@Suinx Darüber habe ich auch nachgedacht, aber eher, dass es für einen sehr kränkbaren Menschen im Gefängnis sehr schwer sein muss, denn es ist ja „eine Entmenschlichung = Kränkung per se“ (sagt JS auch in einem Interview. Er hat offenbar gute Strategien entwickelt, um „nicht zu platzen“ (hat z.B. eine makellose Führung über 30 Jahre). Er hat viel Selbstdisziplin in der Arbeit für seine Freilassung und im Schreiben, er hat eine feste Tagesstruktur, er hat exzessiv meditiert (also geübt, wie man psychisch leer und ruhig wird) und er macht täglich Sport (Ausdauer, Kraft. Ansonsten wertet er sich auf, indem er sich von den anderen Insassen abgrenzt (der Unschuldige unter Schuldigen), was sogar so weit geht (siehe „Zweimal lebenslänglich“), dass er sich an einer Stelle als „von Gott eingesetzt fühlt, den anderen, von der menschenunwürdigen Behandlung im amerikanischen Justizvollzugssystem Betroffenen zu helfen“. Bzw. wertet Menschen, die seinen Zielen nicht dienen, ab. Im Interview nicht wütend zu werden wäre sinnvoll, wenn er sich „so weit wie möglich“ von dem am Tatort Geschehenen distanzieren möchte (EH ist die, die sich nicht im Griff hat, ich bin rational und strukturiert). Es scheint aber immer mal wieder durch (Überschrift eines Interviews, nach dem deutsche Politiker nichts erreicht hatten/sich zu wenig Mühe gegeben haben (?): „Eure Feigheit kotzt mich an!“).
Aber auch hier: es gibt immer die zwei Lesarten: schuldig - nicht schuldig