@PrivateEye @Nerok @Niederbayern88 Ich finde, das sind so Fälle, wo sich hinterher und aus sicherer Entfernung einfacher diskutieren lässt, als in der Situation selber.
Man muss da Abwägungen treffen, wann und wie man einschreitet, eine Gebrauchsanleitung für jeden Fall gibt es nicht.
Es ist nicht notwendig, jeden pöbelnden Idioten, Alki, Junki oder Spinner gleich zu tasern.
Andererseits muss man sich auch mal die Vorstellung machen, wie sich ein möglicherweise körperlich unterlegener Mensch fühlen muss, wenn er die ganze Zeit schikaniert und bedroht wird, ihm aber niemand hilft.
Auch keine schöne Situation.
Zumindest könnte man zu verstehen geben, dass man der betroffenen Person in einer wirklichen Angriffssituation beistehen würde.
Was man tun kann, das hängt von so vielen Faktoren ab. Eine Waffe kann im Notfall alles sein. Selbst der gewöhnliche Kugelschreiber, den man in der Tasche mit dem Notizbuch hat.
Extra im Voraus bewaffnen braucht man sich normalerweise nicht. Wir leben in Deutschland, nicht in Johannesburg oder so.
Diese Bewaffnungen im Voraus haben für mich zu viele Nachteile.
Im entscheidenden Moment können die Waffen nicht verfügbar oder einsetzbar sein. Vielleicht hat man das Pfefferspray gerade ganz unten im Rucksack, weil es in der Tasche zu unbequem war. Oder es ist zu windig.
Oder man will in einen Musicclub gehen, dann kann man natürlich auch nicht mit so einer Ausrüstung losziehen, die Security lässt einen keinesfalls rein.
Möglicherweise schätzt man Situationen falsch ein oder der Richter glaubt nicht an Notwehr und schon hat man Schwierigkeiten, wenn man jemanden getasert hat.
Über Messer muss man gar nicht groß reden, ein gewöhnliches Schweizer Messer kann man sicherlich erklären, das ist nützlich im Alltag, aber andere, sich eher für SV eignende Messer sind auch für offensive Angriffe eher geeignet. Wiederum steht man möglicherweise schlecht da bei Selbstverteidigung.
Es ist denkbar, dass jemand einfach nur eine große Klappe hatte und meinte:,,Ich hau dir auf's Maul", worauf man in Panik die Waffe zückt und anwendet, obwohl eigentlich keine konkrete Gefahr bestand.
Meine Empfehlung ist, eine effektive und praxisnahe Form der Selbstverteidigung von fähigen Lehrern zu lernen, wie Krav Maga.
Das ist die beste Vorbereitung. Man lernt nicht nur waffenlose Selbstverteidigung, soweit man dazu in der Lage ist, sondern auch den Einsatz improvisierter Waffen, wenn nötig. Noch viel wertvoller: man lernt die Vermeidung von gewaltsamen Auseinandersetzungen, intelligente Flucht, bessere Einschätzung der Situation...
Das erhöht signifikant die Chance, möglichst unbeschadet rauszukommen.
100% Sicherheit gibt es nie.