Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Mensch Jens Söring

40.337 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

06.12.2018 um 19:40
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Oder man hält ihn für schuldig, es ändert aber nichts daran, dass er schon 30 Jahre im Gefängnis verbracht hat. Selbst bei einer möglichen Freilassung wäre das Verbrechen nicht ungesühnt geblieben. Egal wie die Entscheidung ausfällt, keine Seite sollte sich wirklich in ihrem Unrechtsbewusstsein gekränkt fühlen.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Vielen Usern ging es hier aber darum, herauszufinden, ob JS lügt oder nicht.
Nach @Sector7's DNA-Blog ist für mich auch die letzte Bastion seines Lügengebildes gefallen. Meinetwegen kann man ihn begnadigen, aber NICHT, weil er unschuldig ist, sondern weil er seine Strafe abgesessen hat. Ich würde es begrüßen, wenn er einfach die Wahrheit sagt und mit der Wahrheit Begnadigung beantragt.
Dafür ist es nie zu spät.
@jens söring: Lass die Lügen, versuch's einfach mal mit der Wahrheit.
Das mit dem "Strafe abgesessen" ist natürlich nur unsere deutsche Sicht. Ich habe in meinem Blog die Geschichte eines 17-Jährigen verlinkt, der 1992 zu 50 Jahren Haft ohne jede Parole-Chance verurteilt wurde. Sein 14-jähriger Freund und passiver Mittäter (Zuschauer der Tat), der ebenfalls zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, ist 2016 nach 24 Jahren entlassen worden.

JS hat bereits das Privileg zugesprochen bekommen, nicht zum Tode verurteilt zu werden. Eine Begnadigung oder Entlassung auf Bewährung "schon nach 30 Jahren" ist für US-Verhältnisse und gegenüber den anderen Gefangenen ungerecht. Besonders gegenüber den zum Tatzeitpunkt minderjährigen Tätern zwischen 12 und 17 Jahren, die "lebenslang" erhielten.

Im Prinzip braucht man sich nur Mortal Thoughts durchzulesen und merkt gleich, dass das von vorne bis hinten gelogen ist. Da war Karl May noch glaubhafter. :D

Ansonsten sehe ich es genau wie du. Ich würde mich allerdings niemals für jemanden einsetzen, der mich anlügt ... wohl aber für jemanden, der den größten Fehler seiner Jugend eingesteht und bereut.


1x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

06.12.2018 um 20:05
@Seps13
Genau so ist es. Es ging um die Frage, ob an seiner Geschichte etwas dran ist und das kanm ich für mich persönlich ausschließen.
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:wohl aber für jemanden, der den größten Fehler seiner Jugend eingesteht und bereut.
Das Bereuen der Tat wäre für mich persönlich auch ein wichtiger Punkt. JS fehlt jegliches Schuldbewusstsein, er schiebt alles von sich und anderen in die Schuhe. Das ist etwas, was mir aufstößt. Außerdem tun mir die Hinterbliebenen leid. Denn seit 30 Jahren ist der Fall dank JS immer wieder aktuell, die ganzen Bilder leicht zu ergoogeln, macht die Sache sicherlich nicht leichter. Daher würde sich mein Mitleid stark in Grenzen halten, sollte der Antrag auf Pardon abgelehnt werden.


1x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

07.12.2018 um 08:26
Zitat von ligalaligala schrieb: "Hinz und Kunz, die alten Weisen, wussten es von Anbeginn.
Bei Betrachtung des gesamten Falls ist es kein Wunder, das man ihn nur für schuldig halten kann.

Sein gesamtes Verhalten passt eher auf einen Menschen, der keinerlei Perspektiven mehr hatte, z. B. "schlechtes Elternhaus", Armut, keine Bildung usw.

Nicht so jedoch bei JS, dem die Zukunft offen stand u. mit Bestimmtheit Karriere aufgrund seiner Intelligenz hätte machen können.
Warum hat er diese und restlos alles aufgegeben?
Alleine da hakt es doch schon, oder?
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Das Bereuen der Tat wäre für mich persönlich auch ein wichtiger Punkt.
Er kann aber seine Geschichte u. zahlreichen Aussagen, die er seit über 30 Jahren erzählt, nicht wirklich mehr über Bord werfen und die Wahrheit sagen.
Das verbietet ihm sein Charakter.
Seine Glaubwürdigkeit hat er vorher schon mehrmals verspielt.
Er muss quasi in seinem Hamsterrad sitzen bleiben.

