Was denkt ihr über Transgender?

Tussinelda schrieb:Frauenverbände wie der Deutsche Frauenrat, die evangelischen Frauen und die Frauenhauskoordinierung haben hingegen zu Recht deutlich gemacht, dass auch trans Frauen Anspruch auf Schutz vor Gewalt haben. Gewaltvolle Übergriffe sind leider Teil der Realität von trans Personen – das zeigen Befragungen in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern. Die Frauenhauskoordinierung berichtet übrigens, dass ihnen kein einziger Fall missbräuchlicher Nutzung von Frauenhausplätzen durch trans Frauen bekannt sei.

Aniara schrieb:Finde es sehr bedenklich, wenn man Transrechte als wichtiger einstuft, als die Rechte von biologischen Frauen...

Finde es sehr bedenklich, wenn man irrationalen Ängsten, die sich nie in der Realität bewahrheitet haben, wichtiger findet als Menschenrechte...
mal ganz abgesehen davon, dass dieses permanente Ausspielen von Transfrauen gegen biologische Frauen ein ganz widerwärtiger Schachzug ist, da beide Gruppen in der Realität so gut wie niemals in irgendeiner Weise gewalttätig gegeneinander werden...wenn man schon so argumentiert, wäre es logischer Frauen von Männern fernzuhalten als von Transfrauen.

Pusemuckel schrieb:wenn man schon so argumentiert, wäre es logischer Frauen von Männern fernzuhalten als von Transfrauen.

Exakt das passiert doch, z.B. in Frauensaunen und Frauenhäusern.

Arrakai schrieb:falsch zitiert hast.

wen habe ich zitiert ?

Aniara schrieb:Finde es sehr bedenklich, wenn man Transrechte als wichtiger einstuft, als die Rechte von biologischen Frauen...

ich finde es viel bedenklicher, wenn man versucht Menschenrechte nicht für alle Gruppen gelten zu lassen, sondern eine Gruppe gerne ausnehmen würde, weil es ja sein könnte, dass jemand, der nicht Teil dieser Gruppe ist versuchen könnte, dies auszunutzen. Aber das scheint ja egal, es wird ja nicht getrennt zwischen Trans*personen und Personen, die nicht trans* sind, sondern so tun könnten, um in Schutzräume einzudringen.

Sterntänzerin schrieb:Lass deine Beine strecken, die Haut kannst du dir auch wahlweise bleichen oder mit Melaninspritzen einfärben lassen und vom Gewicht reden wir gar nicht erst. Aber ausgerechnet die Geschlechtsidentität soll unverrückbar sein...

Gibt es in solchen Fällen auch vorgeschriebene Beratungsgespräche bzw. spricht man in solchen Fällen von einer Körpergrößen- oder Hautfarbendysphorie? Wird das ggf. von der Krankenkasse übernommen? Es läge beim Wunsch die Hautfarbe zu ändern durchaus nahe, zu befürchten, dass einige eventuell bei näherem Hinsehen weniger ein Problem mit ihrer Hautfarbe sondern mit gesellschaftlicher Diskrimininierung haben.
Warum wird man gleich als phobisch abgetan, dass das auch bei Menschen mit Transitionswunsch zutreffen kann, dass ganz andere Probleme dahinter stehen, zum Beispiel ein Hadern mit der Geschlechterrolle, sexueller Missbrauch, unterdrückte Homosexualität. Ein weitgreifender Eingriff in einen gesunden Körper ist dafür ein hoher Preis.

@WM

Da das Ändern der Körpergröße bzw. das Ändern der Hautfarbe mit einer OP, zumindest aber mit einer ärztlichen Behandlung einher gehen dürfte, wird es da sicherlich Beratungsgespräche geben. Genauso, wie es die auch vor jeder Mandel-OP gibt.

Ob die Krankenkasse etwas bezahlt oder nicht ist auch nicht unbedingt ein Indikator für irgendetwas. Ich muss z.B. meine Brille komplett selbst zahlen, obwohl ich ohne nicht arbeitsfähig wäre. Globuli hingegen würde sie mir vollumfänglich finanzieren. Aber um ehrlich zu sein: Keine Ahnung, ob mir die Krankenkasse das Strecken meiner Beine finanzieren würde. Hab nie nachgefragt. Müsste man, wenn man betroffen wäre, dann wohl machen.

Sterntänzerin schrieb:Da das Ändern der Körpergröße bzw. das Ändern der Hautfarbe mit einer OP, zumindest aber mit einer ärztlichen Behandlung einher gehen dürfte, wird es da sicherlich Beratungsgespräche geben. Genauso, wie es die auch vor jeder Mandel-OP gibt.

