Der Preppers Thread

@Niederbayern88

Niederbayern88 schrieb:Ich glaubte ihm das aber nicht ^^

Es kommt auf das gelagerte Material an.

Verderb kann im Wesentlichen auf ein paar verschiedene Arten passieren: das Lagergut reagiert chemisch mit irgendwelchen Stoffen, das Lagergut wird von Mikroorganismen verstoffwechselt und verunreinigt. Eine Verpackung verhindert effektiv den chemischen Austausch mit der Umwelt und schließt Mikroorganismen aus, es kann aber sein dass das Lagergut selbst verschiedene Stoffe enthält die auf Dauer miteinander reagieren und das Gut verderben (z.b. bei Fleischkonserven) oder von sich aus schon Mikroorganismen beinhaltet. Reines Wasser z.B. kann nicht "schlecht werden" weil in Wasser eben außer Wasser nichts drin ist. Ein Dosengulasch hingegen beinhaltet viele verschiedene Stoffe, die ein buntes Ringelreihen an chemischen Reaktionen ermöglichen. Kühl lagern setzt die verfügbare Reaktionsenergie herab, Konservierungsstoffe können bestimmte andere Inhaltsstoffe (z.B. Säuren) am Reagieren hindern, aber das hält alles eben nicht ewig.

@bgeoweh
Gibt es eigentlich irgendwo eine "Liste" von... naja ich sage jetzt mal "Ewig lagerbaren Lebensmittel" und wie man sie am besten lagert?
Ich bin nämlich dabei für mich zu Hause in meiner kleinen Wohnung anzufangen mit Lebensmittel.

Niederbayern88 schrieb:Gibt es eigentlich irgendwo eine "Liste" von... naja ich sage jetzt mal "Ewig lagerbaren Lebensmittel" und wie man sie am besten lagert?

Ich hab die Seite glaube ich schon mal verlinkt. Da hat sich jemand sehr viel Mühe gemacht: http://survival.4u.org/vorraete/monats-tonne-check-2010.htm (Archiv-Version vom 14.05.2021)

@Vomü62
Nach 7 Jahren noch was essen mit "billigprodukten"?
Finde ich cool. Ja da hat einer sich Mühe gemacht.
Ich frage mich halt nur bei mir ein wenig: wie groß muss die Menge sein an Nahrung die ich zu Hause einlagere. Vor allem bräuchte ich ja auch einen Behälter für alles. Kann es ja schlecht in einen Karton packen.

Niederbayern88 schrieb:. Vor allem bräuchte ich ja auch einen Behälter für alles. Kann es ja schlecht in einen Karton packen.

Es empfehlen sich lebensmittelsichere Eimer mit Deckel aus dem Baumarkt, oder die berühmten "blauen Fässer". Wenn man da noch ein paar Trocknergel-Päckchen mit reinwirft, kommt da nichts durch und nichts dran :D

Guck Dir doch mal die gesamte HP an, der hat doch alles genau aufgeschrieben. Erscheint mir auch alles recht einleuchtend, deswegen hab ich mir die Seite seit damals auch gebookmarkt.
Ich hab auch solche Tonnen und das Zeug hält sich tatsächlich sehr gut, hab letztens was mit MHD 2013 gegessen.
Die Tonnen stehen in einem unbeheizten Nord-Zimmer, nur Öl hab ich im Vorratskeller, da ist es noch bissl kühler im Sommer.

Niederbayern88 schrieb:Gibt es Lebensmittel, die wirklich sehr sehr lange haltbar sind?

Gerade die letzten Jahre hatte ich den Eindruck war irgendwie immer häufiger zu lesen, dass das MHD oftmals deutlich zu kurz gewählt ist. Es gibt Lebensmittel, die quasi ewig halten.
https://www.forschung-und-wissen.de/magazin/10-lebensmittel-die-nicht-schlecht-werden-13372128

Niederbayern88 schrieb:Also dass es in solchen "Notvorräten" die es in Dosen gibt, ein MHD drauf gepackt wird.

Wie in dem Link oben steht, Konserven werden eigentlich nicht schlecht.

Und NRG-20 Riegel -als echte Notnahrung- werden mit einer Haltbarkeit von 20 Jahren angegeben.
Wikipedia: Komprimierter Nahrungsmittel-Riegel

Und selbst abgelaufene Riegel dieser Art habe ich schon überlebt.

bgeoweh schrieb:Nudeln dunkeln

Seit wann soll man denn Nudeln dunkel lagern ? Bei Kartoffeln ist das, damit sie nicht keimen, aber Nudeln...leben doch nicht....

nairobi schrieb:Seit wann soll man denn Nudeln dunkel lagern ? Bei Kartoffeln ist das, damit sie nicht keimen, aber Nudeln...leben doch nicht....

UV-Strahlung ist z.B. auf längere Zeit schlecht für Folienverpackungen, und auch Nudeln können ausbleichen oder verzuckern wenn sie das ewig abkriegen. Die sind dann zwar noch genießbar, aber Geschmack und Kocheigenschaften verändern sich negativ.

bgeoweh schrieb:UV-Strahlung ist z.B. auf längere Zeit schlecht für Folienverpackungen, und auch Nudeln können ausbleichen oder verzuckern wenn sie das ewig abkriegen

Ach so, das ist eine gute Erklärung, danke !

nairobi schrieb:...leben doch nicht....

