Venice2009 schrieb:soweit ich das noch richtig in Erinnerung habe, wollte einer der Anwälte JS überhaupt nicht vertreten. Er schickte sogar die Kinotickets der Staatsanwaltschaft zu, die der Vater ihm zuvor zufaxte.
Du hast aber schon eine Begabung, Dinge zu verdrehen.
Der Anwalt, der die Faxkopien der Anklage zukommen ließ, war einer, der Elizabeth Haysom vertrat und der diese Kopien im Zuge ihrer Anhörung von einem Anwalt erhielt, den Klaus Söring beauftragt hatte, um seinen Sohn zu finden. Siehe hier:
Beitrag von yasumi (Seite 409)Venice2009 schrieb:Die Frage stellt sich immer noch, warum Sörings Anwalt den Dealer nicht vernahm? Hätte doch Sinn gemacht, vielleicht wäre er gekippt, hätte kein Alibi gehabt o. ä.?
ligala schrieb:Über Sörings damaligen Anwalt Neaton ist hier doch schon zu vielen Gelegenheiten geschrieben worden. Er selbst hat doch später erklärt, warum er im Söring - Prozess so einiges versäumt hat, weswegen er wohl u.a. einige Jahre später seine Konzession verlor.
Sörings Version lautet
nicht:
- Elizabeth hat eine Drogenkurierfahrt unternommen, deswegen habe ich für sie ein Alibi erstellt. Und im Zuge dieser Fahrt hat sie ihre Eltern umgebracht. Vielleicht mit ihrem Dealer zusammen.
Sörings Version lautet so:
Wer hat die Haysoms ermordet?
- Elizabeth.
Wusstest du davon?
- Nein
Warum hast du dann doppelte Kinokarten gekauft?
- Weil Elizabeth mir eine wilde Drogenkuriergeschichte aufgetischt hat.
Wenn es tatsächlich diese Drogenkurierfahrt gegeben hätte, dann hätte Elizabeth womöglich ein Alibi. Es wäre unsinnig für Söring gewesen, deswegen Nachforschungen anzustellen, oder diesen Dealer in den Zeugenstand zu rufen.
Der Kern seiner Version lautet: Elizabeth hat ihn angelogen. Denn sie sagte, sie wolle nur Drogen in Washington abholen und nach zwei Stunden zurück sein. Der Transport zum Dealer war ja angeblich erst am nächsten Tag, nach ihrer Rückreise aus Washington geplant. Sie kam aber nicht nach zwei Stunden zurück. Sie hatte also gelogen. Warum sollte also das mit der Drogenkurierfahrt überhaupt stimmen? Das ganze war nur eine Lügengeschichte, weil sie vor hatte ihre Eltern umzubringen. Und um ihn dazu zubringen für sie ein Alibi zu erstellen.
Das ist Sörings Version. Und damit schließt er eigentlich auch die Variante aus, dass diese Drogenfahrt aus dem Ruder lief, und in den Morden mündete. Zumal niemand behauptet, dass sich an diesem Samstag Elizabeth mit ihrem Dealer treffen wollte.
Sörings Version ist schon so angelegt, dass man sie nicht überprüfen kann.