Wo hört die Freundschaft auf?

Freundschaft hört da auf, wo >ein< Mensch sich zur "Trennung" entscheidet.

Die Gründe sind privat und letzendlich obsolet...

Für mich gibt es mehrere Faktoren die eine Freundschaft gefährden. Der Wichtigste ist wohl wie schon zuvor erwähnt Ehrlichkeit bzw Unehrlichkeit, wobei der Begriff Ehrlichkeit nach meiner Erfahrung sehr unterschiedlich gedeutet und gewichtet wird. Ein kleines Beispiel, das wahrscheinlich die meisten nachvollziehen können: wenn ein entfernter Bekannter dich zum Geburtstag einlädt, und du, anstatt die Wahrheit zu sagen dass du einfach keine Lust hast (und, wenn wir ehrlich sind würden hier wohl nur die allerwenigsten die Wahrheit sagen) , meinst du hättest leider keine Zeit, dann ist das wohl unter " Notlüge" zu verbuchen und kaum jemand würde dich deshalb verurteilen. Bei Freunden würde ich jedoch immer eine ehrliche Antwort erwarten, u. jede enttarnte Notlüge wäre für mich ein (wenn auch kleiner) Vertrauensbruch. Und das ist auch ein weiterer wichtiger Faktor : Vertrauen. Am Beispiel des Threadersteller(in) erkannt man mal wieder, das sich beim Geld oft sehr schnell die Spreu vom Weizen trennt! Kurz um, sobald bei einer Freundschaft Vertrauen oder Ehrlichkeit in Frage gestellt werden muss, sollte man gleich die komplette Freundschaft überdenken meiner Meinung nach...

Zum Threadauftakt dürfte ja bereits alles gesagt sein. Liest sich für mich nicht, als sei die Kiste in irgendeiner Art und Weise als Freundschaft zu bezeichnen. 0,00 Gleichgewicht im Ganzen.

An dieser Stelle (ohne alle Meinungen gelesen zu haben) glimmt in mir aber noch ein ganz anderer Gedanke. Die jeweilige Geschlechterkonstellation innerhalb einer Freundschaft. Der kleine aber mehr als feine Unterschied zwischen Männlein und Weiblein sollte nicht vergessen werden. Und der reicht auch an dieser Stelle durchaus über primäre Geschlechtsmerkmale hinaus.

Ich behaupte: Freundschaft unter Frauen ist sehr viel oberflächlicher und fragiler als man so meinen mag. Sie bricht schneller.
Und ich setz' noch einen drauf: Wahre Freundschaft unter Frauen ist kaum bis gar nicht möglich. Es sind kurz-/ lang-/ oder mittelfristige Waffenstillstände unter Einzelkriegerinnen der heiligen Vagina.
Stutenbissigkeit, ständiger Konkurrenzgedanke, Listigkeit - und das alles unter dem Banner der weiblichen Emotionalität liess schon so manche "Busenfreundschaft" ohne Weiteres platzen. In der Masse glaube ich, dass das Frauennaturell nicht für Weiberfreundschaften gemacht ist.
Ein potentieller Stressfaktor wird, meist schon vor dem eigentlichen Streit, mit jedem der will (oder auch nicht) analysiert. Was Frau aus der Situation für's eigene Selbstwertgefühl herausholen kann wird raus geholt! Dann wird das Thema evtl. angesprochen. Kam es zur "Aussprache" (die unter Frauen wohl eher selten eine wirklich ehrliche Aussprache ist) bedeutet das noch laaaange nicht, dass das Thema für beide aus der Welt ist. Das hat Nachwehen. Das wird abgespeichert. Das kann man immer nochmal gebrauchen. Das bringt die Mauer des Waffenstillstandes schnell zum bröckeln.

Anders beobachte ich das bei Männerfreundschaften. Zwar auch nicht (oder gerade deswegen) von grundsätzlicher Tiefgründigkeit geprägt, halten Männer aber einfach zusammener. Stress wird entweder bei 'nem Bier und 3 Sätzen beigelegt oder man dongt sich eben gegenseitig einen auf die Omme und trinkt das Bier im Anschluss. Schonmal trennen sich auch Wege. Auch hier gibt es Enttäuschungen aber alles ohne Zeter und Mordio. Hier haben List und Tücke keine Chance. Wozu auch?
Das beneidenswert Verblüffende für mich als Frau ist aber das tatsächliche Vergessen und Beilegen des Streits. Die Möglichkeit einer echten Freundschaft mit viel weniger Aufwand.

