Mal kurz was zu etwas anderem: Fiktiven Werken.Etwas emotional geplättet oder mitgenommen (da auch nicht schlecht produziert, also 'immersiv', wenn auch kurz) sah ich nun "The Collapse".
Szene aus einer frühen Folge im Film
Mir ist natürlich klar, dass man jetzt in diesem fiktiven Szenario nicht sofort zum Doomsday-Prepper (der negativen Sorte, die Dosis macht das Gift ja bekanntlich) werden soll. Doch ist das dennoch eine gute Gelegenheit das mal heranzuführen weil es unterschiedliche Probleme in einer gänzlich zerfallenden Gesellschaft aufzeigt.
Natürlich ist das Szenario fiktiv, aber es zeigt (oder impliziert) erwartbare Ereignisse wenn gewisse Dinge nicht mehr funktionieren, wie sie sollen. So wie eine Versicherungswerbung die ich neulich sah und die einen Raum zur Weihnachtszeit (mit Baum und Kerze) zeigt, der kurz darauf lichterloh in Flammen steht. Natürlich war das fiktiv oder "staged", doch zeigt es dennoch das erwartbare Ausmaß, wenn ein Feuer sich ausbreitet. Szenario Fiktiv, Auswirkung real.
Toller Vergleich, nicht? Ja, bin auch stolz auf mich :)Okay, genug Verballhornung meiner Selbst, nun zur Serie und wieso ich das hier schreibe:
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Handlung
Diese Serie begleitet einzelnen Personen oder Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten, während sie mit unterschiedlichen Mitteln versuchen, in einer Welt, die im Begriff ist zusammenzubrechen, zu überleben.
Während der gesamten Serie bleiben die genauen Ursachen für den Beginn des gesellschaftlichen Zusammenbruchs im Dunkeln. In den einzelnen Folgen werden, zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Zusammenbruch, die Reaktionen der verschiedenen Charaktere gezeigt. Die Protagonisten kämpfen mit den Folgen von Lebensmittelmangel in Supermärkten, mit flächendeckenden Stromausfällen und havarierenden Atomkraftwerken, diese Ereignisse führen zu Diebstählen, dem Schusswaffengebrauch und ähnlichem. Neben dem Überleben werden aber auch positive Beispiele gezeigt, also wie gemeinschaftliches Überleben stattfinden kann.
Quelle:
Wikipedia: The CollapseWas fand ich so "beeindruckend" auch wenn nicht alles vielleicht realitätsnah oder spezifisch dargelegt wird, es nun mal eben (relativ) fiktiv, aber auch nicht unmöglich bleibt? Ganz simpel: Eben genau der Fokus auf den Folgen und wie unterschiedliche Personen zu unterschiedlichen Zeitpunkten damit umgehen. Es ist kein klassischer "Plot", keine festen bzw. einzelnen Protagonisten. Man sieht eigentlich nur einen Haufen Leute die in unterschiedlichen Szenarien versuchen, relativ kurz nach einem "Zusammenbruch" klarzukommen. Kein Mad-Max-Gedöns, kein Superheldenkram.
Menschen wie du und ich. Wir alle im Forum.
Ich möchte hier keinen großen Aufsatz oder allzugroßen Post schreiben und fand letztendlich und zusammenfassend diese Bebilderung, das Visualisieren, aus dieser Sicht heraus eben interessant, da es ein realitätsnahes Narrativ war, als "0815-Apokalypsefilm" mit Aliens, Zombies, was auch immer, um es etwas überspitzt zu sagen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Sensibilität kann mit solchen Werken geschärft werden bzw. man kann sich noch einmal in Erinnerung rufen, wie man so ein theoretisches Szenario einfacher meistern könnte, wenn man von Tag 1 an vorbereitet ist und eben nicht getreu dem Bild oben sich mit anderen im nicht mehr belieferten Markt um die letzten
Klopapier-Reste Nahrungsmittel streiten muss und nicht weiß, was in 2-3 Tagen mit dem Vorrat ist weil einfach keiner (mehr) da ist.
Ferner zeigt es, wie Menschen auch selbstlos zusammenkommen können und schon einen Ausweg suchen. Erinnerungswürdig fand ich auch die selbstlose Crew aus Mitarbeitern des Kraftwerks, Spezialisten aus dem Katastrophenschutz, Reservisten und sonstigen Freiwilligen, die versuchen ein zu Grunde gehendes Atomkraftwerk am Laufen zu halten. Auch die Gesellschaftskritik am Ende der kleinen Produktion rüttelt ein wenig an einem selbst, wie ich fand - und als Aktivist usw. würde ich mich nun gar nicht bezeichnen.
Letztendlich eine qualitative Produktion, die die Folgen gesellschaftlichen Zusammenbruchs aber auch einer gewisse Neufindung gut beschreibt, auch wenn quasi jede Folge Cliffhanger hat. Geeignet scheint sie zu sein, neben ein wenig Entertainment eben auch noch mal ein Bewusstsein für "Preppen" bzw. "gesundes Preppen" zu schaffen.
Am Ende geht nicht es bzw. sollte es nicht darum gehen, mit Aluhut aufs Ende der Welt durch Echsenmenschen und Aliens zu warten. Aber gewisse Szenarien sind auch klimabedingt durchaus in den nächsten Jahrzehnten möglich. Dann steht man vorbereitet einfach besser da. Es geht ja auch nicht nur um Egoismus, wer auch materiell einen Grundvorrat hat, kann auch besser anderen helfen, tauschen, etc. pp. Das muss nicht mal der große Zusammenbruch der Gesellschaft sein.
Zusammenfassend also: Nette Serie, nicht perfekt oder lang aber dennoch gut gemacht, hat mir die Relevanz gesunden Preppens nochmal in Erinnerung gerufen. Ob ein z.B. Vorrat von für zwei Wochen jetzt ausreicht, einen gesamtgesellschaftlichen Kollaps zu überstehen sei dahingestellt. Andererseits: es muss erstens nicht immer so ein krasses Szenario sein und zweitens wäre es auch für alle angenehmer und gäbe Zeit sich neu zu sortieren, wenn quasi jeder Haushalt so einen Vorrat hätte.
Aber erst mal genug dazu. Am Ende sind solche Serien auch keine allzugroße Hilfe in der Umsetzung, können sie doch höchstens den Anstoß generieren. Noch sollte man sich zu sehr darin verlieren oder, sagen wir mal, "paranoid" werden.
Doch die allgemeine Lage im Blick zu halten, Trends abzusehen, sowie sich Guides und Empfehlungen für Vorräte und Co anzuschauen und sich natürlich mit anderen auszutauschen (wie hier geschehen) hilft schon mal sehr
:)Ja, keine Sorge, ich komme jetzt zum Ende des Posts. Abschließend noch: Wo wir schon bei "Multimedia" sind, hat jemand weitere Empfehlungen für halbwegs realitätsnahe Serien, Filme oder auch schlicht gute Dokus?