Bishamon schrieb:Und:Das psychische Geschlecht (Gender): Dies ist das Zugehörigkeitsgefühl, die empfundene Geschlechtszugehörigkeit.
Im Sinne der WHO handelt es sich bei Gender auch um ein soziales Konstrukt: Was es in der Eigen- und Fremdwahrnehmung bedeutet, zum Beispiel ein Mann oder eine Frau zu sein, ist auf der Welt verschiedenen je nach Kultur und außerdem eine Frage der Zeit, in der man gerade lebt.
https://www.therapie-huette.de/therapie-wissen/gender/
Und damit entspricht es der Bedeutung von Begriffen wie 'Stereotyp' oder 'Klischee', ist als eigenständiger Begriff somit also komplett überflüssig und irreführend. Wenn diverse Menschen sich irgendwie nicht mehr so richtig ihrem Geschlecht zugehörig fühlen, dabei aber letztendlich nur meinen, nicht den gängigen Klischees von "typisch Mann" und "typisch Frau" zu entsprechen - ja, wow, das geht vielen Menschen so. Und auch nicht erst seit "gestern". Wo genau ist da nun also das Problem? Problematisch wird das allenfalls, wenn das Ganze auch noch pathologische Dimensionen annimmt (Geschlechtsdysphorie).
Bishamon schrieb:...psychische Geschlecht...
Genauso sinnhaft/absurd wie etwa "psychisches Alter", "psychische Nationalität" oder das "psychische Gewicht". Das sind jetzt auch alles durchaus mit Bedacht gewählte Beispiele. Wer kennt bspw. nicht den Spruch
"Man ist so alt, wie man sich fühlt!"...? Oder wie viele Deutsche empfinden sich schon als wirklich typisch deutsch? Dazu gibt es tatsächlich Erhebungen - nur mal so auf die Schnelle:
Nach einer Umfrage schätzten sich nur 35 Prozent als „typisch deutsch“ ein. Die anderen waren unentschieden oder sahen sich nicht als „typisch deutsch“.
https://scilt.org.uk/Portals/24/Library/resources/German%20New%20Higher/Wie%20sieht%20man%20die%20Deutschen.pdf
35%...! D.h. 65% identifizieren sich nicht mit der ihnen zugewiesenen Staatsangehörigkeit bzw. nicht als
typisch deutsch. Und hier so'n riesen Theater, weil sich nicht jeder Mensch als
typisch männlich oder
typisch weiblich fühlt? Echt jetzt?!
:DMachen wir mit dem Gewicht weiter: Auch hier haben wir es in leider viel zu vielen Fällen mit einer
verzerrten Körperwahrnehmung zu tun, wo sich Menschen bspw. als zu dick wahrnehmen - die klassische Magersucht:
Die meisten an Anorexia nervosa Erkrankten leiden an einer Körperschemastörung: Sie nehmen sich trotz Untergewichts bzw. Magerkeit als „zu dick“ wahr.
Wikipedia: Anorexia nervosa#Symptome
Generell ist eine verzerrte Körperwahrnehmung alles andere als neu und schon gar nicht gibt es das nur allein bezogen auf das Gewicht oder das Geschlecht:
Menschen die an einer krankhaft verzerrten Körperwahrnehmung leiden, empfinden sich selbst als hässlich oder missgestaltet, obwohl sie völlig normal aussehen. Bei etwa 2% der Bevölkerung zeigen sich Anzeichen dieser seelischen Störung. Häufig tritt die Erkrankung zusammen mit Zwangsstörungen und Essstörungen auf. Viele der Betroffenen unterziehen sich wiederholt plastischen Operationen, neigen zu Depressionen und haben ein erhöhtes Selbstmordrisiko.
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/verzerrte-koerperwahrnehmung-im-gehirn-nachweisbar/
Was also breit ist, ist nicht das Spektrum an Geschlechtern, sondern das Spektrum an körperdysmorphen Störungen. Und dem kann man auch nicht einfach dadurch entgegnen, indem man über solche Absurditäten wie "psychisches Geschlecht" (sic), "psychisches Gewicht", "psychische Hautfarbe" o.ä. schwurbelt.
Alexandra00 schrieb am 04.07.2024:...dass hier Menschen frei entscheiden, ob sie Mann oder Frau oder sonstwas sein wollen....das wurde belächelt oder abgelehnt.
Noumenon schrieb:Ja, völlig zu recht! Ich kann mir doch auch nicht einfach meine Körpergröße, Hautfarbe oder mein Gewicht aussuchen. Aber beim Geschlecht so'n Theater machen. Gibt's doch gar nicht....! :palm:
Sterntänzerin schrieb:Kannst du doch alles ändern. Lass deine Beine strecken, die Haut kannst du dir auch wahlweise bleichen oder mit Melaninspritzen einfärben lassen und vom Gewicht reden wir gar nicht erst. Aber ausgerechnet die Geschlechtsidentität soll unverrückbar sein...
Du hast ganz offensichtlich überhaupt nicht verstanden, worum es geht! Oder willst du uns etwa allen Ernstes weismachen, bspw. Magersucht wäre gar kein Problem, weil die Menschen ihr Gewicht doch ändern können?! Es ging darum, dass manche Menschen
entgegen der faktischen Realität eine verzerrte Wahrnehmung und Empfindung bezüglich objektiv festliegender Merkmale haben. Und daran ändert auch dein Einwand nichts.
Natürlich kann man zu- oder abnehmen. Und
natürlich kann man sich auch diversen Operationen unterziehen oder sonstige Maßnahmen zur körperlichen Transformation ergreifen. Aber man kann sich nicht entgegen objektiv feststehender Merkmale (Gewicht, Körpergröße, Geschlecht...) frei entscheiden, dass diese objektiv feststehenden Merkmale anders ausgeprägt seien und das gefälligst alle zu akzeptieren hätten.