Der Mensch Jens Söring

@yasumi
ganz ehrlich? Ich kann da nichts Genaues erkennen. Das geht so schnell...

Venice2009 schrieb:@mr_majestic
Damals waren die Mittel nun einmal begrenzt gewesen... nicht vergessen, es war das Jahr 1990 gewesen. Heute gibt es sicherlich geeignetere Mittel um Abdrücke zu vergleichen, mittels Computer.
Ich sehe aber nicht, dass hier etwas manipuliert worden ist.

Deine Argumente
- Sockenabdruck hätte nur unwesentlich zum Urteil beigetragen (wieviel Prozent aus deiner Sicht?)
- Die Indizienkette bleibt nach über 30 Jahren dieselbe
- deshalb und weil so teuer kein neues Verfahren

Elvis: "genau so ist es"

Eingang war Harding "Wenn ich das als G. lesen würde, ich würde ihm einen neuen Prozess gewähren"


Ja was denn nun??

Neues "Spiel neues Glück", alles auf Null, vor einer Jury...mit drohender Todesstrafe, Lügendetektor....alles was geht?

Venice2009 schrieb:ganz ehrlich? Ich kann da nichts Genaues erkennen. Das geht so schnell...

Ah so. Ich hab zwar nicht verstanden, um was es geht. Bin aber dagegen.
Danke fürs Gespäch.

@yasumi
ich kann nun einmal nicht das erkennen, was du da erkennst. Also wie soll ich dir denn da zustimmen? Was auf dem weißen Blatt ist oder ob da was drauf ist, sieht man doch gar nicht!

@mr_majestic
eigentlich versuche ich dich schon die ganze Zeit zu ignorieren, scheinbar muss ich das direkt an dich schreiben, weil du es nicht zu verstehen scheinst.
Wenn du nicht in der Lage bist, sachlich zu diskutieren, und das bist du nicht. Dann lassen wir das jetzt einfach mal bleiben. Ich habe schon mehrfach erklärt, wie ich was meine. Wenn du es nicht verstehen, kannst oder es nicht verstehen möchtest, ist es dein Problem. Also lass deine überflüssigen Kommentare zukünftig an mich bleiben.

@Venice2009

ups....

@mr_majestic
Damals waren die Mittel nun einmal begrenzt gewesen... nicht vergessen, es war das Jahr 1990 gewesen. Heute gibt es sicherlich geeignetere Mittel um Abdrücke zu vergleichen, mittels Computer.
Ich sehe aber nicht, dass hier etwas manipuliert worden ist.


Ich hab mich da wohl verlesen. War 10 min. her....
Wenn ich sachliche Fehler in meiner Aufzählung deiner Argumente gemacht habe, dann kannst du die ja gerne für die anderen korrigieren.

@yasumi

Also dieses Bild hier ist ein Bild des realen Fussabdruckes der ÜBER der Folie des - verschmierten - Sockenabdruckes liegt, wo die Zehen sogar überhaupt nicht zu erkennen sind.

Man sieht prinzipiell den Fussabdruck von JS und ja auch ich fühle mich vergackeiert.
Wenn man etwas dunkles auf etwas helleres oder kaum sichtbares legt, sieht man nur den dunklen Teil.
Was für ein Fake.
Man weiß überhaupt nicht wie lang die Zehen von der Socke waren, kann auch ein kleiner Fuss sein, der gerutscht ist..sieht man an den Schlieren von den nicht erkennbaren Zehen.

Original anzeigen (0,3 MB)

Venice2009 schrieb:Griffith äußerte sich so zum Schluß des Gutachtens? Dass er nicht beurteilen könne ob er unschuldig sei, da er sich nicht einen kompletten Einblick verschaffen konnte? Stimm das denn nicht?

