Erst mal was Allgemeines: Ich war gerade mal zwei Stunden nicht am Rechner und fand nach der Rückkehr 35 Beiträge vor, wobei ich mich fragte, worums eigentlich genau ging. Das bleibt nämlich ziemlich nebulös.
Wenn ich das richtig verstanden habe konzentrierte sich die Sache im wesentlichen auf zwei Fragen:
1. Haben EH und JS überhaupt über Tatdetails gesprochen?
2. Wenn nicht, woher hatte JS dann die Kenntnisse über die Tat, z.B. über die Sockenabdrücke oder das angelassene Licht im Außenbereich.
Zu 1. hatte
@Bluelle hier schon etwas geschrieben :
Bluelle schrieb:heute um 13:28
und hier:
Bluelle schrieb:heute um 13:31
Das stimmt mit der deutschen Übersetzung überein, die mir vorliegt ( Zweimal lebenslänglich 2012, Taschenbuchausgabe 2016) Daraus geht hervor, dass sehr wohl über die Tat und das Aussehen des Tatorts gesprochen worden ist, nämlich in der Tatnacht, um die gegenseitigen Informationen auszutauschen. Was ja wohl auch nötig war.
Jetzt zu
2. und zu der Frage, was er nun wirklich in seinem Geständnis ausgesagt hat (1. Geständnis gegenüber Gardner nach den vollständigen Notizen Gardners, 8.6. nach Söring , 2x lebenslänglich siehe oben S.164 ff):
Ich stelle hier den englischen Text ein, denn es ist wohl nicht nötig, hier mehr als 2 Seiten abzutippen, habe es aber verglichen, es ist identisch.
Siehe 137, 138 , 139, es lohnt sich aber noch weiter zu lesen, weil darauf folgend noch ein weiteres Verhör/Geständnis unter Beteiligung der britischen Ermittler erfolgte.
https://web.archive.org/web/20050910181901/http://lucy.ukc.ac.uk:80/Soering/chapter09.htmlIn diesem Geständnis ist weder die Rede davon, dass er noch einmal ins Haus zurückkehrt, noch davon, dass er im Haus auf Socken gegangen sein will. Zum Licht schrieb Gardner auf:"..schaltete das Licht aus, als er das Haus verließ.."!
All die Widersprüche, von denen Griffiths redet, tauchen hier auf!
Zur Waffe: Söring beschreibt also das Tatmesser falsch, er spricht von einem zweischneidigen Butterfly-Messer, die forensischen Ergebnisse zeigen aber, dass alle Stiche mit einem einschneidigen Messer verübt worden sind.
Zu der Dusche und dem Außenlicht schreibt Söring auf Nr 141 oben im Link:
"Other details of my description also did not match the crime scene. Investigators found clear evidence that the killer or killers had taken a shower in the master bathroom to wash off blood, but nowhere in my "confession" did I refer to showering. The lights on the outside of the house had been left turned on, though I told police that I "turned off [the] lights when left [the] house." At my trial Commonwealth's Attorney James Updike cited the blazing outside house lights as evidence of my guilt; the switch was inconveniently located in the master bedroom, where a non-family member like me was unlikely to find it. But I had visited Loose Chippings twice in the spring of 1985, so I was well aware of the electrical eccentricities of the house."
Also für mich legt er da kein Wissen an den Tag, das er eigentlich nicht haben könnte.
Und noch eine Sache:Lavan schrieb:Hab noch etwas in „Zweimal lebenslänglich“ gefunden. Er hatte Zugang zu dem „Voodoo-Artikel“ VOR dem Geständnis!
Allerdings auch zu einem Anwalt, seinem Pflichtverteidiger in Sachen Scheckbetrug, von dem er die Zeitung bekommen habe. Mit ihm war er dann noch zwei Stunden zusammen (war nach 2 Stunden wieder in seiner Zelle): wäre eine Möglichkeit gewesen, zu fragen, ob das mit der Immunität stimmt?!
Bei dem Pflichtverteidiger handelte es sich um einen britischen Anwalt bei dem es um den Scheckbetrug ging, also bevor er die Morde gestanden hatte.
Soll er den fragen, was passiert im Falle, wenn er ein Geständnis wegen Mordes abgibt? Wohl kaum möglich!