Sie lassen sich ja Zeit in Virginia mit der Entscheidung...


2x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

07.12.2018 um 20:49
Zitat von boraboraborabora schrieb:Er kann aber seine Geschichte u. zahlreichen Aussagen, die er seit über 30 Jahren erzählt, nicht wirklich mehr über Bord werfen und die Wahrheit sagen.
Was ich in dem Zusammenhang auch für fatal halte, sind die Solidariät und die enge Verbundenheit, die JS zu seinen Unterstützern aufbaut. Was für eine Enttäuschung wäre es für seine Anhänger, wenn der Mann, dem sie alles bereitwillig glauben, was er so als Wahrheit verkündet, und für dessen Freilassung sie kämpfen, nun eingestehen würde, dass er sie all die Jahre belogen hat!

Und wie allein wäre JS plötzlich, wenn er sein Image-Kartenhaus einstürzen lassen würde.

Es ist daher wohl ausgeschlossen für ihn, die Wahrheit zuzugeben.
Vielleicht sollte man diesen Umstand bei seinen Anträgen auf parole/pardon berücksichtigen und ihn dann irgendwann zusammen mit EH auf Bewährung entlassen, auch wenn er bei seiner Unschuldsstory bleibt und damit evtl. die Entscheidungsträger verärgert.

@mr_majestic: Schade, dass du dich abgemeldet hast. Auch wenn ich nie verstehen konnte, warum du JS glaubst, habe ich deine rhetorisch kreativen Beiträge gern gelesen. Und der Fußabdruck in Holzbeize hatte etwas künstlerisch Kultiges :)
Viele Grüße ins Off!


melden

Der Mensch Jens Söring

13.12.2018 um 19:06
Was JS und ein Versprechen gegenüber EH betrifft so glaube ich das es eins gegeben hat. Aber etwas anders als JS behauptet. Meiner Ansicht nach waren sie ja gemeinsam am Tatort und beide in die Tat involviert. Wie die Rollenverteilung aussah bzw. wer welche Handlungen begannen hat, dazu habe ich keine Vorstellung. Ich denke es ist aber davon auszugehen das EH das Hauptinteresse am Tot ihrer Eltern hatte und das sie die treibende Kraft war, was möglicherweise mit ihrem Drogenkonsum und ihrer damaligen psychischen Verfasstheit zusammenhing. JS wäre vermutlich von alleine nicht auf die Idee gekommen. Er hat die Haysoms soweit ich weiß einmal bei einem Essen getroffen und selbst wenn sie ihm gegenüber Ablehnung signalisiert haben ist das noch lange kein Grund sie zu töten. Diese ganze Romeo und Julia Sache halte ich angesichts des Alters von EH und der Tatsache das die Haysoms JS eigentlich gar nicht kannten sowieso für Unsinn. Welchen Beitrag JS an besagtem Abend auch immer geleistet haben mag, ihm ging es nicht um die Haysoms sondern um die Bindung zu EH. Möglicherweise wollte er diese Bindung festigen. Vielleicht wollte er ihr wirklich irgendwie helfen sich von ihren Eltern zu befreien weil er sich bereits mit ihrem wahnhaften Verhalten gegenüber ihren Eltern identifizierte. Ich könnte mir gut vorstellen das er nach der Tat, sei es noch in den USA oder auf der Flucht, EH versprochen hat die Schuld im Fall einer Verhaftung auf sich zu nehmen um EH vor der Todesstrafe zu bewahren. JS war erst 18 Jahre alt und trotz aller Intelligenz aufgrund seines Alters in einigen Bereichen sehr unerfahren. Vermutlich hat er tatsächlich geglaubt in Deutschland nach dem Jugendstrafrecht verurteilt zu werden. Weshalb auch nicht JS war Student und kein erfahrener Jurist. Auch wenn ich das Auftreten von JS im Film "Das Versprechen" als befremdlich empfinde (mich erinnert er übrigens immer an Gert Postel, liegt vermutlich am Narzissmus) und ich seine Schilderung der Tatnacht nicht glaube, wirken seine Ausführungen zu dem Versprechen das er EH gegeben haben will auf mich authentisch. Wenn er sagt das er sich wie ein Held gefühlt hat weil er Freundin vor der Todesstrafe bewahren wollte nehme ich ihm das ab. Ich kann mir vorstellen das sie wirklich vereinbart haben das JS die alleinige Schuld auf sich nimmt obwohl Beide an der Tat beteiligt waren. Nur so lässt sich sein Geständnis, die Tat alleine begannen zu haben, erklären.
Ich denke JS ist es irgendwann bewusst geworden das er wegen einer Tat sitzt die im übertragenen Sinn eigentlich "nicht seine eigene ist". Wahrscheinlich fühlt er sich von EH hintergangen die er ja retten wollte und empfindet seine Haft als Ungerechtigkeit. Seinen eigenen Anteil an der Tat scheint er auszublenden. Ist natürlich nur eine Idee von mir.