Dass es im Vorfeld einer OP Beratungsgespräche gibt, ist schon klar. Ich habe aber noch nie von therapeutischer Beratung gehört in deren Folge Menschen, die wegen ihrer Körpergröße oder Hautfarbe einen Leidensdruck haben, diese OP von der Krankenkasse finanziert bekommen.

Sterntänzerin schrieb:Ob die Krankenkasse etwas bezahlt oder nicht ist auch nicht unbedingt ein Indikator für irgendetwas. Ich muss z.B. meine Brille komplett selbst zahlen, obwohl ich ohne nicht arbeitsfähig wäre.

Das empfinde ich eindeutig als Schieflage, dass Du das selbst bezahlen musst, obwohl Du tatsächlich eine körperliche Beeinträchtigung hast.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen geschlechterangleichende OPs und möchte auch nicht kleinreden, dass es Menschen gibt, für die eine Transition die richtige Entscheidung ist. Ich bin froh, diesbezüglich keinen Leidensdruck zu haben. Ich mache mir aber trotzdem bei ganz jungen Menschen Sorgen, sie könnten diesen Schritt der OP aus den falschen Gründen tun.

Ich bin auch gegen die Gleichsetzung mit Homosexualität. Sich in einen Menschen des gleichen Geschlechts zu verlieben, ist kein operativer Eingriff in einen gesunden Körper mit irreversiblen Folgen.

WM schrieb:Schritt der OP aus den falschen Gründen tun.

Diese Argumentation gibt es auch bei zB Lesben: die sind lesbisch, weil sie nicht den Geschlechterrollen entsprechen wollen oder weil sie missbraucht wurden.

Detransition nach einer OP ist sehr selten.

Bishamon schrieb:Diese Argumentation gibt es auch bei zB Lesben

Das erkläre uns mal:

Was machen Lesben denn, wenn sie lesbisch sind mit ihrem Körper ??

Wo gibt es da Beratungsgespräche und was kann bei einer Lesbe denn so schief laufen ??

abbacbbc schrieb:Das erkläre uns mal:

Ich hab keine Ahnung, was du von mir willst.

Bishamon schrieb:Diese Argumentation gibt es auch bei zB Lesben: die sind lesbisch, weil sie nicht den Geschlechterrollen entsprechen wollen oder weil sie missbraucht wurden.

Ich finde, dass der Vergleich mit Homosexualität hinkt. Für mich ist das ganz einfach. Ich verliebe mich und wenn das nach vielen Jahren als Heterofrau bei mir so sein sollte, dass ich mich plötzlich in eine Frau verliebe, verschlösse ich mich nicht.

Bishamon schrieb:Detransition nach einer OP ist sehr selten.

Wird das denn statistisch erfasst? Selbst wenn das so wäre, würden Menschen, die die Entscheidung hinterfragen, ohne zu detransitionieren, nicht in dieser Statistik erfasst werden?

Ich behaupte nicht, dass das bei allen, die transitionieren wollen, so ist, dass sie lediglich mit der Geschlechterrolle hadern. Ich habe aber Zweifel daran, dass es das nicht gibt.

WM schrieb:Ich finde, dass der Vergleich mit Homosexualität hinkt.

Die Butch will ein Mann sein:

Myth 6: Butch lesbians want to be men

Lesben hassen Männer:

Myth 4: Lesbians hate men.

https://www.cosmopolitan.com/entertainment/celebs/news/a5359/9-lesbian-myths-debunked/

Homosexuell, weil sexuell missbraucht?

Am I gay because I was sexually abused?

https://www.whatsok.org/blog/am-i-gay-because-i-was-sexually-abused

Und das entspricht deinem:

WM schrieb:Hadern mit der Geschlechterrolle, sexueller Missbrauch,

Die Tomboy hält sich für eine Frau, erfüllt aber männliche Rollen/Stereotypen. Und das geht in Deutschland problemlos. Es gibt keinen Grund, deswegen trans zu sein bzw sich für trans zu halten.

Ich weiß auch nicht, wie man sexuelle Orientierung mit Geschlecht verwechseln kann.

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WM schrieb:Wird das denn statistisch erfasst?

Nur, wenn sie Teil einer Studie sind.

