Wieso halten so viele Menschen Homosexualität für unnormal?

Ich hab jetzt auch keine Lust mehr auf diese Diskussion.

Ich habe, wie verlangt, nachgewiesen, dass in der Statistik der Begriff "Norm" genutzt wird um im Vergleich häufig auftretende Merkmalausprägungen zu beschreiben. Aus dem Begriff "Norm" leiten sich die beiden Wörter "normal" und "unnormal" ab. Da die Statistik als mathematische Disziplin nur Häufigkeiten betrachtet, macht sie keine wertenden Aussagen wie "gut/schlecht, falsch/richtig, usw.". Was daran so schwer zu verstehen ist, will mir nicht klar werden. Wenn sich irgendjemand aufgrund einer Statistik und der daraus folgenden Aussage er entspräche nicht der statistischen Norm schlecht fühlt, ist das sein persönliches Problem ... und ziemlich dumm.

@slider
Edelmütig, wie du versuchst, mathematisches Grundwissen in eine emotional vorbelastete Debatte einzubringen.
Der gute Herr Gauß war halt schon der Mega-Chauvinist und die Kurvendiskussion ein Instrumentarium von Illuminaten :)

Ich denke, dass die Unnormalität, besser: Empfundene Unnormalität, mit der historisch gewachsenen Mentalität begründet werden kann.
Und auch wenn das für den guten Christen, die die Schwulen _heutzutage_ respektieren, jetzt eine bittere Pille wird: Ich spreche von euren Glaubensbrüdern, die Pimmel abgehackt und Leute auf den Scheiterhaufen gegrillt haben.
Eben weil sie sich kein Weib genommen haben, sondern eher einen warmen Bruder.

Persönlich ist mir Homosexualität egal, solange sie nicht instrumentalisiert wird.

Für "unnormal", besser: Biologisch "unnormal" halte ich sie, da sie keine fortpflanzungsfähigen Organismen produziert.

-> Aber: Es gibt auch Homosexualität im Tierreich. Und sie kann sogar mitunter, an manchen Stellen, von Vorteil sein.

Ratatoskr schrieb:Für "unnormal", besser: Biologisch "unnormal" halte ich sie, da sie keine fortpflanzungsfähigen Organismen produziert.

Dann ist Sex rein aus Spaß auch biologisch unnormal?
Das Glücksempfinden, der Hormanausstoß ist nicht Biologisch?

@rgnf
Liest du bitte den ganzen Satz? Du hast ihn sogar komplett zitiert!
Guck mal, das ist ein Hauptsatz und ein Nebensatz erster Ordnung. Der Nebensatz ist ein sogenannter Kausalsatz, erkennbar an dem "da". Kausalsätze werden benutzt, um das im Hauptsatz Geschriebene zu begründen.
Ich begründete also die Unnormalität mit einem Ausbleiben der nächsten Generation.

Und siehe da, der nächste Absatz offenbart sogar eine Relativierung! Er zeigt, dass Homosexualität durchaus auch bei anderen Spezies vorkommen kann.

Und ja, der Sex dient _eigentlich_ nur zum Arterhalt.
Dass dein Körper diesen Stresszustand aber durch dein Belohnungssystem positiv verstärkt, ist eine vollkommen andere Geschichte.


-> Deine Logik: Dann kann ein Pädophiler genauso argumentieren.

Und mehr noch: Der Pädophile, der nicht homosexuell ist, kann sogar ein zeugungsfähiges Wesen produzieren, wenn das Kind bereits zeugungsfähig ist.

Das heißt: Die Berechtigung für Pädophilie ist, laut deinem Argumentationsschema, sogar biologisch von höherer Priorität, als Homosexualität.

Willst du deine ursprüngliche Aussage nicht bitte revidieren?

(Zieh den Schuh an, wenn er passt: Für die ganz Dummen -> NEIN ich argumentiere NICHT für Pädophilie! Ich zeige den Irrsinn einer Annahme anhand eines überspitzten Beispieles!)

@Ratatoskr
Ich wollte dich eigentlich gar nicht angreifen. ;)

Und Nein, ich will meine Aussage in keinem Fall revidieren.

Aber ich wollte trotzdem nachfragen.
Und habe deshalb noch ergänzt, dass der Sex eben _eigentlich_ biologisch nicht _nur_ dem Arterhalt dient, wie du dann ja auch schon in deinem relativierenden Satz angedeutet hast.
Fortpflanzung ist auch eher unnormal, so viele Spermien und Eizellen, die verloren gehen, ohne das sich dabei Fortgepflanzt wird.
Und wie unnormal müssen wir alle sein, wenn man bedenkt, wie winzig klein die Wahrscheinlichkeit war, dass eben genau das Spermium, das uns ermöglicht hat, genau die Eizelle getroffen hat, die uns ermöglicht hat.