1x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

13.12.2018 um 19:21
Zitat von Maja2Maja2 schrieb:Wenn er sagt das er sich wie ein Held gefühlt hat weil er Freundin vor der Todesstrafe bewahren wollte nehme ich ihm das ab. Ich kann mir vorstellen das sie wirklich vereinbart haben das JS die alleinige Schuld auf sich nimmt obwohl Beide an der Tat beteiligt waren. Nur so lässt sich sein Geständnis, die Tat alleine begannen zu haben, erklären.
Yepp, denn das war für ihn als Täter bzw. Mittäter überhaupt kein Nachteil. Deshalb denke ich auch, dass das Verwischen der Fußabdrücke am Tatort schon Bestandteil des Plans war, nämlich die Verschleierung eines zweiten Täters (EH). Seine eigenen Fußabdrücke hätte JS nicht zu verwischen brauchen, erst recht nicht, weil er sein Blut am Tatort hinterließ.


melden

Der Mensch Jens Söring

14.12.2018 um 17:14
CY_n schrieb:

"Deshalb denke ich auch, dass das Verwischen der Fußabdrücke am Tatort schon Bestandteil des Plans war, nämlich die Verschleierung eines zweiten Täters (EH). Seine eigenen Fußabdrücke hätte JS nicht zu verwischen brauchen, erst recht nicht, weil er sein Blut am Tatort hinterließ."



Soweit hatte ich noch gar nicht gedacht, klingt aber absolut plausibel.


melden

Der Mensch Jens Söring

20.12.2018 um 23:54
Hallo,

"weil er sein Blut am Tatort hinterließ"?

Ich dachte bisher, man hat kein Blut von J. S. gefunden und wenn man es hätte, wäre die Geschichte doch wohl hier zu Ende bzw. gar nicht erst entstanden! :)

Die Frage ist, waren es beide zusammen oder nur einer.

Wenn es beide waren, warum fuhren sie 400 Meilen weit weg, 200 Meilen hätten es auch getan!


Metaphysiker


2x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

21.12.2018 um 00:19
Zitat von MetaphysikerMetaphysiker schrieb:Hallo,

"weil er sein Blut am Tatort hinterließ"?

Ich dachte bisher, man hat kein Blut von J. S. gefunden und wenn man es hätte, wäre die Geschichte doch wohl hier zu Ende bzw. gar nicht erst entstanden! :)

Die Frage ist, waren es beide zusammen oder nur einer.

Wenn es beide waren, warum fuhren sie 400 Meilen weit weg, 200 Meilen hätten es auch getan!
Das frage ich mich auch schon ewig.....

