Doors,
"Verträge schliesst man in guten Zeiten für schlechte Zeiten."
hm, schlechte Zeiten kann man aber ja auch gemeinsam bewältigen und dann wieder zu guten Zeiten gelangen. Liebe ist eben eine Herausforderung.
Kann mir gut vorstellen, warum soviele Ehen geschieden werden, Beziehungen nach der fluffigen Verliebheitsphase beendet werden, wenn bei schlechten Zeiten gleich ein Rückzieher gemacht wird.
Aber ich glaube mal, dass du dich da vielleicht ein wenig "schlecht" ausgedrückt hast.
;)"Mit Mangel an Liebe oder Vertrauen hat die Sache nichts zu tun. Verträge schliesse ich doch ohnehin nur mit Menschen, denen ich vertraue. Na gut, lieben muss ich den Partner eines Miet- oder Arbeitsvertrages natürlich nicht."
Allgemein tät ich mal meinen, dass Verträge erst eine Vertrauensbasis schaffen, wenn überhaupt, nicht dass sie schon vorhanden ist.
Wenn ich z.B. einen Telefonvertrag abschließe, ich mich durch den Vertrag ja erst auf der sicheren Seite fühle.
Vertrauen bei dem Anbieter ist da keines vorhanden. Erst nach der Unterschrift, da meine Rechte dann schriftlich geregelt sind.
Und die Entscheidung, welcher Anbieter, hängt von den Konditionen ab, die er mir bietet. Nicht weil ich ihn so vertrauenswürdig und nett finde, ein solcher Vertrag ist ein reines Zweckgeschäft, wo das Geben und Nehmen geregelt wird.
Keine Ahnung, ich kann eine Beziehung, bzw. Ehe nicht mit einem "Geschäft" vergleichen. Da es ja hierbei ja eben um zwischenmenschliche Belange geht. Die bei Geschäften keine Rolle spielen.
"In meiner Ehe ist, in groben Zügen, geregelt:"
Und du meinst, dass im Extremfall keine Möglichkeit vorhanden wäre, diese Dinge nicht ebenso zu regeln, wie du und deine Frau es im Vertrag festgelegt hat? Also allein mit Vernunft?
Finde so ein Denken irgendwie traurig und sehr bezeichnend für den vorherrschenden Marketingcharakter, der sich tief in unsere Gesellschaft verwurzelt hat.
Weiß aber auch, dass das so ziemlich egal ist, was ich davon halte, denn es Ist ja nun mal leider so. Tja.
"Wer ein Testament verfasst, muss ja auch nicht gleich sterben. Ebensowenig wie eine Ehe scheitern muss, nur weil man ein eventuelles Scheitern schon mal vertraglich regelt."
Darum geht´s ja nicht.
Egal ob nun Ehe oder Beziehung, vernünftig ist, zu wissen, dass es passieren kann, dass sich die Gefühle ändern können.
Dass zwei Menschen gemeinsam alt werden können schließe ich ja deshalb nicht aus oder so. Oder dass man mit der Unterzeichnung eines Ehevertages gleich das Scheitern besiegelt.
Vielleicht hängt meine Kritik aber auch generell mit meiner Denke in Bezug zur Ehe zusammen. Ich denke halt, dass es überflüssig ist, sich ewige Liebe bis zum Tode zu schwören. Sinn-los halt irgendwie, wenn man mal genauer drüber nachdenkt.
Wenn, liebe ich meinen Partner heute, und jeden Tag auf´s Neue, ob das nun 5 Jahre, 10 Jahre, oder bis zum Tode hält, darüber brauche ich mir keine Gedanken zu machen.
(von mir aus darf man mir auch romantische Verklärtheit andichten, ich sehe das halt so, hab mir bloß den falschen Planeten ausgesucht *g*)
@snoogans"zu was man selbst noch alles fähig ist, wenn einmal eine Grenzsituation eintritt."
hm, ich meine zumindestens von mir zu wissen, wozu ich fähig bin in Bezug auf Grenzsitutationen. Mein Gehirn hat mehr Kontrolle über mich als meine Emotionen, das weiß ich aus Erfahrung.
;)