Wie du jetzt auf Pädophile kommst, weiß ich jetzt auch nicht und halte diesen Themensprung für recht unnormal, Sorry.

@rgnf
Whoops, dann verschuldigisieren Sie meine froschige Art :P

Naja, Sex dient halt nur zum Arterhalt, biologisch betrachtet. Die Vielzahl and Spermien und Eizellen, die dazu nötig sind, sind mehr eine "Verschierungsstrategie".
Das siehst du ja, zum Beispiel, bei manchen Fröschen. Diese produzieren hunderte von Nachkommen, damit wenigstens ein paar durchkommen (r-Strategen). Und obwohl wir Menschen K-Strategen sind, d.h., dass wir zumeist nur einen Nachkommen haben, finde ich den Vergleich auf zellulärer Ebene zu den r-Strategen sehr passend.
-> Es muss halt mindestens ein Spermium den ganzen Weg zur Eizelle schaffen UND dann noch die Befruchtung überstehen. Davon ausgehend, dass für so ein Spermium die Vagina ein lebensfeindlicher Ort ist, muss eine enorme Anstrengung unternommen werden, damit es zur erfolgreichen Befruchtung kommt. Deshalb "versichert" man sich durch eine Hohe Anzahl an Spermien.
(Biologen, bitte steinigt mich nicht. Ich weiß, r-K-Strategen haben hier eigentlich nichts zu suchen. Ich finde den Verweis trotzdem ganz anschaulich :) )

Darüberhinaus zeugt es von "Luxus" einer Spezies, wenn man quasi so viel Zeit und Energie in die Paarung "verschwendet", nur um Spaß zu haben. Das können nur Tiere, die sich sehr sicher fühlen, so wie wir Menschen.

Dass Tiere bei der Paarung aber trotzdem Spaß haben, liegt nur am chemischen Drogencocktail, der ausgeschüttet wird. Er sorgt dafür, dass wir es immer wieder tun wollen und sichert somit das Überleben der Spezies.
(Siehe Pandas: Zu faul, um zu ficken. Macht wohl nicht so viel Fun... oder die erinnern sich nicht daran, wie genial dieser Rausch sein kann)

Überleg mal, du würdest einen Orgasmus ohne Spaß empfinden:
Dein Herz rast, wie wild. Deine Pupillen weiten sich, deine Atmung wird flach, schnell, unkontrolliert. Dein ganzer Körper ist in Alarmbereitschaft. Dir wird warm, elendig warm. Du fängst an zu schwitzen. Ein unkontrollierbares Zucken macht sich in deinem Körper breit - du bist nicht mehr Herr deiner Körperfunktion.
Das ist purer Stress. Eine wahre Flucht-oder-Kampfsituation.
Wenn "Gott" (or whothefuck-idontcare) die ganze Geschichte nicht noch mit dem i-Tüpfelchen "geil" gemacht hätte, würden wir uns vor Sex fürchten und in Acht nehmen! Und dann auch noch die ganzen Körpersekrete, widerlich!

Und du hast schon recht, wir sind scheiße unnormal. Aber nicht, weil das eine Spermium die Eizelle anständig getroffen hat. Sondern weil wir, all die belebte Materie in unserem Sonnensystem, im Vergleich zur unbelebten Masse des Sonnensystems, die wahre Anormalität darstellen.

Der Querverweis zur Pädophilie war nur ein argumentativer Vorgriff, um dir keinen Raum für dein Argument zu geben, oder dich gegebenenfalls zu einer anderen Position zu bewegen, die du noch schlechter verteidigen kannst, als die vorherige, da du sie grade erst angenommen hast.

Lieben Gruß :)

@Ratatoskr
Jo, weiß schon so in etwa, wie das mit der Biologie so läuft.
Wobei deine Ausführungen durchaus interessant waren.

Und um beim Thema zu bleiben

Ratatoskr schrieb:all die belebte Materie in unserem Sonnensystem, im Vergleich zur unbelebten Masse des Sonnensystems, die wahre Anormalität darstellen.

das Beispiel wollte ich auch nehmen, hab mich dann für den statistisch normalen Menschen mit der einen Brust und dem einen Hoden und den Lottogewinner entschieden.
Es gibt noch unzählige andere Beispiele, wo statistische Normalität eben nicht Normalität im normalen Leben bedeutet.
Normalerweise. ;)

@Ratatoskr

Ratatoskr schrieb:-> Deine Logik: Dann kann ein Pädophiler genauso argumentieren.