Danke fürs Neu- Hiersein und nochmal bisschen Neudenke hier.... (die ist zwar nicht völlig neu, aber dass, was du da oben schreibst, ist genau das, was hier ständig negiert wurde, die Blutspur kann JS zugeordnet werden, blablabla, weil Blutgruppe ist ja auch seine, blablabla...., sorry..., aber ich nehme an, du hast den Thread gelesen!?)


melden

Der Mensch Jens Söring

21.12.2018 um 09:57
@Metaphysiker
Sie brauchten doch ein Alibi. Daher erst nach Washington um weit entfernt vom Tatort gewesen zu sein, dann zurück die Eltern töten und dann wieder zurück nach Washington um wieder aus dem Hotel auszuchecken.. Je weiter desto unwahrscheinlicher der Mörder gewesen zu sein? Die Frage müsste man JS stellen, was er sich dabei gedacht hat...


melden

Der Mensch Jens Söring

21.12.2018 um 10:09
@Metaphysiker
man müsste sich genauso die Frage stellen, warum wurden die Eltern überhaupt umgebracht? Warum tötet man überhaupt Menschen und macht dabei auch noch Fehler und wird geschnappt? Das beantwortet wahrscheinlich auch die Frage, warum 400 Meilen und nicht 200 oder 100 Meilen... Weil Menschen Fehler machen, auch ein JS.
Warum hat er sich überhaupt in die Sache hineinziehen lassen nach ganzen 3 Monaten Beziehung? Kann man in einer solch kurzen Zeit jemanden so sehr lieben, dass man alles für denjenigen aufgibt? wenn man das kann ,warum dann nicht auch für diesen Menschen zu töten?

Man kann sich vieles nicht vorstellen und es erscheint einem unlogisch, aber man selber hat sich nicht in einer solchen Situation befunden. Daher kann man das von seinem häuslichen Sofa aus natürlich alles ganz anders beurteilen und bewerten. Wie man aber in einer solchen Ausnahmesituation selber reagieren und handeln würde, weiß man nicht.


1x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

21.12.2018 um 11:23
Zitat von MetaphysikerMetaphysiker schrieb:Hallo,

"weil er sein Blut am Tatort hinterließ"?

Ich dachte bisher, man hat kein Blut von J. S. gefunden und wenn man es hätte, wäre die Geschichte doch wohl hier zu Ende bzw. gar nicht erst entstanden! :)

Die Frage ist, waren es beide zusammen oder nur einer.

Wenn es beide waren, warum fuhren sie 400 Meilen weit weg, 200 Meilen hätten es auch getan!

Metaphysiker
In seinen Geständnissen hat JS beschrieben wo er am Tatort geblutet hat. Da wirklich Blut seiner Blutgruppe an den von ihm beschriebenen Orten ( Eingang, Bad) gefunden wurde, ist es glaubhaft, dass es sich um sein Blut handelte und er wirklich am Mord beteiligt war.

Das beide EH/JS am Mord/Mordplan beteiligt waren ist mir nach der DNA Analyse von cy_n klar geworden.

mMn. haben sie die klassische geschlechtsspezifische Rollenverteilung beim Doppelmord vorgenommen. Denke es hat sich so abgespielt.

EH besuchte ihre Eltern JS wartet draußen,EH half ihre Eltern betrunken zu machen, so dass sie sich nicht mehr richtig wehren konnten. ( Vodkaflasche)
Sie verliess dass Haus und läßt JS hinein. JS begeht den Doppelmord. EH ist draußen im Vorgarten und bewacht beide Türen (Zigarettenstummel), so dass ihre Eltern garantiert nicht vor dem Gemetzel fliehen konnten. Im Anschluss haben beide den Tatort gereinigt und (vielleicht auch noch später) Vodoospuren gelegt um andere Personen in Verdacht zu bringen. Für mich war dass kein Mord im Affekt oder Drogenrausch sondern ein geplanter Mord der heimtückisch und grausam von beiden begangen wurde.


melden

Der Mensch Jens Söring

21.12.2018 um 18:05
@Venice2009

Es geht mir nicht darum zu klären, ob Mörder Fehler begehen, das wäre auch der falsche Ansatz, denn alle Menschen begehen Fehler. Sicher, nicht alle Menschen die Fehler begehen sind oder werden auch gleichzeitig zu Mördern.

Es muss einen „Auslöser“ gegeben haben, der J. S. zum Mörder oder Mittäter werden ließ. Ich bin mir nicht sicher, ob beide zur Zeit der Tat geistig verwirrt waren, nur bei E. H. bin ich mir ziemlich sicher. Sie gab ja vor Gericht an, dass sie Lady Macbeth sei!