Sonnenstrahlen können chemische Prozesse in Materialien auslösen (und durch starke Aufheizung thermisch beanspruchen).

Photochemie nennt man chemische Reaktionen, die durch Licht ausgelöst werden:
Wikipedia: Photochemie

nairobi schrieb:Nudeln...leben doch nicht.

Dann mach mal Pasta mit Fleisch, warte ein paar Wochen und lass einen Blitz einschlagen ... dann reden wir weiter

@bgeoweh
@nairobi
@Bishamon
Wir haben halt mal in der Schule gelernt:
Lebensmittel (abgesehen von den zeugs das Tiefgefrohren ist oder schnell verderblich) sollte man immer Kühl, dunkel und trocken lagern. Weil dann halten sie sich länger.
Und NEIN Nudeln "leben" nicht in meinen Augen
:troll:

Bishamon schrieb:Dann mach mal Pasta mit Fleisch, warte ein paar Wochen und lass einen Blitz einschlagen ... dann reden wir weiter

Willst Du darauf hinaus, dass es fault?
Also trockene Nudeln leben doch nicht. Enthalten auch kaum Vitamine und so. Vielleicht Vollkornnudeln noch eher ?

nairobi schrieb:Willst Du darauf hinaus, dass es fault?

naja ...

... Dr. Frankenstein in seinem Labor allerlei Geräte aufgebaut hatte, um die elektrische Energie, die in einer stürmischen Gewitternacht durch Blitz und Donner auf die Erde niederging, einzufangen und in den toten Körper der aus Leichenteilen zusammengesetzten Kreatur zu leiten.

https://www.laekh.de/heftarchiv/ausgabe/artikel/2020/maerz-2020/dr-frankenstein-war-der-erste-60-jahre-defibrillator

nairobi schrieb:Also trockene Nudeln leben doch nicht. Enthalten auch kaum Vitamine und so. Vielleicht Vollkornnudeln noch eher ?

Vollkornnudeln enthalten, ähnlich wie Vollkornmehl, genug Eiweiße und Öle um recht schnell ranzig zu werden (durch Oxidation der Öle) oder anderweitig umzukippen (Verstoffwechselung der Eiweiße durch Bakterien usw. die Buttersäure oder Schwefel-/Nitratverbindungen produzieren, extrem übler Geschmack). Deswegen sind sie im Vergleich zu "normalen" Nudeln oder Weißmehl nur wesentlich kürzer haltbar.

Original anzeigen (1,3 MB)

Wir haben vor 2 Jahren Kichererbsen-Spirelli entdeckt und gekocht. Die waren zu 100% aus Kichererbsenmehl und echt lecker.
Die haben ein MHD von 2 1/2 Jahren, obwohl Kierbs. recht viel Eiweiß und komplexe KH haben.
Ich vermute, bei richtiger Lagerung sind die auch noch länger haltbar. Da die auch eine kürzere Kochzeit haben, und ernährungsphysiologisch sicher wertvoller als einfache Nudeln sind, würde ich die für einen Vorrat empfehlen.
Auch "auf der Flucht" sind die von Vorteil (oder beim Wandern, Campen ect.) weil sie durch die geringere Kochzeit Brennmaterial sparen.
Ne Hand voll Spirelli, ne Tüte Tomatensuppe und ne Tüte Beef Jerky, halber Liter Wasser, und in ner Viertelstunde mit ein bissl Spiritus eine ganz annehmbare Mahlzeit gezaubert.

Ach, seh grad, das Foto hatte ich weiter vorn schon gepostet, kann also gelöscht werden. Altheimer läßt grüßen...

@Niederbayern88

Niederbayern88 schrieb:Gibt es Lebensmittel, die wirklich sehr sehr lange haltbar sind?

Du kannst bei manchen Lebensmitteln ( zum Beispiel weißer Reis und Bohnen) die Haltbarkeit mit Sauerstoffabsorbern auf mehrere Jahrzehnte verlängern.

Bishamon schrieb am 23.11.2020:Dann mach mal Pasta mit Fleisch, warte ein paar Wochen und lass einen Blitz einschlagen ... dann reden wir weiter

grätchen schrieb am 23.11.2020:Du kannst bei manchen Lebensmitteln ( zum Beispiel weißer Reis und Bohnen) die Haltbarkeit mit Sauerstoffabsorbern auf mehrere Jahrzehnte verlängern.

Theoretisch sicher möglich, aber trotzdem ein entsprechender Aufwand...
Ein normales, rotierendes Prinzip finde ich da einfacher und passender. :Y:

Nachdem ich seit dem Sommer mit Gefrierfach durch bin sind nun die anderen Sachen mit dran bzw. auch schon seit der Zeit. Tütenzeugs und Co, diverse Fischkonserven und auch Wurstgläser. Alles was bis Jahresende und demnächst abläuft wird mit in den Verbrauch eingeschlossen und dann wird wieder neu angeschafft.

So fliegt nichts ungenutzt weg und erfüllt seinen Zweck. Auch geht damit kein Geld verloren.

Weck hat vor einigen Jahren schon experimente mit eingekochten Lebensmitteln gemacht und 50 Jahre alte Bohnen aus dem Glas geholt. Ergebnis: Promblemlos verzehrbar. Aufhänger des ganzen Artikels den ich dazu gelesen habe, war eine Story über einen über 100 Jahre alten eingekochten Hahn.

Ich selber hab in meiner Grundausbildung EPA aus den 70ern gegessen. Das war 2000.