Der Mensch Jens Söring

@calligraphie
Wie Vetter und Steinberger die Briefpassagen montiert haben, ist schon mehr als "mangelnde Objektivität", sondern sogar "reliotiusierend".
Andere Briefpassen - ihr wisst ja alle welche - haben V+S natürlich nicht in ihrem Ouvre aufgenommen ...
Ich wiederhole mich: Eine Schande. V+S sollten sich endlich mal dazu äußern müssen. Und auch die Produzenten Louise Rosen und Ulf Meyer. Dass alle vier beim "System Söring" noch unterm Radar gelaufen sind, wundert mich eh.

@blorgempire
Aus der Sicht der Filmemacher verstehe ich gut, warum die ihr „Werk“ jetzt nach 6 Jahren keineswegs mehr hinterfragen werden oder können. Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit deren bekanntestes Werk !? Teilfinanziert und publiziert durch den ÖR. Frau Steinberger ist ja nicht angetreten „ wir machen jetzt mal einen Film zu xy, mal sehen, was dabei herauskommt“.
Sie hat vom Fall Söring erfahren und bereits in dem Moment (mit den paar Eckdaten) entscheidet man intuitiv wem man den Film widmet bzw wem der Film nutzen soll. Der einzige Auftrag hier, auf die Person Söring aufmerksam machen und zwar indem man sich eindeutig festlegt. Der Mann muss freikommen, der ist unschuldig.
Sich davon später zu distanzieren wäre merkwürdig. Das hätte zur Folge, dass auch alle nachfolgenden Ereignisse seit seiner Entlassung hinterfragt werden müssten. Und die ÖR hierzulande sind nicht gerade dafür bekannt, ihre eigenen Darbietungen kritisch zu hinterfragen.

@calligraphie

calligraphie schrieb:Aus der Sicht der Filmemacher verstehe ich gut, warum die ihr „Werk“ jetzt nach 6 Jahren keineswegs mehr hinterfragen werden oder können.

Nun ja, es ist ja nicht so, dass "Das Versprechen" aka "Killing for Love" im Giftschrank verschwunden ist. Das wird regelmässig im TV wiederholt ... und dann fließen Tantiemen an V + S + S. (Vetter- Steinberger - Söring)
Na, lange nicht mehr dieses Meisterwerk gesehen? Keine Sorge ... der März bietet euch noch die Gelegenheit:

https://www.tvabend.de/programs/swr-ferns-rp/2022-03-31/22:15/das-versprechen

Am 31. März geben sich SR (Saarland) und SWR (Ba-Wü) die Ehre.

Also: Der Film ist kein "Schnee von gestern". Beileibe nicht.

Ein eigenwilliges Paar - Jens Söring, der naive deutsche Diplomatensohn, und Elizabeth Haysom, die unnahbare Tochter eines US-Stahlbarons. Als Elizabeths Eltern am 30. März 1985 brutal ermordet werden, ist die kleine Stadt Lynchburg in Panik.
Jens und Elizabeth fliehen.Er, ein bleicher Typ mit großer Brille, war hingerissen von Elizabeths Arroganz. Sie sagte ihm, dass sie von ihrer Mutter sexuell missbraucht werde und in einem Internat in der Schweiz brutal vergewaltigt worden war.
Sie wurden ein Paar. Jens konnte sein Glück nicht fassen.

Quelle: https://www.tvabend.de/programs/sr-fernsehen/2022-03-31/22:15/das-versprechen

Die Knastbrille ist also auch wieder dabei!

blorgempire schrieb:Naja ... was hätte es denn EH gebracht, sich da zu äußern? Sie wäre nur von Vetter und Steinberger vorgeführt worden. Man sieht ja, wie sie Ricky Gardner porträtiert haben. Wobei der ja sichtlich genervt war von den Fragen der Steinberger ... aber @higan7 hat mal aus ihrer Sicht geschildert, dass Gardner borniert und unsympathisch rüberkam - und ja, so wurde er auch im Schnitt dargestellt.
EH hätten sie ebenso verzerrt dargestellt. Sie hätte nichts, aber auch gar nichts gewonnen.
Ich denke, Annabel H hat in diesem Punkt unrecht.

Das sehe ich ganz genauso. Der Verweis auf die andere Seite ist dümmlich. Man hat RG als dummen Provinzbullen dargestellt.

EH hätte man vermutlich ebenfalls im Sinne Sörings gezeichnet. Man muss wirklich den Hut vor EH ziehen, dass sie den Braten gerochen hat.

calligraphie schrieb:Wenn sie nun behauptet Objektivität hätte sie geleitet, so ist das lächerlich

Ich denke KS ist im gesamten Söring Cosmos die Person, die am wenigsten Skrupel hat. Offensichtlich hat sie auch in der SZ freie Hand. Für den Film hätte man sie eigentlich rausschmeißen müssen.

blorgempire schrieb:Ein eigenwilliges Paar - Jens Söring, der naive deutsche Diplomatensohn, und Elizabeth Haysom, die unnahbare Tochter eines US-Stahlbarons. Als Elizabeths Eltern am 30. März 1985 brutal ermordet werden, ist die kleine Stadt Lynchburg in Panik.