Ihre Geschichte, dass J. S. des Nachts in einem mit Blut übersäten Laken fuhr, passt einfach nicht, weil kein Blut im Mietwagen gefunden wurde.

Und mal ehrlich, wer nach einer solch grausamen Tat in der Lage ist, sich im Bad zu reinigen, am Tatort noch Spuren zu verwischen und Tatwerkzeug verschwinden lässt, der setzt sich doch nicht hinters Steuer und fährt 400 Meilen in einem mit Blut getränktem Laken durch die Gegend!

Womit ich sicher nicht zum Ausdruck bringen möchte, dass J. S. unschuldig ist, da mir beide Versionen, so nicht gänzlich stimmen können.

Es muss noch eine geheimnisvolle, dritte Version geben.


Metaphysiker


1x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

21.12.2018 um 22:46
@Metaphysiker

Ich denke das EH sich vor Gericht als Lady Macbeth bezeichnet hat war eher metaphorisch gemeint. Lady Macbeth hat ihren Gatten zu einem Mord gedrängt und sowohl EH als auch JS hatten es ja sehr mit Shakespeare. JS versuchte auch die Tat, das Tatmotiv mit Romeo und Julia zu erklären.

Das EH zur Tatzeit, und auch schon davor, erhebliche psychische Probleme hatte glaube ich auch. Sie schien geradezu besessen von der Idee zu sein ihre Eltern zu töten, das zeigen ja auch die Auszüge aus den Briefen, schwarze Magie usw. Es gibt scheinbar keine Hinweise auf ein halbwegs nachvollziehbares Motiv. Es sieht so aus als hätte sie wahnhaft gehandelt. Das ist ja an sich gar nicht so ungewöhnlich, seltsam ist für mich nur das sich JS davon hat beeinflussen lassen. Eigentlich dürfte er sich nicht im gleichen Wahnsystem wie seine Freundin befunden haben. Normalerweise hätte er erkennen müssen das da etwas nicht stimmt und hätte entsprechend handeln müssen. Also EH die Sache ausreden anstatt darauf einzusteigen. EH war zum damaligen Zeitpunkt vielleicht für eine gewisse Zeit wirklich davon überzeugt ihre Eltern hätten den Tod verdient. JS kann meiner Meinung nach unmöglich exakt das Gleiche empfunden haben wie EH. Ich glaube das er sie durch seinen Anteil an der Tat stärker an sich binden wollte. Er stand vermutlich sehr unter ihrem Einfluss und hätte möglicherweise alles dafür getan das sich EH weiterhin auf eine intensive Weise mit ihm verbundenen fühlt. Anders kann ich mir das kaum vorstellen denn es ist unlogisch das JS die Haysoms ebenso gehasst haben soll wie EH. Soweit ich informiert bin ist er ihnen nur bei einem einzigen gemeinsamen Essen begegnet.


melden

Der Mensch Jens Söring

22.12.2018 um 00:26
@Maja2

Ja, so scheint es zu sein!

Was mich noch interessieren würde, hat Elisabeth nach ihrer Verurteilung auch Bücher geschrieben oder nur der Jens?


Metaphysiker


3x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

22.12.2018 um 11:24
@Metaphysiker

Ich glaube nicht das sie ein Buch geschrieben hat, zumindest habe ich nichts davon gehört. Von EH hört man sowieso sehr wenig. Der Fall ist scheinbar in Deutschland ein größeres Thema als in den USA, was vermutlich an der Nationalität von JS liegt. Die nicht nachvollziehbare Motivation der 21 jährigen EH ihre Eltern zu töten wurde soweit ich weiß nie von ihr erklärt, also im Erwachsenenalter. Zumindest habe ich nichts in der Richtung gelesen. Ich kenne nur die Aussagen von JS und das was EH damals geschrieben und gesagt hat. Nichts von dem erscheint mir plausibel. In die Gedankenwelt der Beiden zur Tatzeit kann ich mich nicht ansatzweise hineinversetzen. Deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen das es EH gelungen sein sollte noch weitere Personen in dieses seltsame Konstrukt mit einzubeziehen die dann ihre Eltern töteten, ohne das sie einen konkreten eigenen Nutzen davon hatten.


melden

Der Mensch Jens Söring

23.12.2018 um 20:49
Ich würde euch gerne meine Version der Tat aufschreiben, aber es wird weder euch noch den Tatbeteiligten nutzen.