Blabla wieder einer, der nicht ohne Pädophilenvergleich in einem Homo-Thread auskommt.

@Ratatoskr

Ratatoskr schrieb:Für "unnormal", besser: Biologisch "unnormal" halte ich sie, da sie keine fortpflanzungsfähigen Organismen produziert.

Eine sexuelle Orientierung hat nichts mit der Fortpflanzungsfähigkeit zu tun. Rein biologisch hat das eine mit dem anderen nichts zu tun da die Natur homosexuelle Menschen hervorbringt die trotzdem Zeugungsfähig sind.
Rein biologisch haben Homosexuelle auch Kinderwünsche und rein biologisch besitzen Homosexuelle auch einen Willen und die Fähigkeit ihre Wünsche erfüllen zu können. Es ist wahrscheinlich eher rein juristisch warum Homosexuelle sich dieser Fähigkeiten nicht bedienen.

@slider

slider schrieb:Eine Person zeigt eine Abweichung von der Norm, wenn ein Merkmal oder ein bestimmtes Verhalten weniger häufig/häufiger auftritt bzw. weniger oder stärker ausgeprägt ist als bei Menschen, die in den Durchschnittsbereich fallen.

Hier hast Du mal den Durchschnittsbereich der sexuellen Orientierungen und ihre Abgrenzungen.
Wikipedia: Sexuelle Orientierung

@Draiiipunkt0
Warum beteiligst du dich bei der Hackordnung nach unten gegen "die Paradiesvögel beim CSD"? Während homosexuelle Menschen dauernd mehr Toleranz in der Gesellschaft finden und dies wohl langsam auch für Transgender gilt, hapert es bei Menschen, die nicht einem klaren Geschlechtsbild entsprechen, wie etwa bei Crossdressern, Transsexuellen u. A.

Et tu, Brute?

Ein Teil des Problems sind sicher die Religionen. Die Benutzen Homosexualität um Menschen einzureden das etwas mit ihnen nicht stimmt. Dies nur um ihnen dann sogleich die „Heilung“ anzudrehen.
Man sieht sich dann selbst als ein Problem, redet sich ein, dass man selber nicht normal tickt.

Das verursacht grosses Leid für einen betroffenen, was mir immer wieder von neuem das Herz brechen lässt. :(

@Desaix

Desaix schrieb:Warum beteiligst du dich bei der Hackordnung nach unten gegen "die Paradiesvögel beim CSD"?

Hab ich doch schon mehrfach erklärt.

Desaix schrieb:hapert es bei Menschen, die nicht einem klaren Geschlechtsbild entsprechen, wie etwa bei Crossdressern, Transsexuellen

Das Verhalten und die Kleidung mancher beim CSD hat aber nichts mit crossdressing zu tun... Welcher crossdresser läuft bitte privat bunt oder mit Federn bestückt rum?
Es geht darum, die Sexualität zu tolerieren, d.h. nicht, dass man jede modische Verirrung toll finden muss.

@Draiiipunkt0
Man könnte argumentieren, dass "deine Paradiesvögel" mehr zur Toleranz beitragen, da sie Grenzen vor allem für Randgruppen austesten. Bei Konservativen magst du mit deinen konformistischen Ansichten punkten, aber du lässt somit Rangruppen hängen, die der Unterstützung bedürfen.

Eine Hackordnung nach unten ist sowieso abzulehnen.

@Draiiipunkt0
irgendwie macht mich am meisten fertig, das jeder schon eine eigene Bezeichnung hat...
was ist crossdresser...???
ich will darauf keine Antwort...
bald weis keiner mehr was er selbst ist oder was der andere ist...

bald wird nicht mehr die erste frage sein:
wie heißt du...

sondern:
was für einer Gender gehörst du an?

crossdresser
mannfrau
fraumann
hetero
bi
transgender
Asexualität

für mich wirkt das schon so eher wie eine Gruppenbildung...
doch Gruppen trennen immer mehr den Menschen...

und vor allen, was kommt aus nächstes?
was soll ich meinen Kindern sagen?
genügt es nicht, ihnen zu erklären, das wir alle Menschen sind?
oder wird es bald verlangt, das ich lernen muss, wie ich die ganze Menschen erkennen/TRENNEN kann,
die eben crossdresser, mannfrau, fraumann, hetero, bi, transgender, Asexualität sind?

dann brauchen wir bald ein neues Fach in der schule...
der richtige Umgang mit dem passenden Gender...

nur leider haben meine Kinder schon jetzt keinen platz mehr, um den Schulstoff im Kopf zu behalten...