Mein Gott, ist das billig.

Bezeichnend finde auch einmal wieder, wie wenig kritisch sich R.D. Precht verhalten hat. Weiß jemand, was für eine 'Erklärung' Precht zu dem Ganzen abgegeben hat? Im Podcast wurde erwähnt, dass man diese Erklärung nicht verwenden dürfe.
Kennt die Erklärung jemand, wurde die irgendwo veröffentlicht?

linustk schrieb:Weiß jemand, was für eine 'Erklärung' Precht zu dem Ganzen abgegeben hat? Im Podcast wurde erwähnt, dass man diese Erklärung nicht verwenden dürfe.
Kennt die Erklärung jemand, wurde die irgendwo veröffentlicht?

Dieser Podcast ist ja nicht öffentlich sondern man muss bezahlen..... Ich habe da echt keine Lust da auch nur 1 € zu zahlen..... Vor allem wird Erkenntnisgewinn gleich null sein...

Hat denn jemand gehört?

Also sorry, ich meinte natürlich den 'System Söring'-Podcast, in dem das Treffen Precht/JS erwähnt wurde (bin nicht sicher, wann das genau kommt, habe schon alle Folgen auf BookBeat gehört). von dem Precht-Treffen gibt es ja auch ein paar Video-Ausschnitte, aber nirgendwo das ganze Interview, oder?

Ok, muss man auch nicht hören/sehen, es sind die im System Söring üblichen Platitüden (aus der Presse-Mappe), aber Precht hat ja angeblich eine Erklärung dazu abgegeben (das vermutlich üblich Blabla, dass es ja nicht um juristische Dinge gehe bei ihm), die war vermutlich anlässlich einer Anfrage durch den Podcat von argonlab, und die Verwendung dieser Erklärung hat er untersagt, irgendwie sehr schräg.

Precht hat laut Podcast die eine Veranstaltung mit Söring (phil.cologne - Leben und Überleben - J. Söring im Gespräch mit R. D. Precht) vom Netz genommen. Es ist davon auszugehen, dass ihm sein Interview peinlich ist, er sich öffentlich dazu aber nicht mehr äußern will.

Lanz und Söring wollten den Machern des Podcasts kein Interview geben. Bei Söring ist das wenig überraschend. Von Lanz hätte ich mehr Professionalität erwartet.

blorgempire schrieb (Beitrag gelöscht):Ich frage mich immer, ob Karin Steinberger ihn 2007 aufs Gleis gesetzt hat. Oder war es gar anders herum?

KS kennt den Fall wesentlich länger. Ich gehe davon aus, das sie JBK im Sinne von JS bearbeitet hat

ElvisP schrieb:KS kennt den Fall wesentlich länger. Ich gehe davon aus, das sie JBK im Sinne von JS bearbeitet hat

Das glaube ich nämlich auch.
Deshalb könnte Kerner auch bestätigen, dass/wie Frau Steinberger ihn zu diesem Beitrag überredete.
Wäre interessant zu erfahren, wie da im Hintergrund diese Medienkampagne anlief ...

@blorgempire

Es ist wie im Podcast zu hören war ein Schneeballsystem.

Wenn KS den guten JBK anschreibt/ anruft und von dem armen Diplomatensohn erzählt, hat das eine ganz andere Wertigkeit. Journalisten unter sich sozusagen.

@ElvisP
@calligraphie
Ja, das war schon ein gutes Campaigning. Seit 2006 war Steinberger wohl am Fall dran - sie veröffentlichte in der SZ, dies wird dann auch Kerner aufs Gleis gesetzt haben ... das "System Söring" konnte losfahren, tuuut, tuuut ...
Wobei ja ganz witzig ist, dass Söring schon in London (in Haft) die ersten Versuche unternahm, hochrangige Personen in den Medien und in der Politik zu beeinflussen. Als erste "freie Mitarbeiterin" seines "internationalen Großraumbüros" (@calligraphie) wollte er ja keine Geringere als Elizabeth Haysom anwerben. In #2 des Podcasts wird das sehr schön geschildert (ab min 30:00), wie er ihr seine Instruktionen brieflich durchgab: "Schreib an alle ... an restlos alle ... mach dich auf die Suche nach wirklich erstklassigen Anwälten mit Verbindungen zum Innenministerium und mit Verbindungen zum Auslieferungsgericht in der Bow Street ... diese persönlichen Verbindungen sind superwichtig ..."
Um dann empört festzustellen, dass seine erste unbezahlte Mitarbeiterin von der Fahne geht. Der arme JS wird einfach immer verraten ... von Elizabeth H, von Annabel H., von seinem eigenen Vater ... *schluchz*