calligraphie schrieb:Wenn Söring jetzt schon indirekt sagt: hätte ich bloß meine Klappe gehalten, dann hätten sie uns nichts gekonnt.
Und wieder hat er kein Problem damit, dass ein Mord geschehen ist. Und dass es - seiner Version nach - eine eindeutige Mörderin gibt.
Nein. Für ihn wäre es aus heutiger Sicht eine coole Sache gewesen, wenn er den Mund gehalten hätte und beide davon gekommen wären. Die einzigen Menschen, die so etwas cool finden können, ist ein Mörderpärchen.
"Es gab ja auch keine Beweise gegen sie!" Wieso ist er dann so sicher, dass sie es war, wenn er nicht dabei war?
Eine innere Reaktion auf ihr Geständnis hätte auch sein können: 'Du kleines schwaches Junkie-Mädchen hast (ohne Schusswaffe) zwei Personen getötet? Nie im Leben.' Aber für ihn war gab es von Anfang an keinen Zweifel, dass sie eine Mörderin ist."
Seine besonders launige Art der Darstellung im Interview ist auch völlig unauthentisch im Bezug auf die Tat, die Flucht, die Kriminalität, die familiären Dramen und ein halbes Leben im Gefängnis. Wahrhaftig "völlig überzogen".
Hält man sich das vor Augen und hört seine Ausführungen in dieser Stilart (angepasst an den Style einer vermutlich jungen, hippen Zuhörerschaft) gruselt es einem bei dieser Gefühlskälte und Skrupellosigkeit.