@Desaix

Desaix schrieb:Eine Hackordnung nach unten ist sowieso abzulehnen.

Ich hacke auf keinem rum, aber ich bin modisch sehr interessiert und finde solche Paradiesvögel (und damit meine ich nicht crossdresser, sondern bunte mit Federn bestückte Freaks) einfach schrecklich und will nicht mit ihnen in einen Topf geworfen werden oder irgendwas mit ihnen zu tun haben.

@Koman

Koman schrieb:für mich wirkt das schon so eher wie eine Gruppenbildung...
doch Gruppen trennen immer mehr den Menschen...

Genau und deshalb will ich hier auch immer klarstellen, dass bspw. "die Homosexuellen" keine geschlossene Gruppe sind, sondern verschiedenste Individuen, die zufällig die gleiche Sexualität haben.
Ich habe und will mit dieser ganzen Szene nichts zu tun haben.

Homosexualität heißt nicht, sich bunt oder halbnackt anzuziehen und zu schrecklicher Mucke Party machen. Diese Assoziation fördert aber der CSD und deshalb muss er boykottiert werden.

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:Genau und deshalb will ich hier auch immer klarstellen, dass bspw. "die Homosexuellen" keine geschlossene Gruppe sind, sondern verschiedenste Individuen, die zufällig die gleiche Sexualität haben.

Draiiipunkt0 schrieb:Homosexualität heißt nicht, sich bunt oder halbnackt anzuziehen und zu schrecklicher Mucke Party machen. Diese Assoziation fördert aber der CSD und deshalb muss er boykottiert werden.

Diese zwei Zitate sind ziemlich widersprüchlich.
Wer homosexuell ist, bestimmst also du? Der Rest ist halt ein Paradiesvogel.

@Draiiipunkt0
ich kannte bis jetzt die CSD nicht...
hab mal kurz nachgesehen...

das was ich gesehen habe, zeigt mir einfach nur Menschen, die ihre "SEXUALITÄT" ausleben /zeigen wollen...
also wenn ich zumindest nach den bildern gehe:
https://www.google.at/search?q=CSD&biw=1920&bih=962&tbm=isch&imgil=daSa95jAl8rhWM%253A%253Bmna-FMKhAevmKM%253Bhttp%25253A%25252F%25252Fwww.berliner-zeitung.de%25252Fberlin%25252Fcsd-christopher-street-day-schliesst-cdu-aus-%25252C10809148%25252C22565310.html&source=iu&pf=m&fir=daSa95jAl8rhWM%253A%252Cmna-FMKhAevmKM%252C_&usg=__eRKTdd0fVsdVPN2Al-RHfxVUBPQ%3D&ved=0CDoQyjc&ei=OX1cVdTjF8GvUfHkgbgD#imgrc=daSa95jAl8rhWM%253A%3Bmna-FMKhAevmKM%3Bhttp%253A%252F%252Fwww.berliner-zeitung.de%252Fimage%252Fview%252F2013%252F3%252F23%252F22565688%252C19192479%252ChighRes%252C04AFCF50D8C344CE9C59B0D8397A6E9E.jpg%3Bhttp%253A%252F%252Fwww.berliner-zeitung.de%252Fberlin%252Fcsd-christopher-street-day-schliesst-cdu-aus-%252C10809148%252C22565310.html%3B480%3B319

für mich wirkt das so, als würden die für "freie/offene Sexualität" werben...
sie zur schau stellen...
aber die Menschen die da sind, stellen sich auch selbst zur schau...
ich traue mich doch wetten, das die bunt gemischt sind...

ich war in Wien auch schon auf der Regenbogen Parade...
es ist normal, das jugendliche sehr gerne auf solche Veranstaltungen gehen und feiern...

aber diese Veranstaltung dann herzunehmen und zu sagen,
so sind die homosexuellen oder bi oder sonst wie sexuellen,
das ist natürlich jeder Realität fern...

denn diese Veranstaltungen gibt es ja eh nur ein oder zwei mal im Jahr...
zu Silvester ziehen sich ja auch viele wie bunte Vögel an...
oder in Venedig zum carneval...

das machen viele junge Menschen und auch ältere...
dabei ist egal welche gender, jugendliche feiern halt gerne...

was aber nicht bedeutet, das sie das ganze jahr so drauf sind...

also ich kann dich da schon verstehen...

@Desaix

Desaix schrieb:Wer homosexuell ist, bestimmst also du? Der Rest ist halt ein Paradiesvogel.

Ähm, natürlich kann sich jeder anziehen wie er möchte, aber die Kleidung hat nunmal nichts mit der Sexualität zu tun^^