@Venice2009 Das habe ich versucht, im aktuellen Blogartikel noch mal näher zu erklären:
(1) Die Experten gehen davon aus, dass eine falsche Blutgruppenbestimmung durch Frau Burton quasi unmöglich ist, weil ihr eine Blutvermischung nicht entgangen sein kann. (Verfahren Blut-Typisierung, vermischtes A + 0 Blut wäre schon am Tatort verklumpt).
(2) Die Experten ignorieren die komplette DNA-Analyse aufgrund zu vieler fehlender Loci, bis auf die Geschlechtstypisierung sowie das nicht passenden Blutgruppe 0 DNA-Profil von JS zu 2FE und 6FE und die nicht passenden AB-Teilprofile (9K + 10K) zu 23K#1 und 7FE#1.
(3) Es fehlen Anzeichen für eine DNA-Kontamination, weil an keinem Genlocus mehr als 2 Allele festgestellt wurden.
Unter den Prämissen ist JS als Verursacher der Spuren 2FE und 6FE ausgeschlossen und ein zweiter männlicher Täter mit den Spuren 23K#1 und 7FE#1 bewiesen. Hätte dieses DNA-Ergebnis 1990 vorgelegen, hätte man JS nicht verurteilen können (beim Ausschluss von Blutvermischung und DNA-Kontamination).
Aber was nicht für eine Verurteilung reicht, taugt auch nicht als Unschuld-Beweis eines bereits Verurteilten. Eine ambivalente Betrachtungsmöglichkeit der DNA-Ergebnisse (ohne eindeutige DNA-Merkmale der Täter) ist zu wenig und sagt eigentlich nur aus, dass die Ergebnisse der DNA-Analyse Schrott und als "Beweis" unbrauchbar sind.
Wobei der Ausschluss einer DNA-Verunreinigung (mit der DNA von Derek Haysom) jeglicher Wahrscheinlichkeit widerspricht, denn die 8 Loci-Übereinstimmungen zwischen Mr. X und dem Opfer ergeben eine Wahrscheinlichkeit kleiner 1 zu 10 Milliarden.