Die Frage, warum man J. S. nicht aus der Haft entlässt, ist eigentlich ganz einfach, jedoch bedarf sie eines geschliffenen Verstandes!

Er ist eingesperrt, weil er Elisabeths Leben gerettet hat.

Das war es schon.

Metaphysiker


melden

Der Mensch Jens Söring

24.12.2018 um 03:30
Ok, kurz ein par Wortspenden:

Nein, einen wirklich eindeutigen Befund zu dem Blut gibt es nicht. Ich bezweifle, dass wir hier Forensiker unter uns haben, deshalb würde ich den Report von Shanfield als Laie für am plausibelsten halten.
Zitat von MetaphysikerMetaphysiker schrieb:Was mich noch interessieren würde, hat Elisabeth nach ihrer Verurteilung auch Bücher geschrieben oder nur der Jens?
In dem einen New Yorker Artikel wird ein Roman erwähnt, den sie geschrieben hat, der aber glaube ich nie veröffentlicht wurde.

Allerdings ist ihr blog sehr lesenswert, ganz unabhängig von allem hier sonnst Diskutiertem, der ist mir nach einem Jahr immer noch erschreckend gut in Erinnerung geblieben und hat mich doch etwas geprägt, aber es geht um das Leben im Gefängniss, etwas um Politik und um ihre Zeit in Europa, um den Mord geht es in 3 kurzen Absätzen oder so insgesammt: http://elizabethhaysom.tumblr.com/page/3 (Archiv-Version vom 26.05.2020)

Sie hat auch einige Male für die Gefängnisszeitung geschrieben, das habe ich gerade nicht zur Hand, dürfte aber nicht so schwer zu finden seien, falls es dich interessiert. Zum Tathergang hat sie aber sich so ziemlich nie in irgendeiner Form später geäußert, wenn ich mich recht erinnere.

---

Ich halte von dieser ständigen Armchair Psychologie, die hier gerne mal betrieben wird ja herzlich wenig, so eine wirklich sinnvolle Geschichte kann man daraus nicht zusammenbasteln. Am Ende sind 2 Mennschen tot und 2 weitere sitzen seit über 30 Jahren hinter Gittern für einen Doppelmord, der sich mit Hinblick auf die Beweislage nie wirklich aufschlüsseln ließ und wo beim ursprünglichen Prozess nicht korrekt vorgegangen wurde. Es scheint aber vielen Leuten Genugtuung zu bringen daraus ein Tipico Spiel zu machen, aber zu gewinnen gibts halt auch nichts. So ziemlich jede Mutmaßung die hier angestellt wurde, baut auf enorm wackeligen Eis. Beiträge ala: "X war es unbedingt und genau so und so weil ich aus meinem Schreibtischstuhl genau in seinen Kopf blicken kann" waren noch nie so sonderlich sinnvoll.

Allerdings muss ich da @Sector7, @Maja2 und @dundee10 für einige relativ sachliche Kommentare loben (wobei ich auch einige wieder als zu ausufernd spekulativ empfand, aber wenigstens in einem ruhigen undanständigen Ton). Dass alle offiziellen Geschichten zumindest in einigen Punkten einfach sehr, sehr fragwürdig sind stimmt absolut, genauso, dass das ganze rein rechtlich auch nochmal ne komplizierte Nummer ist (allerdings gehe ich mit diesem Fairness Begriff eher nicht konform). Außerdem macht, wie dundee sagt, vieles mehr Sinn, wären beide am Tatort gewesen, was aber natürlich auch kein Beweis ist. Was man auch festhalten muss, ist, dass selbst unter der Annahme, dem wäre so gewesen, nicht gesagt ist, was dort tatsächlich genau vorgefallen ist. Hier bauen sich die Leute nun wieder irgendwelche Kartenhäuser auf, aber da auch Mitttäterschaft vor oder während der Tat als Mord gilt, macht es rein rechtlich Gedacht keinen Untershied und sie hätten sich beide vor dem Gesetz gleichermaßen fürchten müssen. Z.B. wäre aber auch das Szenario denkbar, dass beide da waren, aber nur einer den Mord begangen hat, oder theoretisch gar, dass noch mehr da waren. Es ist aber für das Aftermath bis auf ihre psychologische Reaktion eigentlich egal, denn aus der Nummer käme kaum einer wieder raus, selbst wenn er den Mord nicht aktiv begangen hätte. Das soll hier explizit nicht heißen das ist so gewesen, es ist lediglich eine Möglichkeit die, die Meisten scheinbar nicht in betracht ziehen. Gleichermaßen muss man erwähnen, dass man nie ihr Blut am Tatort nachweisen konnte, was nicht dafür spricht.