Nein, das stimmt leider so nicht.
Der Schluss des Gutachtens lautet:
Gardner hat es verfehlt, eine umfassende Beschreibung von einem Verdächtigen zu erhalten, der
bereit war zu reden. Er hat es verfehlt, die Informationen zu prüfen, die er hatte und er hat es verfehlt,
die entscheidenden Fakten, in denen Söring falsch lag, infrage zu stellen. Zusätzlich hat er es verfehlt,
Elizabeth Haysom einer sorgfältigen Vernehmung zu unterziehen ... Wie bereits festgestellt(23) ist es unmöglich, vollständige Gewissheit über die Unschuld eines Verdächtigen zu erlangen, der sein Geständnis zurücknimmt, aber im Fall von Jens Söring liegen sicherlich maßgebliche Zweifel an dem Geständnis vor, welches er bezüglich der Beschreibung der Morde an Mr und Mrs Haysom abgelegt hat, wenn man die weiteren Informationen des Falles und die Umstände seiner Vernehmung in Betracht zieht.
Nehmen wir den letzten Satz des Gutachtens mal auseinander:
1. Wie bereits festgestellt(23) ist es unmöglich, vollständige Gewissheit über die Unschuld eines Verdächtigen zu erlangen, der sein Geständnis zurücknimmt
=> Das ist eine allgemeine Aussage, die überhaupt nichts mit Söring zu tun hat, wie man an der Fußnote (23) erkennen kann (Gudjonsson, G. (2003) The Psychology of Interrogations and Confessions . Chichester;Wiley. Seite 217)
2. aber im Fall von Jens Söring liegen sicherlich maßgebliche Zweifel an dem Geständnis vor, welches er bezüglich der Beschreibung der Morde an Mr und Mrs Haysom abgelegt hat, wenn man die weiteren Informationen des Falles und die Umstände seiner Vernehmung in Betracht zieht.
=> in diesem Satzteil bezieht er sich auf Sörings Fall und spricht von "maßgeblichen Zweifeln an dem Geständnis."
Von dem was du oben schreibst, kann ich hier rein gar nichts entdecken.

@ligala
danke dir, könntest du das vielleicht im Original einstellen? Wäre wirklich nett, danke.

Bluelle schrieb:Also dieses Bild hier ist ein Bild des realen Fussabdruckes der ÜBER der Folie des - verschmierten - Sockenabdruckes liegt, wo die Zehen sogar überhaupt nicht zu erkennen sind.

In diesem Fall ist das aber noch bescheuerter, weil die vom ZDF den Fußabdruck von Elizabeth Haysom über den Sockenabdruck vom Tatort gelegt haben.

Das ist ein bisschen das Problem, da wird schnell mal was verwechselt. In einer der US-Dokus wird ein anderer Fußabdruck über den Sockenabdruck gelegt, um zu demonstrieren wie gut der Sockenabdruck zu dem Abdruck von Söring passt. Oder als Sockenabdruck wird ein Bild gezeigt, in das offenbar schon Sörings Fußabdruck hineinmontiert wurde, so dass der Eindruck entsteht, der Abdruck sei sehr deutlich.

Ich hatte schon mal was dazu geschrieben:
Beitrag von yasumi (Seite 553)

Der Sockenabdruck ist viel undeutlicher als häufig dargestellt. Und Sörings verwendeter Vergleichsabdruck hat eine Merkwürdigkeit an der Ferse, die es meines Erachtens erlaubt, ihn so über den offenbar kürzeren Sockenabdruck zu legen, dass der Größenunterschied kaum auffällt.

Ich hatte schon mal - um einen Gespür für die Vorgehensweise zu bekommen - den Fußabdruck über den Sockenabdruck gelegt: Beitrag von yasumi (Seite 551)

Ich wollte in der Timeline zum Sockenabdruck noch nachreichen, dass EH zum ersten mal am 08.04.1985 verhört wurde. D.h. also ca. 1 Monat bevor Annie Massie das mit dem Vergleich der Polizei melden konnte.
Ich würde gerne noch eine unabhängige Quelle zur Meldung der Massie dazu finden. Ist aber wohl schwierig da nur Status Polizeibericht.

In Sörings Brief an Heller findet man aber noch das. Mir was gar nicht mehr bewusst, dass auch die Massie davon überzeugt war.
(Das kontakariert ja auch wieder etwas die Verbandsstory)


"Mr. Heller leaves out the fact that both Annie Massie and Dr. Howard Haysom testified that they believe Elizabeth was in the house at the time of the crime.5 (Judge William Sweeney would not allow them to explain their reasons – "

Wäre in der Mitschrift EHs Verhandlung 87 zu finden.


Kurzum. Das sich ein Verdacht ergibt liegt nahe, sonst wäre Gardner nie auf die Einforderung eines Abdrucks von EH gekommen.
Aber wieso 4 Monate?

Venice2009 schrieb:danke dir, könntest du das vielleicht im Original einstellen? Wäre wirklich nett, danke.

Wie meinst du das denn bitte? Ich hatte das 24-seitige Gutachten hier vor 5 Stunden etwa verlinkt. Was bitte soll ich da noch tun? Du musst es einfach nur anklicken und: Voilá, schon erscheint es in seiner ganzen Länge ;)

@ligala
das ist doch die Übersetzung! Ich meinte das Orignal, hatte ich doch aber auch so geschrieben.

"Der Sockenabdruck" oder "die Sockenshow":


Zuerst einmal habe ich mir die Mühe gemacht in der "Ernello-Liste" (also Versionsnummer habe ich nicht, das ist halt eine^^) nachzusehen.

