Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?

@Fuchs76
dem wird doch Rechnung getragen, in dem Initiativen wie dbm sich dafür einsetzen, dass JEDER das Recht hat, sich selbst zu benennen

Um die Antwort vorwegzunehmen, als Betroffene zählt ihre Sichtweise keinen Deut weniger als die Sichtweise eines anderen Betroffenen. Gegenteiliges zu behaupten ist der subjektiven und selektiven Sichtweise geschuldet :).

@Fuchs76
dem widerspricht doch niemand, oder? Wieso kreierst Du ein Problem, wo keines ist? Verstehe ich jetzt gerade nicht.

Fuchs76 schrieb:Es soll gerüchterweise aber auch Betroffen geben, die ganz anders argumentieren als Du ;). Zählt das denn wenigstens?

Natürlich zählt das, aber nur leider kannst du niemanden in den Kopf schauen und wissen, was jetzt stört und was nicht, also bist du schon mal auf der sicheren Seite, wenn du diesbezüglich annnimmst das es eventuell stören könnte :)

@Tussinelda

Dein Beispiel ist etwas gar abstrakt. Barbara, ihre Mutter ist Südafrikanerin, Du kannst Dir vorstellen, ihre Haut ist eine Nuance dunkler als meine, war eine Schulfreundin. Ich bin frisch zugezogen. Logischerweise habe ich sie irgendwann gefragt, sie mir geantwortet. Fall geklärt. Damit hat es sich auch schon.

Denkst Du wirklich, ich hätte sie in dreieinhalb Jahren nicht einmal fragen dürfen :)?

@Tussinelda

Wie meinen mit Problem kreieren :)? Du empfindest es ja als problematisch, wenn man jeamden fragt, woher er kommt, obwohl hier lang und breit erklärt wurde, unter welchen Umständen man sich das erlaubt und ziehst aus einzelnen Erfahrungsberichten im Internet Rückschlüsse auf die Mehrheit der Betroffenen und der ForenteilnehmerInnen :).

@Fuchs76
und auch das habe ich schon beantwortet: wenn man jemanden schon etwas kennengelernt hat, dann ist dies eine ganz andere, nämlich persönliche Ebene, da kann man auch persönliches Fragen.......aber wie lange kennt man den Taxifahrer? Oder die Frau, die einem zufällig am Spielplatz begegnet?

CosmicQueen schrieb:Natürlich zählt das, aber nur leider kannst du niemanden in den Kopf schauen und wissen, was jetzt stört und was nicht, also bist du schon mal auf der sicheren Seite, wenn du diesbezüglich annnimmst das es eventuell stören könnte

Jede Frage kann einen bestimmten Menschen stören. Frage ich was jemand beruflich macht und derjenige ist arbeitslos, gefällt ihm die Frage wohl auch nicht.

@Fuchs76
es geht um SELBSTBENENNUNG, wenn jemand Schwarzer Mensch scheisse findet, sich damit nicht identifiziert, dann ist dies sein gutes Recht, das bedeutet aber trotzdem, dass für die Allgemeinheit eine Regelung gefunden werden musste, mit denen sich die meisten eben identifizieren können, damit vermieden wird, Menschen weiterhin rassistisch zu bezeichnen

@CosmicQueen

Dann sind wir aber wieder beim selben Dillema. Auf die Gefahr hin, dass sich irgendjemand an einer jeweiligen Verhaltensweise stören könnte, oder gar an einer Frage, bleibt doch nichts anderes, als ein selbstbestimmtes, aber ausschliesslich auf sich selbst fixiertes Leben zu führen. Man guckt nur für sich, fragt niemanden mehrr irgendwas, es könnte ja als verletzend aufgefasst werden, man fragt noch nicht mal, wie es geht, denn selbst dass ist in jedem Fall eine potentielle Lüge, weiss mein Gegenüber doch nicht, ob ich meine Frage mit ehrlichem Interesse stelle :).

Erst diese Überreaktion führt im Alltag zu Ausgrenzung, und zwar nicht der von spezifisch definierten Betroffenen, sondern von allen.

@nananaBatman
wieso, auch ein Arbeitsloser kann ja einen Beruf haben, oder nicht? Außerdem ist das etwas, was NICHTS mit dem Aussehen zu tun hat, also etwas ganz anderes oder sagst Du, hey, so wie Du aussiehst biste sicherlich arbeitslos?

