach Jahren) kein wirkliches Passing und hat eine Betreiberin im vierstelligen Bereich verklagt. Wenn jemand in einer Bar sich nicht zu benehmen weiß, oder dem Barkeeper nicht passt, dann hat der eben seine Hausregeln und kann die Person rauswerfen. Warum sollte das in diesem Fall die Betreiberin nicht auch dürfen? Zudem hatte die Person der Betreiberin gegenüber keinen Ausweis vorgelegt, der die Identität und den Namen bestätigen könnte. Es ist einfach ein schwieriger Fall und ich denke leider, das ist rein oberflächlich betrachtet, eben aus dem fehlenden Passing resultierend. Wie gesagt, ich bin ein Ally, nur in diesem einen Fall eher nicht und ich denke das es da auch vermessen war, die Antidiskriminierungsstelle des Bundes einzuschalten.
Würdest du also einer Person, das Recht zugestehen, in ein reines Frauenfitnessstudio gehen zu dürfen, auch wenn diese Person kein/kaum Passing hat? Ist das dann nicht doch etwas befremdlich, für andere Frauen (oder auch Transfrauen mit Passing)?