Hier eine Studie, die 2022 veröffentlicht wurde. 98%, die im Jugendalter eine gender affirmative Behandlung begonnen haben, machen im Erwachsenenalter weiter:

704 (98%) people who had started gender-affirming medical treatment in adolescence continued to use gender-affirming hormones at follow-up.

https://www.thelancet.com/journals/lanchi/article/PIIS2352-4642(22)00254-1/fulltext

Bei dieser Studie von 2023 über geschlechtsangleichende Operationen lag die Regret-Rate bei 0.3%:

Among 1989 individuals who underwent GAS, six (0.3%) either requested reversal surgery or transitioned back to their sex assigned at birth

https://journals.lww.com/plasreconsurg/Fulltext/2023/07000/Regret_after_Gender_Affirming_Surgery__A.41.aspx

Oder von 2019: 0.47%:

Of the 3398 patients who had appointments during this period, 16 (0.47%) expressed transition-related regret or detransitioned. Of these 16, one patient expressed regret but was not considering detransitioning, two had expressed regret and were considering detransitioning, three had detransitioned, and ten had detransitioned temporarily.

The reasons stated by patients for their regret or detransition included: social factors, reporting physical complications, and changing their mind about their gender identity and identifying as their gender assigned at birth. The 16 patients consisted of 11 trans women, two trans men, two cis men, and one person assigned male at birth who said their gender identity was “trans”.

Study findings are consistent with previous research showing low rates of detransition. Detransition was most often prompted by social difficulties rather than changes in gender identity or physical complications and was most often temporary. Only three patients made a long-term detransition.

https://epath.eu/wp-content/uploads/2019/04/Boof-of-abstracts-EPATH2019.pdf#page=139

Bishamon schrieb:Die Tomboy hält sich für eine Frau, erfüllt aber männliche Rollen/Stereotypen. Und das geht in Deutschland problemlos. Es gibt keinen Grund, deswegen trans zu sein bzw sich für trans zu halten.

Ich stimme Dir sogar zu, dass es keinen logischen Grund gibt für biologisch männliche und weibliche Menschen gibt, sich nur deswegen für trans zu halten, weil sie nicht den Geschlechterstereotypen entsprechen.

Da ich aber nicht glaube, dass Menschen immer logisch ticken, denke ich trotzdem, dass es Menschen gibt, die sich als trans definieren, denen bei näheren Hinsehen das Selbstbewusstsein fehlt, als biologischer Mann oder als biologische Frau unangepasst zu sein.

WM schrieb:denen bei näheren Hinsehen das Selbstbewusstsein fehlt,

Vielleicht fehlt es Lesben ebenfalls an Selbstbewusstsein? Bei näherem Hinsehen könnte man das vielleicht entdecken?

Bishamon schrieb:Ich weiß auch nicht, wie man sexuelle Orientierung mit Geschlecht verwechseln kann.

Weil das sexuelle Begehren immanenter Teil von Geschlechterrollen sind. Ist doch simpel.

paxito schrieb:Weil das sexuelle Begehren immanenter Teil von Geschlechterrollen sind. Ist doch simpel.

und deswegen verwechselt man das?

Bishamon schrieb:Ich weiß auch nicht, wie man sexuelle Orientierung mit Geschlecht verwechseln kann.

Ich sage doch die ganze Zeit, dass ich den Vergleich mit Homo- und Transsexualität hinkend finde.

WM schrieb:dass ich den Vergleich mit Homo- und Transsexualität hinkend finde.

Warum? Es werden die gleichen Argumente verwendet und ist ebenfalls Bestandteil von LGBT.
Bei Homosexualität geht so eine Argumentation in der Bevölkerung zurück, da sich die Ansicht durchsetzt, dass sexuelle Orientierung nicht durch Erziehung, Missbrauch oder ähnlichem entsteht. Auch die Angst, dass man Kinder durch Medien homosexuell machen kann, geht zurück.

Beim Thema trans ist das aber anders. Da sprechen manche von einem Modetrend und Hype.

Bishamon schrieb:Beim Thema trans ist das aber anders. Da sprechen manche von einem Modetrend und Hype.

Das eine schließt das andere nicht aus. Es ist kein Naturgesetz, das dafür sorgen würde, dass alle „Bestandteile“ von LGBT sich vergleichbar entwickeln.

Ich weiß nicht ob ich damit richtig liege ,aber ich glaube nicht daran dass man sein Geschlecht ändern kann.wenn ich sage dass ich ein Huhn bin macht mich dass nicht zu einem Huhn .🐓
Männer können nicht zu Frauen werden nur indem sie dasss behaupten . Und Frauen können nicht zu Männern werden.