Dreams schrieb am 25.04.2017:10. Präsentation des Sockenabdrucks: Soweit dieser Beweis überraschend vorgelegt wurde, geht der Punkt an die Staatsanwaltschaft durch den Überrumpelungsmoment. Jedoch ist auch im Gutachten, das JS für seine Revision anfertigen ließ, nicht von Manipulation der Folien die rede. Vielmehr erweckt es den ersten Eindruck, dass das gut passen könnte. Wenn seine Anwälte von dem Beweismittel schon früher wussten, ist auch ihm die schlechte Verhandlungsführung der Anwälte zuzurechnen - da hätte er darauf bestehen können/müssen. Sein Anwalt Neaton hat die Bedeutung des Sockenabdrucks in seinen Ausführungen nach der Sockenabdruckpräsentation und in seinem Schlussplädoyer allerdings gewürdigt bzw. dessen Beweiswert bestritten. Für ein Sachverständigengutachten fehlte ggf. Geld oder die Einsicht, dass das unbedingt gemacht werden müsste, möglicherweise wurde die Bedeutung im Prozess von Söring und seinen Anwälten nicht erkannt. Eine Anfechtung erst im Revisionsverfahren war daher von vornherein aussichtslos.

Gut, also nach meinem Verständnis "feiert die Anklage" einen taktisch geschickten und am Ende erfolgreichen Zug.
Oder in Fussballanalogie: "den überraschenden und vielleicht tödlichen Pass gespielt zu haben".

Tödlich habe ich jetzt ergänzt, mir war der Zusammenhang nicht bewusst. Aber wenn Neaton den Beweis gewürdigt hat, dann hat Söring auch kein Recht an dieser Stelle und in der Berufungsinstanz irgendwie anzusetzen.
Wieder in Fussballanalogie: Tasachenentscheidung des Schiedsrichters. Wenn er es gesehen hat, ist es egal, was er gemacht hat.


Danke venice, ich habe mir das Video angesehen.
https://www.youtube.com/watch?v=t1xcW4sGUic (Video: ZDF Zoom 2011-07-06 Jens Soering, German)

Vielleicht geht es nur mir so, aber ab 17:30 antwortet Gardner, als er mit Vorwürfen von Gail bzgl. des Sockenabdrucks konfrontiert wird:

Garnder: She is absolutely right!
Garnder Übersetzer: Aber niemand hat behauptet, dass das JS Fußabdruck ist.
Garnder Übersetzer: Haben sie mich jemals das sagen hören? Ich habe immer nur gesagt er sein ähnlich.


Also das macht mich schon ein bisschen fassungslos, aber Garndner "feiert noch heute".

"it fits like a glove" - gewitzt, genial einfach, genial leichtgewichtig, fast sympathisch

Ja, sie haben gut gespielt, die Garnders und Updikes und es war ja auch ein Spiel vor heimischem Publikum.

Nee, tut mir leid, dann müsste ich ja noch mal suchen, meinst du ich verfüge hier hier über eine Büchse der Pandora, in die ich nur hineinzugreifen brauche?
Und warum auch? Traust du der Übersetzung nicht ? Guck dir doch den Mitschnitt an, da führt er doch im Wesentlichen das Gleiche aus.

@Aehm
sehr guter Beitrag.

- Das bestärkt mich in der Denke, dass das Ergebnis von Appeals nicht zwangsläufig zu Wahrheiten führt oder diese unterstreicht.
- Ein Appeal erfolgreich für sich zu bestreiten um so schwieriger wird.
- wie ich schon schrieb, Neaton den Impact wohl missdeutet hat, von der Rolle war oder mit den Gedanken ganz woanders als bei seinem Mandanten und der Fallmaterie, -strategie.

@ligala
hätte ja sein können. Ich finde es nämlich im Original nicht mehr. Der Link, funktioniert zumindest nicht mehr.

Ich habe den Schluss des Gutachtens eben noch anders in Erinnerung. Daher würde ich das gerne nachlesen.

Aehm schrieb:Garnder: She is absolutely right!
Garnder Übersetzer: Aber niemand hat behauptet, dass das JS Fußabdruck ist.
Garnder Übersetzer: Haben sie mich jemals das sagen hören? Ich habe immer nur gesagt er sein ähnlich.

genau und deshalb gibt es eine Verteidigung. Auch wenn ich mich ständig wiederholen muss. Gehe einfach nicht davon aus, dass das amerikanische Strafsystem identisch mit dem deutschen Strafsystem ist.

Der Verteidiger hätte es in Zweifel stellen müssen. Der, den JS anschließend erneut im Berufungsverfahren beauftragte.

@Aehm

ehem....wie haben ja sogar gelernt, dass Virginia sich von anderen Bundesstaaten in Sachen Rechtssystem (das war glaube ich der "gesuchte Begriff") unterscheidet.

Neaton aus Detroit, Zustand mehrfach beschrieben.

Wie behandelt denn Ernello diesen Punkt. Personal justice oder Schicksal?