Freundschaft zwischen Männlein und Weiblein klammere ich hier mal aus.
Die führt eh nur zu sexuellen Spannungen.

Natürlich sind Modelle gleichgeschlechtlicher Freundschaft plakativ aus der Klischeeschublade gezogen. Logo sind sie diffiziler zu betrachten und gibt es für alles auch einzelne gute Erklärungen und/oder Gegenbeispiele. Ich bin belehrbar und neugierig - aber die Grundidee bleibt für mich die Selbe.

Was die Beantwortung der Frage der/des Threadstellers(In) angeht: Freundschaft hört für mich an dem Punkt auf, an dem das Gleichgewicht von Geben und Nehmen in jeder Hinsicht nicht wieder zu erlangen ist. Zumindest unter Frauen... (;


Cheerio Miss Sophie

@tagesphobie

Deinen Beitrag, insbesondere den Teil mit den Frauenfreundschaften, kann ich unterstreichen. Ich bin zwar keine Frau, aber meine Tochter ist eine heranwachsende Frau und da bekomme ich so allerhand mit, was Freundschaften betrifft.
Wenn sie sich gelegentlich über die eine oder andere Freundin auskotzt, muss ich mir innerlich immer an den Kopf greifen. Solch nichtigen und sinnfreien Probleme können auch einfach nur Frauen haben. Ganz einfach, weil sie aus allen ein Problem machen müssen und alles zerreden. Eifersucht (auf was auch immer) wird bei Frauen sowieso groß geschrieben und ist ein echter Killer. Sei es in der Freundschaft als auch in der Partnerschaft. Auch diese ständigen Lästereien, obwohl man die betreffende Person angeblich so mag, sind typisch weiblich. Ich glaube einfach, dass Frauen nicht fähig für echte Freundschaften sind, weil sich alles um ihren Kosmos drehen muss und sie dadurch gar nicht fähig sind bedingungslose Freundschaften zu pflegen.

Nicht falsch verstehen. Frauen sind wundervolle, aber auch undurchschaubare Wesen. ;)

@74
Wuerde ich so nicht unterschreiben. Es kommt immer auf den Charakter der einzelnen Person an. Ich habe Freundinnen, denen ich mein Leben anvertrauen wuerde, und andere, denen ich nichtmal ein kleines Geheimnis erzaehlen wuerde. Das muss man eben einschaetzen koennen. Und das gibt's bei Maennern ganz genauso!

@Alarmi

Nun, ich vermute mal, dass du eine Frau bist?

Wenn Männer untereinander einen Zwist haben, wird das in kurzen Sätzen bereinigt und gut ist. Da muß dann nicht nach Wochen, Monaten oder Jahren irgendeine alte Kamelle wieder rausgekramt werden, um das Feuer neu zu entfachen. Das kann man bei Frauen einfach immer wieder beobachten. Da ist eine Entschuldigung oder ein Aussöhnen einfach nur Schein, um bei der nächstbesten Gelegenheit wieder zuzustechen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe immer das Gefühl, dass eine Frau der anderen nichts gönnt.

@74
Ja, bin ich.

Ich kenne auch Frauen, bei denen das so ist, eine meiner Freundinnen gehoert zu dieser Art von Mensch, der ich auch deswegen schon mehrfach die Meinung gegeigt habe.

Aber genauso gut gibt es Frauen, bei denen das eben nicht so ist, die vom Charakter her einfach so gestrickt sind, dass sie sich hinsetzen, ueber die Sache reden und gut ist.

Es ist keine Sache von Mann oder Frau, es ist ein gewisser Menschenschlag, der sowas macht.

@Alarmi

Dachte ich mir :)

Nun, dann habe ich bislang die falschen Frauen kennengelernt? Oder sind Frauen in diesem Punkt den Männern ehrlicher gegenüber? Denn die Frauen in meinen Umfeld geben unverblümt zu, dass sie den anderen nicht mal den Dreck unter dem Fingernagel gönnen, es aber trotzdem ihre (beste) Freundin sei und sie nicht ohne sie können. Das ist abstrus...

Habe ich unter Männer noch nie so erlebt.

@74
Offensichtlich hast Du nur die falschen Frauen kennengelernt. Klar, ich kenne auch solche, aber die wirklich wichtigen Freundinnen, und ich selbst auch, freuen sich tierisch wenn den anderen etwas Gutes passiert.