@Tussinelda

Aber genau das haben die User doch geschrieben, dass sie die Frage nicht gleich als erster Stellen, auch nicht immer und vor allem dann, wenn es sie interessiert. Und in der Regel ist es schon eher so, dass, wenn er überhaupt lustig ist dafür, der Taxifahrer das Gespräch beginnt, und fragt, wo man herkommt. Oder der Friseur :). Insofern wird doch da ein Problem hochstilisiert, dass keines ist.

@Tussinelda
Es ging darum, dass ich für so ziemlich jede Frage jemanden finde, dem es nicht gefällt, wenn ich sie ihm stelle.

@Fuchs76
nein, es führt dazu, einfach mal über Befindlichkeiten anderer und nicht nur den eigenen, nachzudenken. Fehler machen ist immer erlaubt, wenn man denn aus ihnen lernt.......es fördert die Empathie, sich einfach mal damit auseinanderzusetzen, das unterschiedliche Menschen unterschiedlich empfinden, unterschiedlich wahrnehmen, unterschiedlich wahrgenommen werden und vor allen Dingen ganz anderes erleben im Alltag als man selbst, also auch ganz andere Befindlichkeiten haben als man selbst.

@Tussinelda

Und mir geht es um die Deutungshoheit, und Du räumst ja jetzt auch ein, dass es Betroffene gibt, die es anders sehen, als die Leute der an sich gut gemeinten und gut gemachten Initiativen. War auch ein langer Weg hierhin, und ich hoffe, dass das auch der eine ode die andere UserIn registriert, dass es nicht die eine Sichtweise geben kann und es ein bisschen witzlos anmutet, wenn versucht wird von Nichtbetroffenen (damit meine ich jetzt nicht Dich) anderen permanent einreden zu wollen, unabhängig jedwelcher Situation, was nun richtig und was falsch sein soll :).

Man darf den anderen Leuten ruhig auch mal etwas mehr Eigenkompetenz zu trauen :).

@Fuchs76
nee, user haben erst einmal reagiert mit: jetzt darf man schon nicht mal mehr fragen, woher jemand kommt........anstatt zu lesen und versuchen zu verstehen, was genau gemeint ist


ich räume das nicht jetzt ein, ich habe IMMER von dem Recht auf Selbstbenennung gesprochen, da es um dieses Recht geht ist es logisch, dass man jede Selbstbenennung respektiert

Tussinelda schrieb:nein, es führt dazu, einfach mal über Befindlichkeiten anderer und nicht nur den eigenen, nachzudenken.

Dann sollte man aber logischeweise auch ab und an mal über die Befindlichkeit anderer indirekt Betroffener nachdenken, nämlich der schweeigenden Mehrheit, die sich einem latenten Rassimusvorwurf ausgesetzt sieht ;).

@Fuchs76
Wenn man keine anderen Theman kennt, außer die Frage nach der Herkunft, dann ist das schon traurig genug. Es gibt genügend Themen über die man reden kann, ohne gleich darauf hinzuweisen, dass man seinem Gegenüber "befremdlich" vorkommt und deshalb erst mal nach der eigentlichen Heimat nachfragen muss.

Ich für meinen Teil kann es nachvollziehen, wenn Betroffene es annervt, das tun eben nicht alle, damit muss man eben leben, ob man will oder nicht, da hilft den Betroffenen auch nur es zu akzeptieren und sich daran gewöhnen.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:nee, user haben erst einmal reagiert mit: jetzt darf man schon nicht mal mehr fragen, woher jemand kommt........anstatt zu lesen und versuchen zu verstehen, was genau gemeint ist

Das ist mir, ehrlich gesagt, zu undiffernziert und pauschal geurteilt. Es suggeriert zumindest, dass dies fast alle getan haben.

@CosmicQueen

CosmicQueen schrieb:Wenn man keine anderen Theman kennt, außer die Frage nach der Herkunft, dann ist das schon traurig genug.

Du setzt das aber schon voraus, dass es so ist. Natürlich gibt es solche Ignoranten, die nur danach fragen um sich schnellst möglich dann wieder abzugrenzen, je nach Antwort, oder auf die Antwort hin einen unbedachten oder gar absichtlich boshaften Spruch vom Stapel zu lassen. Ich wage aber sehr stark zu bezweifeln, dass das auch nur annähernd die Hälfte unserer Mitmensschen in Europa so halten ;)... Man muss schon aufpassen bei den Vorurteilen, dass man die nicht gar zu schnell einfach um einhundertundachtzig Grad umdreht und andere unter Generalverdacht stellt. Manchmal ist ein Versprecher nämlich einfach nur ein Versprecher. Und in Europa zumindest gilt nach wie vor die Unschuldschsvermutung, und man sollte sich auch im Alltag davor hüten davon abzurücken.