Was mich hier immer wieder überrascht, ist wie wenig überzeugt die Leute von in dubio pro res sind.

Ich meine Söring mag den Doppelmord begangen haben, das wäre möglich, aber der Prozess belegt das keineswegs, beziehungsweise die Beweise sind unzureichend. Zumindest damit sollte man doch unzufrieden seien.
Zitat von ligalaligala schrieb am 06.12.2018:Wie sagte Bertolt Brecht so treffend und ironisch: "Hinz und Kunz, die alten Weisen, wussten es von Anbeginn."
Na, wenn es Spass macht und Befriedigung verschafft, in regelmäßigen Abständen sich mit Genugtuung über jemanden zu äußern, der seit über 30 Jahren im Gefängnis sitzt, sei's drum.
Mein Rechtsverständnis ist das nicht.
Viel Spaß dann noch.
Amen.

Ich möchte nochmal anmerken, dass das Ganze eigentlich in jeder Hinsicht eine Tragödie ist und, dass ich eigentlich das drum rum viel interessanter finde.


3x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

24.12.2018 um 04:04
Zitat von Lysander2Lysander2 schrieb:Was mich hier immer wieder überrascht, ist wie wenig überzeugt die Leute von in dubio pro res sind.

Ich meine Söring mag den Doppelmord begangen haben, das wäre möglich, aber der Prozess belegt das keineswegs, beziehungsweise die Beweise sind unzureichend. Zumindest damit sollte man doch unzufrieden seien.
Fast könnte ich dem ganzen Post zustimmen, wenn nicht diese Passage hier wäre.

Erst mal ist es nicht ungewöhnlich, den Grundsatz "in dubio pro reo" nicht zu verstehen. Er besagt keineswegs, dass wenn ein Zweifel an einem Indiz, an einem einzigen Teil des Ganzen besteht, der Angeklagte freizusprechen ist. Er bedeutet vielmehr, dass wenn nach Würdigung aller Beweise, Indizien usw. zusammen Zweifel an der Schuld bestehen, dann freizusprechen ist.

Aber der entscheidende Punkt, der hier immer gerne übersehen wird ist, dass es ein Urteil gegeben hat. Wie wir hier sagen, "the fact finder," also die Jury hat eben die Beweise, die ihr vorgelegt wurden gewürdigt und eben keinen Zweifel an der Schuld gehabt.

Daher ist es irreführend zu behaupten, der Prozess belege die Schuld des Angeklagten keineswegs und dass die Beweise unzureichend sind.

In der persönlichen Meinung, sicherlich. Aber das kann man nicht so pauschal stehen lassen, denn offensichtlich haben eine ganze Reihe Leute eine andere Meinung. Vor allem diejenigen, die zu entscheiden hatten.

Vielleicht ist das nur ein kosmetisches Problem. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand sagt, "meiner Ansicht nach hat der Prozess die Tat nicht beweisen können" oder so etwas. Aber so pauschale Aussagen erregen bei mir zumindest immer Unbehagen.


1x zitiertmelden

Der Mensch Jens Söring

24.12.2018 um 06:35
Zitat von Lysander2Lysander2 schrieb:Was mich hier immer wieder überrascht, ist wie wenig überzeugt die Leute von in dubio pro res sind.
Da verweise ich auf andere Fälle, was schon ausreichend ist um jemanden lebenslänglich, selbst hier bei uns in Deutschland, wegzusperren. Ohne Geständnis, ohne Flucht etc.
Mich verwundert eher die Annahme, daß man in diesem Fall, bei der Sachlage, von Zweifeln spricht.


1x zitiertmelden